Wird der Winter jetzt warm oder doch kalt? Und warum unterscheiden sich die Klimaprognosen so stark voneinander? Während einige Klimamodelle einen überdurchschnittlich warmen Winter prognostizieren, sagen andere, dass Europa nach dem Jahreswechsel doch noch eisige Polarluft zu spüren bekommt.
Während einige Klimamodelle einen überdurchschnittlich warmen Winter prognostizieren, sagen andere, dass Europa nach dem Jahreswechsel doch noch eisige Polarluft zu spüren bekommt.
So zum Beispiel prognostiziert das europäische Klimamodell einen warmen Winter, der wahrscheinlich rekordverdächtig hohe Temperaturen bringt. Das WSI-Klimamodell der Weather Company hingegen – auf das wir uns stützen – sagt für Europa einen deutlich kühleren Winterendspurt vorher. Wie kommen diese unterschiedlichen Prognosen zustande?
Klimamodelle gehen weit in die Zukunft, teilweise mehr als drei Monate. Deshalb sind sie immer als Trend und nicht als echte Wettervorhersagen zu verstehen. Und: Das Klima ist komplex und deshalb auch kompliziert. Es sind noch nicht alle Mechanismen erforscht und verstanden. Das wirkt sich auch auf einen Teil der Klimamodelle aus.
Sonnenaktivität fehlt beim europäischen Klimamodell
Beim europäischen Klimamodell fehlt zum Beispiel ein wesentlicher Faktor, nämlich die Sonnenaktivität. Die Sonnenaktivität schwankt in einem Zeitraum von elf Jahren zwischen Maximum und Minimum. Das bedeutet: sie strahlt mal stärker und mal schwächer.
Manche Klimamodelle berücksichtigen den Sonnenzyklus gar nicht, andere wiederum lassen nur das sichtbare Licht in die Berechnungen einlaufen und nicht die ultraviolette Strahlung.
Während die Gesamtstrahlung, die auf der Erde ankommt, sich nur um etwa 0,2 Prozent verändert, schwankt die UV-Strahlung – abhängig vom Sonnenzyklus – zwischen 6 und 10 Prozent.
Und die UV-Strahlung wirkt sich stark auf die Stratosphäre aus. Das ist die obere Atmosphärenschicht, in der sich das Ozon bildet. Zwischen der Stratosphäre und der Troposphäre – der darunter liegenden Atmosphärenschicht, wo unser Wetter entsteht – besteht eine Wechselwirkung.
Polarluft kann bei blockierenden Wetterlagen nach Europa vorstoßen
Statistische Auswertungen der WSI zeigen, dass in den Jahren, in denen der Sonnenzyklus ein Minimum erreicht hat, blockierende Wetterlagen häufiger auftreten. Wenn es zu blockierenden Wetterlagen kommt, kann Polarluft oder arktische Luft nach Europa vorstoßen.
Unter Berücksichtigung der UV-Strahlung prognostiziert die WSI bis Jahresende vorerst eine anhaltende Westwetterlage, die Deutschland einen warmen Dezember bescheren wird. Im Januar und Februar kommt es dann, aufgrund blockierender Wetterlagen auf der Nordhalbkugel, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu Wintereinbrüchen. Ob die eisige Luft dann tatsächlich Deutschland erreicht, oder eher nach Polen oder Osteuropa strömt, lässt sich jetzt noch nicht sagen (Russische Wissenschaftler fanden heraus: Gewaltiger Sonnensturm soll im Dezember für einwöchige Dunkelheit sorgen).
Während eines solaren Minimums fror in 10 von 14 Fällen der Rhein zu
Seit 1950 gab es bereits einige Winter, in denen die Sonnenaktivität genauso schwach war wie jetzt. In diesen Jahren fiel der Dezember typischerweise überdurchschnittlich warm aus. Im Januar und Februar machte sich dann sibirische Kälte in Deutschland breit. Zum Beispiel in den Wintern 2009/2010 und 2010/2011. Deutschland verbuchte im Januar 2009 einen Kälterekord.
Der Deutsche Wetterdienst ermittelte in Garsebach bei Meißen minus 24,8 Grad – eine der kältesten Nächte der vorangegangenen Jahrzehnte. Und aus historischen Daten geht hervor, dass der Rhein in den vergangenen 230 Jahren in 10 von 14 Fällen während eines solaren Minimums zugefroren ist. Der Zusammenhang zwischen dem Sonnenzyklus und unserem Winter ist unstrittig. Wir müssen uns auf einen späten Wintereinbruch gefasst machen.
Overcast – Klimaexperimente am Himmel
Die Sonne schwächte sich im August 2019 weiter ab. Die festgestellte Sonnenfleckenzahl betrug nur noch 0,7. Die NASA hat in diesem Monat eine Prognose veröffentlicht, die das Minimum des jetzigen Sonnenzyklus in 2022 sieht. Wenn es so käme – wir können uns dieser Einschätzung noch nicht anschliessen – wird sich das in den globalen Mitteltemperaturen mit Zeitverzögerung niederschlagen (Russische Astrophysiker sprechen von „Sommerschlaf“ der Sonne).
Die Abweichung der globalen mittleren Temperatur stieg im September bei den UAH-Satelittenmessungen (s.Bild oben) auf 0.61 °C an. Das überrascht insoweit , als die erdgestützten und Meeresbojenmessungen eine Seitwärtsentwicklung zeigen. Die Satellitenmessungen von UAH (Universität von Alabama) und RSS (North Carolina) finden in 7, 15 und 22 km Höhe statt und die dort gemessenen Temperaturen werden dann auf die Erdoberfläche heruntergerechnet.
Und hier ereignete sich im September etwas Aussergewöhnliches. Ein auf der Südhalbkugel sehr seltenes Phänomen, Sudden stratospheric Warming (Plötzliche stratosphärische Erwärmung): eine Erwärmung der unteren Stratosphäre um 50° Celsius. Ähnliche Ereignisse gab es, jeweils im September in den Jahren 2002 und 2010. Zunächst erwärmt sich die Luft über der Antarktis, dann bricht der Polarwirbel zusammen und es folgt eine durchgreifende Abkühlung ausserhalb der Antarktis.
Down Under wird die Abkühlung bald zu spüren bekommen. Das hat nichts zu tun mit CO2 oder Global Warming. Es ist ein Vorgang, der aus der Interaktion von Troposphäre, Sonne und Stratosphäre entsteht und bezeichnender Weise häufiger entsteht in solaren Schwächeperioden (Sonnen-Minimum der „Jahrhundertklasse“ weiter aktiv – gesamtes Sonnensystem nähert sich dem galaktischen Kern!).
Literatur:
Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit
S.O.S. Erde – Wettermanipulation möglich?
HAARP ist mehr (Edition HAARP)
Quellen: PublicDomain/weather.com/kaltesonne.de am 25.10.2019