Die strategischen Argumente für den Besitz von Gold sind laut den Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs nach wie vor stark. Sie verweisen auf Faktoren wie politische Unsicherheit, Rezessionsängste und andere Sorgen der globalen Elite.
Daten aus der Goldman-Sachs-Forschung zeigen, dass der physische Besitz von Gold die bevorzugte Art und Weise der globalen Elite zu sein scheint, sich abzusichern. Der physische Kauf von Gold hat in den letzten drei Jahren statistisch in rasantem Tempo zugenommen. In einer Notiz, die von Goldman Sachs an Kunden verschickt und von Yahoo Finance eingesehen wurde, heißt es:
Seit Ende 2016 ist der implizierte Aufbau nicht transparenter Goldinvestitionen viel größer als der Aufbau sichtbarer Gold-ETFs (Exchange Traded Funds).
Das bedeute einfach, dass für diejenigen, die Gold in ihren luxuriösen Bunkern haben – und die Nachfrage wächst schnell –, der Besitz von Goldbarren ein Muss ist. Die Bank schreibt weiter:
Diese [Daten] stimmen mit den Berichten überein, dass die Nachfrage nach Tresoren weltweit stark ansteigt.
Gary Lynch, General Manager der in Texas ansässigen Rising S Company, sagte CNN, dass die Verkäufe gewöhnlicher High-End-Untergrundbunker des Unternehmens 2016 im Vergleich zu 2015 um 700 Prozent gestiegen sind, während die Gesamtverkäufe allein seit der US-Präsidentschaftswahl im November um 300 Prozent zunahmen (Gold kaufen gegen bar: So läuft es künftig ab!).
Dazu hieß es in der Nachricht der Investmentbank:
Politische Risiken helfen unserer Ansicht nach, dies zu erklären, denn wenn eine Person versucht, die Risiken von Sanktionen oder Vermögenssteuern zu minimieren, dann ergibt es Sinn, physische Goldbarren zu kaufen und in einem Tresor zu lagern – wo sie für Regierungen schwerer zu erreichen sind.
Schließlich kann dieser Aufbau auch Absicherungen durch globale vermögende Privatpersonen gegen wirtschaftliche und politische Risikoszenarien widerspiegeln, bei denen sie aufgrund des damit verbundenen Gegenpartei-Kreditrisikos keine Finanzinstitute als Vermittler ihrer Goldpositionen haben wollen.
Goldreserven: Große Veränderungen bei sechs Zentralbanken!
Die aktuellen WGC-Zahlen zu den weltweiten Goldreserven zeigen, dass Venezuela, Kolumbien erhebliche Mengen an Gold verloren haben. Mit Russland, Indien und der Türkei gab es zuletzt aber erneut starke Käufer (Goldverbote in der Geschichte: Merkel-Regierung führt schleichendes Goldverbot ein).
Goldreserven weltweit
Der World Gold Council (WGC) hat seine Rangliste der weltweiten Goldreserven aktualisiert. Die Tabelle erhält die offiziellen nationalen Gold-Bestände per November/Oktober 2019. Unter den Top-10 gibt es zwei Veränderungen. Russlands Goldreserven werden nun mit 2.261,5 Tonnen angegeben. Das sind 9,4 Tonnen mehr als bei der letzten Meldung. Indien hat 7,4 Tonnen Gold zugekauft. Das Land ist auf Position 10 der Länder mit den größten Goldreserven platziert.
Türkei stockt weiter auf
Die Türkei meldet eine Zunahme ihrer Reserven um 17 Tonnen. Die Zentralbank (TCMB) hortet nun 415,2 Tonnen Gold. In dieser Größe nicht enthalten sind die Gold-Einlagen der Geschäftsbanken bei der TCMB.
Die Goldreserven Kasachstans sind um 4,6 Tonnen auf 382 Tonnen angestiegen. In diesem Monat gibt es allerdings auch substanzielle Goldverkäufe zu notieren. Für Kolumbien werden 5 Tonnen weniger gemeldet als im Vormonat. Aktuell werden die Reserven des Landes mit 13,9 Tonnen beziffert.
Venezuelas verlorenes Gold
Interessant sind die für Venezuela aufgeführten Goldbestände. Sie werden in der aktuellen Liste mit 108 Tonnen beziffert. Im Vormonat waren es noch 161,2 Tonnen. Das entspricht einem Schwund von 53,2 Tonnen Gold und ist durchaus als realistisch anzusehen. In die WGC-Liste haben sich in der Vergangenheit zwar immer wieder einmal Fehler eingeschlichen (Absurd! Wegen vier Fällen von angeblicher Geldwäsche verschärft Regierung Goldgeschäfte – Notenbanken sitzen auf Gold).
Venezuela hat im Zuge der scharfen Wirtschafts- und Währungskrise in den vergangenen Jahren allerdings erhebliche Mengen an Gold im Zuge geplatzter Gold-Swap-Geschäfte an diverse Banken verloren. Dies hatte sich bislang nicht in einer entsprechenden Abnahme der offiziellen Goldbestände widergespiegelt.
Goldreserven insgesamt gestiegen
Weitere Veränderungen gegenüber der WGC-Liste des Vormonats:
Mongolei: +2 Tonnen
Guinea: +1,1 Tonnen
Ukraine: +0,3 Tonnen
Albanien: +0,2 Tonnen
Thailand: +0,2 Tonnen
Griechenland: +0,1 Tonnen
Nepal: +0,1 Tonnen
Weißrussland: +0,1 Tonnen
Mexiko: -0,1 Tonnen
Usbekistan: -0,3 Tonnen
Taiwan: -1,2 Tonnen
Die gesamten weltweiten Goldreserven werden vom World Gold Council nun mit 34.564,95 Tonnen beziffert. Gegenüber Vormonat ergibt sich ein Anstieg um 64,1 Tonnen. Zu berücksichtigen gilt wie immer: Die Bestandsmeldungen verfolgen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Einige Länder machen keine regelmäßigen Angaben zu ihren Goldreserven. Dazu gehören unter anderem Iran, Israel und Nordkorea (Vorsicht vor diesem Crash! Niederländische Zentralbank wirbt für Gold: Alles andere ist in Gefahr).
Verramschen der deutschen Goldreserve durch die Bundesregierung stoppen
Bundesregierung und Bundesbank sind gut beraten, wenn sie dem Beispiel europäischer Freunde folgen und die Goldreserve daheim lagern.
Der haushaltspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Peter Boehringer, hat die Verkäufe von Gold aus dem Bestand der Deutschen Goldreserve kritisiert und fordert die Bundesregierung auf, die immer noch im Ausland gelagerten über 1.500 Tonnen Gold nach Deutschland zu holen.
Kein Verständnis zeigt Boehringer zur „Verramschung“ der Goldreserven, wie dies aktuell mit dem Verkauf von 175.000 Stück der 100-Euro-Goldmünze „Dom zu Speyer“ im Feingewicht einer halben Feinunze Gold durch die offizielle Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland im Bundesverwaltungsamt erfolgt, wobei der Ausgabepreis sogar unter dem aktuellen Goldpreis liegt:
„Die gleich mehrfach unverständlichen Praktiken von Bundesbank und Bundesregierung im Umgang mit der von ihnen nur treuhänderisch verwalteten Deutschen Goldreserve müssen zum Wohl des Landes und seiner Bürger umgehend eingestellt werden. Es kann nicht sein, dass Bundesbank und Bundesregierung in eifriger Zusammenarbeit die Deutsche Goldreserve still und heimlich immer weiter abschmelzen.
Vom Umfang der Goldreserve im Jahr 1968 von mehr als 4.000 Tonnen sind derzeit noch 3.379 Tonnen Reserve übrig. Stattdessen wären in Zeiten der permanenten Euro-Rettung Zukäufe von weiterem Gold, dringend angezeigt, wie es immer mehr Staaten – wie zum Beispiel Indien und China – handhaben.
Abverkäufe mehrerer Tonnen Gold jedes Jahr sind insbesondere zu Preisen unterhalb des Marktpreises ökonomischer Unfug. Zum heutigen Stichtag realisiert der Bund bei dieser Gedenkmünze rund acht Millionen Euro zu wenig an Verkaufserlösen. Das starre und bürokratische Kalkulationsmodell erlaubt keine marktgerechte Preisanpassung und führt zu einer Verramschung der Deutschen Goldreserve.
Vor allem aber ist unverständlich, warum das Gold zur Prägung von Gedenkmünzen nicht einfach regulär am Markt erworben wird. Warum muss hier Jahr um Jahr die ohnehin zu kleine goldene Währungsreserve der Bundesbank geschmälert werden?
Das verwässert permanent die Substanz der Aktivseite der Bundesbank-Bilanz, die ansonsten ja weitgehend aus uneinbringlichen Target2-Forderungen sowie aus Papierdevisen-Reserven besteht.
Im Übrigen gehört die Deutsche Goldreserve auch nicht um den Globus verstreut gelagert, sondern endlich komplett nach Deutschland. Aufgabe beziehungsweise Merkmal souveräner Länder ist die komplett eigenständige Goldlagerung. Es ist an der Zeit, dass klare Lagerverhältnisse geschaffen werden und dass der nach massivem öffentlichen Druck bis 2016 erfolgten Rückführung von 53 Prozent der Goldreserve nach Deutschland nun auch noch der Rest folgt.
Bundesregierung und Bundesbank sind gut beraten, wenn sie dem Beispiel europäischer Freunde folgen und die Goldreserve wie Großbritannien, Frankreich, die Niederlande und Österreich daheim lagern. Goldeigentum und Goldbesitz müssen zusammenliegen“, sagt Boehringer.
Literatur:
Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab
Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört
Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung
Quellen: PublicDomain/deutsch.rt.com/afdkompakt.de/goldreporter.de am 14.02.2020
Eine Reserve ist das was man anschauen und anfassen kann.
Nicht was irgendwo liegt zu dem man kein Zutritt hat und bekommt.
Was in Deutschland lagert ist RESERVE.
Der Rest ist Augenwischerei.
was in Deutschland lagert ist nicht die Reserve, sondern der Rest….