Edelmetallhandel meldet Ansturm auf Goldmünzen und Goldbarren

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Der deutsche Edelmetall-Handel meldet einen enormen Anstieg der Nachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren zur Kapitalanlage. Insbesondere seit Ende vergangener Woche gibt es offensichtlich einen wahren Kundenansturm.

Gute Kaufgründe

Der gesunkene Goldpreis lädt zu Nachkäufen ein, im kommenden Jahr fällt voraussichtlich die Anonymitätsgrenze für Edelmetallkäufe auf einen Betrag von 2.000 Euro und vielen defensiv ausgerichteten Investoren fehlen im Zuge steigender Unsicherheiten die Anlage-Alternativen. Über die aktuellen Rahmenbedingungen haben wir gestern berichtet: Darum lohnt es sich, jetzt Gold zu kaufen!

„Wir werden regelrecht überrollt“

Branchenvertreter berichten nun, das die Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel derzeit förmlich explodiert. „Wir und der komplette Markt werden regelrecht überrollt“, sagte Tim Schieferstein am Montag gegenüber Goldreporter. Der Geschäftsführer der SOLIT Gruppe (GoldSilberShop.de) berichtet, dass man mittlerweile das fünfte Mal innerhalb von 14 Tagen einen neuen Rekord hinsichtlich der Anzahl an täglichen Bestellungen zu verzeichnen habe.

Das Gleiche hört man von den Mitbewerbern im Handel. Auch Andreas Heubach von Heubach Edelmetalle in Schwaig bei Nürnberg erklärte uns, es sei eine Herausforderung, den großen Kundenansturm zu bewältigen. Schon seit einigen Wochen verzeichne man eine enorme Nachfrage-Steigerung.

Nachfragesprung seit Donnerstag

Laut Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG, ist das Kaufinteresse sprunghaft angestiegen, als der Goldpreis zuletzt wieder unter 43 Euro pro Gramm gerutscht sei. Das sind 1.337 Euro pro Unze. Er stellt fest: „Schon seit Juni wurde bereits wieder viel gekauft. Quer durch die Branche hört man, dass die Händler bereits im Oktober wieder ihren Vorjahresumsatz erreicht haben“.

Bargrenze wird ausgereizt

Dominik Kettner von Kettner Edelmetalle spricht im Rahmen des Vorjahresvergleichs sogar von einer Verzehnfachung des Umsatzes im Tafelgeschäft. Seit vergangenem Donnerstag ist die Kundennachfrage im eigenen Familienbetrieb sprunghaft angestiegen. Nun bildeten sich regelmäßig Menschenschlangen vor der Kettner-Filiale in Villingen-Schwenningen.

Viele Kunden schöpften dabei die Freigrenze für identitätsfreie Einkäufe von derzeit noch 10.000 Euro voll aus. Das Online-Geschäft habe gegenüber Vorjahr um den Faktor 3,5 zugelegt. Stark gefragt sei neben den klassischen Anlageunzen (Krügerrand, Mapel Leaf) vor allem Gold in kleinerer Stückelung, wie Vreneli, 1/10 Unzen und Kombibarren, die von Käufern als gutes Krisengeld angesehen würden (Goldverbote in der Geschichte: Merkel-Regierung führt schleichendes Goldverbot ein).

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Fast wie 2010

Thomas Straub, Geschäftsführer der Valero Sachwerte GmbH erklärt: „Unsere aktuelle Auftragslage erinnert allmählich an Zeiten um 2010. Seit über 8 Wochen verstärkt sich die Nachfrage in unseren Filialen nahezu täglich, nicht zuletzt wegen der kommenden neuen Bargeldgrenze von 2.000 EUR ab 2020, aber auch wegen dem derzeit attraktiven Preisniveau. Wir können uns vorstellen, dass Gold Richtung Jahresende sogar noch etwas weiter zurücksetzt.

Schwerpunktmäßig kaufen unsere Kunden im Moment vermehrt Gold in Form von Barren in den Einheiten 1oz bis 100 Gramm.“ Valero betreibt Verkaufsstellen in Berlin, Lindau, Überlingen und Garmisch-Partenkirchen.

Anonym Gold kaufen: Deutschland toppt EU-Vorgaben

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Ab Januar fällt die Schwelle für identifizierungspflichtige Goldkäufe auf 2.000 Euro. Ein Antrag der FPD-Fraktion, den bestehenden Grenzwert von 10.000 Euro beizubehalten, wurde abgelehnt. Die Partei hatte argumentiert, dass die Schwelle in anderen EU-Ländern deutlich höher liege.

Anonym Gold kaufen – Bundestagsbeschluss

Die Herabsetzung der Schwelle in Deutschland für identifizierungspflichtige Käufe von Gold, Silber und anderen Edelmetallen von derzeit 10.000 Euro auf nur noch 2.000 Euro ist beschlossene Sache. Der Bundestag hat dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Änderungsrichtlinie zur Vierten EU-Geldwäscherichtlinie am Donnerstag mehrheitlich zugestimmt.

Dass nun auch der Bundesrat das zustimmungspflichtige Gesetz durchwinken wird, gilt als Formsache. Allerdings kam von diesem Verfassungsorgan unlängst die Forderung, die Grenze sogar auf 1.000 Euro herabzusetzen (Absurd! Wegen vier Fällen von angeblicher Geldwäsche verschärft Regierung Goldgeschäfte – Notenbanken sitzen auf Gold).

Änderungsantrag der FDP

Die FDP-Fraktion hatte einen Änderungsantrag gestellt, mit der Forderung, die aktuelle Schwelle von 10.000 Euro beizubehalten. Der Antrag wurde unter anderem mit dem Argument begründet, dass die EU-Vorgabe lediglich eine 10.000-Euro-Grenze vorsehe, zahlreiche EU-Länder im Rahmen der Gesetzesanpassung auch entsprechend höhere Schwellenwerte umsetzten und die Bundesregierung mit ihrer gewünschten Grenze von 2.000 Euro „Goldplating“ betreibe, also die EU-Vorgaben übererfülle.

Österreich, Irland und Malta mit höheren Schwellen

Die FPD hatte hierzu den Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages mit Recherchen beauftragt. Der stellte unter anderem fest, dass (im Wortlaut):

-in Irland: die entsprechenden Schwellenwerte von 15 000 EUR auf 10 000 EUR abgesenkt wurden (§ 25 Criminal Justice (Money Laundering and Terrorist Financing) (Amendment) Act 2018);

-das Vereinigte Königreich: ebenso entsprechende Schwellenwerte von 10 000 EUR für „high value dealer“ vorsieht;

-die Niederlande: Verpflichtete im Sinne des Geldwäschegesetzes wie folgt definieren: natürliche Personen, juristische Personen oder Unternehmen, die beruflich oder gewerblich als Käufer oder Verkäufer von Waren auftreten, sofern die Bezahlung dieser Waren in bar für einen Betrag von 10.000 Euro oder mehr erfolgt (Artikel 1a, Wet ter voorkoming van witwassen en financieren van terrorisme, Abschnitt 4 d.2°.i.); (Vorsicht vor diesem Crash! Niederländische Zentralbank wirbt für Gold: Alles andere ist in Gefahr).

-in Österreich: Handelsgewerbetreibende einschließlich Versteigerer erfasst bzw. von den geldwäscherechtlichen Vorschriften adressiert werden, soweit sie Zahlungen von mindestens 10.000 Euro in bar tätigen oder entgegennehmen (Abschnitt r) § 365m1. (2)1 der Gewerbeordnung 1994 in der aktuellen;

-in Malta: Güterhändler bei einem Schwellenwert von 10.000 Euro als Verpflichtete nach Abschnitt 2 der Prevention of Money Laundering and Funding of Terrorism Regulations geldwäschetechnisch erfasst werden (Rückkehr zum Goldstandard wird zu Finanzerschütterungen in den USA führen).

Der Änderungsantrag der FDP-Fraktion war von allen anderen Parteien abgelehnt worden (Russland baut Goldbestände weiter aus – Gold ohne Mehrwertsteuer).

Literatur:

Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab

Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört

Der Weg ins Verderben: Wie die Eliten die nächste Krise vorbereiten und wie Sie sich davor schützen können

Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung

Quellen: PublicDomain/goldreporter.de am 16.11.2019

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