Viele Ernährungsexperten und Ratgeber weisen darauf hin, wie wichtig Antioxidantien für unsere Gesundheit und das Wohlbefinden sind. Doch was genau steckt hinter diesen Substanzen? Welche Eigenschaften besitzen sie und wie kann unser Körper davon profitieren?
Einfach ausgedrückt handelt sich bei Antioxidantien um Substanzen, die die Oxidation unterbinden und den damit verbundenem sogenannten oxidativen Stress reduzieren. Bei der Oxidation entstehen in unserem Körper Abfallprodukte und es bilden sich freie Radikale.
Körpereigene Antioxidantien wie Glutathion reichen meist nicht aus, um die Produktion freier Radikale zu verhindern. Das ist vor allem mit zunehmendem Alter der Fall, da der oxidative Stress mit steigendem Alter zunimmt. Darum ist es wichtig, den Körper mit Antioxidantien aus der Nahrung zu versorgen.
Eigentlich wird Sauerstoff mit Leben in Verbindung gebracht. Das stimmt natürlich, aber in diesem Fall produziert unser Körper durch Oxidation anderer Substanzen (Reaktion mit Sauerstoff) die bereits angesprochenen freien Radikale.
Von ihnen kann eine Art Kettenreaktion ausgehen, bei der Moleküle, Zellen oder Gewebe beschädigt oder irreparabel zerstört werden können. Indem sie mit ihnen reagieren, schützen Antioxidantien gegen freie Radikale (Gesundheit: Ob akut oder chronisch – CBD-Öl lindert Schmerzen).
CBD als Antioxidans
Lange Zeit zählten Vitamine wie C und E zu den stärksten Antioxidantien. Im Hinblick auf die Wirkungsweise unterscheidet sich Cannabidiol nicht wirklich von einem Antioxidans. Die chemische Struktur des Cannabinoids enthält ein Sauerstoffatom, das an freie Radikale abgegeben werden kann und diese damit neutralisiert. Diese freie Sauerstoffverbindung ist für die antioxidative Wirkung von CBD verantwortlich.
Verschiedene Studien bestätigen sogar, dass die Cannabinoide THC und CBD als Antioxidantien eine signifikante neuroprotektive Wirkung besitzen, die um ein vielfaches stärker ausfällt als bei den Vitaminen C und E (Gesundheit: Ist CBD eine Alternative zu Antibiotika? Zunehmend CBD Öl aus Apotheken).
Cannabinoide schützen das Nervensystem
Das körpereigene Cannabinoid System, auch Endocannabinoid-System (ECS) genannt, reguliert zahlreiche Prozesse im Körper des Menschen. Eine der wichtigsten Funktionen des ECS ist der Schutz des Nervensystems, also die sogenannte Neuroprotektion.
Professor Raphael Mechoulam, der gleiche Wissenschaftler, der das Endocannabinoid-System entdeckte und den Cannabis Wirkstoff THC im Detail erforschte, veröffentlichte einen Artikel über diese neuroprotektive Funktion, die Cannabinoide für das zentrale Nervensystem haben (Rick Simpsons Cannabis-Öl kann Leben retten (Videos)).
THC ohne CB-1?
Im Verlauf von Tierversuchen mit Cannabinoiden konnte beobachtet werden, dass einige Cannabis Wirkstoffe das Zentrale Nervensystem schützen vor verletzungsbedingten Schäden, aber auch vor Schäden, die durch Reduktion von Sauerstoff und Durchblutung, oder aber auch durch Vergiftung verursacht wurden. Ebenfalls schützen Cannabinoide vor neuronalen Entzündungen.
Bei einem Versuch, bei welchem manchen Ratten parallel ein Gift namens Ouabain und THC verabreicht wurden, anderen nur die giftige Substanz, wiesen diejenigen, die auch THC erhielten, wesentlich geringere Hirnschwellungen auf. Nach drei Tagen zeigten sie um 30 Prozent geringere Nervenschäden als die Kontrollgruppe.
Noch ist nicht genau erforscht, wie die Cannabinoide diesen Schutz ermöglichen, doch man geht davon aus, dass diese spezielle Wirkung nicht im Zusammenhang mit dem CB-1 Rezeptor stehen muss, der für gewöhnlich mit der Wirkung von THC in Verbindung gebracht werden kann. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass Cannabinoide auch freie Radikale bekämpfen, ohne dass die die Cannabinoid-Rezeptoren involviert sind. Damit bewahren sie Nerven und Organe vor großen Schädigungen (Medizinischer Durchbruch: Präparat aus Hanf-Cannabidiol (CBD) gegen Krebs bewilligt).
…Oder doch eher mit?
In Studien, die sich mit der degenerativen Erkrankung Multiple Sklerose auseinandersetzen, die auf eine Entzündung des Nervensystems zurückzuführen ist, hat sich aber herausgestellt, dass Mäuse, die durch genetische Manipulation über keinen CB-1 Rezeptor verfügten, deutlich schlechter einen Nervenschaden, der durch Entzündung verursacht wurde, vermeiden oder minimieren können.
Die meisten der Tiere, die an der tierischen Form der MS litten, wiesen später weitläufige Degenerationen der Nerven auf. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass Cannabis den neuronalen degenerativen Ablauf verlangsamen kann. Aber die Cannabinoide schützen nicht nur das Nervensystem, sie hemmen auch die Entzündungen im zentralen Nervensystem, sowie in den Organen und Geweben des Körpers.
Bei der Alzheimer Krankheit produziert der Körper eine giftige Substanz (Beta-Amyloid), die die Nervenzellen schädigt und ihr Absterben fördert. Forschungen am Institut für Nervenwissenschaften in Irland haben gezeigt, dass das Endocannabinoid-System Teile der Zelle vor den Schädigungen durch das Gift schützen kann (CBD-Hanföl: Das steckt dahinter! Tipps zur Anwendung bei Schmerzen, Krebs und Schlafstörungen).
Noch nicht auf den Punkt
Sollten die körpereigenen Endocannabinoide nicht ausreichen, das Nervensystem vor Schaden zu bewahren, können von außen zugeführte Cannabinoide einen erhöhten Schutz gewährleisten. Die Mechanismen, die bei schweren Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Alzheimer wirken, sind nur unzureichend erforscht (Mann heilt seinen Hautkrebs mit Hanföl – sein Rezept rettet Menschenleben!).
Der gezielte Einsatz für eine möglichst positive Auswirkung auf den Krankheitsverlauf von MS, oder als Prävention gegen die Entwicklung von Alzheimer, sollten durch weitere wissenschaftliche Untersuchungen entwickelt werden.
Fazit
Für unseren Körper sind Antioxidantien extrem wichtig. Ohne sie können freie Radikale immensen Schaden anrichten. Durch die Bereitstellung von Sauerstoffatomen können Antioxidantien die schädlichen Verbindungen neutralisieren und leisten damit einen entscheidenden Beitrag für unsere Gesundheit.
Neben Vitamin C und E gilt Cannabidiol mittlerweile auch als gute Quelle für Antioxidantien. Obwohl auf diesem Gebiet noch mehr Forschung nötig ist, sind die bisher gesammelten Ergebnisse recht vielversprechend und geben einen Einblick in das antioxidative Potenzial von CBD (Hanf: Erstmalig CBD-Öl an Krebspatienten getestet – erste Studie mit Menschen zeigt Wirkung bei 92 % der Teilnehmer).
Zusätzlich könnte CBD auch neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer in Schach halten. Das Potenzial des Cannabinoids ist riesig. Leider lassen sich nur schwer allgemeingültige Aussagen treffen und die Wirksamkeit von CBD wird am besten selbst getestet („Cheech & Chong“-Star behandelt Krebs mit Hanföl).
Jeder Organismus reagiert anders und sollte langsam an eine Anwendung von CBD als Nahrungsergänzungsmittel gewöhnt werden. Obwohl keine gravierenden Nebenwirkungen von CBD bekannt sind, sollte bei Bedenken über die Einnahme Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden (Medizinalhanf: Große Hilfe im Kampf gegen Brustkrebs und Schmerzen – Olivia Newton-John schwört auf Cannabis).
Literatur:
Hanf als Medizin: Ein praxisorientierter Ratgeber
Cannabis gegen Krebs: Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie
Cannabis: Verordnungshilfe für Ärzte
Quellen: PublicDomain/hanf-magazin.com am 06.03.2020