Gold kaufen gegen bar: So läuft es künftig ab!

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Im kommenden Jahr muss man in Deutschland beim Kauf von Gold, Silber und anderen Edelmetallen in bar ab einem Betrag von 2.000 Euro seine persönlichen Daten hinterlassen. Fachhändler Kettner Edelmetalle erklärt, was dies für Anleger und Händler in der Praxis bedeutet.

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Ab dem 1. Januar 2020 sind Edelmetall-Käufe in bar (das sogenannte Tafelgeschäft) in Deutschland nur noch bis zu einem Betrag von 1.999,99 Euro ohne die Angabe von persönlichen Daten möglich. Nach wie vor gibt es jedoch unter Anlegern aber auch Edelmetall-Händlern immer noch Unsicherheit über die künftigen Abläufe und Regelungen.

Der Kunden-Fragebogen

Im Rahmen eines rund 20-minütigen Podcasts gibt Dominik Kettner von Kettner Edelmetalle seine Erkenntnisse weiter. Er stellt unter anderem ausführlich den Fragebogen vor, den Edelmetall-Händler künftig bei Barkäufen ab einem Rechnungsbetrag von 2.000 Euro gemeinsam mit dem Kunden ausfüllen müssen.

Er erklärt, dass seiner Erkenntnis nach, zwischen zwei gesetzeskonformen, registrierungsfreien Edelmetall-Käufen (von jeweils bis zur 2.000-Euro-Grenze) ein Jahr liegen sollte. Der Gesetzgeber hat dies jedoch nicht eindeutig geregelt.

Zukunft des Edelmetall-Handels

Er äußert sich auch zur möglichen Zukunft des deutschen Edelmetallhandels. Er erwartet neben der Verlagerung der Geschäfte in den Online-Handel eine mögliche Verteuerung von Bargeschäften und auch Geschäftsaufgaben im stationären Handel.

Ab wann?

Ein Hinweis von Goldreporter: Bislang geht man davon aus, dass das neue Gesetz direkt zum Jahreswechsel wirksam wird. In dem endgültigen Gesetzesbeschluss des Bundesrates vom 29. November 2019 heißt es wörtlich: „Das Gesetz wird über die Bundesregierung dem Bundespräsidenten zur Unterzeichnung zugeleitet.

Es soll überwiegend zum 1. Januar 2020 in Kraft treten.“ [Fettung von uns]. Mit der Veröffentlichung des Gesetzes im Bundesgesetzblatt werden in der Regel auch Angaben über den Zeitpunkt des Inkrafttretens gemacht. Diese Terminierung kann auch für einzelne Artikel des Gesetzes getrennt festgelegt sein. Laut EU-Vorgabe muss Deutschland das Gesetz bis spätestens ab 10. Januar 2020 in Kraft setzen.

Nachtrag: Die Gesetzesänderung wurde am Donnerstag im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Das Gesetz (inkl. 2.000 Euro-Grenze; gemäß Artikel 1 Nummer 5 Buchstabe b sowie Artikel 1 Nummer 10 Buchstabe f) tritt am 1. Januar 2020 in Kraft (Anzeichen für Goldverbot mehren sich – so entwickelt sich der Goldpreis im Dezember).

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Jetzt noch schnell Gold kaufen? Das müssen Sie beachten!

Gold und Silber waren in den vergangenen Wochen so gefragt wie lange nicht. Dazu beigetragen hat die allgemeine Anlegerstimmung mit Negativzinsen für Spareinlagen, exponierten wirtschaftlichen und politischen Spannungsfeldern und natürlich die neue 2.000-Grenze für anonyme Goldkäufe ab dem 1. Januar 2020. Nicht zu vergessen: Die deutsche Wirtschaft brummte in den vergangenen Jahren. Das Finanzvermögen der Deutschen erreichte zuletzt neue Höchststände. Es ist also viel Geld im Umlauf, das vermehrt auch in Edelmetall investiert wird (Goldverbote in der Geschichte: Merkel-Regierung führt schleichendes Goldverbot ein).

Angebotsengpass in Deutschland

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Wer nun vor dem Jahreswechsel noch einmal Gold und Silber kaufen möchte, muss sich auf ein knappes Angebot im deutschen Edelmetall-Handel einstellen und auf längere Wartezeiten. Die große Nachfrage der vergangenen Wochen hat ihre Spuren hinterlassen. So berichtet Tim Schieferstein von GoldSilberShop.de, dass der Umsatz sich im Dezember gegenüber Juni voraussichtlich verzehnfacht hat und man das Personal deutlich habe aufstocken müssen. Vor den Läden bildeten sich immer wieder lange Kunden-Schlangen.

Dominik Kettner von Kettner Edelmetalle berichtet das Gleiche. Die Telefone in den Filialen stünden nicht mehr still. Man erhalte mehr als 600 Anrufe pro Tag und bittet Kunden um Verständnis, wenn die Leitungen überlastet seien und vor Ort keine Ware mehr verfügbar sei.

Top-Produkte schwer zu bekommen

Die beliebtesten Anlageprodukte sind bei vielen Edelmetallhändlern nicht mehr auf Lager. So erklärte uns Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG Edelmetall GmbH & Co. KG, am heutigen Vormittag, dass der Krügerrand und andere beliebte Goldmünzen aktuell ausverkauft seien. Umlauf-Goldmünzen seien noch verfügbar. Dazu zählen beispielsweise Vreneli (Schweiz), 1 Pfund Sovereign (Großbritannien) oder diverse Jahrgänge der alten deutschen Reichsgoldmünzen. Dominik Kettner verweist Online-Besteller unter anderem noch auf Produkte wie 50g-Gold-Tafelbarren oder Goldmünzen mit stärkerem Sammlercharakter wie 1 Unze Lunar-Serie 2020 (Ratte/Maus) oder 1 Unze Super Pit von der Perth Mint. Kunden sollten sich aber auf Lieferzeiten bis zur zweiten Januar-Woche einstellen. Mehr dazu weiter unten.

Lage angespannt, aber nicht hoffnungslos

Bei Silber ist die Lage recht unterschiedlich. „Silbermünzen sind zum Jahresende traditionell knapp, da die Großhändler wegen der Inventurbestimmungen für differenzbesteuerte Ware stets versuchen, zum 31. Dezember hin ihr Lager möglichst auf null zu fahren“, so Dominik Lochmann. Barren aus Gold und Silber seien dagegen wieder gut verfügbar.

Lochmann: „Nachdem die deutschen Hersteller Heraeus und Umicore mit dem Ansturm überfordert waren, sind wir auf den Schweizer Lieferanten Valcambi ausgewichen und wurden jetzt zum Jahresende noch mal mit ausreichend Gold- und Silberbarren versorgt.“

Bei GoldSilberShop.de hofft man, dass in den kommenden Tagen ebenfalls noch Warenlieferungen eintreffen. Thomas Straub, Geschäftsführer der Valvero Sachwerte GmbH (www.edelmetallshop.com) gegenüber Goldreporter: „Bei Silber sieht es aktuell schwierig aus, auf die gängigen Anlagemünzen haben wir nahezu keinen Zugriff mehr. Vereinzelt erhalten wir noch differenzbesteuerte Fiji-Barren. Und die meisten Gold-Anlagemünzen sind zeitweise nicht verfügbar. Bei den üblichen Barren läuft noch alles weitestgehend gut.“

Spontankäufe vor Ort schwierig

Wer kurz vor Jahresschluss noch einmal in stationären Goldläden auf Shopping-Tour gehen möchte, dürfte große Probleme haben, an die gewünschte Ware zu kommen. „Bei uns sind bis Jahresende keine spontanen Vor-Ort-Käufe mehr möglich. Wir haben in unserem Stammsitz in Rheinstetten neun Kundenräume und diese sind bis Jahresende von morgens bis abends bereits mit festen Terminen ausgebucht“, sagt ESG-Chef Dominik Lochmann. Da stets gewisse Sicherheitsstandards sowie Ruhe und Sorgfalt gefordert seien, arbeite man bei Kauf- und Verkaufsgeschäften per Terminvereinbarung. Und es gibt Händler, die ihre Verkaufsstellen bereits ganz zu gesperrt haben (Absurd! Wegen vier Fällen von angeblicher Geldwäsche verschärft Regierung Goldgeschäfte – Notenbanken sitzen auf Gold).

Andrang auch in Österreich

Die große Nachfrage in Deutschland (Stichwort: 2.000-Euro-Grenze) wirkt sich auch auf das Geschäft österreichischer Händler aus. So meldet Goldvorsorge.at regen Andrang in den Filialen in Wien, Graz, Traun (bei Linz) und Salzburg. Die Kunden sollten etwas Wartezeit einkalkulieren, erklärte Marketing-Chef Vincent Holzer gegenüber Goldreporter. Gerade die besonders grenznahe Filiale in Salzburg werde auch von zahlreichen Kunden aus Deutschland besucht. Viele Anlagesorten seien zwar kurzfristig vergriffen, man habe aber in der Regel Alternativprodukte im Angebot. Und von den zuletzt immer beliebteren Silber-Krügerrand-Münze habe man glücklicherweise frühzeitig Bestände angelegt.

Christian Brenner von Philoro Edelmetalle bestätigt das hohe Kundenaufkommen. In Deutschland herrsche Ausnahmezustand und er rechne mit zwei weiteren heißen Wochen für das Edelmetall-Geschäft. In Österreich habe sich der Umsatz gegenüber Vorjahr immerhin verdoppelt. Man verzeichne dort zudem ein erhöhtes Orderaufkommen von Banken, die Philoro dort auch beliefert (Vorsicht vor diesem Crash! Niederländische Zentralbank wirbt für Gold: Alles andere ist in Gefahr).

Online-Bestellung

Auch bei Bestellungen in den Edelmetallshops im Internet gibt es Dinge zu beachten. Neben dem geringeren Angebot muss man sich auf längere Lieferzeiten einstellen. Tim Schieferstein spricht aktuell von bis zu fünf Wochen Lieferzeit bei einigen Herstellern. Außerdem haben sich bei den Anbietern bereits viele Aufträge angesammelt, die erst im kommenden Jahr ausgeliefert werden können. Das heißt, auch logistisch stehen die Händler derzeit vor großen Herausforderungen.

Valvero-Chef Thomas Straub sagt: „Wir raten den Kunden, die aus persönlichen Gründen noch unbedingt dieses Jahr einen Kauf vornehmen möchten, eine entsprechende vorausbezahlte Bestellung mit Datum 2019 aufzugeben, verweisen jedoch auf die Laufzeiten. Die Vorauszahlung sichert den Preis. Eine Auslieferung kann somit auch in 2020 erfolgen.“

Alle Händler bitten ihre Kunden um Verständnis. Das Frustpotenzial für Edelmetall-Anleger ist derzeit hoch.



Literatur:

Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab

Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört

Der Weg ins Verderben: Wie die Eliten die nächste Krise vorbereiten und wie Sie sich davor schützen können

Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung

Quellen: PublicDomain/goldreporter.de am 22.12.2019

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