Deutsche Frage: Moskaus Wunsch nach dem Mauerfall

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Fiel die Mauer durch die friedliche Revolution? Oder stand, wie Moskaus Außenminister Schewardnadse schrieb, die Klärung der deutschen Frage schon 1986 an?

In diesen Tagen jährt sich der Fall der Mauer zum 30. Mal. Aus diesem Anlass hat die „Welt“ am 3. November 2019 ein Interview mit dem Ehrenbürger Berlins, Michail Gorbatschow, zum 30. Jahrestag des Mauerfalls und der 1989 dadurch möglich gewordenen deutschen Einheit geführt.[1] Es ist, diplomatisch gut verpackt, die Absage an die Erzählung von der friedlichen Revolution, so wie wir sie kennen. Von Michael Wolski.

Ein weiterer Anlass für dieses Gespräch dürfte die bevorstehende Öffnung der Archive in den Jahren 2020/2021 und die damit verbundene Deutungshoheit über die bisher geheim gehaltenen Dokumente sein. Da diese Archivöffnung nicht nur in Moskau, sondern auch in Berlin und Washington sowie Paris und London erfolgen dürfte, sind erneute Spannungen vorprogrammiert (Die Lüge, die man braucht: Das Märchen von der überschuldeten DDR).

Was sagt Michail Gorbatschow heute?

„Schon vorher, am Vorabend dieser Ereignisse, hatte ich die sowjetischen Truppen vor einem Eingreifen gewarnt: ,Keinen Schritt. Sie bleiben, wo Sie sind.‘ Das sollten die Deutschen selbst entscheiden. Und sie haben es getan.“

Meine Frage dazu lautet: Woher wusste er, dass der Mauerfall so kurz bevorstand? Diese Aussage ist ein eindeutiger Hinweis auf ein Drehbuch oder einen Plan von sowjetischer Seite.

Weiter sagt Gorbatschow:

„Dies war der Kontext, in dem ich die Probleme im Zusammenhang mit der möglichen Wiedervereinigung Deutschlands überlegt habe. Denn der Zustand, den Christa Wolf treffend als ,geteilten Himmel‘ definierte, wurde unerträglich. Ich glaubte, dass die so viele Jahre anhaltende Trennung, die nach dem Krieg vorgenommen wurde, eine große Nation demütigt.

Ich sah meine Aufgabe darin, dass der äußerst emotionale Prozess der Annäherung und die Wiedervereinigung ohne ,Explosionen‘ mit unvorhersehbaren Folgen ablaufen sollte – wie die Deutschen sagen, ,in Frieden‘.“

Meine Sicht auf die Ereignisse von damals habe ich in meinem Buch „1989 Mauerfall Berlin – Zufall oder Planung?“ beschrieben, das am 9. September 2019 bei Amazon erschienen ist und die Sowjetunion als Verursacher des Mauerfalls beschreibt (Die deutsche Wiedervereinigung war eine von den West-Alliierten gesteuerte Annexion).

Nachhilfe der Genossen aus dem KGB

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Gorbatschow macht zu Geschehnissen von damals im Interview vielsagende Andeutungen. Etwa diese:

„Es war nicht leicht, den Prozess in Deutschland in Gang zu bringen. Und das ging ja hauptsächlich von den Deutschen selbst aus. Was war es, das die Deutschen zur Wiedervereinigung getrieben hat? Mich hat in dem Zusammenhang Christa Wolfs Buch ,Der geteilte Himmel‘ sehr stark beeindruckt. Sie war wirklich eine engagierte Kämpferin für die Einheit. Sie hat im Grunde die These vertreten: Es kann nicht so bleiben. Und dann haben die Deutschen gezeigt, dass sie aus dem Krieg ihre Lehren gezogen hatten.“ (Deutschlands Zerstörung im Auftrag der Neuen Weltordnung – ein Jahrhundertplan kann aufgehen (Phase 1 & 2)

Aus meiner Sicht ist das ein semantischer Kniff des Meisters. „Die Deutschen“ gab es nicht. Es gab die DDR und die Bundesrepublik. Ich denke, dass das SED-Politbüro niemals diesen Gedanken der Wiedervereinigung hatte, er war jedoch in der Bundesrepublik Staatsdoktrin. Um es klar zu sagen: Der sowjetischen Wunsch nach einem Mauerfall benötigte deshalb am 9. November 1989 eine verdeckte Nachhilfe der Genossen aus der KGB-Residentur in Karlshorst.

Sie war notwendig , um den Prozess der Wiedervereinigung in Gang zu bringen. Denn die Vereinigung war die Voraussetzung für den Rückzug aus dem Gebiet Osteuropas, was in Jalta unter sowjetische Kontrolle gekommen war.

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Christa Wolfs Roman ist von Gorbatschow als Feigenblatt eingefügt worden, denn auf einen Deutschen musste er sich ja in seiner Erzählung beziehen. Christa Wolfs Buch erschien bereits 1963, die Mauer fiel 26 Jahre später, da hatten die Mehrzahl der Ostdeutschen mit Ausnahme der Bürgerrechtler sich schon überwiegend an den geteilten Himmel gewöhnt. Bei Erich Honnecker und Erich Mielke brauchte Gorbatschow nicht nach einem knackigen Zitat suchen, welches seine These stützt. Es gibt keins.

„Was ist ein Held?“, fragt Gorbatschow. „Was ist ein Held? Man sucht ja ständig nach einem Helden. Die wahren Helden, das sind die Deutschen, die Russen und alle anderen, die das damals in Gang gesetzt haben.“ (Deutschland ist ein Handelskonstrukt, nicht souverän & hat keine Verfassung! (Video))

Damit stützt er meines Erachtens meine im Buch vertretene Sicht eines KGB-geplanten und von hochrangigen ostdeutschen KGB-IM ausgeführten Mauerfalls.

 

Deutsche Frage seit 1986 auf dem Programm der UdSSR

Auf die Frage, wann er als Präsident erstmals den Gedanken gehabt habe, „dass der Zeitpunkt gekommen war, an dem sich die Politik der Sowjetunion grundlegend ändern müsste, antwortete Gorbatschow:

„Das ist keine Sache eines Augenblicks. Bis Ende 1989 waren bereits vier Jahre seit dem Beginn unserer Perestroika vergangen. Auf dem Weg zu tiefgreifenden Reformen innerhalb des Landes haben wir unser Bestes getan, um unseren Planeten von der Bedrohung durch einen nuklearen Massenmord zu befreien. Unsere wirklichen Schritte in Richtung Abrüstung, eine offene Veränderung von tiefer Feindschaft zu guter Nachbarschaft erregten zuerst Überraschung, brachten dann die gegenseitigen Schritte unserer Partner im internationalen Bereich. Allmählich setzte sich zum ersten Mal seit vielen Jahren Vertrauen in den zwischenstaatlichen Beziehungen durch. Es bestand die Hoffnung, dass die Menschen ohne Krieg in gegenseitigem Respekt zusammenleben könnten.”

In seinen Erinnerungen schrieb der damalige sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse 1991, dass die Klärung der deutschen Frage seit 1986 auf dem Programm stand. Darum ernannte er zur Vorbereitung der Klärung der deutschen Frage 1986 Wladimir Semjonow zum Sonderbotschafter mit Wohnsitz in Köln. Es war jener Semjonow, der für so viele Ereignisse in der jüngeren Geschichte verantwortlich ist.

Erst war er für die Enteignung der Bauern in der Sowjetzone ab 1945 verantwortlich, später organisierte er die Luftblockade Westberlins. Er half bei der Gründung der DDR und ließ als sowjetischer Hochkommissar den Aufstand vom 17. Juni 1953 niederschlagen. Schließlich verfasste er Nikita Chruschtschows Berlin-Memorandum an die Westmächte und plante, als diese nicht reagierten, den Mauerbau 1961.

Wer aufmerksam Semjonows deutschen Wikipedia-Eintrag[2] liest und mit dem englischsprachigen Eintrag[3] vergleicht, dem dürfte auffallen, dass ein Job als Sonderbotschafter von der deutschen Geschichtsschreibung (noch) verschwiegen wird (Ist Deutschland trotz Zwei-plus-Vier-Vertrag noch Besatzungsrecht unterworfen? (Video)).

Fazit: Nach der Weisheit der Bibel (Hiob 1;21) „Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen“ konnte auch in dieser irdischen Angelegenheit nur die Herrin des Mauerbaus, sprich die UdSSR, den Fall der Berliner Mauer herbeiführen.

Verweise:

[1] „Welt“, „Michail Gorbatschow im Gespräch“

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Semjonowitsch_Semjonow

[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Vladimir_Semyonov_(diplomat)

Literatur:

Durch globales Chaos in die Neue Weltordnung

Geboren in die Lüge: Unternehmen Weltverschwörung

Die Eroberung Europas durch die USA: Eine Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung Eine Strategie der Destabilisierung, … und komplett überarbeitete Neuausgabe

Weltverschwörung: Wer sind die wahren Herrscher der Erde?

Quellen: PublicDomain/geolitico.de am 08.11.2019

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One thought on “Deutsche Frage: Moskaus Wunsch nach dem Mauerfall

  1. Es gibt noch ein Buch, das bereits 1993 die offiziellen Märchen als Lügen entlarvte: „Das Komplott“ von Ralf Georg Reuth und Andreas Bönte.

    Allerdings werden laufend so viele Lügen und Halbwahrheiten verbreitet, dass kaum jemand die Widersprüchlichkeiten wahrnimmt.

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