Dass die große Finanzkrise kommen wird, daran lässt der Finanzexperte Marc Friedrich keinen Zweifel. Aber wie wird der „größte Crash aller Zeiten“ ablaufen? Und wann ist es soweit? Das hat der Ökonom nun ausführlich dargelegt.
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal leicht gewachsen und damit einer drohenden Rezession entgangen. Laut Statistischem Bundesamt, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Juli und September um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.
Der Buchautor und Finanzexperte Marc Friedrich kommentiert diese Zahlen so:
„Da haben wir noch einmal Glück gehabt. Wir sind an einer Rezession vorbeigeschlittert. Natürlich ist das nur aufgeschoben und nicht aufgehoben.“
Denn die Anzeichen für eine Rezession mehren sich. Laut Friedrich ist die Automobilbranche bereits in einem Abschwung. Obwohl die Flaute dieses Jahr noch abgewendet werden konnte, liegen die Produktionszahlen der Automobilindustrie unter denen der Finanzkrise 2008.
Friedrich zählt auf:
„Bei Daimler sollen über 11.000 Mitarbeiter bis 2022 gehen, bei Audi fast 10.000 und es gibt immer mehr Kurzarbeit. Es geht also eher nach unten als noch oben.“
2020 werde sich diese Situation verschärfen. Das Wachstum werde dann in den Negativbereich gehen und dann werde die Rezession kommen, meint der Ökonom.
Den Abschwung „künstlich weggedruckt“
Im letzten Jahrtausend sei nach jedem Aufschwung auch ein Abschwung gekommen. Man nennt das auch Konkjunkturzyklen. Die letzten zehn Jahre wurde der Abschwung aber „künstlich weggedruckt“ und deswegen wird es die jetzige Rezession, so Friedrich, „in sich haben.“ (Bargeldende, Negativzinsen, Enteignung – auf uns kommt einiges zu!)
Er nennt einige Warnsignale dafür: Über 90 Zinssenkungen hatten wir im Jahr 2019. Auch gab es Aufkaufprogramme der amerikanischen und europäischen Notenbanken im Wert von 20 Milliarden Euro pro Monat. Das wäre nicht nötig, wenn es gut laufen würde.
Wenn dann die Rezession kommen würde, gäbe es aber noch mehr Zinssenkungen. Friedrich geht davon aus, dass dann die Geldmenge und Kreditvergabe ins Stocken gerät.
Die Zombies gehen pleite
15 Prozent der deutschen Unternehmen sind laut dem Ökonomen Zombiefirmen. Das sind hoch verschuldete Unternehmen, die aufgrund ihres unprofitablen Geschäftsbetriebs nicht in der Lage sind, die Zinsen von aufgenommenen Krediten zu zahlen.
Um das kurzfristige Fortbestehen einer Zombiefirma zu sichern, werden häufig neue Kredite aufgenommen, mit denen die Zinsen und unter Umständen auch Tilgungen von bestehenden Krediten gezahlt werden. Ein allgemein niedriges Zinsniveau fördert das Fortbestehen von Zombiefirmen.
„Diese Unternehmen werden dann in die Bredouille geraten, weil die keine neuen Kredite mehr bekommen“, so Friedrich. „Weil auch die Banken in die Bredouille geraten. Die Negativzinsen fressen bei denen die Bilanzen weg und schmälern die Kreditvergabe. Auch die Geldmenge wird sinken.“
Das „auf Schulden basierte Wachstumswahnsinnssystem“
Dann kommt es zur Deflation, ist sich der Betriebswirt sicher. Unter Deflation versteht man einen allgemeinen, signifikanten und anhaltenden Rückgang des Preisniveaus für Güter und Dienstleistungen. Deflation entsteht, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage geringer ist als das gesamtwirtschaftliche Angebot. Das heißt, dass niemand investieren wird, weil alle denken, es wird noch billiger (Zwei Experten – eine Meinung: Börsencrash 2020 (Video)).
„Das ist wie bei einem Smartphone oder einem Notebook. Wenn Sie es heute kaufen, ist es morgen schon viel weniger wert“, erklärt Friedrich. Daraufhin würden die Preise in den Keller gehen. Und das sei „tödlich für das auf Schulden basierte Wachstumswahnsinnssystem, in dem wir momentan leben“.
Das wiederum führt zu Unternehmenspleiten und die Zombieunternehmen werden die Banken „mit sich runterreißen“, weil diese die Menge an gleichzeitigen Insolvenzen nicht mehr auffangen können.
„Luftgeld“ Euro
Friedrich erwartet, dass es 2020 losgeht mit der Rezession. Ende 2020 oder Anfang 2021 folgen dann die Unternehmensbankrotte. Die Notenbanken werden eingreifen und versuchen zu retten, was zu retten ist: Zinsen senken, Geld drucken und die Banken mit Kapital ausstatten. Man wird versuchen, den Konsum anzukurbeln, indem man, so der Ökonom, jedem Europäer 10.000 oder sogar 20.000 Euro überweist. Er fährt fort:
„Beim Giral-Geldsystem wird das Geld aus dem Nichts geschöpft und mit Nichts hinterlegt, außer unserem Vertrauen. Und dieses Vertrauen wird seit Jahren missbraucht. Wenn man das merkt, merkt man, dass der Euro einfach nur Luftgeld ist und keinen inneren Wert besitzt.“
Aber es wird mehr Geld gedruckt: Marc Friedrich geht von zehn, 20 Billionen Euro allein in der Eurozone aus, das führt zur Hyperinflation (Repocalypse – die Finanzkrise ist zurück).
Er warnt:
„Die Geldmengen steigen und man kann es nicht mehr einfangen. Wir werden eine Krise erleben, die heftiger wird als 1929. Es wird der größte Crash aller Zeiten meiner Ansicht nach.“
Laut dem Zeitplan, den die Ökonomen Marc Friedrich und Matthias Weik erwarten, wird es im zweiten Halbjahr 2023 (plus/minus zwei Jahre) zum „Eurokollaps“ und daraufhin zu einer Währungsreform kommen. „Der Euro wird dann scheitern.“ (Crashgefahr: Heimliche Krisensitzungen wie bei den Pleiten von LTCM und Lehman Brothers).
Weitere Gründe, warum es zum großen Crash kommen wird, schildert der Autor und Wirtschaftsexperte Marc Friedrich im unteren Video:
Literatur:
Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab
Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört
Die Nullzinsfalle: Wie die Wirtschaft zombifiziert und die Gesellschaft gespalten wird
https://www.youtube.com/watch?v=-30tk1hPRs8&feature=emb_logo
Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com am 21.12.2019
Wenn man zwei Schritte hinunter und einen hinauf geht, wo kommt man zuerst an?
So geht es der Wirtschaft heute
Richtig!
Zudem denke ich das es bei der möglichen Deflation nicht die Ursache ist, das viele denken es könnte noch billiger werden, sondern weil viele einfach nicht das Geld haben um sich überhaupt irgend etwas zu leisten.
Als ich bis 2011 in der Umschulung war, hatte ich jemanden im Reha-Kurs, die sich nicht einmal Schnürsenkel kaufen konnte. Andere versuchten sich die nötigen Lebensmittel zu „mopsen“, um es mal so auszudrücken. Ein Hausmeistergehilfe kam beim Zusatzjob(!!!) auf weniger als 5 Euro pro Stunde. Das sagt sehr sehr vieles über die wahren Zustände in unserem Staat aus!
Laut einer Studie der Universität Oxford, etwa aus dem Zeitraum 2015 stammend, werden alleine in Deutschland bis zum Jahre 2030 etwa 18 Millionen Arbeitsplätze durch Automatisierung verloren gehen. Etwa 44.5 Millionen Menschen in der BRD sind momentan beschäftigt. Dabei müssen ungefähr 10 Millionen Freiberufler weg gerechnet werden, da sich hier die Automatisation kaum auswirken wird. Bleiben nur noch circa 34 Millionen übrig.
Das sind die sogenannten sozialversicherungspflichtig beschäftigten.
Rechnet hier man 18 Millionen weg, bleiben nur noch 16 Millionen Arbeitsplätze übrig.
Das macht 58 Prozent aller Jobs fallen weg. Das nicht nur in der Produktion. Auch im Dienstleistungsgewerbe wird sich das bemerkbar machen. C&A hat noch 450 Filialen in der BRD. Fast ein Viertel, also etwa 100 Filialen sollen demnächst wegfallen. Die EZB macht den Fehler immer mehr Geld in den Kreislauf zu pumpen, der Rest dürfte bekannt sein.
Ein riesiger globaler Crash ist sehr wahrscheinlich.
Die EZB kauft leider die falschen Anleihen – immer nur von Staaten, die damit wieder ihre Kreditzinsen bezahlen und sich immer mehr verschulden, daher wirkungslos.
Sie sollte Anleihen von Privatfirmen kaufen, die wirklich neue innovative Projekte und Technologie entwickeln oder weiterentwickeln und an den Markt bringen wollen. Das würde auch die Energiewende voranbringen und überhaupt prima Auswirkungen für Klimaschutz &Co haben. Aber diese Firmen müssen Schlange stehen bei der Kreditvergabe und die wenigsten bekommen überhaupt Kredite dafür. Damit könnte man auch wieder viele neue Arbeitsplätze schaffen. Aber diese Zusammenhänge werden offenbar nicht gesehen.