Erst seit kurzem beschäftigen sich Historiker mit dem lange verdrängten Thema! In vielen Ländern ist es bis heute ein Tabu!
Hunderttausende Ausländer kämpften für und mit Hitler-Deutschland!
„Wenn wir all unsere Verbündeten und diejenigen, die an unserer Seite kämpfen, Rumänen und Ungarn und Kroaten und Slowaken, und vor allem im Norden die Finnen, dann Spanien und so weiter, wenn wir alle die zusammenfassen, dann können wir wirklich sagen: Es ist heute bereits ein Kreuzzug Europas.
Und dazu kommen dann noch die germanischen Freiwilligen unserer Waffen-SS und eigene Legionen einzelner europäischer Staaten. Es ist wirklich Europa, das sich hier zusammengefunden hat, genauso wie in alten Zeiten einst gegenüber den Hunnen oder den Mongolen-Stürmen.“
Das sagte kein anderer als Adolf Hitler Ende 1942.
Doch stimmt das überhaupt? Kämpften in der Wehrmacht und der Waffen-SS Hunderttausende „Ausländer“ FÜR und/oder MIT Nazi-Deutschland? Und wenn ja, warum hören wir nichts oder nur so wenig darüber? (Titelbild: Exerzierausbildung kaukasischer Hilfstruppen an der Kaukasusfront)
Fakt ist, dass es tatsächlich ausländische Hilfstruppen gab, die mit den Nazis kämpften. Vor allem gegen Stalins Sowjetunion schlugen sie sich auf die Seite der Deutschen zur „Germanisierung des Lebensraums“ im Osten, die als „Kreuzzug gegen den Bolschewismus“ kaschiert wurde.
Ein Beispiel von vielen: General Helmuth von Pannwitz befehligte im Zweiten Weltkrieg das XV. Kosaken-Kavallerie-Korps, eine Reitertruppe aus dem Kaukasus und vom Don, die im Zweiten Weltkrieg nicht etwa die Sowjetunion verteidigten, dessen Staatsbürger sie waren, sondern die auf deutscher Seite gegen die Sowjetarmee kämpften.
Schon der Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller kam zu dem Schluss, dass der Anteil von Ausländern, die auf deutscher Seite gegen die Sowjetunion kämpften, deutlich höher war als gemeinhin vermutet (Die Wall-Street und der Aufstieg Hitlers).
Müller: „Zu Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion konnte die Wehrmacht rund 600.000 Mann verbündeter Truppen einsetzen, später kamen zahlreiche ausländische Freiwillige und ‚Hilfswillige‘ hinzu. Auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkrieges war an der Ostfront schließlich jeder dritte Uniformträger auf deutscher Seite ein Ausländer.“
Aus insgesamt 24 Nationen rekrutierten sich die Verbände der Waffen-SS. Am Ende des Zweiten Weltkriegs waren von ihren mehr als 900.000 Angehörigen über die Hälfte keine Deutschen aus dem „Reich“.
Dazu gehörten zunächst Kämpfer der mit Nazi-Deutschland verbündeten Länder, wie Finnland, Ungarn, Rumänien, Italien, die Slowakei und Kroatien.
Aber auch Dänen, Norweger, Niederländer, Franzosen, Ukrainer und Muslime aus Bosnien und Albanien marschierten im Zeichen des Totenkopfes der Waffen-SS. Die zuletzt genannten, die etwa in den Divisionen „Handschar“ und Skanderbeg“ dienten, galten für Reichsführer SS, Heinrich Himmler, als „natürliche Feinde der Juden“ und als Verbündete gegen das Britische Empire.
Besonders häufig wurden nichtdeutsche Einheiten eingesetzt, um Partisanen zu bekämpfen. Dabei begingen sie zahlreiche Kriegsverbrechen.
Die Schweizer Historikerin Franziska Zaugg meint dazu: „Es kam sowohl zu ‚angeordneten‘ als auch Kriegsverbrechen, die nicht befohlen wurden und von den Deutschen kaum kontrolliert werden konnten. Beispielsweise das Massaker von Velika.“
Dort wurden 428 Serben (darunter 120 Kinder) von Angehörigen der Divisionen „Skanderbeg“ und „Prinz Eugen“ ermordet sowie 300 Häuser niedergebrannt.
Zum Hintergrundwissen gehört ebenfalls dass beispielsweise die Stalinisierung Ostpolens (im Zuge des Hitler-Stalin-Paktes) zunächst brutaler war, als die deutsche Herrschaft in Westpolen.
Im Dezember 2007 war auf der Seite des Deutschlandfunks in Bezug auf Militärhistoriker Müller und seine diesbezüglichen Recherchen zu lesen:
Erst von Deutschland, dann von den Westmächten im Stich gelassen, waren die Völker im ersten Jahr der sowjetischen Okkupation von politischer Repression und der Deportation ihrer Führungselite betroffen. Als kurz darauf die Wehrmacht in die neu formierten Grenzprovinzen des Sowjetimperiums einfiel, wurde sie von der Mehrheit der Bevölkerung als Befreier begrüßt.
Einheimische Soldaten und Offiziere waren bereit, die Fahne zu wechseln und sich wieder in jene gemeinsame Front mit den Deutschen einzureihen, mit der ihre Heimat 1919 und 1920 gegen den Bolschewismus verteidigt worden war – im Glauben, dies würde erneut gelingen können (Hitler war ein britischer Agent und Handlanger der Illuminaten).
Und weiter:
Patriotismus und Antikommunismus verbanden und trennten sie zugleich von den neuen Herren, die nur vordergründig an die Traditionen des Ersten Weltkriegs anknüpften. In Estland, Lettland, Litauen, Polen, Weißrussland, in der Ukraine und im Kaukasus, aber auch in Russland selbst fanden sich Hunderttausende junger Männer, die bereit waren, gegen die Sowjetherrschaft zu kämpfen. Zu schlimm waren ihre Erfahrungen mit stalinistischem Terror, Hungersnöten und Besatzungswillkür.
Die Kollaboration mit den Nazis sah mitunter so aus: Lokale Polizeieinheiten gingen für die Deutschen auf Partisanen- oder Judenjagd. Moslems in deutschen Uniformen kämpften an vorderster Front usw.
Nicht zu vergessen, dass auch die Waffen-SS überall in Nord-, West und vor allem Osteuropa Freiwillige rekrutierte, die nationale rechtsradikale bzw. faschistische Strömungen repräsentierten und zumeist in geschlossenen Einheiten innerhalb deutscher Formationen kämpften (Operation Mercator: FBI- und CIA-Dokumente belegen, dass Adolf Hitler nach Südamerika floh (Videos)).
Militärhistoriker Müller kommt zu dem wenig bekannten Schluss:
„Ohne den Einbau der verbündeten Armeen hätte die Wehrmacht 1941 nie bis vor die Tore Moskaus marschieren können. Ohne die Mobilisierung zusätzlicher Kräfte der Verbündeten hätte Hitler 1942 seine neue Sommeroffensive Richtung Wolga und Kaukasus nicht durchführen können.
Spätestens nach der Katastrophe von Stalingrad konnte die Wehrmacht einen Zusammenbruch der Ostfront nur mit Hilfe der ausländischen Helfer verhindern. Ihre größte Bedeutung hatten sie bei der Sicherung des Hinterlandes und bei der Bekämpfung der Partisanen.“
Zur Wahrheit gehört auch, dass viele dieser Verbände Hitlers Rassenideologie folgten. So starben beispielsweise bei Rumäniens Holocaust 300.000 Juden. Schon kurz nach dem deutschen Einmarsch meldete sich Litauen „judenfrei“ …
Natürlich versuchen hiesigen Historiker dieses tabuisierte Thema (nach dem Motto, was nicht sein darf, kann nicht sein) ganz anders zu erklären.
So meint beispielsweise der Politikwissenschaftler und Soziologe Thomas Casagrande, dass die Aufnahme von Ausländern innerhalb der SS für massive Konflikte sorgte. „Es gab dort keinen echten Internationalismus, stattdessen kam es zu Übergriffen gegen so genannte ‚Fremdvölkische‘ und ‚Volksdeutsche‘“. Kränkungen, Erniedrigungen und Bestrafungen durch die „reichsdeutschen“ Ausbilder seien an der Tagesordnung gewesen.
Mit den Zielen des Nazi-Regimes konnte der Großteil von ihnen anscheinend wenig anfangen, wollten sich nicht für Hitlers Wahnideen „verheizen“ lassen und deshalb desertierten sie oder wagten gar den Aufstand.
Historiker Jens Westemeier erklärt: „… militärisch gesehen waren diese ‚Freiwilligen‘-Verbände bisweilen ein schlechter Witz. Dass sie teilweise bis heute als eine Elite angesehen werden, zeigt nur, wie sehr die NS-Propaganda über 1945 hinaus weitergewirkt hat.“
Damit steht er diametral zur Aussage seines Kollegen, des Militärhistorikers Müller.
Das alleine zeigt die Zwiespältigkeit der bis heute tabuisierten Thematik (Hitler – eine Schachfigur der Rothschilds und der Illuminaten).
Das Nachrichtenmagazin Focus schreibt dazu:
Lange Zeit wurde die Tatsache, dass hunderttausende „Fremdvölkische“ und „Volksdeutsche“ in der Waffen-SS gedient hatten, von der historischen Forschung vernachlässigt. Insbesondere in den Herkunftsländern dieser SS-Männer war das Thema häufig ein Tabu – und ist es teilweise bis heute. In manchen werden sie dagegen offen als Helden gefeiert. In der Ukraine etwa oder im Baltikum, wo jährlich am 16. März SS-Veteranen durch Riga marschieren.
Historiker Jochen Böhler von der Gerda-Henkel-Stiftung erklärt:
„Es geht bei diesen Forschungen nicht darum, irgendjemanden moralisch zu verurteilen oder ihn umgekehrt reinzuwaschen.“
Ziel sei es vielmehr, ein historisch genaueres Bild zu gewinnen – etwa davon, was die Leute damals dazu gebracht habe, in die Waffen-SS einzutreten. Nur so ließen sich die zahlreichen Mythen, die sich um das Thema gebildet hätten, beseitigen.
Das Nachrichtenmagazin Focus schreibt dazu:
Lange Zeit wurde die Tatsache, dass hunderttausende „Fremdvölkische“ und „Volksdeutsche“ in der Waffen-SS gedient hatten, von der historischen Forschung vernachlässigt. Insbesondere in den Herkunftsländern dieser SS-Männer war das Thema häufig ein Tabu – und ist es teilweise bis heute. In manchen werden sie dagegen offen als Helden gefeiert. In der Ukraine etwa oder im Baltikum, wo jährlich am 16. März SS-Veteranen durch Riga marschieren.
Historiker Jochen Böhler von der Gerda-Henkel-Stiftung erklärt:
„Es geht bei diesen Forschungen nicht darum, irgendjemanden moralisch zu verurteilen oder ihn umgekehrt reinzuwaschen.“
Ziel sei es vielmehr, ein historisch genaueres Bild zu gewinnen – etwa davon, was die Leute damals dazu gebracht habe, in die Waffen-SS einzutreten. Nur so ließen sich die zahlreichen Mythen, die sich um das Thema gebildet hätten, beseitigen (Hitlers Helfer: Die Westmächte unterstützten den Aufstieg der Nazis, um Deutschland gegen die Sowjetunion in Stellung zu bringen).
Literatur:
Saturn Hitler: Banken, Astrologie, Kabbala und die Bilderwelt des Dritten Reichs
Hitlers amerikanische Lehrer: Die Eliten der USA als Geburtshelfer der Nazi-Bewegung
Verweise:
https://www.deutschlandfunk.de/die-auslaendischen-helfer-der-wehrmacht.730.de.html?dram:article_id=102990//
https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/nationalsozialismus/lange-verschwiegen-und-verdraengt-neue-forschungen-zeigen-darum-kaempften-hunderttausende-auslaender-in-der-waffen-ss_id_6096223.html
Quellen: PublicDomain/guidograndt.de am 14.12.2019