Viele Hygiene- und Körperpflegeprodukte enthalten Triclosan, eine antibakteriell wirksame Chemikalie. Diese erhöht jedoch bei Frauen das Risiko für brüchige Knochen und damit für Osteoporose.
Triclosan kann die Knochendichte mindern
Triclosan wird gerne in Produkten eingesetzt, denen man antibakterielle und/oder geruchshemmende Eigenschaften verleihen will. Die Chemikalie ist daher in manchen Handseifen und Deos enthalten, aber auch in Zahnpasta, Fusspflegeprodukte, Abdeckstiften, Mundwässern und in Rasierschaum.
Der Stoff kann sehr leicht über die Haut aufgenommen werden, gelangt also rasch in den Blutkreislauf und kann dort seine Schadwirkung entfalten.
In Laborstudien konnte man ausserdem zeigen, dass Triclosan die Knochendichte in Knochenzellkulturen, aber auch bei Tieren reduzieren kann.
Triclosan erhöht Risiko für Osteoporose
In einer ersten epidemiologischen Studie zu diesem Thema zeigte sich nun auch ein Zusammenhang zwischen Triclosan und der Knochengesundheit des Menschen. Veröffentlicht wurde die Studie im Juni 2019 im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism. Darin heisst es, dass Frauen, die triclosanhaltige Produkte verwenden, mit grösserer Wahrscheinlichkeit Osteoporose entwickeln als Frauen, die diese Produkte meiden.
Untersucht wurden die Daten von 1.848 Frauen aus der Studie National Health and Nutrition Examination Survey. Man überprüfte die Triclosanwerte der Frauen im Urin und stellte fest, dass höhere Triclosanwerte bevorzugt bei Frauen vorlagen, die später an Knochenerkrankungen litten.
Triclosan stört den Hormonhaushalt
Triclosan ist nicht nur ein antibakteriell wirksamer Stoff, sondern auch ein hormonaktiver Stoff, was bedeutet, dass er das Hormonsystem negativ beeinflussen kann. Stoffe dieser Art nennt man auch endokrine Disruptoren. Möglicherweise kann Triclosan über einen gestörten Hormonhaushalt die Knochen schwächen und zu entsprechenden Krankheiten führen (Fluorid: Gift für die Zirbeldrüse – seit über 80 Jahren verschwiegen! (Videos)).
75 Prozent der Bevölkerung mit Triclosan belastet
Jeder Mensch kommt mehrmals täglich in näheren Kontakt mit Triclosan. Die Meldung der amerikanischen Seuchenschutzbehörde, dass Triclosan im Urin von nahezu 75 Prozent der Bevölkerung nachgewiesen werden könne, verwundert daher kaum noch. Befände sich Triclosan einfach nur im Urin und täte dort nichts Besonderes, müsste sich niemand weiter damit befassen. Leider ist Triclosan aber mittlerweile nicht nur für den Menschen zu einer Gefahr geworden, sondern auch für die Umwelt.
Triclosan schädigt Haut und Schilddrüse
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fand heraus, dass Triclosan durch Schweiß schon nach einer Stunde aus der Kleidung herausgelöst werde – und das, obwohl der Hersteller solcher Textilien behauptet hatte, die Chemikalie sei fest mit der Faser verbunden.
Textilien und Hygieneartikel mit Triclosan schädigen massiv die natürlichen Schutzmechanismen der Haut, führen zu Reizungen und können außerdem – wie Studien aus den Jahren 2006 und 2009 zeigten – die Schilddrüse so beeinträchtigen, dass es zu einer mangelhaften Bildung der Schilddrüsenhormone kommen kann (Unser tägliches Nervengift: 10 Tipps, wie Sie sich vor Aspartam und Glutamat schützen).
Keinen Nutzen
Wenn Triclosan wenigstens irgendeinen Vorteil hätte, könnte man sich zu einer Risiko-Nutzen-Analyse hinreißen lassen. Doch auch diese Mühe kann man sich sparen. Im Jahre 2005 verkündete ein von der FDA eingesetzter Expertenrat, es gäbe keine Hinweise dafür, dass beispielsweise Seifen mit Triclosan besser wirkten als normale Seifen, so dass es eigentlich keinen Grund gäbe, sich für triclosanhaltige Seifen zu entscheiden.
Eine vom Institut für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität in Marburg im selben Jahr veröffentlichte Studie untersuchte die Wirkung verschiedener Mundwässer auf Zahnfleischentzündung und kam zu dem Ergebnis, dass weder triclosanhaltige Mundwässer noch solche mit Aminfluorid eine chronische Zahnfleischentzündung in irgendeiner Weise beeinflussen könnten (Die 10 giftigsten Inhaltsstoffe, die McDonalds verwendet).
Kaufen Sie Produkte ohne Triclosan und schützen Sie so Ihre Knochen!
In den USA ist der Einsatz von Triclosan in abwaschbaren Körper- und Handreinigungsmitteln schon seit 2016 verboten. In Deutschland, der Schweiz und vielen anderen Ländern darf er hingegen in manchen Produkten noch immer eingesetzt werden.
Achten Sie beim Kauf von Körperpflegemitteln daher Ihrer Gesundheit und der Umwelt zuliebe darauf, ob Triclosan enthalten ist und meiden Sie entsprechende Produkte. Wenn Sie zu zertifizierten Naturkosmetikprodukten greifen, können Sie sicher sein, Produkte ohne Triclosan (und auch ohne andere Schadstoffe) zu erwerben, da Triclosan in Naturkosmetik nicht eingesetzt werden darf.
Literatur:
Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit
Lass dich nicht vergiften!: Warum uns Schadstoffe chronisch krank machen und wie wir ihnen entkommen
Die Mineralwasser- & Getränke-Mafia
Quellen: PublicDomain/zentrum-der-gesundheit.de am 06.07.2019