Die Diskussion über das faktische anonyme Goldkaufverbot in Deutschland reißt nicht ab. 2.000 Euro dürfen Sie anonym ab dem 10. Januar noch ausgeben. Nicht mehr – ohne, dass Ihre Daten erfasst werden.
Damit können Sie dann kaum noch eine Münze kaufen. Wer noch Gold kaufen und anonym, also unerkannt, halten möchte, hat damit nur noch wenige Tage Zeit. Das Ganze sehe ich jedoch unverändert als Teil einer ganzen Kampagne zur Enteignung, beispielsweise auch zum Bargeldverbot.
Höchstgrenzen bei Bargeldnutzung
Auch die Bargeldnutzung wird in der EU weiter eingeschränkt. Das hat zunächst einen handfesten, nachvollziehbaren Grund. Die jetzt zunehmenden Negativzinsen für Ihr Bankvermögen lassen sich nur durchsetzen, wenn Sie gezwungen werden, elektronisches Geld auf den Konten zu halten. Bargeld können Sie einfach abheben und würden sich damit der Strafverzinsung direkt entziehen (Angriff auf das Bargeld? Bundestag diskutiert kommende Woche)).
In Deutschland wird zudem jetzt als einer der ersten Schritte die Obergrenze zur Bargeldnutzung von 15.000 auf 10.000 Euro gesenkt. Damit geht es uns noch fast gut. Denn in zahlreichen Ländern gibt es bereits niedrigere Grenzen. Im Einzelnen:
In Italien dürfen Sie Bargeld nur noch bei Vorgängen bis zu 3.000 Euro nutzen.
In Spanien liegt die Bargeldobergrenze bei 2.500 Euro.
In Rumänien ist die Grenze zur Benutzung von Bargeld aktuell auf 2.200 Euro gesenkt worden.
In Griechenland dürfen nur noch Geschäfte bis zu 1.500 Euro mit Bargeld vollzogen werden.
In Portugal und Frankreich ist die Grenze inzwischen auf 1.000 Euro herabgesenkt worden.
In Belgien können Sie immerhin noch 3.000 Euro „bar“ nutzen.
In der Slowakei sind noch 5.000 Euro möglich, und in Bulgarien sind gar Geschäfte im Umfang von 5.100 Euro „bar“ möglich.
Erschreckende Zahlen, die zeigen, wie ernst es mit dem Bargeldverbot bereits steht. Eine andere Möglichkeit oder eine ergänzende ist die Idee des Internationalen Währungsfonds (IWF), der auf Bargeld insgesamt 3 % Strafzinsen jährlich nehmen möchte. Dies könnte in Form einer Kennzeichnung auf den Scheinen geschehen (Die globalen Eliten bereiten vor: Bis zur nächsten Krise ist das Bargeld abgeschafft).
Eine solche Strafgebühr soll Sie dazu bringen, Bargeld nicht zu horten. Wenn Sie sowohl 3 % Strafgebühr berücksichtigen und noch eine jährliche Inflationsrate von gut 1 % in Rechnung stellen, verlieren Sie binnen fünf Jahren annähernd 20 % an Kaufkraft mit Bargeld.
Auch diese Überlegung(en) zeigen, in welche Richtung die Politik marschiert. Übrigens: Angela Merkel hat mit anderen zusammen dafür gesorgt, dass die neue EZB-Chefin Christine Lagarde, vormals IWF-Chefin (also Bargeld-Feindin), heißen würde. Die ist es nun geworden.
Aus Deutschland hätte es mit Merkels Hilfe ggf. Jens Weidmann werden können. Merkel ließ ihn schnell fallen. Was hatte Weidmann falsch gemacht? Er versprach, Bargeld zu erhalten. Und damit steht er Ihrer Enteignung im Weg. Dass er abgeräumt worden ist, sollte Sie ermahnen (Wie die Deutsche Presseagentur für Wirecard wirbt und das Bargeld bekämpft).
Bargeld weg für Kryptowährungen?
Immer mehr Ökonomen kommen auf die „Idee“, dass das Bargeld künftig a) verschwinden solle und b) anstelle dessen nicht nur das übliche elektronische Banken- und Zentralbankgeld genutzt werden sollte. Auch Kryptowährungen kämen als Bargeldersatz in Frage. Solche Pläne werden sich allerdings nicht so einfach durchsetzen lassen.
Deutschland wehrt sich derzeit gegen die Bargeldabschaffung noch vehement. Immerhin 65 % der Befragten einer Umfrage von ING in Deutschland sind dagegen, dass das Bargeld überhaupt abgeschafft wird. Zudem gibt es bei uns noch eine erhebliche Skepsis in Bezug auf die Nutzung von Cybergeld oder Kryptowährungen.
Bargeld hat einen Vorteil, den auch Kryptowährungen theoretisch haben können: Die Transaktionen sind für den Handel, für Produzenten und vor allem für die Banken und letztlich auch den Staat nicht sichtbar. Sie können machen und kaufen, was Sie wollen – mit dem Vorteil, dass auch niemand Sie davon aussperren kann (Ex-Verfassungsrichter: Bargeldabschaffung ist verfassungswidrig).
Elektronisches Geld, das Banken produzieren (per Kredit, der wiederum aus den Bankguthaben geschöpft und vervielfältigt wird), ist im staatlich und bankseitig kontrollierten System enthalten. Jeder Cent, den Sie per Kreditkarte oder Überweisung bewegen, ist direkt gespeichert und öffentlich zugänglich.
Die Banken selbst halten diese Daten naturgemäß vor – und müssen sie auf Nachfrage auch dem Finanzamt präsentieren. Zudem sind die Daten auch bei den jeweiligen Geschäftspartnern, etwa im Supermarkt, erfasst. Sie profilieren sich bei offiziellem elektronischen Geld tagtäglich.
Bargeld und Kryptowährungen sind demgegenüber nicht kontrollierbar. Dies ist auch ein Grund, weshalb Staaten und überstaatliche Organisationen so sehr gegen die Kryptowährungen (und das Bargeld) wettern. Hier wird behauptet, kriminelle Organsiationen könnten sich frei bewegen, was sie ansonsten nicht könnten. Schwarzgeld und Terrorfinanzierung müssten „bekämpft“ werden.
Die Argumente sind nicht stichhaltig: Tauschaktivitäten zwischen solchen Organisationen könnten auch in anderen Währungen stattfinden (bar), über zig verschiedene Konten weltweit in Sekundenschnelle (wie im Steuervermeidungsfall „cum-ex“ sichtbar) und schließlich auch durch Edelmetalle, wenn es um größere Geschäfte geht. Kryptowährungen und Bargeld wären allenfalls eine Erleichterung, um noch mehr Wege zum Tausch zu haben.
Viel gewichtiger aber ist ein anderes Argument, das gerne verschwiegen wird: Elektronisches, offizielles Geld gibt den Zentralbanken (und damit den Regierungen) und den angeschlossenen Geschäftsbanken die Kontrolle über die Geldmenge. Sie schaffen neues Geld (über Kredite) fast nach eigenem Gusto (Bargeldverbot vor der Tür: 100 Euro-Schein einfach streichen).
Daher können die Geldmengen und Schuldenberge der Staaten so stark ansteigen (mehr als 22 Billionen Dollar in den USA, mehr als 10 Billionen Euro in der Euro-Zone). Wer Bargeld nutzt, entzieht dem System die Möglichkeit, daraus Geld zu erzeugen (per Kredit).
Wer Kryptowährungen nutzt, entzieht Regierungen und Geschäftsbanken gleich die ganze Gelderzeugungsmacht. Das sind die wahren Gründe, weshalb die Staaten und Banken an einer Bargeldabschaffung arbeiten werden, ohne Bargeld durch Kryptowährungen ergänzen zu wollen.
Literatur:
Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab
Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört
Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung
Quellen: PublicDomain/finanztrends.info am 15.12.2019