Schweiz: Bargeldabschaffung vor der Tür?

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In den Schweizer Medien ist jetzt auch eine Diskussion darüber entbrannt, ob das Bargeld abgeschafft werden solle. Dem „infosperber“ ist zu verdanken, dass dies auch in Deutschland dokumentiert wurde. Die Diskussion wird etwa in der „Aargauer Zeitung“ offenbar mit einiger Vehemenz geführt.

Ein Redakteur plädierte in aller Öffentlichkeit für den Erhalt des Bargelds. Die Argumente sind auch an dieser Stelle zahllos aufgeführt worden. Ein „stellvertretender Chefredakteur“ hingegen plädiert für die Abschaffung. Er plädiert etwa nicht dafür, dass er selbst kein Bargeld mehr nutzt, sondern ist offenbar für ein Verbot. Kritiker sehen dies als Produkt einer entweder seltsamen Wahrnehmung oder einer medialen Gehirnwäsche.

„Bargeld ist schmutzig“

Der stellvertretende Chefredakteur (!) ist der Meinung, dass das Bargeld schon deshalb abgeschafft werden solle, weil es „schmutzig“ sei. Es sei – auch – mit Bakterien beladen. Ein solches Argument hat bereits der IWF, der Internationale Währungsfonds“ aufgeführt und plädierte für die Abschaffung mit diesem Hinweis.

Der Kritiker also hat direkt die Meinung des IWF übernommen. Das Gegenargument, so Beobachter, ist recht simpel: Wer nicht möchte, muss kein Bargeld nutzen. Noch ist die Nutzung von elektronischem Geld ebenso erlaubt wie die Nutzung von Bargeld.

Das zweite Argument „gegen“ Bargeld ist ebenso überraschend: Es sei „hässlich“, jedenfalls der neue 100-Franken-Schein in der Schweiz. Zudem sei Bargeld überflüssig. Jeder könne per Smartphone bezahlen. Dies sei einfacher und schneller als Münzen.

So weit also der Journalist, der sich als stellvertretender Chefredakteur um eine ganze Redaktion kümmern muss. Die Argumente, so jedenfalls Kritiker, seien an Naivität nicht zu überbieten und verdeutlichten vor allem, wie weit die IWF-Argumentation bereits gekommen ist.

Bargeld ist schlicht die einzige Möglichkeit, Handlungen ohne Fremdkontrolle vornehmen zu können – und sich vor Verboten zu schützen.

Bargeld – schon bald abschaffen?

Soll auch in der Schweiz das Bargeld abgeschafft werden? EIN Argument dagegen ist aktuell, wird aber vergessen.
Die Herausgabe der neuen 100er-Note durch die Schweizerische Nationalbank hat in den Medien auch die Frage wieder aufgeworfen, ob wir Bargeld überhaupt noch brauchen. In den CH-Media-Zeitungen (z.B. Aargauer Zeitung) war deshalb ein Pro und Contra aufgeführt.

Wirtschaftsredaktor Beat Schmid plädierte für Erhaltung des Bargeldes, aus drei Gründen:

-Nur Bargeld ist anonym, niemand kann reinschauen, um zu sehen, was wir wo wofür bezahlt haben.
-Es gibt Menschen, die kein Bank-Konto und schon gar keine Debit- oder Kreditkarte haben, weil sie – aus welchem Grund auch immer – am Rande der Gesellschaft leben oder leben müssen.
-Bargeld ist wertbeständig und kann zum Beispiel nicht mit einem Negativ-Zins belastet werden.

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Stv. Chefredaktor Raffael Schuppisser plädierte für Abschaffung des Bargeldes, aus folgenden Gründen:

-Geld ist schmutzig und mit Bakterien beladen.
-Geld ist hässlich. Die neue 100er-Note z.B. erinnere an eine Mischung aus Fastenopfer-Ästhetik und Dargebotene-Hand-Reklame.

Vor allem aber: Bargeld ist überflüssig. Mit einem Smartphone gehe alles einfacher und schneller. Und er bedauerte, dass es immer noch Geschäfte gibt, die keine Karten akzeptieren oder auch Parkuhren, für die es noch Münzen braucht.

Die Argumente der beiden Journalisten sind bezeichnend. Beat Schmid, irgendwo in der Mitte des Lebens stehend, weiss immerhin noch, dass es nicht nur gutverdienende Wohlstands-Schweizer gibt, sondern auch weniger Privilegierte. Menschen, die trotz unserer von den Banken beherrschten Welt ein Existenzrecht haben – haben müssen. Raffael Schuppisser, vom Alter her gesehen eher noch ein Schnüggel, lebt dagegen nur noch in der Welt des Konsums. Für ihn gibt es nur jene Leute, die wie er leben: jung, mit Perspektive, und gut bezahlt. Bettler am Rand der Strasse mit einem Hut für Münzen hat er noch nie gesehen – oder er will sie nicht sehen.

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Man wird ganz leicht «ausgeknipst»

Was beide offensichtlich noch nie erlebt und deshalb auch noch nicht darüber nachgedacht haben: Wir alle können von «denen da oben» ganz leicht «ausgeknipst» werden, fast wie eine Lampe. Mit einem einzigen Druck auf einen Knopf sind alle meine Cards gesperrt – und ich ohne jede Möglichkeit, mir Milch und Brot zu kaufen.

Ein Szenario, das auszuschliessen ist? Ich habe es in diesem Frühling am eigenen Leib erlebt. Ich war auf der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer, und alle meine Karten, privat und geschäftlich, VISA und MasterCard, waren dort «tot». Auch mein Schweizer Smartphone war tot. Die Karten funktionierten einfach nicht mehr, nicht in den Hotels, nicht in den Läden, nicht am Bankomat – von der US-dominierten Finanzwelt so gewollt und so angeordnet –und nicht etwa vom ach so bösen Putin in Moskau.

Wie habe ich mich trotzdem durchgeschlagen? Mit Bargeld natürlich. Und genau das ist ein ganz wichtiges Argument, das wir nie vergessen dürfen, wenn es um Bargeld geht: Bargeld kann uns zwar geraubt oder gestohlen werden, aber es kann einem nicht einfach in Minuten-Schnelle von irgendeiner «oberen Stelle» – wie in meinem Fall von den westlich dominierten Banken – ausser Kraft gesetzt werden. Zum Beispiel irgendwelcher Sanktionen wegen, wie eben in meinem Fall.

Vielleicht bin auch ich persönlich einmal «denen da oben» nicht mehr genehm. Vielleicht will ich wieder einmal irgendwo hinreisen, wo es gerade interessant ist, obwohl mein Reiseziel «denen da oben» nicht passt. Und vielleicht will ich sogar einmal gegen irgend etwas demonstrieren, das «die da oben» eingeführt haben oder einzuführen gedenken – und trotzdem will ich dann weiterleben, also Milch und Brot kaufen können – mit Bargeld eben.

Dass ich nicht mehr mit einem Säbel oder einem Revolver im Holster herumlaufen darf, um mich gegen «die da oben» zu wehren, damit kann ich leben. Dass man mir aber den Geldbeutel verschliessen kann, auch wenn ich Geld habe, dass ich in Minuten-Schnelle einfach «ausgeknipst» werden kann, wie es beim ausschliesslichen Gebrauch von Debit- und Kreditkarten elektronisch und deshalb weltweit möglich ist, dagegen werde ich mich wehren, bis zuletzt.

Ich will auch Bargeld brauchen können. Geschäfte, wo man nicht mehr mit Bargeld bezahlen kann, meide ich deshalb schon jetzt konsequent.

Quellen: PublicDomain/watergate.tv am 08.09.2019

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5 comments on “Schweiz: Bargeldabschaffung vor der Tür?

  1. Kein Bargeld mehr?!!!
    Nicht einmal auf so ausserordentliche Tragweite, wie die Abschaffung des Bargeldes, reagieren heutige Generationen nicht, oder kaum mehr. Ist doch so kuuul, alles im Handy. In den Wohlstand hineingeboren- und so bleibt es für immer, so meint man das, so scheint es zu sein. Alles andere interessiert uns nicht. Man kann nur sagen: nichts bleibt ohne Folgen, wenn man nur die Gedankengänge etwas vertiefen könnte, vielleicht mit einem besonderen Begriff- oder so was, bei den Menschen. Einen Schock müsste es sein. Das geht meistens tief. Was auch immer ansteht, zurerst retten wir jetzt das Klima.

  2. Kuul, somit können die uns besser kontrollieren und wenn es denen nicht mehr passt was wir tun dann die uns ab. Kuul. Na ja, die aktuelle Gesellschaft entweder ist verstört oder reagiert nicht mehr.

  3. Mit der Abschaffung des Bargeldes und dem Bezahlen auf elektronischem Weg erfolgt auch die Ermittlung von Standortprofilen. Dies ist so gewollt!

  4. Weiter gehts mit dem Chippen ..
    Jean-Claude Juncker:
    Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.

  5. Wer das Abschaffen des Bargeldes befürwortet und zusätzlich Bargeld als schmutzig bezeichnet, beweist die fehlende geistige Kapazität um über die verheerenden Folgen in Bezug auf persönliche Rechte und den vielgepriesenen Datenschutz zu erkennen. Dieser Datenschutz wird mit dieser Vorgangsweise hinfällig, weil der Einzelne mit allen seinen persönlichen Daten offen ist wie ein Buch, damit erpressbar und lenkbar, er kann von allem ausgeschlossen werden was das gesellschaftliche Zusammenleben betrifft d.h. wie im Mittelalter „vogelfrei“ – DAS SIND WOHL TOLLE ERRUNGENSCHAFTEN – GRATULIERE !!!!!

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