Sind Prepper die modernen Hippies? Zivilisation adé – immer mehr Menschen suchen ihr Glück auf dem Land!

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Nicht nur in Deutschland und zahlreichen anderen europäischen Ländern ist seit geraumer Zeit eine Landflucht aus Großstädten zu beobachten.  Auch in den Vereinigten Staaten suchen immer mehr Mensch Schutz auf dem Land, vor allem aber in abgelegen Bergregionen. Die Gründe sind so vielfältig wie die Menschen.

Drohende Katastrophen und Terroranschlägen stehen aber an oberster Stelle, wie kürzlich eine Reihe von Immobilienmaklern festgestellt haben, die sich in erster Linie auf die Wünsche und Vorstellungen sogenannter Prepper spezialisiert haben. Von Frank Schwede

Immobilienmakler sehen sich in den USA gerade großen Herausforderungen gegenübergestellt. Immer mehr Menschen sehnen sich aufgrund gravierend veränderter Lebensumstände in den Großstädten nach Sicherheit und Schutz.

Für Immobilienmakler sind diese Menschen weder Aussteiger noch Spinner, sondern Realisten, die sich den verändernden Lebensumständen versuchen anzupassen. John E. Haynes, Präsident von Retreat Reality in North Carolina sagt dazu:

Unter den Interessenten befinden sich auch viele wohlhabende Fachkräfte. Ich hatte Hedgefonds-Manager und Milliardäre als Käufer, die große Bedenken gegenüber der Wirtschaft und der sozialen Stabilität unseres Landes haben.“

Haynes ist  jahrzehntelang im Immobiliengeschäft tätig. Vor rund vier Jahren hat er sein Unternehmen umbenannt, um einer völlig neuen Klientel Eigenheime zu vermitteln, vor allem aber geht es Haynes darum, seinen Kunden die Bedenken beim Kauf einer Immobilie zu nehmen (Krisenvorsorge: Schneesturm, Eiszeit und Dauerfrost).

Was John E. Haynes in den letzten Jahren aufgefallen ist, ist, dass Menschen vor allem vor Präsidentschaftswahlen unsicher werden, sehr deutlich konnte er das 2016 beobachten, als Donald Trump Präsident wurde, im vergangenen Jahr erlebte Haynes sogar ein Rekordjahr. Haynes:

„Die meisten Menschen treffen ihre Entscheidungen nach der jeweiligen politischen Lage, man merkt sehr schnell, wenn sich da etwas ändert, sie werden unsicher. Aber ich denke, 2020 wird ein gutes Jahr für mein Unternehmen.“

 

Sind Prepper die neue Bewegung von heute, so, wie die Hippies vor mehr als 50 Jahren? In Wahrheit sind die Gründe für eine Landflucht so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Hinter jedem Kopf steckt eine andere Geschichte. Da ist zum Beispiel Bruce, der nicht möchte, dass der vollständige Name erscheint.

Bruce kaufte sich 5 Hektar Land im weit abgelegenen North Carolina. Bevor es ihn aufs Land verschlug, lebte er die meiste Zeit in Großstädten und Metropolen wie New York.

Lebensmittel selbst anbauen: so sehen viele Amerikaner ihre Zukunft

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Plötzlich hatte Bruce genug vom Verkehr, vom Lärm, von der Armut und von der Kriminalität, weil er irgendwann gemerkt hat, dass das alles seiner Seele nicht gut bekommt. Bruce ist jetzt Mitte 50 und er sagt:

„Irgendwann kam der Punkt, an dem wir es satt hatten, ständig in der Defensive zu sein. Amazon kann Lebensmittel in zwei Stunden ausliefern, aber wird der Lebensmittelladen um die Ecke drei Tage nach einer großen Katastrophe noch Lebensmittel haben?

Unsere Hoffnung ist, dass nichts dergleichen passiert. Sollte es jedoch der Fall sein, dann sind wir in ländlicher Umgebung besser vorbereitet, um überleben zu können, weil wir hier Lebensmittel selbst anbauen können, Vieh halten oder jagen können.“

Oft ist es die Angst vor drohenden Katastrophen, die Menschen aus Großstädten aufs Land verschlägt, weil diese Menschen bereits einen völligen Zusammenbruch der sozialen Ordnung vor ihrem geistigen Auge sehen, weil sie fürchten, dass die Regierung mit einer Katastrophe nicht umgehen kann.

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Mittlerweile erstellen Immobilien-Netzwerke sogar nationale Listen mit sogenanntem „Prepper Land“. Als Prepper werden Menschen bezeichnet, die sich mit individuellen Maßnahmen auf jede Art von Katastrophen vorbereiten, indem sie beispielsweise Lebensmittelvorräte anlegen, Schutzbauten errichten und sich mit Schutzkleidung versorgen.

Das meiste Land wird gerade in den Bergen, im Nordwesten der USA verkauft, vor allem in den US Bundesstaaten Idaho, Montana und Wyoming. Und James Wesley Rawles, ein Blogger und ehemaliger Geheimdienstoffizier ist nicht ganz unschuldig daran. 2011 verbreitete er eine Nachricht im Netz, indem er freiheitsliebende Christen dazu aufrief, in diese Region zu ziehen und sie als sicheren Hafen zu sehen.

Rawles nennt das Land eine Festung und er fordert seine Anhänger dazu auf, genau hier Land zu kaufen und sich selbst zu versorgen. Aber auch der US Bundesstaat Idaho verzeichnet zurzeit einen starken Zuwachs n Großstädter.

Nach Worten von Jeffrey Lyons, Assistenzprofessor für Politikwissenschaften an der Boise State University, hatte Idaho zwischen den Jahren  2015 und 2016 eine der höchsten Wachstumsraten in den USA, was zum größten Teil auf „Flüchtlinge“ aus den Bundesstaaten Kalifornien und dem angrenzenden Washington zurückzuführen ist.

Vor allem Kalifornier, die mit ihrer Lebenssituation unzufrieden sind, machen eine große Anzahl von Interessenten der Immobilienverwaltung  Black Rifle Estate aus, einem Service Unternehmen für strategische Umzugsberatung  und Vermittlung in sichere ländliche Regionen.

Auch der Broker Todd Savage wundert sich nicht über diesen anhaltenden Trend, seine Geschäfte laufen schon seit geraumer Zeit auf hohem Niveau, er spricht sogar von einem historischen Höchststand und des wundert ihn nach eigenen Worten nicht, wenn er die Politik vieler US-Großstädte betrachtet (Krisenvorsorge Terror, soziale Unruhen und Aufruhr).

Zu Preppern zählen wohlhabende Familien wie auch Überlebenskünstler

Savages Unternehmen ist gerade dabei, nach Arizona zu expandieren, diesmal ausnahmsweise mal außerhalb der Schutzhochburg, weil hier laut Savage die Steuern niedriger seien und das Waffengesetz lockerer gehandhabt werde als im liberalen Kalifornien. Savage:

„Arizona ist das neue Idaho für die Menschen, die Ruhe von der Tyrannei in Kalifornien suchen.“

Es sind aber nach Meinung von John E. Haynes nicht nur konservative Amerikaner, die aufs Land ziehen. Zu Haynes Kunden zählen Selbstversorger ebenso wie Überlebenskünstler, aufgeteilt in junge, liberale und weniger wohlhabende Familien, die einfach nur Frieden, Ruhe und ein nachhaltiges Leben suchen.

Das Leben der Menschen ist gerade dabei sich grundlegend zu verändern, doch die Landflucht ist in diesem Zusammenhang kein wirklich neues Phänomen. Das  beobachtet Neil Shelton von der Ozark Land Company, ein traditionelles Immobilienunternehmen in Familienbesitz, das seinen Sitz in Willow Springs im US Bundesstaat Missouri hat. Shelton:

„Als ich 1973 anfing, hat gerade die Flucht aufs Land eingesetzt. Was ich gerade sehe, ist eine Wiederholung dieses Trends, vor allem aber ist es ein Trend, der in Verbindung mit Innovation steht, die sich auf kleinstem Raum ausdrückt, in kleine Häuser, höchstens 40 bis 50 Quadratmeter. Diese winzigen Häuser sind das Größte, was ich seit den 1970er Jahren gesehen habe, aber sie machen das Wohneigentum erschwinglich.“

Die 63jährige Kim Moore hat sich zusammen mit ihrem Mann nach einen Urlaub in North Carolina quasi über Nacht dazu entschieden, das Leben von Grund auf zu verändert. Das Paar kaufte 15 Hektar Land und will noch einmal ganz neu anfangen. Moore:

„Ich bin keine Überlebenskünstlerin, aber ich möchte soviel wie möglich auf dem Land leben.“

Das Ehepaar plant gleich eine ganze Reihe kleiner Häuser zu bauen, um eine Art Familiengemeinschaft mit Freunden und Menschen zu gründen, die ähnliche Lebensvorstellungen haben. Moore:

„Ich möchte nachhaltig leben, so, dass ich die Natur nicht ruiniere und etwas aufbauen kann, das groß genug ist, dass alle meine Freunde mitmachen können. Es ist etwas, das meine Seele nährt.“

So denken mittlerweile sehr viele Menschen auf der ganzen Welt. Die Menschen sehnen sich nicht nur nach Schutz und Geborgenheit, sondern sie versuchen auch wieder so nachhaltig wie möglich zu leben, was soviel heißen könnte, dass die Wegwerf-Gesellschaft und der Konsumwahnsinn bald ein Ende gefunden haben könnte. Der Planet wird es den neuen Menschen danken!

Bleiben Sie aufmerksam!



Literatur:

Selbstverteidigung im Straßenkampf: Hocheffektive Techniken für Mann und Frau, um den Angriff eines Straßenschlägers erfolgreich abzuwehren

Bushcraft: Survivalwissen Wildpflanzen Europas

Handbuch für das Überleben in Krisenzeiten

Überleben in Krisen- und Katastrophenfällen: Ein Handbuch für jedermann. Das Survival-Wissen der Spezialeinheiten

Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 19.02.2020

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