Spediteure schlagen Alarm: Es fehlen immer mehr LKW-Fahrer. Leere Supermarktregale und Zapfsäulen könnten die Folge sein. Davor warnt auch die Kraftfahrergewerkschaft.
Die Logistikbranche schreit auf. Durch einen zunehmenden Kraftfahrermangel stehe Deutschland vor einem „Versorgungskollaps“. Das machte der Vorstandssprecher vom „Bundesverband Güterverkehr Logistik und Entsorgung“ (BGL), Dirk Engelhardt, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA) deutlich. „Das ist kein Horrorszenario, das wir herbeibeschwören. Der Versorgungskollaps steht wirklich bevor“, so Engelhardt.
Willy Schnieders, Bundesvorsitzender der Kraftfahrergewerkschaft (KFG), bestätigt im Sputnik-Interview die drohenden Lieferengpässe. „Das haben wir bereits vor sechs Jahren angekündigt, dass das auf uns zukommen wird.“ Er ist davon überzeugt, dass die deutsche Wirtschaft nicht weit von einem Versorgungskollaps entfernt sei.
Lieferengpässe erwartet
Der langjährige Lastfahrer sieht die Zukunft eher düster: „Es wird nichts mehr an den Discountern oder Tankstellen sein wie wir es gewohnt sind: Mehl und Zucker werden wir nur noch reduziert bekommen oder auch mal gar nicht. Und an den Zapfsäulen werden wir den Wagen nicht volltanken können und mit einem halben Tank auskommen müssen.“
Zwischen 45.000 und 60.000 Fahrer sollen dem „Bundesverband Spedition und Logistik“ (DSLV) zufolge fehlen. Dabei sollen jedes Jahr fast 30.000 Fahrer in den Ruhestand gehen. Nur halb so viele Berufsanfänger würden nachfolgen. In einer Untersuchung schätzte die Weltbank im Jahr 2017, dass in den folgenden zehn bis 15 Jahren 40 Prozent aller deutschen Lastkraftfahrer in Rente gehen werden. In den 2030er Jahren könnten somit schon 150.000 Fahrer fehlen.
Zwar würden elektrische und selbstfahrende LKWs die Fahrer zum Teil ablösen. „Aber auch da müssen Personen ran, die im Fahrzeug sitzen, weil man be- und entladen muss. Irgendeiner muss ja auch verantwortlich sein, wenn der Computer im Fahrzeug ausfällt.“ (Merkel & Co. zocken das deutsche Volk ab)
„Sklave der Landstraße“
Den Grund für den zunehmenden Fahrermangel sieht Schnieders bei der fehlenden Attraktivität seines Berufes. 37 Jahre hat er als Lastfahrer gearbeitet. „Für mich war das damals ein Jugendtraum, Kapitän der Landstraße zu sein. Diesen Traum gibt es heute nicht mehr.“ Heute nennt er den Job „Sklave der Landstraße“.
Zum einen habe die fehlende Attraktivität mit der schlechten Bezahlung zu tun, erklärt der KFG-Chef. Durchschnittlich würden Lastfahrer weniger als 2.200 Euro bekommen, klagt Schnieders. Auch die Spesensätze in Deutschland seien eine „Katastrophe“: Maximal 24 Euro bekommen die Arbeitnehmer am Tag, wenn sie länger als 24 Stunden unterwegs sind.
Das sei viel zu wenig, findet der KFG-Bundesvorsitzende. Er kritisiert auch die Haltung der Discounter, die den Fahrer „versklaven bzw. zweckentfremden“ würden: „Mit der Fahrzeugent- bzw. -beladung wird es immer schlimmer. Nicht nur, dass die Fahrer die Fahrzeuge entladen, sie müssen teilweise die Ware bis zu den Regalen und in die Kühlhäuser bringen. Die Fahrzeuge stehen stundenlang auf den Parkplätzen der Discounter, bevor sie an die Laderampen ankommen. Da gibt es keinen freundlichen Ton oder ein Danke. Es ist alles selbstverständlich geworden. Das wird auch nicht als Arbeitszeit angerechnet und nicht bezahlt.“
Wehrpflicht und der Fahrermangel
Auch die Wehrpflicht spiele bei dem Fahrermangel eine große Rolle: „Die LKW-Führerscheine, die früher in der Bundeswehr gemacht wurden, werden heute nicht mehr gemacht. Die Führerscheine waren günstiger und die Leute gut ausgebildet. Die Regierung habe es vor Jahren verpasst, hier nachzuregeln, „obwohl wir das Problem an die Regierung vor Jahren herangetragen haben“, bemängelt Schnieders.
Das gleiche betreffe auch Pflegeberufe: „Die Wehrdienstverweigerer, die in der Pflege waren, fehlen uns heute. Da liegt genau das gleiche Problem mit den Löhnen. Die Investoren kassieren da richtig ab und die anderen bleiben auf der Strecke.“ (Beschränkungen, Enteignungen, Verbote: Deutschlands neue Lust auf Totalitarismus)
Auch auf der diesjährigen Messe „Transport Logistic“, die vom 4. bis 7. Juni in München stattfindet, ist der Fahrer- und Fachkräftemangel ein beherrschendes Thema. „Wir müssen ganz dringend an dem Image des Berufs arbeiten“, sagte auch BGL-Vorstandssprecher Engelhardt der DPA. Er möchte mehr Werbung machen und Frauen gezielt ansprechen.
Doch um den Beruf attraktiver zu machen, müsse sich die Arbeitsqualität deutlich verbessern, betonte Engelhardt. So sollen die Fahrerhäuser größer und komfortabler werden. An den Laderampen müssten die Fahrer außerdem Essen, Trinken bekommen sowie Sanitäreinrichtungen benutzen können. Von der EU-Politik fordert Engelhardt außerdem flexiblere Lenk- und Ruhezeiten.
Literatur:
Die Angst der Eliten: Wer fürchtet die Demokratie?
Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört
Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen: Der Weg in die totale Kontrolle
Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung
Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com am 05.06.2019
Der Job ist extrem zeitaufwändig, kostet das Privatleben, ist gefährlich und schlecht bezahlt. Unabhängig davon dass Fernfahrer selten in einem Bett schlafen und duschen können.
Die Politik hat es (extra) versäumt schwere Jobs für Deutsche attraktiv zu gestalten & findet jetzt bestimmt unzählige Gründe erneut „qualifizierte Fachkräfte“ ins Land zu locken.
Tja, dann denkt mal nach, warum das autonome Fahren so gepusht wird, die wollen keine menschlichen Fahrer mehr haben,das soll dann so laufen!
https://emobilitaet.online/news/forschungsprojekte/5547-ford-paketzustellung-zweibeiniger-robtoer-autonomes-elektrisches-fahrzeug
Das ist der beklagte Geburtenschwund, der sich immer deutlicher bemerkbar macht. Importierte Neger lassen sich kaum verwenden.
Auch wenn mir die Wortwahl nicht gefällt, Sie haben Recht.
Sche..e bleibt trotzdem Sche..e, egal wie wie schön man es verpackt.
Ach nur keine Bange, Muttchen hat doch vorgesorgt. Sie läßt seit der Grenzöffnung 2015 Millionen gut ausgebildete Fernfahrern ins Land.
Wir können unseren Bedarf damit doch sicher decken und gleichzeitig sind unsere Renten aber sowas von sicher.
Da sollte man sich doch einmal bei Angie bedanken.
Solange Berufskraftfahrer mit Familie fast schon grundsätzlich aufstockend Hartz IV benötigen, das Arbeitsumfeld abschreckend mies ist, 70 – 80 Stunden Wochenarbeitszeit, von denen nur max. 46 Stunden bezahlt werden, die Regel sind, wird niemand mit einem Hauch von Verstand einen Haufen Geld in die Hand nehmen, um einen LKW-Führerschein zu machen.
Die Probleme sind hausgemacht, weil durch das gegenseitige Unterbieten, um Aufträge zu bekommen, oftmals kaum die Kosten für den verfahrenden Diesel reinkommen und die Löhne dadurch auf ein Niveau abgesunken sind, das Hartz IV mit einem 450€ Job netto mehr Geld einbringt.
Genau, 45000 bis 60000 Lkw fehlen uns noch auf unseren Straßen, sonst verhungern wir alle.
Und die 30000 Flugzeuge täglich in Europa sind auch zu wenig.
https://www.br.de/radio/bayern1/inhalt/experten-tipps/umweltkommissar/umwelt-apfel-regional-neuseeland-100.html