Schmerzen können sehr ekelhaft sein. Wer Schmerz empfindet, büßt damit immer ein Stück Lebensfreude ein. Manche Menschen werden launisch und unleidlich, andere wiederum ziehen sich zurück und meiden Gesellschaft.
Von einer langfristigen Therapie mit chemischen Schmerzmitteln wie Opiaten und Opioiden ist wegen der großen Gefahr einer Abhängigkeit sowie der negativen Auswirkungen auf Leber und Nieren abzuraten.
Eine natürliche und fast nebenwirkungsfreie Alternative stellt Cannabidiol (CBD), ein Wirkstoff aus der Cannabispflanze, dar. Nicht rezeptpflichtig, dafür aber legal erhältlich, kann es sowohl chronische als auch akute Schmerzen wirkungsvoll lindern.
Schmerz hat viele Gesichter
In Deutschland leben mehrere Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen. Die dazu veröffentlichten Zahlen schwanken. Zehn bis 25 Prozent aller Deutschen sind regelmäßigen Schmerzen ausgesetzt – das entspricht etwa einer Anzahl von acht bis 20 Millionen Menschen. Die Statistik ist deshalb relativ ungenau, weil viele Schmerzpatienten mit ihrem Leiden nicht zum Arzt gehen.
Einige haben Angst davor, belächelt zu werden, andere haben ihren Kampf aufgegeben, weil sie nach einer langen Odyssee keine Besserung erfahren haben, wieder andere möchten nicht dauerhaft auf gesundheitsschädigende Medikamente angewiesen sein.
Die Gründe für Schmerzen sind so vielschichtig, dass sie hier nicht einmal ansatzweise alle aufgezählt werden können. Die Medizin unterscheidet zwischen akuten und chronischen Schmerzen. Akute Schmerzen treten plötzlich auf und halten nicht besonders lange an. Sie sind sogar nützlich, weil sie dem Körper signalisieren, dass etwas nicht stimmt.
Nur so kann die Ursache ausfindig gemacht und behoben werden. Chronische Schmerzen fangen ab einer Dauer von mindestens drei bis sechs Monaten an. Sie sind nicht mehr nützlich, sondern mindern die Lebensqualität des Betroffenen. Häufig liegt einem chronischen Schmerz eine Entzündung, eine Verspannung, eine chronische Erkrankung oder eine Nervenschädigung zu Grunde.
Auch akute Schmerzen lassen sich auf derartige Ursachen zurückführen. Sie werden allerdings auch häufig durch Verletzungen – sowohl innere als auch äußere – oder Erkrankungen hervorgerufen. Wird die Ursache für akute Schmerzen nicht schnell beseitigt, besteht die Gefahr, dass akute Schmerzen sich in chronischen Schmerzen verwandeln (Rick Simpsons Cannabis-Öl kann Leben retten (Videos)).
Außerdem sensibilisieren starke, andauernde Schmerzen den Körper für weitere Schmerzen. Die Nerven reagieren in der Folge also „übertrieben“, selbst wenn die Ursache für die anfänglichen Schmerzen schon beseitigt ist. Ob ein Schmerz chronisch wird oder nicht, hängt unter anderem von der Veranlagung des Patienten, dessen familiären Umfeld und psychischer Verfassung ab.
CBD hat sich bereits in mehreren Studien als wirksam gegen Schmerzen erwiesen. Das Cannabinoid bekämpft mehrere Schmerzursachen, anstatt einfach nur das Gefühl des Schmerzes zu unterdrücken, wobei auch letzteres zum Repertoire von Cannabidiol zählt.
CBD bekämpft Schmerzen
Bei Verletzungen des Gewebes erhöht CBD die Anandamidkonzentration im Körper. Dies geschieht durch die Interaktion des Cannabinoids mit den Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoidsystems. Ananadamid ist ein endogenes, also vom Körper selber hergestelltes Endocannabinoid, welches direkten Einfluss auf den Schmerz nimmt.
Je mehr Anandamid im Organismus beziehungsweise um die verletzte Stelle herum ist, desto besser erfolgt die Schmerzlinderung. Ananadamid dockt an den CB1-Rezeptor (Cannabinoid-bindenden Rezeptor) sowie an den TRPV1- (ein Vanilloid-)Rezeptor an, dort bekämpft es sofort die Schmerzen. Zu dieser Erkenntnis gelangten Wissenschaftler in China im Jahr 2010, als sie entsprechende Experimente an Mäusen durchgeführt hatten (Medizinischer Durchbruch: Präparat aus Hanf-Cannabidiol (CBD) gegen Krebs bewilligt).
CBD hilft gegen Entzündungen
Entzündungen sind häufig die Ursache für Schmerzen. Entzündetes Gewebe erhöht die Anzahl der freien Radikale. Diese sind gefährlich für den Körper, da sie unter anderem die Eigenschaft besitzen, Zellen zu schädigen. CBD ist ein Antioxidans. In dieser Funktion wirkt es ähnlich wie die Vitamine A, C und E: Sie fangen freie Radikale ein und machen sie damit unschädlich.
Darüber hinaus weist CBD auch eine entzündungshemmende Wirkung an sich auf. Eine Studie von GWPharmaceuticals zeigte beispielsweise, dass CBD auf Grund seiner Eigenschaften gegen Entzündungen im Darmtrakt, gegen rheumatoide Arthritis, Diabetes und Übelkeit helfen kann.
Forscher der University of Mississippi fanden heraus, dass CBD oxidativen Stress mindert und gegen Entzündungen hilft. Viele weitere Untersuchungen – wie etwa die der Wissenschaftler des National Institutes of Health in Bethesda (USA) – führten alle zum selben Ergebnis: Cannabidiol hemmt Entzündungen. In Bethesda bestätigten die Forscher zudem, dass CBD effektiv gegen neuropathischen Schmerz wirkt. Neuropathische Schmerzen entstehen durch die Dysfunktion oder Verletzung von Nerven und können zum Teil sehr stark sein (Candida Albicans: Die Ursache von Krebs).
CBD schützt die Nerven
Cannabidiol wirkt nicht nur gegen neuropathischen Schmerz, sondern schützt nachweislich vor dem Tod von Nervenzellen – beispielsweise bei ischämischen Schlaganfällen, traumatischen Hirnverletzungen, Multipler Sklerose, der Huntington-Krankheit und anderen chronischen Nervenkrankheiten.
Die neuroprotektive (nervenschützende) Wirkung von CBD konnte sowohl in lebenden Organismen als auch im Reagenzglas nachgewiesen werden. Offenbar spielen Anandamid sowie 2-AG (2-Arachidonylglycerol, ein weiteres Endocannabinoid) dabei eine wichtige Rolle.
Bei einer traumatischen Hirnverletzung werden Stoffe freigesetzt, die zu sekundären Hirnschäden führen können. 2002 fanden Mechoulem et al. heraus, dass Annanadamid und 2-AG die Wirkung der schädlichen Substanzen hemmen können. Das Endocannabinoidsystem zusammen mit den Cannabinoiden übernimmt hier also eine Schutzfunktion. Wie oben bereits beschrieben trägt CBD zur Vermehrung von Anandamid im Körper bei und schützt somit die Nerven (CBD-Hanföl: Das steckt dahinter! Tipps zur Anwendung bei Schmerzen, Krebs und Schlafstörungen).
CBD entspannt den Körper und wirkt gegen Stress
Während das Cannabinoid THC vor allem auf die Psyche wirkt, hat CBD auf den Körper einen entspannenden und regulierenden Effekt. Cannabidiol wirkt entkrampfend, weshalb es mitunter auch zur Bekämpfung von Epilepsie eingesetzt wird. Verspannte Muskeln verursachen oft Schmerzen wie etwa Rücken-, Kopf-, Menstruations- und andere Schmerzen.
Aber auch CBD hat positive Einflüsse auf die Psyche: Es lässt sich gut zur Behandlung von Depressionen und Schizophrenie einsetzen. Es hilft aber auch gegen Schlaflosigkeit und Stress. Gerade Stress liegt vielen Schmerzerkrankungen zu Grunde. Wer es schafft, seinen Stress zu verringern, bemerkt nicht selten eine damit einhergehende Schmerzlinderung (Mann heilt seinen Hautkrebs mit Hanföl – sein Rezept rettet Menschenleben!).
CBD bekämpft die Ursachen
Neben Entzündungen, Stress, Verspannungen und Nervenleiden ist CBD gegen viele andere Erkrankungen einsetzbar. Um nur einige zu nennen:
- Schlafstörungen
- Burn-out
- Angststörungen
- Epilepsie
- Schizophrenie
- Übelkeit und Erbrechen
- Abhängigkeit von Suchtmitteln
- Parkinson
- Morbus Crohn
- Arthritis
- verschiedene Krebsarten
- Spastiken
- Asthma
- und so weiter
CBD bekämpft also nicht nur die Schmerzen als Symptome von Krankheiten, sondern wirkt – wie eine Vielzahl verschiedener Studien ergeben haben – gegen die Ursachen an sich (Hanf: Erstmalig CBD-Öl an Krebspatienten getestet – erste Studie mit Menschen zeigt Wirkung bei 92 % der Teilnehmer).
Alleine schon aus diesem Grund dürfte Cannabidiol auf lange Sicht gesehen, eine gesunde Alternative zu den synthetischen Medikamenten der Pharmariesen sein. Diese unterdrücken meistens nur den Schmerz.
Zur Ursachenbekämpfung müssen zusätzliche Medikamente eingenommen werden. Die meisten Schmerzmittel und ein Großteil der rezeptpflichtigen Medikamente, die nicht natürlich, sondern menschengemacht sind, schaden der Leber sowie den Nieren – besonders dann, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden („Cheech & Chong“-Star behandelt Krebs mit Hanföl).
CBD hat hingegen keine großartig die Gesundheit gefährdenden Nebenwirkungen, da es aus der Natur kommt und den menschlichen Cannabinoiden sehr ähnlich ist.
Leider steckt die Forschung in Sachen CBD noch in den Kinderschuhen. Es gibt erste Medikamente auf CBD-Basis. Insgesamt weiß die Wissenschaft aber noch viel zu wenig über die genauen Wirkungsweisen des Cannabidiols.
Fragen wie „Wogegen hilft CBD?“ konnten zum Teil schon gut geklärt werden. Aber auf das „Wie genau wirkt CBD?“ gibt es nur unzureichende Ergebnisse. In der Zukunft dürfte CBD wahrscheinlich eine größere Rolle in der Medizin einnehmen – der bisherige Erkenntnisstand lässt das stark vermuten.
Auch wenn es bislang nur ganz wenige CBD-Medikamente weltweit gibt, so hat doch jeder Mensch hierzulande die Möglichkeit, sich mit CBD-Öl und anderen CBD-Produkten selbst zu behandeln. CBD ist nämlich nicht rezeptpflichtig, daher legal erhältlich. Zur Sicherheit sollte immer ein Arzt oder Heilpraktiker befragt werden, der sich mit CBD auskennt. Anwendung und Dosierung sind von Mensch zu Mensch verschieden (Medizinalhanf: Große Hilfe im Kampf gegen Brustkrebs und Schmerzen – Olivia Newton-John schwört auf Cannabis).
Prinzipiell gilt: Mit etwas Geduld findet jeder die passende Dosis für sich, sofern er klein anfängt und sie langsam steigert, bis die gewünschte Wirkung einsetzt. Damit eignet sich CBD als gute Ergänzung zur herkömmlichen Schmerztherapie. Mit ein bisschen Glück können einige Schmerzpatienten ihre bisherigen Mittel sogar ganz durch CBD ersetzen. Einen Versuch (unter ärztlicher Aufsicht) wäre es wert.
Literatur:
Hanf als Medizin: Ein praxisorientierter Ratgeber
Cannabis gegen Krebs: Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie
Cannabis: Verordnungshilfe für Ärzte
Quellen: PublicDomain/hanf-magazin.com am 03.02.2020