Die mysteriöse Anlage auf Long Island: Montauk Point (Videos)

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Der Ort Montauk auf Long Island bei New York war für das US-Militär schon immer ein wichtiger Vorposten zur Landesverteidigung an der Ostküste der USA. Im Kalten Krieg nutzte die US-Luftwaffe dort „Camp Hero“ als strategischen Horchposten gegen Interkontinental-Raketen aus der UdSSR. Auch für die berühmte Kommandobasis NORAD war der Ort wichtig.

Mittlerweile ist sprichwörtlich Gras über die Sache und das Militärgelände in Montauk auf Long Island (US-Bundesstaat New York) gewachsen. Dort, wo früher die US-Luftwaffe geheime Militäroperationen abhielt, bewachsen heute Moos, Gras, Sträucher und Bäume das Gelände.

Die Natur setzt sich am Ende auf der ehemaligen US-Militärbasis durch und gewinnt die letzte „Schlacht“ gegen die „anti-sowjetische Kampfstation“, die das Ende des Kalten Kriegs nicht mehr erlebte. Bereits Anfang der 1980er Jahre wurde die Basis offiziell geschlossen.

Die Montauk Air Force Station nahe New York City auf Long Island – auch Camp Hero genannt – unterstand einst dem US-Luftverteidigungskommando und war von 1942 bis 1981 in Betrieb. Der Militär-Standort diente zunächst im Zweiten Weltkrieg gegen Hitler-Deutschland und später im Kalten Krieg gegen die angebliche „kommunistische Gefahr“ aus Moskau.

Camp Hero war kurz gesagt ein Radarstützpunkt der US Air Force bei Montauk, einer kleinen Küstenstadt mit kaum mehr als 3000 Einwohnern. Die teilweise grün bewachsenen Reste der verlassenen Basis sind bis heute vorhanden.

Drohnen-Flüge über Militär-Basis in Montauk

Hin und wieder lassen Internet-Aktivisten eine handelsübliche Drohne – bestückt mit einer Kamera – über das Montauk-Areal fliegen. Allein auf dem Internet-Videoportal YouTube lassen sich dutzende Videos über die ehemalige Militärbasis finden.

Meist wird das Gelände direkt gefilmt. Manchmal sogar direkt aus den Gebäuden, die eigentlich nur von US-Militärpersonal oder Staatsbediensteten betreten werden dürfen. Oder die Zuschauerinnen und Zuschauer erfahren etwas über die Geschichte von Camp Hero. Häufig wird die große Parabol-Antenne gezeigt, die bis heute die ehemalige Basis überragt und neben dem Leuchtturm in Montauk einer der höchsten Punkte der Region ist (Verschwunden in Raum und Zeit – Das Rätsel der “Missing 411“ Fälle (Video)).

„Eindringlinge werden verfolgt“ – Betreten verboten

Früher sollte die Antenne – eingebettet im sogenannten Nordamerikanischen Luftverteidigungskommando NORAD – eventuelle Atomraketen-Angriffe der Sowjetunion über die Ozeane kommend auf US-Territorium frühestmöglich registrieren. Seit mehreren Jahrzehnten ist die Antenne genauso wie der gesamte Standort offiziell nicht mehr in Betrieb.

Doch die geschlossene Anlage fasziniert bis heute. In das Militärsperrgebiet brechen immer wieder neugierige Jugendliche, Abenteurer oder anderweitig Interessierte ein. Es gehört rechtlich gesehen immer noch dem US-Staat und ist als „forbidden zone“ beschildert. Original-Wortlaut: „Geschlossener Bereich: Eindringlinge werden strafrechtlich verfolgt!“

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Die mysteriöse Antenne auf Long Island

Die Faszination der Militär-Basis liegt in ihrer Historie und wird wohl auch in Zukunft Neugierige anziehen. Im Kalten Krieg hatte die unübersehbare Parabol-Richtantenne in Montauk eine eindeutige Aufgabe. Sie sollte von der Insel Long Island aus, die der US-Ostküste vorgelagert ist, mögliche sowjetische Atom-Angriffe aufzeichnen und schnellstmöglich an entsprechende Stellen im US-Militär weiterleiten. Glücklicherweise kam es nie zu diesem Szenario – doch die Antenne mahnt bis heute an die grausame Logik des Kalten Kriegs.

Es handelt sich dabei um eine AN/FPS-35-Radaranlage, die immer noch im heutigen „Camp Hero State Park“ in Montauk bewundert werden kann. Laut Fachleuten ist es weltweit das einzig verbliebene Exemplar seiner Art.

Heutzutage ist die Radaranlage laut einem Bericht der „New York Times“ aus dem Jahr 2006 im „Nationalen Register für historische Orte“ in den US-Nationalarchiven verzeichnet. Das frühere militärische Gelände ist jetzt der „Camp Hero State Park“ und befindet sich im Besitz des New York State Office für Parkanlagen, Erholung und Denkmalpflege.

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„Von allen militärischen Artefakten in Camp Hero sieht das Radar inmitten der Wildnis am unpassendsten aus. Tatsächlich kann die erste Sichtung des Turms mit der Szene in ‚Planet der Affen‘ verglichen werden, wenn Charlton Hestons Charakter auf die Freiheitsstatue stößt, die teilweise an einem Strand begraben liegt. Es gibt noch andere Militärgebäude im Camp Hero. Darunter Bunker, eine Turnhalle, einen Speisesaal und eine Kegelbahn, obwohl sie architektonisch weniger interessant sind als der Turm mit der riesigen Antenne.“

Besucher im Park würden dort dennoch oft picknicken. „Sie gehen spazieren, wandern, angeln, sogar brandangeln, beobachten Vögel, radeln oder reiten auf Pferden durch den Wald“.

Das idyllische Montauk sei „eine Art Juwel, von dem niemand etwas weiß“, sagte ein Angestellter und Umwelt-Experte des „State Park“ auf Long Island der New York Times. Der Bericht beschreibt „ein verschlossenes Tor und das erschreckendste militärische Fossil des Parks: Ein altes AN / FPS-35-Radarsystem, 1960 eingesetzt und bis 1980 betriebsbereit.

Aus der Ferne ist der Turm ein dunkler Monolith im Wald, der mit einer 70 Tonnen schweren, 120 Fuß breiten Antenne gekrönt ist, die wie ein vergrößerter Fliegenflügel aussieht. Aus der Nähe ist es eher traurig als unheimlich. Die Fenster sind abgedeckt. Die Lüftungsschlitze sind leise.“

Montauk Point: Immer schon strategisch bedeutend für Washington

Die Ostspitze von Long Island ist der Ort, an der das mittlerweile verlassene Camp Hero liegt. Dieser Vorposten hat für Washington bereits seit der US-amerikanischen Revolution und dem Freiheitskampf gegen die britische Krone eine große strategische Bedeutung gehabt. Sogar der 1792 eröffnete Leuchtturm von Montauk hatte zunächst eine militärische Funktion. Er sollte unter anderem nach Schiffen des verhassten Kolonialherren Großbritannien Ausschau halten, die vom Atlantik her kamen und nach New York oder Boston segelten.

Zunächst erschuf die US-Marine 1917 zum Ende des Ersten Weltkrieges die „Naval Air Station Montauk“, um von dort aus unter anderem mit Aufklärungsschiffen gegen das Deutsche Reich zu operieren. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs wurde die „Montauk Air Force Station“ als US-Militärbasis am Montauk Point auf Long Island gebaut und schließlich 1942 eröffnet.

Ab 1950 beanspruchte das „773rd Aircraft Control and Warning Squadron“ (dt.: 773. US-Luftwaffen-Geschwader) den Standort. 1981 wurde er stillgelegt. Was in diesen 39 Jahren dort geschah, ist teilweise geheime Militärgeschichte.

Montauk war nach Ansicht von Strategen des US-Militärs aufgrund seiner abgeschiedenen Lage nahe New York und Washington im Kalten Krieg ein „vorrangiges Ziel“ für eine mögliche Invasion durch sowjetische, andere kommunistische oder faschistische Kräfte. Laut US-Militärdokumenten war Camp Hero ein Flugzeugkontroll- und Warnzentrum der US-Streitkräfte. Das geht aus US-Senatsanhörungen von 1961 hervor, den „Military Construction Appropriations: Department of the Air Force Reserve Components – Overall Statements“.

„Nur“ ein harmloses Fischerdorf vor Ostküste der USA?

Camp Hero erweiterte sich im Laufe der Jahre immer mehr und wuchs auf einer Fläche von über einem Quadratkilometer heran. Es beherbergte im Zweiten Weltkrieg vier 16-Zoll-Marinegewehre, die ursprünglich für Schlachtschiffe vorgesehen waren und als Artilleriegeschütze an der Küste in zwei Betonbunkern installiert waren. Sogar eine riesige Torpedo-Testanlage existierte einst in Montauk.

Um die US-Basis im Zweiten Weltkrieg vor feindlichen Bombern und deutschen Spionen in Fischerbooten zu schützen, wurde die gesamte Anlage so erbaut und dekoriert, dass sie von weitem wie ein typisches Fischerdorf in Neuengland aussah. Auf Betonbunkern waren echt wirkende Fenster aufgemalt. Die Turnhalle sah aus wie eine Kirche mit einem künstlichen Kirchturm.

Angst der US-Generäle vor Tupolew Tu-4 – Montauk reagiert

Montauk spielte seit Kriegsende 1945 in der US-Strategie eine wichtige Rolle. Washington zeigte sich geschockt, als es 1947 zum ersten Mal vom sowjetischen Interkontinental-Bomber Tupolew Tu-4 Kenntnis erlangte. Die Tu-4 war ein Langstreckenbomber, der von einer Maschine mit vier Kolbenmotoren angetrieben wurde. Das Militär-Flugzeug der Sowjetunion hatte eine maximale Reichweite von 6000 Kilometern und wurde so zu einem Problem für die Sicherheitsinteressen der USA.

Die Tu-4 gab damals der US-Generalität im Pentagon ernsthaften Grund zur Sorge. Die Generäle warnten vor der Möglichkeit eines Luftangriffs der UdSSR auf US-amerikanischen Boden. Dies motivierte die US-Luftwaffe (US Air Force / USAF), ab 1948 ein Luft-Verteidigungssystem für das Land aufzubauen – bestehend aus Radar-Anlagen – vor allem im Nordosten der Vereinigten Staaten. Im August 1948 wurde die Radar-Station auf Montauk eingeweiht, wie David Winkler und Julie Webster in ihrem Buch „Das Erbe des Defensiv-Radarsystems der USA im Kalten Krieg“ (1997) schreiben.

Montauk wird Teil von NORAD

Im Dezember 1960 wurde in Montauk das bis heute sichtbare, große Hochleistungs-Radar vom Typ AN/FPS-35 in Betrieb genommen. Es war in der Lage, in der Luft befindliche Objekte in Entfernungen von weit über 320 Kilometern zu erkennen und war laut Experten so leistungsstark, dass es lokale Fernseh- und Radiosendungen gestört hatte. Daher musste die Antenne mehrmals heruntergefahren und neu kalibriert und eingestellt werden.

Die US-amerikanische Luftwaffe nutzte jahrzehntelang das westliche Gebiet der Anlage auf Long Island zur Radarüberwachung gegen mögliche sowjetische Angriffe aus der Luft und über dem Meer kommend. Den östlichen Teil des Geländes schenkte das US-Militär schon frühzeitig dem Staat New York. Auch dieses Gebiet blieb eine Hochsicherheitsanlage. Montauk wurde letztlich zu einem wichtigen Teil des NORAD-Verteidigungssystems.

Am 31. Juli 1963 erhielt Camp Hero in NORAD-Kreisen die Identifikationsnummer „ID Z-45“ und diente fortan im Kalten Krieg als Horch- und Warnposten für die USA. Immer dabei den Luftraum über dem Ozean nach interkontinentalen Flugkörpern aus der Sowjetunion absuchend.

Nach offizieller Lesart unterbreitete US-Präsident Jimmy Carter 1978 der Luftwaffe einen Vorschlag zur Schließung der Basis, da diese aufgrund des Aufkommens der Orbital-Satellitenaufklärungstechnologie ab Ende der 70er weitgehend als veraltet angesehen wurde. Die Montauk-Anlage wurde im Januar 1981 stillgelegt. In Anbetracht seiner Größe war das Entfernen der riesigen Antenne sehr problematisch, so dass sie an Ort und Stelle zurückgelassen werden musste.

Jedoch wurden laut Militärhistorikern viele Komponenten der Steuerungs-Module, Motoren und Elektronik-Bauteile entfernt, um zu verhindern, dass das Radar bei einem Sturm heruntergerissen wird (Quantenphysik und holografisches Universum: Die wahre Welt unserer Wirklichkeit).

Verschwörungstheorien und Legenden rund um „Camp Hero“

Andere Beobachter glauben, einen geheimen Zweck der Antenne in Montauk zu kennen. Die Parabol-Antenne stehe in Zusammenhang mit hochgeheimen Experimenten, behaupten sie. Von dortigen Experimenten mit der Zeit und von Bewusstseins-Experimenten („Mind Control“) ist die Rede. Manche gehen sogar so weit zu sagen, die Anlage auf Montauk sei nur „offiziell“ geschlossen (Russische Wissenschaftler erschaffen die erste „Zeitmaschine“ und drehen die Zeit zurück – Experten sind empört).

Aber in unterirdischen Kammern und Gängen – die es nachweislich gibt – würde unterhalb der ehemaligen Basis bis heute etwas vor sich gehen. Vom sogenannten „Montauk-Projekt“ ist die Rede, das als Fortsetzung des berühmt-berüchtigten „Philadelphia-Experiments“ am Standort Camp Hero bis 1981 hochgeheim durchgeführt worden sein soll. Beweise gibt es freilich nicht für diese Aussagen.

„Verschwörungstheoretiker behaupten seit langem, dass Camp Hero ein Schauplatz von Science-Fiction-Ereignissen war“, so die „New York Times“ in dem bereits zitierten Montauk-Bericht. „Darunter Risse im Zeit-Raum-Kontinuum, Experimente zur Gedankenkontrolle und Begegnungen mit fremdartigen Kreaturen.“

Befeuert werden solche Theorien durch echte Filmaufnahmen aus dem Inneren der geschlossenen Montauk-Militärbasis, die gewisse Instrumente und elektronische Gerätschaften zeigen, die tatsächlich merkwürdig anmuten. Diese Filme sind teilweise bis heute im Internet aufrufbar. Auch die relativ neue US-Science-Fiction-Serie „Stranger Things“ soll angeblich durch reale Vorgänge aus Montauk inspiriert worden sein.

Belastbare Belege, um diese Thesen rund um Camp Hero zu beweisen, sind das alles letztlich keine. Solche lassen weiterhin auf sich warten. Fakt ist allerdings: Die ehemalige Basis auf Long Island bleibt wohl weiterhin von Mythen umrankt (Geheime Experimente: Das Montauk Projekt – Vorbild für Stranger Things (Videos)).



Literatur:

Viele Welten: Hugh Everett III – ein Familiendrama zwischen kaltem Krieg und Quantenphysik

Der Denver-Plan: Vertragmit der Zeit

Nationale Sicherheit – Die Verschwörung: Streng geheime Projekte in Technologie und Raumfahrt

Die Nutzbarmachung der Nullpunktenergie

Videos:

Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com am 21.03.2020

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