Die Karnak-Tempelanlage in Luxor ist die größte Tempelanlage Ägyptens. Viele Pharaonen bauten im Laufe der Zeit immer neue Tempel an und vergrößerten die Anlage damit immer mehr. Dabei gingen so manche Pharaonen nicht gerade zimperlich vor, denn einige Tempel ihrer Vorgänger rissen sie einfach ab und verwendeten dieses Baumaterial für die Errichtung ihrer eigenen Tempel.
Dies insbesondere dann, wenn der Vorgänger – aus welchem Grund auch immer – verhasst oder in Ungnade gefallen war. Das macht die Rekonstruktionsarbeiten der dort beschäftigten Ägyptologen nicht gerade einfacher. Der Haupttempel in der Anlage ist der des Gottes Amun-Re mit seiner beeindruckenden Säulenhalle.
Allein dieser Tempelkomplex hat eine Grundfläche von dreißig Hektar und soll aus dem Mittleren Reich stammen, wobei sich die Archäologen (noch) nicht ganz sicher sind, ob es nicht doch ein paar ältere Vorläuferbauten gab. Durch die gesamte Tempelanlage zieht sich ein breiter Durchgang, vom Eingangspylon durch weitere Pylone bis in den hinteren Bereich, nur durch zwei Höfe unterbrochen (Bau der Pyramiden: Steinbearbeitung im alten Ägypten zwischen Kupfermeißeln und Plasmastrahlen).
Links und rechts dieses Durchganges befinden sich die einzelnen Tempel, teilweise verläuft er im hinteren Bereich auch durch Tempel, so auch durch die berühmte Säulenhalle. Obwohl an der Karnak-Tempelanlage bereits ganze Ägyptologen-Generationen gearbeitet und restauriert haben, ist ihnen (und den Millionen Touristen, die diese Anlage bereits besucht haben) bisher entgangen, dass zur Wintersonnenwende beim Sonnenaufgang das Licht exakt durch diesen Durchgang fällt.
Erstmals hat man diesen Effekt im Jahre 2012 rein zufällig entdeckt! Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass man darüber weder im Internet noch in Ägyptenbüchern etwas lesen kann. Dieses „Sonnenwunder“ ist ein ähnlicher Effekt wie in Abu Simbel (Das antike Kraftwerk: Geheimnisvolle metallene Artefakte in der Cheops-Pyramide).
Der Unterschied besteht darin, dass der dortige Ramses II.-Tempel einst in ein Bergmassiv gebaut wurde. Dort strahlen die Sonnenstrahlen bei den Sonnenwenden durch das Eingangstor in den Tempel hinein, bis sie im hintersten Bereich auf eine Vierer-Göttergruppe fallen und diese grandios beleuchten. In den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts, als der Nassersee angestaut wurde, hat man mit gewaltigem internationalen Aufwand unter Federführung der deutschen Firma Hoch-Tief diese Tempelanlage abgebaut und an der heutigen Stelle oberhalb des Sees wieder neu errichtet (Wurden die ägyptischen Pyramiden aus Geobeton gegossen?).
So aufwändig die Versetzung des Tempels damals war, hundertprozentig war sie nicht, denn das „Sonnenwunder“ findet dort nun einen Tag versetzt statt. Ganz nebenbei: Diese Firma hatte auch andere Tempelanlagen versetzt, unter anderen den Philae- und den Mandulis-Tempel (Wer hat das Osireion (Abydos) erbaut? Hier stimmt etwas nicht! (Video)).
Wir waren (ebenfalls zufällig) zu diesem Zeitpunkt in Luxor und konnten das „Sonnenwunder“ am Karnak-Tempel selbst bestaunen. Glücklicherweise hat uns in Luxor jemand am Tag vorher darauf hingewiesen, denn wir wussten nichts davon. Am 22. Dezember war dann die Tempelanlage bereits morgens ab 6:00 Uhr geöffnet, und es wurde für dieses Ereignis noch nicht einmal Eintritt verlangt! (Unbekannte Botschaft von Atlantis an der Großen Pyramide von Gizeh entdeckt (Videos))
Um einen guten Platz zum Fotografieren zu haben – wir wussten ja nicht, wie viele Menschen dorthin kamen – waren wir natürlich bereits lange vor 6:00 Uhr dort und froren uns die Beine ab, denn im Dezember ist es auch in Luxor trotz der angenehmen Temperaturen am Tage nachts empfindlich kalt.
Trotzdem harrte dort eine relativ große Menschenmenge aus, um das Spektakel miterleben zu können. Um 6:30 Uhr war es dann endlich so weit. Zunächst wurde der Himmel immer heller, und dann schob sich die Sonnenscheibe relativ langsam und majestätisch nach oben, wobei sie den ganzen Durchgang durch die Tempelanlage erleuchtete (Die geheime Paläophysik der Großen Pyramide und der militärischen Anlage bei Gizeh (Videos)).
Und als die Sonne dann endlich aufging, brandete großer Jubel auf. Die Zuschauer fingen an zu singen und zu tanzen, bunte Fahnen wurden geschwenkt. So etwa muss es zu pharaonischen Zeiten wohl auch gewesen sein, als sich Ra (Aton)endlich wieder zeigte!
Die Sonne hier langsam aufgehen zu sehen, wie sie dann den langen Durchgang der Tempelanlage wie magisch erleuchtet, ist fürwahr ein Erlebnis, das man kaum wieder vergessen wird!
Hinzu kommt, dass vor der Tempelanlage genügend Platz für hunderte Schaulustige vorhanden ist, im Gegensatz zu der Enge im Abu-Simbel-Tempel. Wer Luxor im Dezember besuchen möchte, sollte dieses „Sonnenwunder“ nicht verpassen! Es ist wirklich sehr eindrucksvoll! (Die „vierte Gizeh-Pyramide“ in Abu Roasch – ist sie vor 12.000 Jahren explodiert? (Videos))
Ägyptens Tempel astronomisch ausgerichtet
Anhand von Hieroglyphen und Messungen wird schon lange darüber spekuliert, dass ägyptische Tempel nach astronomischen Ereignissen ausgerichtet wurden. Nun belegt eine Studie spanischer und ägyptischer Astronomen genau diese lange Zeit ebenso heftig diskutierte Theorie.
„Die ägyptischen Tempel“, so zitiert der „NewScientist“ die Archäo-Astronomen Juan Belmonte vom „Instituto de Astrofisica de Canarias“ auf Teneriffa und Mosalam Shaltout von Helwan Observatorium in Kairo, „waren derart präzise nach astronomischen Ereignissen ausgerichtet, dass die Menschen ihre politischen, ökonomischen und religiösen Kalender darauf ausrichten konnten.“ Ihre Ergebnisse haben Belmonte und Shaltout im Fachmagazin „Advances in Space Research“ veröffentlicht.
Insgesamt 650 Tempel haben die Wissenschaftler auf ihre Ausrichtung nach astronomischen Gesichtspunkten untersucht. Darunter auch die Tempelanlage von Karnak, deren Zentralheiligtum etwa nach der Wintersonnenwende ausgerichtet wurde. Neben Sonnenwenden wurden die ägyptischen Tempel vorzugsweise auch nach dem Aufgang des hellsten Sterns Sirius ausgerichtet (Göttliche Maße: Wurde die Cheops-Pyramide von Aliens erbaut? (Video)).
Literatur:
Wissen in Stein – Das Geheimnis der Pyramiden Ägyptens und Mittelamerikas [2 DVDs]
Das Geheimnis der Pyramiden [2 DVDs]
Quellen: PublicDomain/freenet.de/efodon.de am 22.09.2019
Was ist denn daran ein WUNDER ???
Das ist einfach nur profane Architektur die ja jeder selber bauen kann um solch ein Effekt zuerzeugen !
Für mich sind Bauwerke keine Wunder, denn das ist Menschen (Sklaven) gemacht.
Eventuell ist es ein Wunder das viele Sklaven überlebt haben, mehr aber auch nicht.
😉