Antibiotikaresistenzen sind auf dem Vormarsch und die Pharmaindustrie schaut zu. Doch engagierte Forscher suchen nach Lösungen und sprechen einem bestimmten Naturstoff ein grosses Potenzial zu.
Kurkuma: Mögliche Alternative für Antibiotika
Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich 700.000 Menschen an Infektionen mit multiresistenten Bakterien. Heilpflanzen wie Kurkuma könnten eine Alternative für Antibiotika sein und den Kampf gegen Antibiotikaresistenzen unterstützen.
Die meisten Pharmaunternehmen interessieren sich aufgrund geringer Profitaussichten weder für die Entwicklung neuer Antibiotika noch für alternative Lösungsansätze. Nichtsdestotrotz haben Forscher diesbezüglich Kurkuma untersucht und dabei interessante Entdeckungen gemacht.
Curcumin wirkt gegen resistente Bakterien
In asiatischen Ländern wie Indien und Thailand zählt Kurkuma zu den wichtigsten Gewürzen und Heilpflanzen. Für die medizinische Wirkung sind zahlreiche Stoffe wie etwa die Curcuminoide verantwortlich.
Wissenschaftler von der Polytechnic University of Marche in Italien haben im Jahr 2018 das antimikrobielle Potenzial von jenem Stoff untersucht, der für die leuchtende gelb-orange Farbe sorgt. Dabei haben sie festgestellt, dass Curcumin dem antibiotikaresistenten Mycobacterium abscessus zu Leibe rückt, vordergründig indem der Biofilm aufgebrochen wird.
Diese Bakteriengruppe kann u. a. Lungenentzündungen verursachen, die aufgrund der zunehmenden Antibiotikaresistenzen kaum noch behandelbar sind. Den Forschern zufolge könnte Curcumin – entweder allein oder in Kombination mit Antibiotika – eine neue Strategie zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz darstellen (Kurkuma: So kannst Du mit dem goldenen Pulver abnehmen).
Curcumin als alternative Therapie gegen Helicobacter pylori
Mehr als die Hälfte der Menschheit ist bereits mit dem Bakterium Helicobacter pylori infiziert. Behandelt wird meist mit zwei Antibiotika und einem Protonenpumpenhemmer (Säureblocker, damit die Antibiotika nicht den Magen angreifen). Diese Therapie hat einige Jahre funktioniert, gleichzeitig aber die Entstehung resistenter Stämme gefördert. In Europa liegt die Resistenzrate nun bereits bei rund 20 Prozent.
Ein deutsch-britisches Forscherteam hat im Jahr 2019 nach einer Lösung gesucht, um Helicobacter pylori ohne Antibiotika entgegenzutreten. Zum Einsatz kam eine spezielle Technologie, bei der man das Curcumin in Milliarden gebündelter Nanokapseln verpackte, die jeweils kleiner als eine Blutzelle sind.
Diese enthielten neben Curcumin auch Enzyme (Lysozym), die ebenfalls dafür bekannt sind, bakteriellen Infektionen vorzubeugen und das Immunsystem zu stimulieren sowie Dextransulfat, ein Polysaccharid, das verhindern soll, dass sich die Bakterien an der Magenschleimhaut anlagern.
Die Wissenschaftler liessen verlauten, dass dieses Präparat ein vielversprechender Kandidat für eine alternative oder ergänzende Therapie gegen Helicobacter-pylori-Infektionen sei. Die aufwändige Herstellung des Präparates war deshalb nötig, da allgemein angenommen wird, dass Curcumin über eine äusserst schlechte Bioverfügbarkeit verfügt, was bedeutet, dass es nur in geringen Mengen aufgenommen und verwertet werden kann (Kurkuma: Abnehmen mit Fatburner – Wie geht das?).
Schlechte Bioverfügbarkeit von Curcumin ist ein Mythos
Curcumin wird von der Wissenschaft jedoch oft unterschätzt, da es zu den Pan-assay interference compounds (PAINS) gezählt wird. Diese Stoffe können bei In-vitro-Studien eine Wirkung zeigen, die dann bei klinischen Studien z. B. aufgrund der geringen Bioverfügbarkeit nicht eintritt.
Indische Forscher haben im Jahr 2019 über 200 Studien untersucht und sind zum Schluss gekommen, dass es sich bei der schlechten Bioverfügbarkeit von Curcumin grösstenteils um einen Mythos handeln muss.
Denn in Indien werde Kurkuma bestimmt nicht grundlos seit Jahrtausenden als Heilmittel verwendet und laut aktueller Studienlage lasse die Bioverfügbarkeit nicht zu wünschen übrig. Ausserdem könne diese durch die Zugabe von etwas Fett und Schwarzem Pfeffer deutlich erhöht werden. Ist eine stärkere Wirkung erforderlich, kann man kurweise dann tatsächlich auf die nanoverkapselten Präparate ausweichen.
Die Gelbwurz – Antibiotika aus der Natur
Heute zählen Antibiotika zu den weltweit am häufigsten verschriebenen Medikamenten, mit dreizehn Prozent Marktanteil bilden sie den größten Einzelbereich im gesamten Arzneimittelverbrauch. Von den heute etwa 8.000 bekannten antibiotischen Substanzen werden nur etwa 80 therapeutisch angewendet. In Deutschland sind 2005 laut BfArM insgesamt 2775 Antibiotika-Präparate zugelassen.
1987 hatten 10 bis 15 dieser Präparate einen Marktanteil von etwa vier Fünftel des Gesamtumsatzes. Im Jahr 1997 betrug der Anteil des Penicillins 9 %.
Nebenwirkungen: In der Regel sind Antibiotika gut verträglich und haben eine große therapeutische Breite. Hauptnebenwirkungen sind Allergien, Störungen der Darmflora (Antibiotika-assoziierte Diarrhoe und das Auftreten von Pilzinfektionen, selten pseudomembranöse Kolitis). Eher selten verursachen Antibiotika organtoxische Wirkungen, etwa Gentamicin Nieren- und Hörschäden. Manche Antibiotika wie Bacitracin oder Colistin zeigen bei systemischer (innerlicher) Verabreichung so starke Nebenwirkungen, dass sie nur örtlich angewendet werden … usw. (Quelle: Wikipedia)
Es scheint mir im Anbetracht der Vielfalt fast so, dass seit der ursprünglichen Entdeckung durch den schottischen Bakteriologen Alexander Flemming im Jahre 1928 man sich von einer natürlichen Wirkungsweise inzwischen noch weiter entfernt hat als damals! Betrachtet man die Vielfalt der Stoffe näher, liegt der Verdacht nahe, es könnte sich dabei inzwischen um eine „getunte“ Chemiebombe handeln. „Zu Nebenwirkungen und Wirkungsweise fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!“ (Kurkuma und Honig: Goldener Honig – Hausmittel ist stärkstes und natürliches Antibiotika)
Greift man in den Wissensschatz des Ayurveda, so findet man auch hier eine erstaunliche Alternative die uns die Natur seit tausenden von Jahren bereit hält. Die Wirkungsweise von natürlichem Antibiotika, welches der Körper immer verstehen wird, außer der Mensch verändert eines Tages auch diese wertvolle Pflanze – „Die Gelbwurz“
Gelbwurz aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) ist eine stengellose Staude mit langstieligen Blättern mit Blattnerven, die wie Fischgräten angeordnet sind. Der Geruch der Wurzeln ist angenehm aromatisch und erinnert etwas an Ingwer. Ihr Geschmack ist würzig und von etwas brennendem Charakter. Sie enthält einen auffallend hohen Anteil an ätherischem Öl und ca. 1,5 Prozent gelbe Farbstoffe (vor allem Curcumin). Die Gelbwurz (sanskrit: Kachura) wird in vielen Teilen Indiens in Gärten angebaut. Hauptanbaugebiet ist Ostbengalen und die Distrikte Chittagong und Tipperal in Bangla Desh. Für pharmakologische Zwecke werden die getrockneten, gelb-braunen Rhizome verwandt.
Die heilbringenden Anwendungsmöglichkeiten von Kurkuma sind vielfältig:
In Indien wird Kurkuma vielfach zur Regulation des Magen – Darm – Traktes eingesetzt. Sie hilft bei Magenkrämpfen, unterbindet Völlegefühl und leitet Blähungen aus. Viele bezeichnen sie als „Zauberwurzel“ weil sie dem Cortison vergleichbar starke entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Man setzt sie deshalb auch bei Vergiftungen und Infektionen ein. Sie zählt neben der Fruchtschale der Avocado, dem Alant, Schwarzkümmel, Granatapfelbaum und der Aloe Vera, zu den natürlichen Wurmmitteln und wirkt als Pulver gegen Darmparasiten. Regelmäßige Einnahme hilft sowohl gegen Shigella wie auch gegen E. Coli.
Kurkuma fördert außerdem die Durchblutung und die Zellerneuerung und hält das Nierengewebe elastisch. Sie reinigt das Blut, beseitigt Viren und Bakterien, stimuliert die Blutgefäße, wirkt erwärmend und durchblutungsfördernd (Kurkuma: Die richtige Anwendung und Dosierung bei verschiedenen Beschwerden).
Kurkuma stärkt die Leber, indem sie organstärkend wirkt und somit ausgleichend auf den Cholesterinhaushalt Einfluss nimmt und auch Diabetes vorbeugt. Die Leber-Gallensekretion wird gefördert und dadurch die Fettverdauung unterstützt. Es ist ebenfalls nachgewiesen, dass die regelmäßige Einnahme von Kurkuma den Insulinbedarf bei bereits insulinpflichtigen Diabetespatienten senkt und bei regelmäßiger Einnahme weniger Insulin gespritzt werden muss.
Gekaut verbessert Kurkuma die Mundflora und wirkt entzündungshemmend. Als natürliches Mittel gegen Zahnschmerzen und zur Stärkung von Zähnen und Zahnfleisch soll das Pulver aus verbrannten Gelbwurzsticks als Zahnpulver verarbeitet helfen.
Um kleinere Hautunregelmäßigkeiten zu beseitigen wird sie als Paste verarbeitet auf die Haut aufgetragen. Kurkuma hemmt Moleküle, die an Entzündungsherden beteiligt sind, die besonders bei schlecht heilenden Wunden, zur Hautpflege problematischer Hauttypen (unreine, schuppige, juckende Haut) wertvolle Dienste leistet (Kurkuma: Die richtige Anwendung und Dosierung bei verschiedenen Beschwerden).
In einer Studie der Rutgers-Forschung wurde festgestellt dass Kurkuma zusammen mit PEITC, einer natürlichen Substanz, die in Brunnenkresse, Kohl, Winterkresse, Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Blumenkohl, Kohlrabi, und Rüben vorkommt, eine wichtige krebsverhindernde Rolle in der Vorbeugung bei Prostatakrebs spielt (Das passiert, wenn du jeden Morgen einen Kurkuma Shot trinkst).
In Singapur haben Forscher festgestellt, dass die Kurkuma in der Lage ist, die Gedächtnisleistungen von Menschen deutlich zu steigern. Sie haben außerdem herausgefunden, dass Kurkuma die Ablagerung von Amyloid-Plaques bei Alzheimer-Patienten hemmt.
Als Nebeneffekt der Einnahme von Kurkuma ist eine orange Färbung des Stuhls normal. Von einer Überdosierung wird abgeraten.
Literatur:
Codes Humanus – Das Buch der Menschlichkeit
Die Natur-Apotheke: 500 Rezepturen für die ganze Familie
Kurkuma: Kleine Wunderwurzel, große Wirkung
Quellen: PublicDomain/zentrum-der-gesundheit.de/ayurveda-portal.de am 17.11.2019