Der Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Insel White Island zeigt aktuell, welche verheerende Auswirkung Vulkaneruption haben. Auch Tage nach seinem Ausbruch spukt er weiter Rauch und Asche und die Geologen sehen die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Ausbruchs bei 50 Prozent. Vulkanausbrüche können verheerende Folgen für die Umwelt haben – und das nicht nur in unmittelbarer Nähe. Von Frank Schwede
In den letzten Jahren hat die Aktivität von Vulkanen auf der ganzen Welt enorm zugenommen. Der Yellowtone-Vulkan im US Bundesstaat Wyoming gehört zu den Supervulkanen. Als Supervulkane werden Vulkane bezeichnet, die mit einer einzigen Eruption mehr als tausendmal soviel Material ausspucken können wie etwa am 18. Mai 1980 der im Süden des US Bundesstaates Washington gelegene Mount St. Helens bei der drittgrößten Eruption des 20. Jahrhunderts.
Nur mal so zum Vergleich: Der Ausbruch eines Supervulkans hätte für die gesamte Erde verheerende Auswirkungen zur Folge, die teilweise noch nach mehr als zwanzig Jahren global spürbar wären.
Für den Sachbuchautor Bryan Walsh ist die Sache klar. Bricht der Yellwostone aus, ist die Erde in eine dunkle Schicht aus Aschestaub gehüllt. In so düsteren Farben schildert Walsh das Szenario eines Supervulkanausbruchs in seinem jüngst erschienen Buch End Times.
Walsh spricht Klartext und er schreibt von einer existenziellen Bedrohung für die gesamte Menschheit, sollte es tatsächlich in absehbarer Zeit zu einem Ausbruch des Yellowstone kommen. Nach Worten Walshs wäre eine Eruption dieser Größenordnung in den gesamten USA zu spüren.
Viel gravierender aber werden nach Aussage Walshs die Auswirkungen auf die weltweite Lebensmittelversorgung sein. Die Hälfte der weltweit in Serie produzierten Getreideprodukte stammt nämlich aus nordamerikanischer Erzeugung. Das heißt, sollte es zu dramatischen Ernteausfällen im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten kommen, hätte das im schlimmsten Fall eine globale Hungersnot zur Folge Bryan Walsh wörtlich:
„Wenn sie der US Wirtschaft mindestens drei Billionen US Dollar, 2,4 Billionen GPB, abnehmen, haben sie alle Voraussetzungen für einen gewaltigen Finanzcrash, der die Weltwirtschaftskrise wie eine leichte Beule aussehen lässt.“
Wer glaubt, Bryan Walsh saugt sich diese Daten einfach so aus den Fingern, der irrt. Auch Experten wie der Ozean-, Erd- und Atmosphärenforscher Professor Dr. Hans Peter Plag teilen Walshs Analysen und sind ebenfalls davon überzeugt, dass die Erde auf ein derartiges Gross-Ereignis absolut nicht vorbereitet wäre. Wörtlich sagt Plag:
„Ich glaube wir sind zu naiv zu glauben, dass wir große Katastrophen bewältigen können, weil wir kleine Katastrophen bewältigen können. Es gibt schließlich auch keinen Grund zu der Annahme, dass sie mit einer Lungenentzündung umgehen könne, weil sie mit einer Erkältung umgehen können.“ (Was unter dem Yellowstone-Vulkan passiert: Steamboat Geysir sprang wieder – könnte schneller ausbrechen als gedacht)
Experten sind sicher: Der Ausbruch eines Supervulkans ist längst überfällig
Der Yellowstone brach zuletzt vor 640.000 Jahren aus. Und auch das Ereignis blieb nicht ohne Folgen. Damals stürzte der Boden ein und hinterließ immerhin einen Krater von der Größe Korsikas. Nach Angaben des United States Geological Survey liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es in absehbarer Zeit wieder zu einem ähnlich massiven Ausbruch kommt, bei etwa 1:730.000 (Der Yellowstone Supervulkan verliert Gas und ein neues Schwarmbeben tritt auf (Video)).
Nach Meinung vieler Experten ist ein großer Ausbruch zwar längst überfällig, allerdings kann es genauso gut noch einige tausend Jahre dauern, bis es wieder mal soweit ist. Eine genaue Prognose zu stellen ist bei Naturereignissen extrem schwierig. Schließlich weiß jeder Wissenschaftler aus Erfahrung, die Natur ist ein launiger Geselle.
Auch der USGS erklärt, dass ein derartig gigantischer Ausbruch nicht nur regionale Auswirkungen zur Folge hat, sondern das dies auch zu einer Veränderung des Weltklimas führen wird. Naomi Wood, Absolventin der Virginia Tech Geology, sagt in einem Interview mit der Q + A-Website Quora in einem kurzen Statement, auf was sich die Menschen weltweit in so einem Fall einstellen müssen:
„Das Sonnenlicht würde ausbleiben und die Aschepartikel würden mehrere Jahre brauchen, um wieder aus der Atmosphäre zu verschwinden. Nach meinen Schätzungen würde das im günstigsten Fall 5 bis 10 Jahre dauern, im schlimmsten Fall 15 bis 20 Jahre.
Die Menge der hierbei erzeugten Asche würde das Sonnenlicht abblocken und eine Dämmerung erzeugen, die jahrelang anhalten würde. Das würde auch die globale Erwärmung beenden und den Beginn einer Eiszeit einläuten. Das Endresultat wäre, dass das Pflanzenleben auf globaler Ebene sterben würde. Tiere, besonders Pflanzenfresser würden verhungern und somit aussterben.“
Nach Berechnungen des USGS würde eine Supereruption des Yellowstone auch die Landwirtschaft weltweit beeinflussen. Laut Aussage des Instituts würden solche Eruptionen auch Calderas zur Folge haben, das sind breite vulkanische Vertiefungen die entstehen, wenn die Bodenfläche infolge des Abzugs von teilweise geschmolzenem Gesteins, sogenanntes Magma, zusammenbricht, was auch, wie bereits erwähnt, vor 640.000 Jahren am Yellowstone geschah.
Eine im Jahr 2017 von Professor Jonathan Rougier von der Universität Bristol durchgeführte Studie hat ergeben, dass theoretisch alle 17.000 Jahre eine Supereruption auftritt. Die letzte dieser Art ereignete sich vor rund 26.000 Jahren, als der Vulkan Taupo auf Neuseeland wieder aktiv wurde und Unmengen Bimsstein und Asche in die Atmosphäre schleuderte.
Deshalb glaubt Jonathan Rougiers, dass eine Supereruption schon lange überfällig ist, nur hatten wir seinen Worten zufolge das große Glück, dass wir von einem Ereignis dieser Größenordnung bisher verschont geblieben sind.
Seit Jahrzehnten schon rätseln Forscher, aus welcher Quelle sich der Yellowstone eigentlich speist. Bisher konnte nur nachgewiesen werden, dass es sich um eine Magmaquelle in rund 440 Kilometer Tiefe handelt (Sind Erdbeben und Vulkanausbrüche vorhersehbar? Vesuv und Yellowstone-Caldera mit Schwarmbeben).
Heißes Magma knackt den Fels wie eine Eierschale
Nun aber haben neuste Messungen gezeigt, dass bis an die Grenze des Erdkerns in 2800 Meter Tiefe ein Schlauch mit teilweise geschmolzenem Gestein reicht. Das geht aus einem Artikel des Wissenschaftlerduos Stephan Grand und Peter Nelson von der University of Texas in Austin hervor, der im Fachmagazin National Geoscience veröffentlicht wurde.
Die Forscher fanden außerdem heraus, dass teils geschmolzenes Gestein von der Grenze des Erdkerns unter Mexiko in einer rund 350 Kilometer breiten Zone schräg nach oben quillt und bis weit in den Nordosten der Vereinigten Staaten reicht.
Was aber muss genau geschehen, dass ein Vulkan ausbricht? In diesem Fall spielt Magma nicht nur eine wichtige, sondern sogar die entscheidende Rolle. Weiter ist nötig, dass der Kopf der heißen Gesteinssäule darüber liegendes Gestein, ähnlich wie bei einem Gefäß mit Bohnensuppe über einer Feuerstelle, erhitzt, sodass selbst durch die kleinsten Spalten Magma nach oben quellen kann, um schließlich den Fels wie eine Eierschale zu knacken.
Frühe Messungen am Yellowstone haben ergeben, dass sich das Magma in einer Kammer in einer Tiefe zwischen 20 und 45 Meter sammelt. Nach Berechnungen der Forscher könnte die vorgefundene Magmamenge den gesamten Grand Canyon elfmal füllen.
Jüngste Messungen haben gezeigt, dass das Gestein unter dem Yellowstone Nationalpark zwar extrem heiß ist, dass es aber zu weniger als einem Zehntel flüssig ist. Das lässt Forscher vermuten, dass das Magma möglicherweise in einzelnen Blasen in Felssporen eingeschlossen ist, sodass Wissenschaftler des USGS vorerst Entwarnung geben.
Weitere Berechnungen haben gezeigt, dass sich zunächst einmal der Untergrund grundlegend wandeln müsste, um dass größere Mengen Magma freigesetzt werden können. Erst wenn mindestens ein Drittel einer Magmakammer geschmolzen ist, wird das Magma flüssig. Allerdings können nach Meinung der Wissenschaftler auch große Mengen Gas zu einer Verflüssigung von Magma führen (Yellowstone Supervulkan: Was wirklich unter dem Vulkan geschieht – Geysir bricht neuen Rekord – unterdrückte Seismik-Daten (Video)).
Derzeit sind zwei Dutzend Supervulkane aktiv
Eine ältere Langzeitstudie hat gezeigt, dass sich das Magma nicht stetig, sondern in einzelnen Schüben sammelt und nach oben strömt. Das heißt, dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass sich das Reservoir eines solchen Supervulkans in einem Zeitfenster von Jahrzehnten aufbaut.
Hundertprozentige Sicherheit bieten diese Berechnungen allerdings nicht. Timothy Druitt von der Blaise-Pascal Universität im französischen Clermont-Ferrand hat nämlich in einer ähnlichen Studie errechnet, dass selbst in wenigen Monaten große Magmamengen nachströmen und einen großen Ausbruch auslösen können.
Das könnte bedeuten, dass niemand auf einen Ausbruch vorbereitet wäre oder sich entsprechend vorbereiten könnte, weil es keine Vorwarnzeit gäbe. Die umliegende Bevölkerung würde es eiskalt erwischen. Das heißt, dass es in solch einem Fall auch keinen Notfallplan gäbe (Umstrittener Ursprung des Yellowstone-Supervulkans – Geysir springt erneut – Umsiedlung von Amerikanern).
Nach aktuellen Informationen sind derzeit etwa zwei Dutzend Supervulkane aktiv. Wann es zu einem Supergau kommt, weiß niemand. Das kann heute, morgen oder in mehreren tausend Jahren sein. Die Natur ist eben ein launiger Geselle.
Bleiben Sie aufmerksam!
Literatur:
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
Quellen: PublicDomain/Frank Schwede am 15.12.2019
Na wenn so ein Supervulkan ausbricht, dann werden die Gutmenschen, wenn sie es denn überleben, natürlich den Vulkan verklagen wegen mächtig erhöhten CO² in der Luft !
😀
Mal im Ernst, in Italien (Phlegräische Felder) und auch hier in der BRiD (Eifel) gibt es auch Supervulkane die sich langsam bemerkbar machen.
Egal welcher Supervulkan ausbricht auf diesem Planeten, es wird für alle Menschen, Tiere und Pflanzen ein Massensterben sein !
Um solch ein Szenario selbst zubeschleunigen brauchen die NWO-Freaks nur unterirdisch eine Wasserstoffbombe bei solch ein Vulkan zünden, was ich mir auch gut vorstellen kann.
Keiner kann wissen wann der nächste Vulkan ausbricht Punkt.