Ersatzorgane für Menschen sollen in Mischwesen-Embryonen herangezüchtet werden. Die Japaner haben damit begonnen menschliche Zellen in Tierembyonen zu setzen und diese dann bis zur Geburt wachsen zu lassen.
In Japan gibt es kaum ethisch-moralische Hemmungen in der Wissenschaft, alle Aspekte der medizinisch-naturwissenschaftlichen Forschung auszureizen.
Jetzt experimentieren sie mit menschlichen Zellen, die in Tierembryonen verpflanzt werden. So entstehen Mischwesen aus Mensch und Tier. Ihre Aufgabe und Existenzberechtigung soll es sein, menschliche Organe heranwachsen zu lassen, die am Ende in menschliche Körper transplantiert werden sollen.
Ziel ist es, Patienten mit Spenderorganen zu versorgen [siehe Artikel in der renommierten Zeitschrift »Nature«, und siehe Bericht »Spiegel«].
Langfristiges Ziel ist es, Mischwesen aus Mensch und Tier herzustellen, denen menschliche Organe wachsen, die dann transplantiert werden können.
Diese Methode soll eines Tages Patienten helfen, die auf ein Spenderorgan warten. Ob das am Ende funktioniert und die Patienten diese Organe ohne größere Probleme annehmen können, ist noch unklar.
Doch genau dies soll nun in Forschungsprojekten und mit Tierversuchen geklärt werden. Beteiligt sind Forscher der Universität Tokio und der US-amerikanischen Stanford-Universität.
„Mit der Züchtung von Mensch-Tier-Mischwesen wird eine Grenze überschritten, die wir als Menschen nicht überschreiten dürfen“, sagte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dem Spiegel.
„Das ist ein klarer ethischer Megaverstoß.“ Auch Jens Reich, Mediziner und Molekularbiologe am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin kritisierte die Versuche.
Ein Forscherteam der Universität Tokio will sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) von Menschen zunächst in Embryos von Mäusen einpflanzen. Die Embryos seien genmanipuliert, so dass sie keine eigene Bauchspeicheldrüse ausbilden, so die Ministeriumssprecherin (Das widerliche Geschäft mit dem illegalen Organhandel (Video)).
Es sei zu erwarten, dass die heranwachsenden Föten Bauchspeicheldrüsen-Gewebe aus den menschlichen iPS-Zellen entwickeln. Die Mäuseföten sollen von Artgenossen ausgetragen und kurz vor der Geburt getötet werden. Während der Schwangerschaft solle zudem herausgefunden werden, ob sich auch woanders im Körper der Tiere menschliche Stammzellen verbreiten, so Maesawa.
Nakauchi habe bereits 2017 iPS-Zellen von Mäusen in Rattenembryos eingesetzt, die keine Bauchspeicheldrüse entwickeln konnten, schreibt der Asien-Korrespondent von Nature, David Cyranoski, in dem Fachjournal. Die Ratten entwickelten daraufhin Bauchspeicheldrüsen, die ausschließlich aus Mäusezellen bestanden. Eingesetzt in eine Maus mit Diabetes habe das Organ den Blutzuckerspiegel kontrolliert, wie es seine Aufgabe ist.
Das Team will menschliche iPS-Zellen in einem weiteren Versuch auch in Embryos von Affen und Schweinen einpflanzen. Diese sollen jedoch nicht ausgetragen werden. Man wolle die Embryos lediglich züchten, um herauszufinden, zu wie viel Prozent sie aus iPS-Zellen bestehen (Das Leben des Organempfängers).
„Es ist sehr heikel, solche Versuche zu machen“, sagte der Molekularbiologe Reich. „Die Gefahr ist immer bei solchen Sachen: Man gibt ja sehr potente menschliche Stammzellen in einen tierischen Embryo hinein und kann dann nicht mehr verhindern, dass die etwas machen, was nicht mehr kontrollierbar ist. Zum Beispiel in dem Versuchstier Hirnzellen, Nervenzellen bilden.“ Das sei ethisch nicht tolerierbar.
„Die Integration bedeutet, dass es sehr schwer zu kontrollieren ist, dass wir nicht zum Schluss Hirnchimären haben.“ Das sei das Schrecklichste. In Deutschland würde keine Ethikkommission solche Versuche tolerieren (Organspenden: Wenn mit dem Herz auch die Seele weitergegeben wird).
In Japan sind sich Forscher der ethischen Bedenken sehr wohl bewusst. Nakauchi will dem „Nature“-Bericht zufolge nach und nach kleine Fortschritte machen und zunächst Mäuseföten 14,5 Tage – also bis kurz vor der Geburt – heranwachsen lassen. Später will er dasselbe mit Ratten unternehmen. Er plane, eine Genehmigung für entsprechende Schweineversuche zu beantragen.
„Es ist gut, schrittweise mit Vorsicht voranzugehen, um es zu ermöglichen, einen Dialog mit der Bevölkerung zu haben, die sich ängstigt und Bedenken hat“, sagte Politikforscher Tetsuya Ishii von der Hokkaido Universität im japanischen Sapporo dem Journal Nature (Sklaven oder als Organspender ausgeschlachtet: Tausende Flüchtlingskinder werden in Europa zum Phantom).
Bis zum Frühjahr dieses Jahres war es in Japan verboten, solche Föten austragen zu lassen. Dahinter hatten ethische Bedenken bestanden, dass Mischlinge aus Mensch und Tier entstehen könnten.
Das Wissenschaftsministerium hob jedoch Einschränkungen für das Einpflanzen menschlicher Stammzellen in Tieren auf. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass ein solches Risiko, Mensch-Tier-Chimären entstehen zu lassen, technisch bei Null liege, so wird es zumindest behauptet…
Literatur:
Das Geschäft mit den Impfungen
Quellen: PublicDomain/freiewelt.net/merkur.de am 01.08.2019