Der Holunder ist ein altes Heilmittel bei Grippe und Erkältung. Mittlerweile liegen zu dieser Wirkung auch interessante Studien vor, die zeigen: Holunder wirkt nachweislich gegen Grippe- und Schnupfenviren. Nimmt man daher Extrakte oder den Sirup von Holunderbeeren zu sich, kann man seine Grippe oder Erkältung um etliche Tage verkürzen.
Und wenn man bislang noch verschont blieb, sind Holunderbeeren eine sinnvolle präventive Massnahme. Wer ferner nach Flugreisen häufig an Atemwegsbeschwerden und Erkältungen leidet, kann prophylaktisch Holunderbeerensirup nehmen und übersteht damit den nächsten Flug deutlich besser.
Holunder gegen Erkältung bei langen Flugreisen
Besonders lange Interkontinental-Flugreisen bringen Stress mit sich. Sie beeinträchtigen das psychische und physische Wohlbefinden vieler Reisenden. Bekannt ist der Jetlag – jenes Phänomen, das eintritt, wenn der eigene Biorhythmus durch das Überfliegen mehrerer Zeitzonen aus dem Gleichgewicht gerät.
Man fühlt sich müde und erschöpft, kann aber dennoch nicht schlafen. Sehr häufig leiden Flugreisende jedoch auch an Atemwegsbeschwerden: Erkältungen, Schnupfen, belegte Stimme, ständiges Räuspern und grippeähnliche Symptome.
Holunder soll hier bereits prophylaktisch wirken, so dass Fernreisen besser überstanden werden und man ohne Erkältung und Atemwegsbeschwerden am Ziel eintrifft.
Kann Holunder flugreisebedingter Erkältung vorbeugen?
Professor Evelin Tiralongo and Dr. Shirley Wee vom Griffith`s Menzies Health Institute Queensland (MHIQ) führten eine klinische Studie durch, in der sie untersuchten, ob eine Nahrungsergänzung mit Holunder den erkältungs- und grippeähnlichen Symptomen, die oft nach langen Flügen auftreten, vorbeugen könnte.
Ihre Ergebnisse präsentierten die beiden Wissenschaftlerinnen bei der 21. Internationalen Jahreskonferenz für Integrative Medizin in Melbourne, Australien.
312 Passagiere nahmen an der randomisierten doppelblinden und placebokontrollierten klinischen Studie teil. Sie alle flogen in der Economy Class von Australien zu Zielen auf anderen Kontinenten.
Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe nahm ein Holunderpräparat ein (Kapseln, die 300 mg eines standardisierten Holunderbeerenextrakts enthielten). Die andere Gruppe erhielt ein Placebo-Präparat.
Holunderextrakt ist bekannt dafür, Bakterien, die Atemwegsinfektionen verursachen, genauso wie Grippeviren äusserst wirksam zu bekämpfen (Oregano – Natürliches Antibiotikum).
Keine Flugreise ohne Holunder
Professor Tiralongo erklärte:
„Wir stellten fest, dass die meisten Erkältungen während und nach dem Flug in der Placebogruppe stattfanden. Auch dauerten die Erkältungen in der Placebogruppe länger und waren stärker als die in der Holundergruppe.“
Holunder kann also die Dauer und den Schweregrad von reisebedingten Atemwegserkrankungen reduzieren. Dass Holunder auch anderweitige Atemwegserkrankungen sehr erfolgreich lindern kann, weiss man hingegen schon sehr lange. Eine eindeutige Studie dazu gibt es aus dem Jahr 2004, die in Norwegen durchgeführt wurde.
Holunderbeeren: Ein hervorragendes Grippetherapeutikum
Man gab den Patienten vier Mal täglich 15 ml Holunderbeerensirup über 5 Tage hinweg. Es zeigte sich, dass die Symptome in der Holundergruppe 4 Tage eher abklangen als in der Placebogruppe, so dass man im Anschluss an diese Untersuchung den Holunderbeerenextrakt als wirksames, sicheres und preiswertes Grippetherapeutikum bezeichnete.
In der Flugreisestudie kam folgende Vorgehensweise und Dosis zum Einsatz:
Die Teilnehmer erhielten über einen Zeitraum von 10 Tagen vor ihrem Abflug bis zu 5 Tagen nach dem Flug Holunderextraktkapseln – und zwar täglich zwei Kapseln bis 2 Tage vor dem Abflug, anschliessend drei Kapseln täglich bis zum Ende der Studie.
Die Kapseln enthielten jeweils 300 mg eines Holunderbeerenextrakts, der auf einen Anthocyanidingehalt von 15 Prozent standardisiert war (45 mg Anthocyanidine pro Kapsel) und überdies noch weitere Polyphenole, Vitamine und Mineralstoffe wie z. B. Magnesium enthielt (Natur versus Pharma: Wie ein New Yorker Arzt mit Naturmedizin seine Patienten ins Leben zurückholt (Videos)).
Holunder und Echinacea: Genauso wirksam wie pharmazeutische Grippemedikamente
Interessant ist, dass erst kürzlich (April 2015) eine weitere Studie zum Thema Holunder veröffentlicht wurde (im Fachmagazin Current Therapeutic Research). Darin hatte sich gezeigt, dass eine Kombination aus Echinacea (Kraut- und Wurzelextrakt) mit Holunderbeeren (Echinaforce Hotdrink von A. Vogel) genauso effektiv in der frühen Grippebehandlung war wie Oseltamivir, das konventionelle Anti-Virus-Medikament (z. B. Tamiflu).
In die Hausapotheke: Holunder gegen Erkältung
Vor Flugreisen und in Grippezeiten lohnt es sich also, Holunder in greifbarer Nähe zu haben, da dann Erkältungen, Schnupfen und Grippebeschwerden wirksam abgewendet oder zumindest rasch gelindert werden können (Die besten natürlichen Schmerzmittel aus der Natur).
Die Zubereitung
Für einen leckeren Tee benötigen Sie circa 2 oder 3 Teelöffel getrocknete Blüten, die – am besten gut verschlossen in einem Tee-Ei, Tee-Sieb oder Teefilter – in eine Tasse gegeben und dann mit nicht mehr kochendem Wasser übergossen werden. Der Tee sollte 5-10 Minuten ziehen und kann dann nach Geschmack pur oder auch gesüßt getrunken werden. Gerade wenn ein grippaler Infekt im Anmarsch ist, dürfen Sie 2 oder 3 Tassen dieses wohlschmeckenden Tees pro Tag trinken.
Aber auch ohne Erkältung ist Holunderblütentee wohlschmeckend. Vor allem dann, wenn man weiß, man hat ihn selber geerntet, getrocknet und hergestellt ist er etwas ganze Besonderes.
Literatur:
Codes Humans – Das Buch der Menschlichkeit
Schlau mit Darm: Glücklich und vital durch ein gesundes Darmhirn
Die Medizinmafia: Wie man ihr lebendig entrinnt und sich Gesundheit und Wohlstand zurückerwirbt
Natürliches Entgiften: Freiheit für Körper, Geist und Seele
Quellen: PublicDomain/zentrum-der-gesundheit.de am 07.11.2019