In Bamberg hat am 25. Juni ein Zeuge angeblich einen Meteor gesehen und sogar gehört.
„Ich habe einen Feuerball am Himmel gesehen. Er war in Richtung Nordnordwest für circa zwei Sekunden deutlich sicht- und hörbar“, sagt Ingo Hagemeister, der am 25. Juni um 0.10 Uhr dieses Himmelsphänomen von der Bamberger Schützenstraße aus beobachtet habe.
Ingo Hagemeister hat nach seinen Aussagen auch ein Rauschen wahrgenommen. Leider gab es keine weiteren Zeugen, die das Phänomen bestätigen konnten.
Im Forum des Arbeitskreises Meteore meldet sich Hermann Koberger aus Fornach in Oberösterreich. Er hat am 25. Juni um 0.10 Uhr eine helle Feuerkugel fotografiert. War es die, die auch Hagemeister über Bamberg gesehen hatte?
„Spontan würde ich sagen, meine Beobachtung war schon so nah und niedrig, dass sie von Oberösterreich nicht zu sehen war. Die Richtung könnte aber stimmen“, sagt der Bamberger.
Das Himmelskörper Geräusche verursachen können, ist kein Geheimnis. Pierre Lescausdron schrieb unter anderem sehr ausführlich über dieses Phänomen in seinem Buch Erdveränderungen und die Mensch-Kosmos Verbindung:
Elektrophonische Geräusche wurden erstmalig von dem Astronomen Edmund Halley beschrieben, der Berichte von dem großen Feuerball sammelte, der 1719 über England beobachtet wurde.
Zahlreiche Zeugen berichteten von zischenden Geräuschen während der Feuerball vorbeiflog, so als ob er sehr nahe gewesen wäre. Jedoch flog der Feuerball nach Halleys Triangulationsberechnungen in einer Höhe von 60 Meilen (96,56 Kilometer).
Auf dieser Höhe benötigt der Schall 5 Minuten, um die Erdoberfläche zu erreichen. Wie war es also möglich, dass die Zeugen diesen Meteor tatsächlich gleichzeitig hörten und sahen? Halley tat dies als reine Fantasie seitens der Augenzeugen ab, wegen ‚einer erschreckten Einbildung‘, und seine Schlussfolgerung wurde danach für Jahrhunderte wissenschaftlicher Konsens, trotz wiederkehrender Beobachtungen elektrophonischer Geräusche, die Feuerbälle begleiteten.
Während der 1940er Jahre fingen jedoch einige Wissenschaftler an, das Problem in Bezug auf die Physik zu überdenken. In den 1980er Jahren gelang es dann dem australischen Physiker Colin Keay die Tatsache zu demonstrieren, dass Feuerbälle tatsächlich elektrophonische Geräusche erzeugen können.
Keay fand heraus, dass Feuerbälle zusätzlich zur Generierung von Licht auch Längstwellen (very low frequency – VLF) ausstrahlen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, und daher die gleichzeitigen optischen und akustischen Wahrnehmungen, von denen oben berichtet wurde, erzeugt werden. 1988 gelang Watanabe et al der erste Nachweis eines von einem Feuerball ausgehenden VLF Signals.
Diese Längstwellen (VLFs) entstehen durch Turbulenzen, die im geomagnetischen Feld (das heißt dem magnetischen Feld der Erde) durch den magnetischen Einfluss des Feuerballs erzeugt werden.
Das ist kein mechanisches Problem, sondern ein elektromagnetisches: der Feuerball erzeugt nicht nur Turbulenzen in der umgebenden Luft (das heißt z.B. in Form eines Überschallknalls), sondern auch in Form von elektromagnetischen Strahlungen, welche in dem umgebenden elektromagnetischen Feld Turbulenzen hervorrufen (VLF).
VLF (sehr niederfrequente) Radiowellen können natürlich nicht von Menschen gehört werden. Jedoch stimmen sehr niederfrequente Tonwellen teilweise mit dem menschlichen Hörbereich überein.
Die von Meteoren hervorgerufenen elektrophonischen Geräusche werden gewöhnlich als zischendes oder knisterndes Geräusch beschrieben, sie können jedoch vielerlei Geräusche und Frequenzen umfassen. Keay demonstrierte in Laborversuchen, wie Meteore Längstwellen verursachen könnten und auch wie diese Längstwellen dann in hörbare Geräusche umgewandelt werden.
Der menschliche Körper selbst kann als Umwandler funktionieren, jedoch ist eine externe Umwandlung durch ein nahes Objekt (wie beispielsweise eine Brille oder eine Antenne) effektiver als eine Umwandlung, die im menschlichen Ohr auftritt.
Auch das oben erwähnte ‚Aufbrechen‘ der Erde 609 kann die Ursache der elektrophonischen Geräusche sein. Ein Großteil der Erdkruste kann sehr leitfähig werden, wenn sie einer mechanischen Belastung bzw. einem Schock ausgesetzt ist. Und diese sehr gute Leitfähigkeit könnte auch Turbulenzen im elektromagnetischen Feld der Erde erzeugen, sowohl unter der Erde als auch in der Atmosphäre.
Vielleicht funkeln und leuchten Steine nicht nur wenn sie ‚aufwachen‘, wie es Freund berichtet hat, sondern beginnen auch bei günstigen Voraussetzungen zu ’singen‘?
Literatur:
Sonnenbomben: Die Lösung des Tunguska-Rätsels
Stephen Hawking: Geheimnisse des Universums
Quellen: PublicDomain/de.sott.net am 28.07.2019