Frag’ 10 Menschen, ob Kokosöl gesund ist und Du bekommst 10 verschiedene Antworten. Was ist dran an den Gerüchten?
Einige sind der Meinung, dass Kokosnussöl beim Abnehmen hilft. Andere sprechen Kokosfett magische Heilungskräfte zu.
Wenn die Sache nur ein Hype ist, entlarven wir ihn heute. In diesem Artikel erfährst Du:
-Was ist es, das uns als “Kokosöl” verkauft wird?
-Wie gesund Kokosöl wirklich ist und ob es Dir beim Abnehmen hilft.
-Warum es gesund sein kann – und gleichzeitig gesundheitsschädlich.
-Welches Kokosöl Du kaufen solltest – und welches nicht.
4 Dinge, auf die Du unbedingt achten solltest, wenn Du Kokosöl verwendest.
Für mehr als ein halbes Jahrhundert wurden Kokosöl, Butter und andere Träger gesättigter Fette pauschal als ungesund und herzschädigend verteufelt.
Diesen Irrglauben konnten wir glücklicherweise bereits an anderer Stelle auflösen (Ist Kokosöl gefährlich? Warum Kokosöl kein Gift ist! Expertin entschuldigt sich).
Was ist Kokosöl?
Herstellung und Historie:
Kokosöl wird aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnen.
Für die Ureinwohner tropischer Regionen ist es seit Tausenden von Jahren fester Bestandteil ihrer Ernährung.
Außerdem kann es in der indischen Ayurveda verwendet werden – nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch bei der Behandlung von Hautkrankheiten.
Bereits in den 1980er Jahren stellten Wissenschaftler fest, dass Menschen, die mit ihrem Essen traditionell sehr viel Kokosöl zu sich nehmen, sehr viel seltener an Herz-Kreislauf-Leiden erkranken.
Dazu untersuchten sie beispielsweise die polynesischen Inselbewohner, die einen Großteil ihrer täglichen Energie über Kokosfett aufnehmen.
Ganz im Gegensatz dazu erkrankten Naturvölker, die Kokosöl durch andere – vermeintlich gesündere – Pflanzenfette wie Sonnenblumen- und Sojaöl ersetzten, scheinbar häufiger an Diabetes und Herzkrankheiten.
Kokosöl besteht zu etwa 90% aus gesättigten Fetten, wovon der größte Anteil (65 %) aus so genannten MCT-Fetten besteht.
MCT steht für “medium chain triglycerides”, Triglyzeride mittlerer Kettenlänge.
Viele der positiven Auswirkungen von Kokosöl auf Deine Gesundheit werden auf MCT-Fettsäuren zurückgeführt.
In der Tat wissen wenige Menschen, wie gesund das richtige Kokosöl wirklich ist.
Aber Kokosöl ist nicht gleich Kokosöl. Wenn Du das falsche Erzeugnis verwendest, schadest Du Deiner Gesundheit mehr als Du ihr nützt.
Zunächst die Antwort auf die entscheidende Frage (Wie Kokosöl bei Schilddrüsenunterfunktion hilft – gut gegen Haarausfall, Entzündungen und mehr (Video).
Ist Kokosöl gesund?
Einige Kardiologen bekommen einen Herzanfall, wenn sie sehen, wie mehr und mehr Menschen Kokosöl genießen.
Tatsächlich stellen viele Menschen Kokosöl noch immer wegen seines hohen Anteils gesättigter Fette an den Pranger.
“Gesättigte Fette sind schlecht fürs Herz?” Dieser Mythos ist nicht totzukriegen. Glücklicherweise wissen wir es besser.
Inzwischen gibt es mehr und mehr Studien, die belegen, dass Kokosöl gesund für Dich ist.
Ausschlaggebend sind dabei besonders die MCT Fettsäuren, die in Form von Laurinsäure im Kokosöl vorkommen.
Ist Kokosöl gesund? Hier einige Argumente, die dafür sprechen:
-Kokosöl erhöht Deine geistige Leistungsfähigkeit.
-Kokosöl senkt den Cholesterinspiegel und unterstützt ein gesundes Herz-Kreislauf-System.
-Kokosöl ist eine sehr gute Energiequelle bei einer anabolen oder ketogenen Diät. Es fördert die Bildung von Ketonkörpern besser als andere Fette.
-Kokosöl kann Muskelabbau trotz eines großen Kalorienmangels bremsen.
-Die in Kokosöl enthaltenen MCT-Fettsäuren sind ein wirksames Mittel gegen Alzheimer.
-Kokosöl Creme HautKokosöl kann Dich nicht nur von innen verjüngen, sondern auch von außen.
Das Pflanzenöl soll Studien zufolge eine ebenso gute oder sogar bessere Wirkung auf Haut und Haare haben, als das in Kosmetika üblicherweise verwendete Mineralöl:
Kokosöl wirkt effektiv gegen trockene Haut.
Kokosöl erhöht den Feuchtigkeitsgehalt der Haut besser als jedes andere Pflanzenöl.
Bisher habe ich Kokosöl nicht als Creme verwendet – dazu verwende ich es zu gerne in der Küche.
Wir kommen zu einer der spannendsten Fragen: Macht das gepresste Fett der Kokosnuss schlank? (10 gute Gründe Kokosöl zu verwenden)
Stimmt es, dass Kokosnussöl abnehmen hilft?
Es mag zunächst paradox klingen, aber Studien lassen vermuten, dass Kokosöl Dir beim abnehmen hilft.
Das Geheimnis liegt offenbar in den bereits eingangs erwähnten MCT Fetttsäuren.
Deine Leber wandelt sie in eine hocheffiziente Energiequelle um – und die unterstützt Dich dabei, Körperfett abzubauen.
Hier ein paar aktuelle Studien, die darauf hindeuten, dass Kokosöl beim Abnehmen hilft:
-Kokosöl kann den Stoffwechsel ankurbeln.
-Kokosöl kann den Fettabbau beschleunigen und die Insulinempfindlichkeit des Muskelgewebes erhöhen.45
Heißt das jetzt: Je mehr Kokosöl, desto schlanker?
Ich könnte Dir jetzt die Geschichte von einem Bekannten erzählen, der hat’s ausprobiert. Hat seinen Kaffee esslöffelweise mit Kokosöl “verfeinert”. Mehrfach täglich.
Er nahm nicht ab, sondern zu.
Hat das Kleingedruckte übersehen: Kokosöl hilft Dir nur dann beim Abnehmen, wenn Du damit andere – am besten weniger gesunde – Fette ersetzt!
Es gibt noch einen Fallstrick, den Du unbedingt kennen solltest.
Das richtige Kokosöl kaufen: Fehlkäufe schaden der Gesundheit!
Kokosöl kann seine Stärken nur dann ausspielen, wenn Du das richtige Produkt kaufst.
Bestimmte Herstellungsverfahren kehren die positive Wirkung um – und machen Kokosöl ungesund (Wenn Du jeden Tag einen Löffel Kokosöl zu dir nimmst kann das passieren).
Kokosöl kaufen #1: Diese Produkte solltest Du meiden
Wenn das Produkt folgendermaßen gekennzeichnet ist, solltest Du es im Supermarkt links liegen lassen:
Das Kokosöl oder Kokosfett wurde raffiniert, gebleicht oder auf andere Weise verarbeitet. Oft verklausuliert der Hersteller dies in seiner Produktbeschreibung. Beispiel: “Dies ist ein reines Kokosfett, zeichnet sich aber durch seine geschmacksneutralen Eigenschaften aus.”
Wenn Du weder die Bezeichnung kaltgepresst, nativ oder extra nativ auf der Packung findest – Finger weg!
In diesen Fällen wurde das Kokosöl wahrscheinlich mechanisch stark verarbeitet und erhitzt.
Oft werden Chemikalien verwendet, um das Öl aus der Kokosnuss zu extrahieren.
Dann werden die gesunden Inhaltsstoffe entweder chemisch modifiziert oder ganz herausgefiltert. Dabei kann sich auch die Zusammensetzung der Fettsäuren verändern.
Manchmal setzen die Hersteller auch Zusatzstoffe bei, die das Öl haltbar machen sollen.
Das Risiko ist groß, dass Du die Katze im Sack kaufst und vielleicht sogar Deiner Gesundheit eher schadest als nützt (Neue Studien: Kokosöl tötet Krebszellen ab).
Kokosöl kaufen #2: Bei diesem Kokosöl kannst Du zugreifen
Der Trick liegt im besonderen Herstellungsverfahren. Wenn Du gesundes Kokosöl kaufen willst, achte auf einer dieser Kennzeichnungen:
kaltgepresst,
nativ (extra),
(extra) virgin oder
vierge (extra).
Dann wurde das Kokosöl besonders schonend und sorgfältig bei niedrigen Temperaturen gepresst (“kaltgepresst”).
Dabei bleiben die Inhaltsstoffe und Fettsäuren erhalten.
Kokosöl Checkliste: 3 Dinge, auf die Du achten solltest.
Wenn Du Kokosöl wegen seiner positiven Auswirkungen aufs Abnehmen und Deine Gesundheit ganz gezielt verwenden willst, solltest Du diese Empfehlungen berücksichtigen:
Welche Menge? Laut Studien kann extra natives Kokosöl seine Wirkung entfalten, wenn Du ca. 8-15 Gramm am Tag zu Dir nimmst.
Zu viel Energie? Dabei solltest Du andere (ungesündere) Fette durch Kokosöl ersetzen. Da Kokosöl sehr energiereich ist, kannst Du Deine Abnehmerfolge leicht bremsen, wenn Du das Kokosöl zusätzlich nehmen würdest.
Wie stark Erhitzen? Kokosöl ist eines der besten Öle zum heißen Kochen, Braten und Schmoren. Es behält seine gesunden Eigenschaften auch bei hohen Temperaturen (Rauchpunkt erst bei 177 °C) – ganz im Gegensatz zu wenig hitzebeständigen Ölen wie beispielsweise Leinöl (Rauchpunkt bei 107 °C).
Welches Produkt? Achte darauf, dass das Kokosöl als kaltgepresst, nativ oder virgin gekennzeichnet ist, so wie dieses hier (Gesundheit: Kokosöl kann den Alterungsprozess verlangsamen).
Fazit
Fett macht Fett? Mit diesem Mythos haben wir an anderer Stelle schon zur Genüge aufgeräumt.
So langsam spricht es sich herum: Die richtigen Fette sollten unbedingt fester Bestandteil Deiner Ernährung sein.
Kokosöl ist eines dieser richtigen Fette. Auch, oder gerade weil es einen hohen Anteil gesättigter Fettsäuren enthält. Darunter die magischen MCT Fette, die wahrscheinlich ein Hauptgrund für die gesunden und schlank machenden Eigenschaften des Kokosöls sind.
Beim Einkauf solltest Du genau hinschauen und unbedingt ein kaltgepresstes Kokosöl aus dem Bioladen kaufen.
Ist Kokosöl gesund? Ja, ist es. Hilft Kokosöl abnehmen? Ja, kann es. Ein Punkt fehlt noch: Kokosöl riecht und schmeckt unheimlich gut.
Literatur:
Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit
Das Kokos-Buch: Natürlich heilen und genießen mit Kokosöl und Co.
Kokosöl: Das Geheimnis gesunder Zellen
Quellen: PublicDomain/marathonfitness.de am 30.08.2019