Gesundheit: Die Mariendistel – Eine Heilpflanze, die Leben rettet

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Die Mariendistel ist eine bekannte Leber-Heilpflanze. Sie kann jedoch bei nahezu jeder chronischen Erkrankung hilfreich sein, da sie entzündungshemmend, immunstimulierend und antioxidativ wirkt. Wir erklären, wie man die Mariendistel anwendet und dosiert.

Die Mariendistel ist eine so stark wirksame Leber-Heilpflanze, dass ihr Hauptwirkstoff – das Silibinin – die Leber vor dem tödlichen Gift des grünen Knollenblätterpilzes schützen kann. Dieser Pilz ist nach wie vor für die meisten Pilzunfälle mit Todesausgang verantwortlich.

Um möglichst hohe Silibinin-Dosen zu erreichen, muss der Stoff in diesem Fall intravenös verabreicht werden. Doch ohne die Mariendistel würden auch heute noch sehr viel mehr Menschen an einer Pilzvergiftung sterben, als dies vor Einsatz der Pflanze der Fall war.

Die Mariendistel heisst übrigens deshalb Mariendistel, weil sie Maria gewidmet ist. Offenbar soll es sich so verhalten haben, dass beim Stillen des Jesuskindes einige Tropfen Muttermilch auf die Blätter einer gewöhnlichen Distel fielen. Die Distel, die normalerweise von den Menschen nicht sonderlich gemocht wird, fühlte sich geehrt und bildete ab sofort keine reingrünen Blätter mehr, sondern grün-weiss gefärbte. Jeder sollte bei ihrem Anblick daran erinnert werden, was ihr – der Distel – Wunderbares widerfahren war.

Mit Löwenzahn und Sonnenblume verwandt

Die Mariendistel ist im Mittelmeerraum heimisch, wird jedoch schon seit vielen Jahrhunderten auch in Mitteleuropa angebaut – früher in Klostergärten, heute im grossen Stil für medizinische Zwecke. Gelegentlich trifft man sie aber auch verwildert an.

Die Mariendistel gehört wie der Löwenzahn, die Sonnenblume oder die Aster zur Gruppe der Korbblütler. Und genau wie beim Löwenzahn, so fliegen auch die Samen der Mariendistel bei Wind mit einem Flugschirmchen auf und davon.

Wirksam sind die Samen der Mariendistel, nicht die Blätter

Die Blätter der Mariendistel scheinen keine besondere Heilkraft zu besitzen, zumindest gibt es keine Belege dafür. Heilkundlich genutzt werden daher ausschliesslich die Mariendistelsamen.

Erste Berichte über die Verwendung der Mariendistelsamen als Lebertherapeutikum stammen aus dem 18. Jahrhundert. Aus dem 19. Jahrhundert liegen Hinweise vor, dass sie auch bei Galle- und Milzbeschwerden eingesetzt wurden. Heute ist die Mariendistel die wohl am besten untersuchte Leber-Heilpflanze.

Der Flavonoidkomplex Silymarin

Die Mariendistel gehört zu den Flavonoiddrogen, was bedeutet, dass Ihre Hauptwirkstoffe aus der Familie der Flavonoide stammen. Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe. In den Samen der Mariendistel sind verschiedene Flavonoide enthalten:

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  • Silybin A und B (= Silibinin)
  • Silychristin
  • Silydianin

Sie bilden in ihrer Gesamtheit den Flavonoidkomplex namens Silymarin. Die Samen bestehen zu etwa 1 bis 3 Prozent aus Silymarin, ausserdem zu 20 bis 30 Prozent aus Fett und zu etwa 30 Prozent aus Eiweiss. Auch Schleimstoffe und weitere sekundäre Pflanzenstoffe sind enthalten.

Flavonoide bleiben nicht lange im Körper, werden also schnell ausgeschieden und sollten daher regelmässig (am besten mehrmals täglich) über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Sie sind jedoch weitgehend hitzestabil, werden beim Kochen also nur geringfügig reduziert, allerdings ist das Silymarin schlecht wasserlöslich, weshalb das Trinken von Tee aus den Mariendistelsamen wenig Sinn macht (siehe auch weiter unten). Will man in den vollen Genuss der heilenden Eigenschaften der Mariendistel gelangen, sollte man auf hochdosierte Fertigpräparate zurückgreifen (Phytotherapie: Die Pflanzenheilkunde).

Die Eigenschaften und Wirkungen der Mariendistel

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Die Mariendistel gehört zu den antioxidativ wirksamen Heilpflanzen. Sie neutralisiert somit freie Radikale und mindert oxidativen Stress. Die Pflanze wirkt aber nicht nur selbst antioxidativ, sondern regt auch die körpereigene Antioxidantienproduktion an, so dass der Glutathionspiegel steigt. Glutathion ist eines der stärksten körpereigenen Antioxidantien.

Zusätzlich aktiviert die Mariendistel die körpereigene Entgiftungsfähigkeit der Leber und zwar die Phasen I und II.

Darüber hinaus wirkt die Mariendistel…

  • insgesamt zellschützend,
  • antihepatotoxisch (neutralisiert Lebergifte),
  • hepatoprotektiv (schützt die Leberzellen),
  • leberregenerierend,
  • verdauungsfördernd,
  • antimykotisch (z. B. gegen Candida albicans),
  • cholesterinsenkend und
  • cholagog (= choleretisch und cholekinetisch, siehe nächster Abschnitt).

Die Wirkung auf die Galle

Choleretisch bedeutet, dass der jeweilige Stoff die Gallenbildung in der Leber fördert. Cholekinetisch hingegen bedeutet, dass die Gallenblasenentleerung angeregt wird. Die Mariendistel vermag beides und gilt daher als Cholagogum. Man sagt, sie wirkt cholagog. Die cholagoge, also gallenflussfördernde Wirkung kann verstärkt werden, wenn man mehrere Cholagoga miteinander kombiniert, z. B. die Mariendistel mit Kurkuma (Curcumin).

Die Wirkung auf die Leber

Besonders gut erforscht sind die Wirkungen der Mariendistel auf die Lebergesundheit. So weiss man beispielsweise, dass Silymarin die Lipidstrukturen der Leberzellmembranen stabilisiert und auf diese Weise verhindert, dass Stoffe, die für die Leber giftig sind, in die Leberzelle eindringen können.

Gleichzeitig fördert Silymarin die Regeneration der Leber und die Neubildung gesunder Leberzellen. Der Flavonoidkomplex verstärkt überdies die Durchblutung der Pfortader und wirkt binnen kurzer Zeit Meteorismus (Blähbauch) entgegen. Auch die fibrotische (bindegewebige) Umwandlung von Leberzellen soll die Mariendistel hemmen können.

Werden Medikamente eingenommen, kann die Mariendistel die Leber – wenigstens teilweise – vor medikamentenbedingten Schäden schützen, z. B. bei der Einnahme von Paracetamol. Aber auch vor den Nebenwirkungen von Alkohol und Strahlentherapien kann die Pflanze bis zu einem gewissen Grad schützen.

Die Mariendistel unterstützt die Leber ausserdem in ihrer Entgiftungsfunktion, besonders wenn noch andere Leberpflanzen eingesetzt werden, wie z. B. der Löwenzahn und die Artischocke, da sich die pflanzlichen Heilstoffe gegenseitig in ihren Wirkungen verstärken.

Die naturheilkundliche Lebertherapie

Die Heilung einer geschädigten Leber braucht jedoch Zeit. Schliesslich sind auch die Schäden selten von jetzt auf nachher entstanden, sondern über viele Jahre hinweg. Auch genügt es nicht, einfach nur ein Mariendistelpräparat einzunehmen. Es sollten noch weitere leberheilende Massnahmen umgesetzt werden:

Ernährung für die Leber

  • Besser zu wenig essen als zu viel
  • Fettarm und zuckerfrei essen
  • Gekochtes und Rohes getrennt essen
  • Früchte und Gemüse getrennt essen
  • Früchte immer nur auf leeren Magen und für sich essen. Lediglich mit grünem Blattgemüse kann man Früchte kombinieren (z. B. im Smoothie). Alle anderen Kombinationen können zu Gärprozessen führen und die Leber belasten.
  • 1 Fastentag pro Woche mit Möhren- oder Rote-Bete-Saft oder rohen geriebenen Äpfeln

Weitere Massnahmen zur Unterstützung der Leber sind die folgenden:

  • Schädliches wird weggelassen (Fast Food, Alkohol, unnötige Medikamente/Drogen).
  • Bei einem regelmässigen Heil- und Saftfasten sollte man nie die Mariendistel vergessen, damit die beim Fasten frei werdenden Gifte der Leber nicht schaden können.
  • Eine Darmreinigung durchführen, denn es gilt: Je sauberer und gesünder der Darm, umso weniger Arbeit hat die Leber!
  • Leberwickel anwenden:

Leberwickel mit Schafgarbe

Leberwickel sind warme Auflagen im Leberbereich. Sie sorgen für eine intensive Durchwärmung der Leber, regen die Durchblutung an und auf diese Weise auch den Stoffwechsel der Leber. Ein Schafgarben-Leberwickel wird so durchgeführt: Man übergiesst 4 EL Schafgarbenkraut mit 1 l heissem Wasser (es kocht nicht mehr) und lässt es 10 Minuten ziehen.

Dann giesst man den Aufguss durch ein Sieb und taucht ein Tuch hinein. Man wringt es aus und legt es auf den rechten Oberbauch. Darüber legt man ein Handtuch und wickelt nun noch einen warmen Schal darum. Wer möchte, kann oben auf noch eine Wärmflasche legen. Man ruht nun eine halbe Stunde, nimmt den Wickel dann ab, hält aber anschliessend noch eine weitere halbe Stunde Ruhe (und achtet weiterhin darauf, dass der Leberbereich warm gehalten bleibt).

Wirkung auf Magen und Darm

Die Mariendistel ist Bestandteil wichtiger Rezepturen, wie z. B. von Iberogast, einer Tinktur, die bei Reizmagen und Reizdarm eingesetzt werden kann. Weitere Zutaten sind KamillenblütenKümmel, Melisse, PfefferminzeSüssholz, Bittere Schleifenblume und Schöllkraut. Die Mischung wirkt krampflösend und tonisierend und bringt – laut Studien – in 90 Prozent der Fälle eine Verbesserung der Beschwerden.

Bei verdorbenem Magen kann u. a. die Mariendistel (gemeinsam mit der Kamille) eingesetzt werden, um die Leber vor jenen Stoffen zu schützen, die den Magen verdorben haben.

Erste Untersuchungen zeigten ausserdem, dass Silibinin den Selbstmordprozess von Candida albicans einleitet, so dass die Mariendistel auch bei einer Darm- oder Scheidenpilzinfektion die Therapie begleiten kann.

Selbst in Sachen Darmkrebsschutz ist die Mariendistel einsetzbar. Wir haben schon in einem entsprechenden Artikel erklärt, dass die Mariendistel das Wachstum und auch die Metastasierung von Darmkrebs blockieren kann. Wie wir in einem weiteren Artikel berichten, kann die darmkrebsschützende Wirkung der Mariendistel von Curcumin – dem Pflanzenstoff aus Kurkuma – verstärkt werden, so dass für diese Indikation eine Kombination der beiden Mittel sinnvoll sein könnte.

Wirkung bei Hautkrebs

Bereits im August 2002 zeigte sich in ersten Studien, dass die Mariendistel ein wichtiger Kandidat für die Prävention und Therapie von Hautkrebs werden könnte. Da oxidativer Stress einer der Schlüsselfaktoren in der Entstehung von Hautkrebs darstellt, suchen Forscher fieberhaft nach wirksamen Antioxidantien, die sich in diesem Bereich sinnvoll einsetzen lassen. Silymarin aus der Mariendistel ist ein solch wirksames Antioxidans.

In Modellversuchen zeigte sich, dass der Pflanzenstoff oxidativen Stress der Haut mindert, die Teilung von Hautkrebszellen hemmt, krebsfördernde Botenstoffe blockiert und das körpereigene Antioxidantiensystem stärken kann.

Im Januar 2005 bestätigten Forscher die vorbeugende Wirkung der Mariendistel in Sachen Hautkrebs. Sie schrieben, dass allein Sonnencremes nicht ausreichten, um vor Hautkrebs zu schützen. Die zusätzliche Einnahme von Silymarin hingegen könnte den Schutz der Haut verstärken.

Wirkung bei Prostatakrebs

Mariendistelpräparate werden ausserdem verstärkt in der Prävention und Therapie von Prostatakrebs eingesetzt, da Silymarin besonders gut das Wachstum von Prostatakrebszellen hemmen kann. Gleichzeitig scheint der Stoff die schulmedizinischen Medikamente in ihrer Wirkung zu unterstützen, so dass die Mariendistel ein gutes Mittel darstellt, das mit Chemotherapien kombiniert werden kann – nicht zuletzt deshalb, weil die Mariendistel auch chemotherapiebedingte Leberschäden verringern kann.

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Mariendistel schützt Leber vor Nebenwirkungen durch Chemotherapie

Im Fachjournal Cancer las man dazu im Jahr 2010, dass die Mariendistel dabei helfen kann, Leberentzündungen zu behandeln, die häufig entstehen, wenn Patienten aufgrund einer Krebserkrankung eine Chemotherapie erhalten. Die Entzündungen der Leber führen oft dazu, dass die behandelnden Ärzte die Dosis der Chemotherapie reduzieren müssen, was wiederum den Erfolg der Therapie schmälert.

Dr. Kara Kelly von der Columbia University in New York gab in einer randomisierten und placebokontrollierten Studie 50 Kindern mit akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) vier Wochen lang ein Mariendistelpräparat oder ein Placebo. Zu Beginn der Untersuchung litten bereits alle Kinder an einer chemotherapiebedingten Leberentzündung, was sich anhand erhöhter Leberwerte erkennen liess.

Als man die Leberwerte vier Wochen nach Einnahme der Mariendistel bzw. des Placebos erneut überprüfte, hatten sich diese in der Mariendistelgruppe sehr viel besser entwickelt als in der Placebogruppe. Das Mariendistelpräparat zeigte keine Nebenwirkungen und minderte – trotz antioxidativer Eigenschaften – nicht die Wirkung der Chemotherapie.

Mariendistel-Creme bei Strahlentherapie

Eine weitere schulmedizinische Therapievariante bei Krebs ist die Strahlentherapie. Mehr als 80 Prozent der Patientinnen mit Brustkrebs erleiden Hautentzündungen durch die erfolgte Strahlentherapie. 10 Prozent davon sogar Hautschäden dritten Grades. Treten derartige Nebenwirkungen auf, führt dies häufig zum Abbruch der Therapie, weshalb stets nach Möglichkeiten gesucht wird, wie man derartigen Hautschäden vorbeugen könnte.

Zu diesem Zweck untersuchte man in einer Studie vom August 2011 an 101 Patienten die prophylaktische Wirkung einer Mariendistel-Creme (Leviaderm) im Vergleich zur üblichen Behandlung mit panthenolhaltigen Cremes. Es zeigte sich, dass die Mariendistel-Creme den Schutz der Haut deutlich verstärken konnte:

  • Es kam dank der Mariendistel-Creme viel später zu Hautschäden als bei der herkömmlichen Creme.
  • Nur knapp 10 Prozent der Patienten in der Mariendistelgruppe erlitten Grad-2-Schäden, während es in der anderen Gruppe über 50 Prozent waren.
  • Nach Abschluss der Strahlentherapie blieben sogar 23 Prozent der Mariendistel-Patienten völlig beschwerdefrei. In der Kontrollgruppe waren es nur 2 Prozent.
  • Grad-3-Schäden traten in der Mariendistelgruppe so gut wie gar nicht auf. In der anderen Gruppe jedoch zeigten sich diese starken Schäden bei 28 Prozent der Patienten.

Mariendistel lindert Nebenwirkungen schulmedizinischer Therapien

Wie im Juni 2003 im Journal of Alternative and Complementary Medicine zu lesen war, nutzen sehr viele Krebspatienten alternative Massnahmen, wie Mariendistelpräparate, um insbesondere die Nebenwirkungen und Spätfolgen der schulmedizinischen Krebstherapie zu lindern.

Im März 2015 zeigte sich in einer randomisierten und placebokontrollierten Studie an Tuberkulose-Patienten, dass die Probanden nach Einnahme der Mariendistel (dreimal täglich 70 mg Silibinin über 8 Wochen hinweg) die typische Tuberkulose-Medikation besser vertrugen, sie seltener abbrachen (als üblich) und daher die Therapieerfolge auch grösser waren.

Wirkung bei Herzkreislauf-Erkrankungen

Auch auf die Gefässgesundheit scheint die Mariendistel positive Effekte zu haben. Besonders Diabetiker leiden häufiger unter Herzkreislauf-Erkrankungen aufgrund einer Gefässwandstörung (endotheliale Dysfunktion). Die Mariendistel senkt jedoch die ADMA-Werte. ADMA (asymmetrisches Dimethylarginin) ist ein Stoff, der sich andernfalls schädigend auf die Gefässfunktionen auswirkt.

Wirkung bei Diabetes

Entzündungsprozesse und oxidativer Stress tragen auch zur Entstehung von Diabetes und – bei bestehendem Diabetes – zu seinen Folgeerkrankungen (Komplikationen) bei. In einer iranischen dreifach verblindeten und placebokontrollierten Studie vom Februar 2015 zeigte sich, dass eine Nahrungsergänzung mit der Mariendistel bei Typ-2-Diabetikern einige Antioxidantienspiegel verbesserte sowie Entzündungswerte reduzierte.

Teilnehmer waren 40 Typ-2-Diabetiker zwischen 25 und 50 Jahren, die medikamentös gut eingestellt waren. Die Mariendistelgruppe erhielt nun 45 Tage lang dreimal täglich jeweils 140 mg Silymarin, die Placebogruppe ein entsprechendes Placebopräparat. Niemand berichtete von Nebenwirkungen.

In der Silymaringruppe stiegen nun im Vergleich zur Placebogruppe die Spiegel der körpereigenen Antioxidantien ganz signifikant, und zwar die Werte der SOD (Superoxiddismutase), der GPX (Glutathionperoxidase) sowie die Gesamtantioxidantienkapazität (TAC).

Gleichzeitig sanken die Entzündungswerte um durchschnittlich etwa 27 Prozent. Die Malondialdehydwerte gingen um 12 Prozent nach unten. Malondialdehyd gilt bei Diabetes als Marker für oxidativen Stress.

Auch im Oktober 2011 erschien eine Diabetes-Studie mit der Mariendistel. In diesem Review untersuchte man neun randomisierte und placebokontrollierte Untersuchungen mit insgesamt 487 Patienten. Die Mariendistel konnte in diesen Studien die Blutzuckerwerte verbessern, Zimt hingegen nicht. Die Mariendistel kann daher bei Diabetes sehr gut begleitend eingenommen werden – am besten immer wieder kurweise für acht Wochen.

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Wirkung auf das Immunsystem

Da die Mariendistel auch das Immunsystem stimuliert und die körpereigene Abwehrkraft stärkt – und zwar umso besser, je höher man die Mariendistel dosiert – wundern die positiven Wirkungen der Pflanze nicht mehr. Sie erhöht (allerdings bislang nur in vitro überprüft) die Werte des Interferon-gamma, Interleukin-4 und Interleukin-10.

Interferon-gamma stimuliert nicht nur das Immunsystem, der Botenstoff bekämpft auch Viren und verfügt über Anti-Tumor-Eigenschaften. Die beiden Interleukine hingegen wirken entzündungshemmend und sorgen dafür, dass das Immunsystem nicht überreagiert.

Mariendistel in der Homöopathie

In der Homöopathie findet die Mariendistel ebenfalls Anwendung. Carduus marianus ist als Urtinktur erhältlich sowie in den Potenzen D1 bis D6. Einsatzgebiet ist auch hier die regenerative und entgiftende Zellunterstützung bei Lebererkrankungen.

Mariendistel-Tee

Wie bereits oben erklärt, sind die Wirkstoffmengen im Mariendisteltee nur gering. Zwar kann der Tee bei Verdauungsbeschwerden (Blähungen, Völlegefühl) nützlich sein, zur Regeneration der Leber jedoch ist er nicht ausreichend.

Die Mariendistelsamen sollten in jedem Fall sehr fein gemahlen oder gemörsert werden, bevor man sie mit heissem Wasser aufgiesst (1 – 2 TL der gemahlenen Samen (3 – 5 g) auf 1 Tasse Wasser (150 – 200 ml)), zehn Minuten ziehen lässt und dann abgiesst. Den Tee trinkt man 3- bis 4-mal täglich jeweils 30 Minuten vor den Mahlzeiten.

Da er nicht besonders gut schmeckt, mischt man ihn z. B. mit etwas Pfefferminze oder Süssholz. Letzteres enthält als Wirkstoff die Glycyrrhizinsäure, die sich ebenfalls durch leberschützende Eigenschaften auszeichnet und daher gut mit der Mariendistel harmoniert.

Bei anderen Indikationen (z. B. Leberproblemen, Diabetes, Krebs) sollte man zusätzlich auf Fertigpräparate zurückgreifen, um auch tatsächlich eine Wirkung zu erzielen. Fertigpräparate enthalten den Silymarinkomplex in hoher und meist standardisierter Dosierung.

Fertigpräparate – Die Qualität

Die meisten Mariendistelpräparate, die es im herkömmlichen Handel (Apotheke, Drogerie) gibt, enthalten eine Fülle an überflüssigen Zusatzstoffen, wie z. B. MagnesiumstearatTitandioxid, Eisenoxid, Copovidon (künstliches Bindemittel), Talkum, Lactose, raffinierte und gehärtete Fette sowie bedenkliche Farbstoffe (Chinolingelb, Gelborange S, Indigocarmin u. a.). Handelt es sich um Kapseln, dann sind es selten pflanzliche Kapseln, sondern Gelatine-Kapseln.

Alle diese Zutaten sind zwar für die Tablettenherstellung wichtig und auch dafür, dass die Tablette eine schöne Farbe hat, für die erwünschte Mariendistelwirkung aber sind sie vollkommen unnötig, wenn nicht gar schädlich. Da man seiner Leber mit der Mariendistel etwas Gutes tun und sie nicht mit fragwürdigen Tabletten- oder Kapsel-Begleitstoffen noch zusätzlich belasten möchte, empfehlen wir, beim Kauf von Mariendistelpräparaten auf die Zutatenliste zu achten und nur solche Präparate zu erwerben, die frei von überflüssigen Stoffen sind.

So gibt es beispielsweise längst hochdosierte und rein pflanzliche Mariendistelextrakt-Kapseln, die nichts weiter enthalten, als das pflanzliche Kapselmaterial und den Mariendistelextrakt, z. B. die Mariendistelextrakt-Kapseln von effective nature, die pro Tag 400 mg Silymarin liefern (pro Kapsel 200 mg).

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Mariendistelpräparate können zu Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden führen (leicht abführende Wirkung), was aber selten der Fall ist und eher bei sehr hohen Dosierungen. Noch seltener können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten (allergische Reaktionen, wie Hautausschlag o. ä.).

Da die Mariendistel auf den Stoffwechsel der Leber einwirkt und ihre Leistungsfähigkeit stärkt, kann es sein, dass manche Medikamente schneller abgebaut werden, so dass man die Einnahme der Mariendistel – wenn man Medikamente nehmen muss – immer mit dem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker besprechen sollte.

Da die Mariendistel – wie oben beschrieben – eine blutzuckersenkende Wirkung haben kann, sollte man dies berücksichtigen, wenn man aufgrund von Diabetes blutzuckersenkende Medikamente einnimmt, damit der Blutzucker nicht plötzlich zu stark gesenkt wird.

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Die Dosierung der Mariendistel

Um den Flavonoidspiegel auf gleichmässigem Niveau zu halten, nimmt man die Mariendistel mehrmals täglich. Wer jedoch keine Zeit für eine mehrmals tägliche Einnahme aufbringen kann, sollte die Mariendistel besser abends als morgens zu sich nehmen, da die Leber laut Organuhr besonders nachts aktiv ist.

Die wirksame Tagesdosis liegt bei etwa 200 – 400 mg Silymarin. Preiswerte Drogerieprodukte sind oft massiv unterdosiert und wirken daher auch nicht oder nicht so gut.

Die nachfolgenden Dosierempfehlungen beruhen auf wissenschaftlichen Studien, aber auch auf Erfahrungswerten sowie auf Überlieferungen aus der Volksheilkunde und sollten – gerade wenn chronische Erkrankungen vorliegen – mit dem Arzt oder Heilpraktiker besprochen werden:

  • Bei Leberschäden durch Drogen oder andere Giftstoffe nimmt man bis 800 mg Silymarin aufgeteilt in drei bis vier Dosen über mindestens 2 bis zu 5 Wochen hinweg. Nimmt man kleinere Dosen von z. B. dreimal täglich 70 mg Silymarin, dann kann man die Mariendistel auch bis zu 12 Monate lang nehmen.
  • Bei akuter Virushepatitis nimmt man täglich bis zu 800 mg Silymarin aufgeteilt in drei oder mehr Dosen pro Tag über drei Wochen hinweg.
  • Bei einer Leberzirrhose und anderen chronischen Lebererkrankungen nimmt man 160 bis 800 mg Silymarin – aufgeteilt in 2 bis 3 Dosen bis zu zwei Jahre lang.
  • Bei einer Vergiftung mit dem grünen Knollenblätterpilz wird Silibinin sofort injiziert – und zwar gleich am ersten Tag der Vergiftung alle 6 Stunden.
  • Bei hohem Cholesterinspiegel nimmt man 200 bis 600 mg Silymarin aufgeteilt in drei Dosen über einen Zeitraum von 4 Monaten.
  • Bei Diabetes Typ 2 nimmt man ein- bis dreimal täglich jeweils 200 bis 230 mg Silymarin – vier Wochen bis 12 Monate lang (begleitend zur herkömmlichen Therapie).
  • Bei diabetischer Nierenerkrankungen können dreimal täglich je 140 mg Silymarin genommen werden – und zwar drei Monate lang.
  • Bei allergischen Symptomen der Atemwege oder auch einfach nur, wenn man die Mariendistel als Antioxidans einnehmen will, nimmt man vier Wochen lang dreimal täglich jeweils 140 mg Silymarin.
  • Bei Arthrose nimmt man 8 Wochen lang zweimal täglich 150 mg.
  • Kinder und Teenager können bei Vergiftungen durch z. B. Drogen oder Medikamente begleitend zur schulmedizinischen Therapie auch die Mariendistel erhalten, z. B. über vier Wochen hinweg. Die Dosierung kann – je nach Empfehlung des Arztes – bei 80 bis 320 mg Silibinin pro Tag liegen.



Literatur:

Frisches Gartengemüse auch im Winter: Anbau und Ernte 40 ausgewählter Kulturen

Der Selbstversorger: Mein Gartenjahr: Säen, pflanzen, ernten. Inkl. DVD und App zur Gartenpraxis: Storl zeigt, wie’s geht! (GU Garten Extra)

Meine kleine Farm: Anleitung für Selbstversorger

Quellen: PublicDomain/zentrum-der-gesundheit.de am 08.02.2020

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2 comments on “Gesundheit: Die Mariendistel – Eine Heilpflanze, die Leben rettet

  1. Mariendistel-Extrakt von effective nature enthält

    100% Mariendistelsamenextrakt (Silybum marianum)
    Kapseln: Hydroxypropylmethylcellulose (pflanzlich)

    Die Angabe „pflanzlich“ ist falsch! Hydroxypropylmethylcellulose ist eine krankmachende SYNTHETISCHE Cellulose!!! Wie albern ist das eigentlich?

    Wikipedia:

    Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) ist eine mit Propylenoxid substituierte Methylcellulose. Sie kommt in verschiedenen Polymerisationsgraden und unterschiedlichen Substitutionsgraden auf den Markt.

    Siehe hierzu mein Artikel
    Claudia Ehle: Akne, Rosacea, Morgellons & Co. und weitere Erkrankungen, verursacht durch synthetische Celluloseformen in Medizin, Nahrungsergänzung und Lebensmitteln

    Mein Artikel ist ein Aufreger ersten Grades und kann gerne von pravda-tv.com übernommen werden. Die Heilpraktikerin Claudia Ehle ergriff im Mai 2018 die Initiative und machte mich auf die Problematik aufmerksam, von der ich keinen blassen Schimmer hatte! Man achte stets auf Kapseln oder Tabletten aus natürlicher Cellulose! Über eine Suchmaschine lassen sich viele Beipackzettel als pdf-Datei finden. Einige Hersteller verschweigen sogar einige Hilfsstoffe, was ich sehr perfide finde. Deren Präparate kaufe ich grundsätzlich NICHT!

  2. Finde Ihre Kommentare bzw.Informationen immer wieder aufschlussreich-danke für soviel Hintergrundwissen.
    Ps.:Muss auch mal gesagt sein.

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