Hier möchte ich euch ein wenig die verschiedenen Anwendungsgebiete von Kokosöl näher bringen. Kokosöl ist ein richtiger Allrounder unter den Nahrungsmitteln und ihr könnt es täglich und in zahlreichen Bereichen einsetzen. Kaum ein anderes Lebensmittel hat einen so großen Wirkungsbereich wie naturbelassenes, kaltgepresstes Kokosöl. Kokosöl kann nur dann einen pflegenden und gesundheitlichen Nutzen erzielen, wenn es von naturbelassener Qualität ist.
Auf jeden Fall solltet ihr beim Kauf auf eine schonende Verarbeitung der Rohstoffe achten. Durch chemische Behandlung, Raffination, Bleichung oder Desodorierung verliert Kokosöl die natürliche Fett-Vitamin-Eiweiß-Zusammensetzung und die spezifischen fettspaltenden Enzyme, die das Öl so besonders wertvoll machen. Die Top 10 der Anwendungsgebiete von Kokosöl möchte ich euch nachfolgend näher erläutern.
Top 1 – Kokosöl für die Hautpflege
Als erstes der Anwendungsgebiete von Kokosöl möchte ich die Pflege der Haut nennen. Natives Kokosöl eignet sich perfekt als wirksames Mittel für eure tägliche Hautpflege. Kokosöl ist selbst bei empfindlicher und geschädigter Haut sehr verträglich. Es kann auch von Neurodermitikern und mit Dermatitis oder Psoriasis (Schuppenflechte) behafteten Patienten angewendet werden.
Der Wirkstoff, der die Kokosöl-Hautpflege so besonders wertvoll macht heißt Laurinsäure (auch als Dodecansäure bezeichnet). Diese mittelkettige Fettsäure ist in einem hochwertigen Kokosöl zu etwa 50% enthalten.
Die Laurinsäure wirkt antibakteriell und bewahrt eure Haut auf ganz natürlichem Weg vor Viren, Bakterien und Pilzen. Selbst unreine Haut, Akne oder ständig wiederkehrende Hautausschläge dürften bei dauerhafter Anwendung von Kokosöl der Vergangenheit angehören. Zudem bietet natives Kokosöl einen natürlichen Schutz vor äußeren Umwelteinflüssen. Das Öl der Kokosnuss ist ein wirksamer Radikalfänger, der frühzeitiger Hautalterung vorbeugen und die Faltenbildung verringern kann. Mit einem natürlichen Sonnenschutz entsprechend etwa LSF4 kann es die Haut vor leichter Sonneneinstrahlung schützen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet von Kokosöl ist die Haarpflege. Besonders wenn ihr trockenes, splissanfälliges Haar habt, profitiert ihr von der Pflegewirkung des Kokosöls. Der Nährstoffkomplex wirkt sich positiv auf eure Haarstruktur aus und glättet den Haarschaft. Das Haar wird geschmeidig und erhält einen natürlichen Glanz (Ist Kokosöl gefährlich? Warum Kokosöl kein Gift ist! Expertin entschuldigt sich).
Auch bei Schuppen könnt ihr Kokosöl zur Behandlung einsetzen. Das Öl besitzt antimykotische Eigenschaften, die sich bei Schuppen sehr hilfreich erweisen können. Es lindert den Juckreiz auf der Kopfhaut. Die in Kokosöl enthaltenen mittelkettigen Triglyceride (MTC) dringen aufgrund ihrer perfekt zusammengesetzten Molekularstruktur schnell in die Kopfhaut und Haarfollikel ein und können dort die Nährstoffzufuhr effizient verbessern.
Durch seine antibakterielle und antifungale Eigenschaft kann Kokosöl die Bildung von verschiedenen Formen von Pilzen und Erregern verhindern. Auf diese Weise wirkt es Schuppen und Haarausfall entgegen. Die enthaltenen MTCs wirken als natürlicher Antioxidant und schützen eure Haarfollikel vor Freien Radikalen, die Haarausfall und andere Haar- und Kopfhautprobleme verursachen können (Acht gute Gründe: Warum du jeden Tag Kokosöl zu dir nehmen solltest!).
Top 3 – Kokosöl gegen Zecken
Zahlreiche Hundebesitzer und Katzenliebhaber benutzen bei ihrem Tier Kokosöl als natürliche Zeckenabwehr. Auch bei Pferden, Ponys, Kaninchen, Meerschweinchen und anderen Nagetieren hat sich der Einsatz des laurinsäurehaltigen Öls bewährt. Natürlich auch beim Menschen selbst. Die gesättigte Fettsäure wirkt abschreckend auf Zecken und schützt uns für eine gewisse Zeit vor deren Attacken.
Es wird vermutet, dass sich der für den Menschen nicht wahrnehmbare Geruch der Laurinsäure wie ein Deckmantel über die natürlichen Ausdünstungen legt. Atemluft oder Schweiß wirken auf Zecken allzu anziehend. In einer Studie der FU Berlin konnte festgestellt werden, dass sich bereits nach dem Auftragen einer 10%-igen Dodecansäure-Lösung auf die Haut der größte Teil der Zecken nicht mehr darauf niederließen bzw. sich sehr schnell von der Haut abfallen ließen.
Dabei nahmen sie keine Blutmahlzeit ein. Wenn ihr Kokosöl zusätzlich mit der Nahrung aufnehmt – eure Tiere können das Öl als Nahrungsergänzung erhalten – könnt ihr einen recht guten, dauerhaften Schutz vor Zecken erzielen. Eine hundertprozentige Schutzwirkung erzielt kein Zeckenschutzmittel, auch kein chemisch oder industriell hergestelltes. Dann greift man doch lieber zur natürlichen Alternative (Wie Kokosöl bei Schilddrüsenunterfunktion hilft – gut gegen Haarausfall, Entzündungen und mehr (Video).
Top 4 – Kokosöl zum Ölziehen
Als viertes der Anwendungsgebiete von Kokosöl will ich das Ölziehen (Oilpulling) aufzählen. Aufgrund einer bahnbrechenden Studie des Athlone Institute of Technology (AIT) in Irland konnte eine signifikante Wirkung von Kokosöl gegen Karies auslösende Bakterien nachgewiesen werden. Andere Studien zeigten eine Wirkung des Ölziehens auf das Streptococcus mutans-Bakterium auf.
Fakt ist: Durch Ölziehen wird Plaque entfernt und Mikroorganismen, welche selbst von Fettmolekülen umgeben sind, werden aus schwer zugänglichen Zahnzwischenräumen und Zahntaschen ausgespült. Sie werden an das Öl-Speichelgemisch im Mund gebunden und ihr spuckt sie im Anschluss an das Ölziehen mit dem Speichel aus.
Das Kokosöl dient also sozusagen als eine Art Magnet für Bakterien, Pilze und andere unerwünschte Toxine, die sich im Laufe des Tages im Mundraum und den Mundschleimhäuten festsetzen. Durch das anschließende Ausspucken werden all diese gebundenen Organismen und Giftstoffe aus dem Körper ausgeleitet.
Ölziehen ist eine der unkompliziertesten Entgiftungsmethoden und zählt in der ayurvedischen Heilkunde schon seit mehr als viertausend Jahren als wirksame Reinigungsmethode für den Körper. Oilpulling kann nicht nur zu einer gesunden Zahnhygiene verhelfen, sondern soll ebenso wirksam sein bei Entzündungen im Körper, bei Darmerkrankungen, Arthritis, Migräneattacken und vielem mehr.
Top 5 – Kokosöl als Insektenschutz
Neben dem Schutz gegen Zecken wirkt Kokosöl auch als chemiefreies Repellent gegen allerlei Fluginsekten, also als Insektenschutz. An lauen Sommerabenden wird man regelrecht aufgefressen von Stechmücken, Bremsen und anderem Fluggetier. Sie alle werden von unserer Körperwärme und unseren natürlichen Gerüchen wie beispielsweise der Harnsäure, der Buttersäure sowie dem Ammoniak, die im menschlichen Schweiß enthalten sind, und auch von dem Kohlendioxid in unserer Atemluft angezogen.
Unseren Atem können Stechmücken bereits aus einer Entfernung von fünfzig Metern riechen und problemlos die Richtung bestimmen, aus der der „Duft“ kommt. Auch Schweißfüße sind ein beliebtes Angriffsziel. Durch die Laurinsäure in Kokosöl werden vermutlich die natürlichen Ausdünstungen wie mit einer Tarnkappe „überdeckt“ und das Insekt nimmt uns nicht mehr als potentielle Nahrungsquelle wahr.
Mehrmaliges eincremen am Abend und vor dem Zubettgehen kann uns also vor Stichen schützen. Es ist übrigens ein Ammenmärchen, dass Stechmücken von Licht angezogen werden. Im Gegenteil, meist treten sie erst mit der Dämmerung in Aktion.
Top 6 – Kokosöl zum Braten und Frittieren
Kokosöl ist ein besonders hoch erhitzbares Pflanzenfett, das sehr gut zum Braten, Frittieren und im Wok eingesetzt werden kann. Es enthält vor allem mittelkettige Fettsäuren und ist deshalb sehr gut bekömmlich und leicht verdaulich. Für Vegetarier ist Kokosöl die beste Alternative zu anderen Ölen und Fetten, die keine große Hitze vertragen.
Wo sich ein extra Natives Olivenöl in der Pfanne bereits bei 140°C zersetzt und gefährliche Transfette bildet, hält ein natives Kokosöl gut Temperaturen bis zu 180°C und darüber stand. Es sollte aber nie über den Rauchpukt hinweg erhitzt werden. Der zarte Kokosgeschmack unterstreicht den Geschmack der Gerichte, übertüncht ihn aber nicht.
Tipp: Pfannkuchen schmecken besonders lecker, wenn sie in Kokosöl gebraten wurden (Wenn Du jeden Tag einen Löffel Kokosöl zu dir nimmst kann das passieren).
Top 7 – Kokosöl zum Backen
Kokosöl kann hervorragend zum Backen verwendet werden und dabei Butter bzw. Margarine ersetzen. Das exotische Aroma passt zu nahezu allen Kuchen, Torten und anderen Backwaren. Da Kokosöl im Gegensatz zu Butter und Margarine kaum Wasser enthält, muss dieses separat zum Teig zugegeben werden. Ein Esslöffel Wasser reicht in der Regel aus.
Das Öl ist besonders ergiebig, was man bei Eigenkreationen von Rezepten unbedingt beachten sollte. Für Kuchen ohne Backen (Kühlschrankkuchen) ist Kokosöl auch bestens geeignet, denn gekühlt wird es besonders schnittfest und gibt dem Kuchen etwas Stabilität. Kalter Hund lässt sich deshalb mit Kokosöl sehr gut herstellen und schmeckt durch das leichte Tropenaroma umwerfend.
Top 8 – Kokosöl gegen Demenzerkrankungen
Alzheimer, Parkinson und den meisten Demenz Erkrankungen liegt ein Energiemangel im Gehirn zugrunde. Der Zucker im Blut kann vom Gehirn nicht mehr ausreichend als Energiequelle genutzt werden und es schaltet nach und nach seine Funktionen ab. Die Folge ist eine Störung der wichtigen Denkprozesse woraus der schleichende Gedächtnisverlust resultiert. Um diesen Vorgang zu umgehen, kann man durch einen Zuckerverzicht den Körper dazu bringen, auf andere Energiereserven, wie z.B. Fette, zurückzugreifen.
Und genau hier kommt Kokosöl ins Spiel. Ihr verstoffwechselt das Fett anders als die übrigen Kohlenhydrate und es kann vom Gehirn selbst dann noch als Energiequelle genutzt werden, wenn die Zuckerverwertung bereits gestört ist. Durch eine ketogene Ernährung können zwar zerstörte Gehirnareale nicht wieder aufgebaut werden, doch noch vorhandene Gedächtniszellen können auf diese Weise genährt und Zerstörungsprozesse aufgehalten werden.
Top 9 – Kokosöl für die Babypflege
Frischgebackene Eltern wollen nur das Beste für Ihren Nachwuchs. Dadurch stellt sich oft die Frage, welches Baby-Pflegemittel nehmt ihr am besten für die zarte Babyhaut? Viele Pflegecremes enthalten bedenkliche, chemische Inhaltsstoffe und Parfüme, die ihr lieber im Regal stehen lässt.
Für die empfindliche Haut eures Babys braucht ihr noch keine speziellen Hautreinigungsprodukte, meist reicht klares Wasser und Kokosöl zur Pflege aus. Das Öl könnt ihr beispielsweise zur Reinigung des Windelbereichs eures Babys, zur Pflege und Linderung bei Windelausschlag, zum Schutz vor Kälte, zum Entfernen von Milchschorf und für vieles mehr verwenden. Übrigens eignet sich Kokosöl auch gut für die Vorbeugung und Pflege von Schwangerschaftsstreifen. Solltet ihr wunde Brustwarzen durch das Stillen haben, heilen sie mit Kokosöl besser ab.
Top 10 – Kokosöl zur Herstellung von Naturkosmetik
Aufgrund der hevorragenden Pflegeeigenschaften ist Kokosöl in der Kosmetikindustrie ein beliebter Zusatz für alle möglichen Produkte. Man findet es in Cremes, Shampoos, Lotionen, Badezusätzen, Lippenpflegestiften und vielem mehr.
Warum also sollte man Kokosöl nicht auch als Trägeröl für DIY Naturkosmetik verwenden?
Es gibt zahlreiche Rezepte für Peelings, Pflegecremes, Handcreme, Deostifte, Lippenbalsam, Badepralinen und für vieles mehr. So weiß man, was im Produkt enthalten ist und kann es guten Gewissens zur Körperpflege verwenden. Hierzu könnt ihr auch gerne einmal meine Seite mit DIY Rezepten anschauen, die einige interessante Rezepte für Bodycremes, Peeling usw. umfasst (Gesundheit: Kokosöl kann den Alterungsprozess verlangsamen).
Empfehlung:
Beim Kauf von Kokosöl solltet ihr auf jeden Fall auf eine gute Qualität achten, um alle Vorzüge, die uns die Natur mit diesem Öl bereitet, auskosten zu können. Chemisch behandelte, desodorierte, raffinierte und gehärtete Kokosöle haben den größten Teil der wirksamen Substanzen während des Verarbeitungsprozesses verloren.
Im Gegensatz dazu enthält ein natives Kokosöl ein Füllhorn an aktiven Wirk- und Mineralstoffen, die eurer Schönheit und Gesundheit zuträglich sein können. Achtet beim Kauf von Kokosöl auf die Begriffe „Nativ“, „1. Kaltpressung“, „Bioanbau“ (oder biologisch), „Rohkost“ (raw), dann seid ihr auf der sicheren Seite.
Literatur:
Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit
Das Kokos-Buch: Natürlich heilen und genießen mit Kokosöl und Co.
Kokosöl: Das Geheimnis gesunder Zellen.
Quellen: PublicDomain/kokosoel.com am 06.09.2019