Das Pantheon an der Piazza della Rotonda in Rom gehört noch heute zu den bedeutendsten Bauwerken römischer Architektur und Baukunst. Es wurde im Jahre 27 vor Christus errichtete und hat unzählige Erdbeben, Kriege und Naturgewalten überlebt. Architekten auf der ganzen Welt stellen sich beim Betrachten der Tempelanlage immer wieder verblüfft die Frage, wie das möglich ist.
Moderne Bauwerke haben oft schon nach zwanzig Jahre ihre Lebensgrenze erreicht. Dann zeigen sich meistens die ersten gravierenden Probleme in Gestalt von Rissen im Fundament. Römische Tempelanlagen aber erstrahlen noch heute altem Glanz. Forschungen haben nun gezeigt, dass das Geheimnis im Beton zu finden ist, den römische Bauherren damals verwendet haben und der heutigen Betonmischungen weit überlegen ist. Von Frank Schwede.
Es kommt auf die richtigen Zutaten an. Diese Faustregel gilt nicht nur in der Küche, sondern auch auf dem Bau. Das wussten auch schon die alten Römer, als sie ihre Städte, Paläste und Tempelanlagen errichteten.
In ihrem Wirken waren sie modernen Bauherren in vielerlei Hinsicht um Nasenlängen voraus. Noch heute sind ihre monumentalen Bauwerke in Form stummer Zeitzeugen der sichere Beweis dafür.
Im Rahmen neuer Studie haben Forscher versucht, die Zusammensetzung des hier verwendeten Betons zu entschlüsseln, um herauszufinden, was den römischen Beton so wiederstandfähig und kostbar macht. Wie von vielen Seiten bereits vorab vermutet, sind die Hauptbestandteile eine spezielle Mischung aus Kalkstein und Vulkanasche.
Rom liegt ja bekanntlich inmitten zweier vulkanischer Regionen. Monti Sabatini im Norden und die Albaner Berge im Süden. Als Augustus im Jahre 27. n. Chr. zum ersten römischen Kaiser ernannt wurde, leitete er bereits kurz nach seiner Amtsernennung eine bis zu diesem Datum nie dagewesene Baukampagne ein – und das nach einer ganz besonderen Rezeptur, wie sich heute herausstellt.
Nachdem römische Bauherren erstmals Pozzolonic-Asche aus dem Pozzolane Rosse-Aschestrom der Albaner Berge verwendet hatten, erließ Augustus einen entsprechenden Erlass. Augustus verfügte nämlich, dass Pozzolonic-Mörtel von nun an der Standard beim Errichten römischer Gebäude wird.
Die jüngsten Analyse haben nun gezeigt, dass der Mischmörtel, der übrigens auf eine Rezeptur des römischen Archtikten Vitruv, zurückgeht, eine ausgesprochen dichte Anhäufung eines dauerhaften und ganz bestimmten Minerals namens Strätlingit enthält (Bauten die alten Römer »seismische Tarnkappen«?).
Vitruv war übrigens der erste römische Architekt des 1. Jahrhunderts. Zu seinen Errungenschaften zählt unter anderem auch die Basilika von Fanum Fortuane, dem heutigen Fano
Nach Aussage von Forschern bilden sich Strätlingit-Kristalle aufgrund einer bestimmten chemischen Reaktion, die im Laufe der Zeit zwischen Kalk und Vulkanasche entsteht.
Diese Kristalle tragen nach Ansicht der Forscher dazu bei, dass sich keine mikroskopischen Rissen im Beton ausbreiten, indem Grenzflächenzonen verstärkt werden, die laut Aussage der Forscher als das schwächste Glied der Moderne ist. Als Grenzflächenzonen werden schwache Glieder im Beton bezeichnet (Die „vierte Gizeh-Pyramide“ in Abu Roasch – ist sie vor 12.000 Jahren explodiert? (Videos)).
Vitruv war ein Meister der römischen Architektur
Das heißt, dass die römische Bautechnik entscheidende Vorteile hat gegenüber der modernen. Strätlingit-Kristalle ähneln Mikrofasern, die mittlerweile auch modernem Zement hinzugefügt werden, um die Grenzflächenzone zu verstärken, die gerne und häufig zu Rissen neigt. Strätlingit-Kristalle bieten nach Meinung der Forscher eine hervorragende Verstärkung und sind vor allem korrosionsbeständig.
Die Studie hat aber auch gezeigt, dass Vitruv auf seine Weise eine Mörtelmischung gelungen ist, die insgesamt aus einer dichten Mineralform besteht, die auch im Allgemeinen eine Bildung von Rissen durch Verstärkung der Grenzflächenzonen verhindert.
Jedoch bietet römischer Beton noch weitere Vorteile, etwa die Umweltverträglichkeit in der Herstellung, da die Mischung nicht wie bei modernem Beton üblich auf 1.450 Grad Celsius erhitzt werden muss, sondern lediglich auf 900 Grad Celsius (Pyramiden von Ägypten: Beweise dafür, dass die Steinblöcke gegossen und nicht abgebaut wurden (Video)).
Ein noch heute beeindruckendes Beispiel römische Baukunst ist das Pantheon mit seiner 43 Meter hohen Kuppel. Der Tempel liegt direkt an der Piazza della Rotonda und stellt das Heiligtum aller Gottheiten dar. Übrigens zählt das Pantheon zu den spirituellsten Bauwerken Roms.
Erbaut wurde die Tempelanlage von Marcus Agripa im Jahre 27 vor Christus. Der Begriff Pantheon ist aus dem Griechischen abgeleitet. Pan steht für Alles und Theos für Gott. Der Tempel wurde allen von den Römern verehrten Göttern geweiht (Bau der Pyramiden: Steinbearbeitung im alten Ägypten zwischen Kupfermeißeln und Plasmastrahlen).
Heute würde es sicherlich kein Ingenieur mehr wagen, ein Kunstwerk dieser Art mit modernen Materialien zu errichten, erst recht nicht, wenn die Anlage komplett aus Beton und ohne Verwendung von Baustahl zur Verstärkung errichtet werden soll.
Diese Ansicht vertritt auch der Schriftsteller und Autor David Moore in seinem Werk „The Roman Pantheon – The Triumph of Concrete“. Nach heutigen Gesichtspunkten ist es geradezu unmöglich, dass das Pantheon noch immer in altem Glanz steht (Unbekannte Botschaft von Atlantis an der Großen Pyramide von Gizeh entdeckt (Videos))
Vor allem wenn man bedenkt, wie viele Erdbeben und Kriege dieses Meisterwerk der antiken Baukunst überlebt hat.
Bleiben Sie aufmerksam!
Literatur:
Wissen in Stein – Das Geheimnis der Pyramiden Ägyptens und Mittelamerikas [2 DVDs]
Das Geheimnis der Pyramiden [2 DVDs]
Quellen: PublicDomain/Frank Schwede am 01.07.2019