In einem Beitrag für den „Focus“ beschreibt der Journalist Gabor Steingart, zu welchen Mitteln die EZB noch greifen könnte, um billiges Geld unter die Leute zu bringen, damit diese es ausgeben, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Die EZB will das tote Pferd Euro, auf dem sie reitet, anscheinend noch eine Weile weiter reiten. Beobachter der Geldpolitik meinen, dass die EZB mit ihrer vorsätzlichen Nullzinspolitik und den Anleihekäufen alle ihre geldpolitischen Tricks ausgespielt hat. Steingart meint, dass uns das „Grande Finale“ aber noch bevorstehe.
Ihr „größtes Kaninchen hätten die Illusionskünstler EZB noch gar nicht aus dem Hut gezaubert“, so Steingart. Bei Nullzins ist noch lange nicht Schluss – auch der Negativzins dürfte ab September 2019 kommen – mit der Amtseinführung von Ex-IWF-Chefin Christine Lagarde als neuer EZB-Chefin.
Dann drohen Sparern Strafzinsen auf ihre Guthaben bei der Bank. Die Enteignung wird dann beschleunigt.
Ein weiteres Instrument, das die EZB noch aus dem Hut zaubern könnte, ist das sogenannte Helikoptergeld. Mit dem Helikoptergeld, einer Erfindung Milton Friedmans, soll es frisch gedrucktes Geld für die Bürger regnen – und Konsum und Investitionen stimulieren, damit die Konjunktur wieder angekurbelt wird. So zumindest lautet die Theorie (Helikoptergeld – Herr schmeiß Geld (und Hirn) vom Himmel (Videos)).
Mario Draghi, der den Euro retten will, „whatever it takes“, könnte seine Geldpolitik in seinen letzten Tagen als EZB-Chef nochmals überdenken. Die Verteilung von Helikoptergeld, einer von der EZB initiierten Überweisung direkt auf die Girokonten der Bürger Europas, ist kein Tabu mehr.
Die niedrige Inflation, die unterhalb der Vorgaben der EZB rangiert, könnte Draghi schon bald zum Verteilen des Geldes veranlassen.
Indizien gibt es laut Steingart einige: Der ehemalige EZB-Ökonom Fratzscher sagte: „Helikoptergeld ist machbar und wahrscheinlicher, als sich viele vorstellen können.“ Die Europäische Denkfabrik „Bruegel“ fordert, die EZB müsse bisher „nicht erprobte Instrumente in Betracht ziehen“ („Größter Crash aller Zeiten“ – Ökonom warnt vor Staatsanleihen-Blase (Video)).
Der Hedgefondsmanager Ray Dalio, der laut „Forbes“ zu den Reichsten der Welt gehört, spricht von einer „dritten Generation“ der Geldpolitik. 2016 bezeichnete Mario Draghi die Idee des Helikoptergeldes als „sehr interessant“.
Die Börsen-Zeitung hat jüngst eine Grafik veröffentlicht, in der das Helikoptergeld als größte anzunehmende Waffe der EZB auftaucht (Was wäre wenn … der Crash des Euro & der EU!).
Durch das an die Bürger verschenkte Geld soll ein Schub bei der Konsumgüternachfrage ausgelöst werden, der die Konjunktur in Schwung bringt und die langersehnte Inflation anheizt. Während normalerweise der demokratische Staat das Ausmaß der Verschuldung und die Empfänger der Geldtransfers bestimmt, ist es beim Helikoptergeld die EZB, die diese Entscheidung trifft.
Politisch würde man damit einen Präzedenzfall schaffen. Es würde die Illusion geschaffen, die Notenbank könne für die Bürger immer mehr Geld drucken und damit die Probleme lösen.
In der Praxis dürfte das Helikoptergeld ein „fatales“ Experiment sein. Es würde das ohnehin angeschlagene Vertrauen in die Notenbanken zunichtemachen und den Glauben an den Euro endgültig zerstören.
Helikoptergeld würde an den Grundfesten einer Marktwirtschaft rütteln: Der Glaube, dass sich Leistung lohnt und dass Geld nicht einfach beliebig vermehrt werden kann.
Warum Schulden reduzieren, wenn die Notenbank im Zweifel zur Stelle ist und mit finanziellen Mitteln unter die Arme greift?
Letztlich würde der Geldregen die Lage der Volkswirtschaften in der EU noch weiter verschlimmern. Es wäre der Versuch, eine ohnehin überschuldete Gesellschaft mit noch mehr Schulden zu bekämpfen.
Das Helikoptergeld würde nicht aus dem Nichts entstehen, sondern die Bilanz der Notenbanken belasten – und damit auch letztlich irgendwann wieder beim Steuerzahler landen (Die stille Enteignung: Strafzinsen bei vielen Banken – von denen Sie noch gar nichts wissen).
Wir lernen: Womöglich ist es Wahnsinn, aber dann zumindest Wahnsinn mit Methode. Oder um es mit dem Experimentalphysiker Georg Christoph Lichtenberg zu sagen: „Mit größerer Majestät hat noch nie ein Verstand stillgestanden.“ („Es geht ums nackte Überleben!“ Börsenlegende warnt vor Mega-Crash)
Dazu passt: Bei der privaten Altersvorsorge mit traditionellen Sparanlagen ist vor allem eines sicher – dass sie schrumpft. Eine Studie der DZ Bank weist nach, dass die privaten Haushalte in Deutschland durch die Zinssituation von 2010 bis 2019 netto 358 Milliarden Euro eingebüßt haben.
Spätestens seit 2017 schrumpft inflationsbedingt sogar der reale Wert des Geldvermögens, derweil alle Schuldner von demselben Sachverhalt profitieren. Es kommt zu einer massiven Umverteilung von den Sparern zu den Schuldnern.
Die Nullzinspolitik wirkt wie eine Sondersteuer. Sie wird derzeit europaweit von den Sparern gezahlt, um die Schuldentürme in Südeuropa zu stabilisieren. Bei steigenden Zinsen würden dort etliche Banken und in Folge womöglich auch die Staaten in sich zusammenfallen („Ungedeckte Geldsysteme scheitern“: Kommt der Goldstandard zurück? (Video)).
Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbandes, erinnert nun daran, dass auch der deutsche Staat zu den Profiteuren zählt, weshalb er eine Umverteilung der Umverteilung fordert: Es sei an der Zeit, den Sparern etwas zurückzugeben.
Der SPD-Finanzminister – der alles verplant hat, auch schon die prognostizierten Mehr-Einnahmen des kommenden Jahres – muss sich entscheiden: Liebt er den Staat mehr als seine Wähler? Will er die Funktionäre streicheln oder die Seele der Sparer?
Literatur:
Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab
Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört
Die Nullzinsfalle: Wie die Wirtschaft zombifiziert und die Gesellschaft gespalten wird
Quellen: PublicDomain/watergate.tv am 02.08.2019
Schade nur, dass Konsum und Umweltschutz sich gegenseitig ausschließen.
Alles Geld entsteht aus dem Nichts, das haben Sie noch nicht gelernt, oder? Es wird erst zu einem wert, sobald es in Realsachwerte umgetauscht wird. Ich empfehle da dne Kinderfilm: Wie funktioniert Geld.“ Da wird sas wirklich für jeden einfach erklärt.
Wenn die mir Geld schenken wollen, immer her mit. Ich werd mich sicher nicht über bedingungslos geschenktes Geld beschweren, die Folgen für DEREN Finanzsystem sind mir doch total scheiss egal. Wenn man nix hat, kann man beim Crash auch nix verlieren.
Wenn die tatsächlich das sogenannte Helikopter-Geld verteilen sollten, dann wird vorher natürlich auf Steuerdrüse bzw. Abgabendrüse gedrückt und der Negativ-Zins erhöht damit das auch funktioniert.
Wenn die das Geld einfach so drucken und aus dem Fenster werfen, dann ist dieses Pseudogeld sowieso nichts Wert !
immer schön nach oben gucken
https://youtu.be/bNPUQJ-O1-4
Anis Amri: Was wusste das FBI?
Der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz wurde auch vom US-Geheimdienst FBI überwacht. Das belegen Unterlagen, die der Amri-Untersuchungsausschuss des Bundestags einsehen konnte. Damit wird der Fall noch dubioser.
https://www.mmnews.de/vermischtes/128326-anis-amri-was-wusste-das-fbi
Helikoptergeld in D – allerdings nur für alle Neueingereiste – gibt es schon seit 2015 !!!
Und noch mehr Leid durch Altpapier
msn.com/de-de/news/welt/mehr-us-rindfleisch-f-c3-bcr-die-eu-usa-und-eu-einigen-sich-auf-handelsabkommen