Die Europäische Zentralbank „EZB“ hat es derzeit auf das Geld von Sparern abgesehen, so die Kritiker der jüngsten Entscheidung. Die EZB hat die Leitzinsen auf den Rekordtiefniveaus belassen.
Die Geschäftsbanken zahlen für ihre Einlagen bei der Zentralbank etwa 0,4 % „Gebühren“. Dementsprechend reichen Banken ihre Kredite lieber sehr kostengünstig an Darlehensnehmer weiter, womit Darlehen attraktiver sind, während Sparguthaben sich nicht verzinsen.
Die EZB kündigte durch ihren Chef Mario Draghi sogar an, möglicherweise „alle Instrumente“ zu nutzen – und dies wiederum heißt, auch Anleihen erneut aufzukaufen.
Bis zum Sommer 2020 stehen die Märkte unter Druck….
Das neue Programm der EZB, im Zweifel „alle Instrumente“ zu nutzen, wird nach Auskunft von Mario Draghi bis zum Jahr 2020 bis in den Sommer hinein geplant. Mindestens, so der Zusatz. Das wiederum heißt, dass die Sparer weitere 10 Monate unter Druck stehen werden. Die Renditen von Lebensversicherungen sinken.
Die Renditen der Krankenkassen, die ihre Gelder verwalten müssen, sinken. Die Sparerträge gegen weiterhin gegen Null – und die Preise für verschiedene Sachwerte wie Immobilien dürften weiter steigen.
Unter dem Strich wird damit der Euro an Kaufkraft verlieren. Dies wird sich nicht zwangsläufig in der Inflationsrate widerspiegeln, sondern gegebenenfalls auch in der Preisentwicklung von Waren und Dienstleistungen, die nicht im Warenkorb auftauchen.
Zudem enthalten die offiziellen Statistiken keine nennenswerten Unterschiede im Ausgabeverhalten zwischen ärmeren und vermögenderen Haushalten. „Ärmere Haushalte“ haben notwendig einen höheren Anteil an Ausgaben für den täglichen Bedarf, vermögendere Haushalte sind hier weniger belastet (Der finale Raubzug – bis zur endgültigen Enteignung der Sparer).
Regelrecht dramatisch dürfte es für Sparer werden, die Bankguthaben besitzen. Die ersten Institute lassen verlauten, dass die negativen Zinsen bald weiter gereicht werden. Vor allem Sparkassen und Volksbanken haben sich bereits seit einiger Zeit in diese Richtung geäußert.
Auf längere Sicht drohen Bargeldeinschränkungen – ansonsten horteten die Sparer die negativ verzinsten Guthaben lieber als Bargeld zu Hause (Was wäre wenn … der Crash des Euro & der EU!).
Zinspolitik fatal: Was jetzt an den Finanzmärkten passieren kann
Die Fed in den USA wird die Zinsen – wohl – senken. Analysten erwarten eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Dies kann zu einer fatalen Entwicklung an den Märkten führen – und auch in den Vermögensverhältnissen der Sparer, der Versicherte und sogar der Rentenbezieher. Die neue Zinssenkung könnte eine „letzte Runde“ einleiten.
Zinssenkung heißt: Mehr Geld….
Die Geschäftsbanken sollen und werden die niedrigeren Zinsen nutzen, um neue Kredite zu vergeben. Niedrige Zinsen erhöhen jedenfalls in der Theorie die Nachfrage. Neue Kredite jedoch erhöhen per Definition und auch in der Realität die Geldmenge (Die Nullzinsfalle: Wie die Wirtschaft zombifiziert und die Gesellschaft gespalten wird).
Denn Bankkunden, denen ein Kreditrahmen zugeschrieben wird, können darauf – etwa per EC-Karte – zugreifen und bezahlen. Erhöht sich aber gleichzeitig die Produktionsmenge nicht, wird das Geld rechnerisch entwertet. Niedrigere Zinsen im aktuellen Umfeld entwerten Ihr Geld und Ihr Vermögen.
Das wird Auswirkungen haben, mutmaßen die Ökonomen: Immobilien im Dollar-Raum könnten noch teurer werden, die Ölpreise können noch weiter steigen und die Kosten für sonstige Rohstoffe dürften gleichfalls in die Höhe schnellen.
Wie weit dieser Effekt auf die höhere Geldmenge zurückzuführen ist, kann kein Mensch seriös zu 100 % sagen – dennoch bleibt der niedrigere Zins eine Triebfeder (Helikoptergeld – Herr schmeiß Geld (und Hirn) vom Himmel (Videos)).
Sie können jetzt bereits davon ausgehen, dass auch die Europäische Zentralbank EZB neues Geld produzieren lässt – über weiter niedrige und niedrigere Zinsen. Die Negativzinsen reichen dem Institut noch nicht: Die Wirtschaft schwächelt. Dies wird weitere Bargeldeinschränkungen mit sich bringen (Die stille Enteignung: Strafzinsen bei vielen Banken – von denen Sie noch gar nichts wissen).
Schützen Sie sich und Ihr Eigentum. Sachvermögen hilft eher als reines Geldvermögen. Dabei können Sie auf Gold setzen, teils auf Silber und auch auf einen kleineren Anteil an Immobilien, wenn Sie hinreichend Mittel zur Verfügung haben.
Literatur:
Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab
Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört
Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung
Quellen: PublicDomain/politaia.org am 31.07.2019