Zur Prävention und auch zur dauerhaften Einnahme sind diese Produkte ideal geeignet. Nachteil der natürlichen Vitamin-C-Präparate ist lediglich, dass man mit ihnen nur schwer Dosen von z. B. mehr als 200 bis 300 mg Vitamin C einnehmen kann. Man müsste dazu sehr viel dieser Pulver oder Kapseln einnehmen, was dann – beim Pulver – geschmacklich ein Problem sein könnte, aber auch recht teuer werden kann. Sind daher aus therapeutischen Gründen höhere Dosen erforderlich, kann man auch auf Ascorbinsäurepräparate zurückgreifen (Vorsorge Gesundheit: Vitamin C schützt das Herz).
Nun aber zu den Fallberichten, in denen es um den Einsatz der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie in Form von Vitamin-C-Infusionen geht:
Die ersten beiden Krankheitsgeschichten beschreiben schwere Verläufe eines Herpes Zoster, der sogenannten Gürtelrose. Die Erkrankung betrifft vor allem Erwachsene mit einem geschwächten Immunsystem. Oft sind es Menschen im höheren Alter (60 bis 70 Jahre), die vielleicht auch noch eine Chemo- oder Strahlentherapie hinter sich haben. Auch ein Nährstoffmangel oder Stress begünstigen das Reaktivieren der Varizella Zoster Viren, die sich nach den Windpocken aus dem Kindesalter noch im Körper befinden und infolge der Immunschwäche dann zum Ausbruch einer Gürtelrose führen.
Es handelt sich also um ein und dasselbe Virus, das in der Kindheit Windpocken verursacht, sich dann im Körper versteckt und im höheren Alter bei entsprechend geschwächtem Immunsystem in Form der Gürtelrose erneut zuschlagen kann.
Die erste Patientin, eine Frau mit Pflegestufe und mehreren chronischen Erkrankungen, kam aufgrund ihrer Herpes-zoster-Erkrankung in meine Praxis. Eine schwere Komplikation hatte sich in Form einer bakteriellen Superinfektion der Haut mit entsprechendem stark entzündeten Hautausschlag eingestellt.
Der ganze Körper und auch das Gesicht waren massiv befallen, die Haut rot und entzündet, so dass die Patientin sehr grosse Schmerzen hatte und kaum aus den Augen sehen konnte, weil die Entzündung und der Hautausschlag auch die Augenlider befallen hatten. Die üblichen Salben, die der Dermatologe verordnet hatte, brachten keine Besserung, vermutlich weil das Immunsystem der Patientin mit der Erkrankung überfordert war.
Als Arzt schätzte ich die Situation als potentiell lebensbedrohlich ein, da eine so starke Entzündung der Haut verbunden mit einer allgemeinen Abwehrschwäche des Organismus durchaus in eine Sepsis führen kann. Ein Anruf bei der Universitätsklinik, in der die Patientin bereits in Behandlung war, ergab, dass man in diesem Fall nicht mehr an eine Ausheilung der Grundkrankheit glaubte. Die Patientin solle sich auf einen lebenslangen chronischen Verlauf einstellen, lautete die Prognose. Kurzfristig sollte eine stationäre Einweisung in die Hautklinik erfolgen, was die Patientin aber ablehnte. Von einer Vitamin- oder Mineralstoffbehandlung wollten die Universitätsärzte nichts wissen.
Wir begannen sodann mit einer hochdosierten Vitamin-C-Infusionstherapie, die wir zweimal wöchentlich durchführten. Dazu erhielt die Patientin Vitamin-B-Präparate und Zink – ebenfalls per Infusion. In der zweiten Woche konnte man schon eine deutliche Besserung sehen. Die Haut begann abzuheilen, die Schmerzen und der Juckreiz liessen nach und sie konnte die Schmerzmedikamente reduzieren. Die Patientin konnte dadurch besser schlafen, ihre Stimmung wurde besser und sie fühlte sich nicht mehr so matt.
Bis zur vollständigen Genesung vergingen noch über 8 Wochen, in denen die Infusionstherapie in abgeschwächter Form fortgesetzt wurde. Trotz fortgeschrittenen Alters und mehrerer chronischer Erkrankungen konnte der Körper mit Hilfe von Vitamin C seine Selbstheilungskräfte aktivieren und die Folgen der Herpes-zoster-Infektion überwinden.
Wir konnten hier also ganz praktisch beobachten, was von Vitamin-C-Befürwortern immer wieder gesagt wird: Vitamin C unterstützt nicht nur die Abwehrreaktionen des Körpers, sondern wirkt positiv auf die Bildung von Kollagen, hemmt die Entzündungsreaktion und unterstützt die Wundheilung.
2. Fallbericht: Vitamin-C-Infusionen bei Nervenschmerzen nach Gürtelrose
Ein weiterer Patient (55 Jahre alt) erkrankte ebenfalls an Gürtelrose. Sein Problem war jedoch nicht der Befall der Haut mit Bläschen. Er litt stattdessen ansehr starken Nervenschmerzen, also die typische sogenannte Zoster-Neuralgie. Der Patient war verängstigt und fürchtete die Chronifizierung der Schmerzen. Auch er erhielt die bei Gürtelrose übliche schulmedizinische Behandlung. Die Schmerzen aber blieben und er befürchtete, seinen Arbeitsplatz zu verlieren, was für ihn einen enormen psychischen Stress bedeutete.
Auch in diesem Fall begannen wir mit einer Vitamin-C-Hochdosis-Therapie sowie Vitamin-B-Injektionen. Vor allem die Kombination mit den B-Vitaminen unterstützte die Regeneration des Nervengewebes deutlich. Die Gabe von Zink führt gemeinsam mit der Vitamin-C-Therapie zu einer Verkürzung der Erkrankungsdauer und verbessert die körpereigene Abwehrkraft.
Bei beiden Patienten ist es wichtig zu bedenken, dass so eine schmerzhafte Erkrankung den Menschen einem extremen Stress aussetzt. Wenn herkömmliche Mittel keine Besserung bringen, leidet der Mensch nicht nur unter den Viren sondern auch unter der psychischen Belastung und der Unsicherheit. So entsteht ein Teufelskreis, weil die Patienten weder Ruhe noch Schlaf finden und dadurch total erschöpft sind.
Vitamin C trägt nach Harald Krebs, Heilpraktiker, Buchautor und Vitamin-C-Therapeut, zur schnelleren Ausscheidung der schmerzauslösenden Toxine über die Nieren bei, so dass die Patienten weniger Schmerzmittel benötigen. Auch die Eigensynthese von Serotonin wird von Vitamin C begünstigt und unterstützt positiv die psychische Stabilität des Patienten (12).
3. Fallbericht: Vitamin-C-Infusionen bei Wundheilungsstörung
Weitere Erfolge brachte die Vitamin-C-Therapie bei einer jungen Patientin, die sich ihre Brüste vergrössern lassen hatte und im Anschluss Komplikationen in Form einer Wundheilungsstörung erlitt.
Nach der Operation kam es zunächst zu einer Abstossungsreaktion, da das Implantat vom Körper nicht toleriert wurde. Doch nützte auch der Austausch des Implantates nichts, da es danach zur genannten Wundheilungsstörung kam, die OP-Wunde sich also nicht schliessen wollte. Die Brust war überwärmt und schmerzhaft; die Wunde sah schlecht aus und die Patientin hatte Angst, das Implantat zu verlieren und danach verstümmelt zu sein.
Die entsprechende Klinik hatte der Patientin eine weitere OP angeboten, doch diese hatte mittlerweile das Vertrauen verloren und lehnte ab.
Wir entschlossen uns auch in diesem Fall zur Gabe einer Kombination aus hochdosierten Vitamin-C-Infusionen mit intravenöser Zinkgabe und dies 2-mal pro Woche. Dazu sollte die Betroffene viel trinken und ruhen, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, die Entzündungsprozesse zu beruhigen und die Wundheilung zu beschleunigen.
Innerhalb von 3 Wochen gab es eine deutliche Besserung. Allerdings war die Patientin auch Raucherin, weshalb wir uns nicht alleine auf die Vitamininfusionen verlassen wollten, sondern noch zusätzlich 2-mal Blutegel ansetzten, die lokal Gifte entfernen und die Wundheilung begünstigen.
Die Rötung und Schwellung der betroffenen Brust war auf diese Weise bald verschwunden und man konnte eine raschere Wundheilung im Bereich der Nähte beobachten. Die Patientin berichtete begeistert, dass sie keine Schmerzmittel mehr brauchte. Das Implantat war gerettet!
4. Fallbericht: Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus
Das Pfeiffersche Drüsenfieber, hervorgerufen durch das Epstein-Barr-Virus, gehört zu jenen Infektionen, die auch junge Patienten völlig ausser Kraft setzen können. Eine Patientin, 33 Jahre alt, Mutter von drei Kindern und gerade in Ausbildung zu einem neuen Beruf, kam mit grippeähnlichen Symptomen in meine Praxis.
Es war nicht ihr erster Arzt-Patienten-Kontakt, sie hatte sich schon eine Woche zuvor an einem Samstag in der örtlichen Notaufnahme vorgestellt, wobei es ihr damals noch besser ging als inzwischen.
Die üblichen Grippe-Hausmittel hatten sich als unzureichend erwiesen, ebenso aber auch die Medikamente der Notfallambulanz. Die Patientin litt an extremer körperlicher Erschöpfung. Ihre Lymphknoten waren stark vergrössert und sie berichtete von Fieberschüben und häufigem Schüttelfrost.
Wir entnahmen der Patientin Blut und haben noch am gleichen Tag zusätzlich mit einer Vitamin-C-Infusion mittlerer Stärke begonnen (22,5 g), um zu schauen, wie sich diese Massnahme auf ihren Zustand auswirken würde.
Die Infusion bringt nicht nur wegen des Vitamin C positive Effekte. Viele Patienten, die unter Hals- und Kopfschmerzen leiden, trinken zu wenig, doch genau in dieser Zeit benötigt der Körper mehr Flüssigkeit. Sie profitieren also auch von der intravenösen Gabe von 500 ml Flüssigkeit.
Am nächsten Tag bestätigten die Ergebnisse der Blutanalyse unsere Vermutung: Die Patientin hatte sich mit dem Epstein-Barr-Virus infiziert. In der ersten Woche folgten nun Vitamin-C-Infusionen mit 30 g Ascorbinsäure sowie einigen Zusätzen (15), um die eigene Abwehr der Patientin so schnell wie möglich aufzubauen.
Bei dieser Erkrankung reagieren nicht nur die Lymphknoten mit einer Schwellung, auch die Milz als ein wichtiges Organ des Immunsystems ist betroffen. Bei einem schweren Verlauf der Epstein-Barr-Infektion kann sogar eine Milzruptur die Folge sein.
Darüber hinaus raubt die Infektion unglaublich viele Kräfte und schwächt das gesamte System so stark, dass das Risiko einer bakteriellen Superinfektion deutlich steigt. Von einer Superinfektion spricht man, wenn zusätzlich zur bestehenden Virusinfektion noch eine Infektion mit bakteriellen Krankheitserregern kommt.
Die meisten Patienten leiden ausserdem schon zum Zeitpunkt der Ansteckung unter einem geschwächten Immunsystem samt Vitalstoffmangel, so dass die Infektion eine ernsthafte Bedrohung darstellt.
Nach ca. 2 Wochen konnten wir eine deutliche Besserung des Wohlbefindens feststellen. Die Therapie war noch nicht abgeschlossen und wir haben nach 6 Wochen in längeren Intervallen weitere Infusionen verabreicht um die körpereigene Abwehr langfristig zu stabilisieren.
Vitamin-C-Infusionen: Hoffnung bei vielen chronischen Erkrankungen
Vitamin C ist bei schweren Infektionen und Erkrankungen kein Wundermittel, welches über Nacht alle Beschwerden wegzaubert. Allerdings ist es uns in der Praxis bereits mehrfach gelungen, Patienten, die schon alle Hoffnung verloren hatten und bereits zuvor erfolglos bei mehreren Ärzten waren, zu stabilisieren und die Selbstheilung zu unterstützen. Bei allen beschriebenen Fallberichten wurden die Patienten wieder vollständig gesund. Es blieben keine chronischen Beschwerden zurück.
Sehr viele Menschen bemerken einen Zuwachs des Wohlbefindens, auch wenn sie nicht unbedingt krank sind, so dass man die beschriebene Vitamin-C-Therapie auch präventiv einsetzen kann. Viele Menschen fühlen sich bereits direkt nach der Infusion oder am Tag danach gestärkt und können sogar nachts besser schlafen.
Welcher Arzt führt die Vitamin-C-Therapie durch?
Wer sich für die vorgestellte Vitamin-C-Therapie interessiert, kann diese Behandlung mit seinem Arzt oder Heilpraktiker besprechen. Im Grunde kann jeder Arzt und auch jeder Heilpraktiker, der Erfahrung mit Infusionen hat, diese Behandlung anbieten.
Kann die Vitamin-C-Therapie Nebenwirkungen haben?
Das Risiko einer Überdosierung besteht praktisch nicht, allerdings ist aus meiner Sicht der Einsatz von maximal 100 g pro Tag (z. B. bei schweren Krebserkrankungen) das maximal Mögliche.
Manche Menschen verspüren bei der Infusion ein Ziehen oder Brennen im Arm bzw. in der Vene. Dann muss die Infusionslösung langsamer gegeben werden oder die Verdünnung muss stärker sein. Das ist aber auch schon die einzige mir bekannte unangenehme Nebenwirkung, die längst nicht bei jedem eintritt.
Wo gibt es die passenden Vitamin-C-Präparate?
Vitamin-C-Hochdosis-Infusionen können Apotheken einerseits selbst herstellen. Andererseits gibt es entsprechende Fertigpräparate, wobei der bekannteste Anbieter die Firma Pascoe Naturmedizin aus Giessen ist. In einer Standardflasche mit einer Vitamin-C-Lösung zur intravenösen Gabe sind (im Falles des Produktes von Pascoe) 7,5 g Vitamin C enthalten. Pro Infusion können mehrere dieser Portionen gegeben werden. Das entsprechende Präparat muss natürlich noch mit physiologischer Kochsalzlösung verdünnt werden.
Sind Vitamin-C-Infusionen rezeptpflichtig? Was kostet eine Vitamin-C-Infusion
Vitamin C für Infusionen ist nicht rezeptpflichtig. Man kann es also auch als Patient in der (Online-)Apotheke erwerben und seinem Arzt/Heilpraktiker überreichen, falls dieser es nicht vorrätig haben sollte. Eine Portion mit 7,5 g Vitamin C von Pascoe kostet ca. 12 Euro plus evtl. Versandkosten. Dazu kommen dann noch die Gebühren, die Ihr Arzt verlangt.
Welche Dosierung ist bei der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie die richtige?
In allen beschriebenen Fällen hielten wir uns mit der Dosierung an die Empfehlungen von Heilpraktiker Harald Krebs, dem Autor des Standardwerkes „Die Vitamin-C-Hochdosistherapie“.
Normalerweise werden im akuten Krankheitsfall in den ersten zwei bis drei Wochen mehrmals z. B. dreimal wöchentlich jeweils 30 g Vitamin C gegeben, anschliessend reduziert man die Zahl der Infusionen in den folgenden Wochen auf z. B. nur noch ein bis zwei Infusionen – je nach Befinden des Patienten.
Es gilt in jedem Fall, jeden Menschen als Individuum wahrzunehmen und ihm jenes Protokoll mit jenen Dosierungen und Zeitabständen (zwischen den Infusionen) angedeihen zu lassen, das er persönlich benötigt. Pauschale Empfehlungen dienen daher vielmehr der allgemeinen Orientierung, die der Arzt/Heilpraktiker sodann an die persönlichen Bedürfnisse seines Patienten anpassen sollte (Vitamin C: Ascorbinsäure schadet Ihrer Gesundheit).
Kann die Vitamin-C-Therapie mit anderen Therapien kombiniert werden?
Vitamin C als zentrales Vitamin für den Menschen kann (bzw. sollte) – wo immer erforderlich – selbstverständlich mit anderen naturheilkundlichen oder orthomolekularmedizinischen, gerne auch mit schulmedizinischen Methoden kombiniert werden. Besprechen Sie das für Sie passende Therapiekonzept mit Ihrem – idealerweise ganzheitlich/naturheilkundlich orientierten – Arzt oder Heilpraktiker.
Literatur:
Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit
Gesunde Fette – Der optimale Kraftstoff für Ihren Körper: Mit der Mitochondrien-Therapie gesund und fit bis ins hohe Alter
Gesünder mit Mikronährstoffen: Schützen Sie Ihre Zellen vor „Freien Radikalen“
Mitochondrien: Aktivieren Sie die Energie-Zentren Ihrer Zellen
Verweise:
- Enstrom JE, Kanim LE, Klein MA, Vitamin C intake and mortality among a sample of the United States population. Epidemiology. 1992 May;3(3):194-202
- Quarks & Co – die „Geschichte vom Skorbut“ schön in einem kurzen Film illustriert:
- DocCheck Flexikon „Skorbut“
- Neue Züricher Zeitung „Die Rückkehr der Seefahrerkrankheit“ 18.12.2016
- Wikipedia „Skorbut“
- Albert v. Szent-Györgyi, Studies on biological oxidation and some of its catalysts : (C, Dicarboxylic Acids, Vitamin C and P etc.), Budapest : Eggenberger – Leipzig : J. A. Barth 1937
- The Nobel Prize – The Nobel Prize in Physiology or Medicine 1937
- The Nobel Prize – The Nobel Prize in Physiology or Medicine 1950
- Linus Pauling, Vitamin C und der Schnupfen, 1972 Verlag Chemie GmbH
- Zentrum der Gesundheit „Acerola: Das Vitamin-C-Wunder“
- chemie.de „Ascorbinsäure“
- Harald Krebs, Vitamin-C-Hochdosis-Therapie, Urban & Fischer Verlag