Das menschliche Haar besteht zum Großteil aus Proteinen. Herrscht ein Proteinmangel vor, so ist die Haarpracht meist besonders trocken, brüchig und die Spitzen weisen Spliss auf. Wenn es den Haarwurzeln an Proteinen fehlt, wachsen die Haare wesentlich langsamer und fallen leichter aus.
Kraftvolles Haar beruht demnach auf einer ausreichenden Proteinzufuhr. Doch wie kann man diese erreichen? Hierzu gibt es eine informative Studie: Kokosöl gegen Haarschäden.
Kokosöl für die Haare gilt als echtes Wundermittel. Wir erklären, was das Naturprodukt so wirkungsvoll macht und wie Sie es verwenden.
Ob schuppig, trocken oder glanzlos: Kokosöl eignet sich für jeden Haartyp. Seine Inhaltsstoffe pflegen außerdem Haarwurzeln und Kopfhaut. Das Naturprodukt ist einfach anzuwenden und verursacht keine Nebenwirkungen. Wir zeigen Ihnen sieben Anwendungsmöglichkeiten von Kokosöl für die Haare.
1. Haare kräftigen mit Kokosöl
UV-Strahlung, Heizungsluft, Lockenstab – Haare müssen vielen Umwelteinflüssen standhalten. Die Vitamine und Mineralien des Kokosöls helfen dabei, das Haar zu schützen und Haarschäden zu reparieren – und das ganz ohne künstliche Inhaltsstoffe wie Paraffine und Silikone. Verreiben Sie nach der Haarwäsche eine kleine Menge des Öls in ihrer Hand und geben es dann in die Haarspitzen.
2. Kokosöl gegen trockene Haare
Wer von trockenem Haar geplagt ist, sollte Kokosöl regelmäßig als Haarkur – am besten über Nacht – anwenden. Das Öl versorgt Haare, Kopfhaut und Haarwurzeln mit Feuchtigkeit. Das Haar wird weicher und glänzender. Ein weiterer Pluspunkt der Kur: der natürliche Kokosduft. Wenn Sie den Geruch nicht mögen, spülen Sie das Öl nach einer kurzen Einwirkzeit einfach wieder aus.
3. Spliss entfernen
Die Ursache für Spliss ist fehlende Feuchtigkeit. Die schützende Schuppenschicht des Haares wird geschädigt und die Haare spalten sich. Insgesamt wirken sie rau und glanzlos. Das feuchtigkeitsspendende Kokosöl wirkt Trockenheit entgegen und verhindert so die Bildung von neuem Spliss.
Verreiben Sie eine haselnussgroße Menge des Öls zwischen den Fingerspitzen und massieren es in die Haarspitzen ein (Allround-Talent Kokosöl – Wusstet ihr schon, dass…).
4. Schuppen auf der Kopfhaut mit Kokosöl behandeln
Sie haben trockene Kopfhaut und Schuppen? Massieren Sie Ihre Kopfhaut vor der Haarwäsche mit etwa einem Teelöffel Kokosöl. Am besten lassen Sie es 30 Minuten einziehen. Nach ein paar Anwendungen sollten Beschwerden wie trockene Kopfhaut und Juckreiz gemildert werden (Gesundheit: Kokosöl kann den Alterungsprozess verlangsamen).
5. Kokosöl gegen Haarausfall
Kokosöl kann dabei helfen, Haarausfall vorzubeugen, ihm entgegenzuwirken oder ihn gar loszuwerden. Massieren Sie das Kokosöl dazu vor jeder Haarwäsche in die Kopfhaut ein.
In Kokosöl ist Laurinsäure enthalten: Auf der Kopfhaut bildet sie das antibakteriell wirkende Monolaurin. Infektiöse Erreger werden zerstört und Haarfollikel geschützt.
Wichtig: Bei starkem Haarausfall sollten sie trotzdem immer mit einem Arzt sprechen, um die genauen Ursachen zu klären.
6. Haare natürlich glätten
Kokosöl kann eine schonende Alternative zu Föhn und Glätteisen sein. Denn es liefert genau die Nährstoffe, die Haare brauchen, um eine glatte, weiche und fließende Haarstruktur zu bekommen. Am besten funktioniert diese Methode bei welligem Haar. Wer stark gelockte Haare hat, kann Kokosöl jedoch trotzdem vor dem Glätten verwenden, um weniger Hitze nutzen zu müssen (Neue Studien: Kokosöl tötet Krebszellen ab).
7. Kokosöl als Haarkur – so wenden Sie es richtig an
Damit Kokosöl seine volle Wirkung im Haar entfalten kann, sollten Sie folgende Punkte beachten:
1. Waschen Sie Ihr Haar vor der Pflege mit Kokosöl zunächst mit einem milden Shampoo.
2. Spülen Sie das Shampoo mindestens zwei bis drei Minuten aus, um es vollständig zu entfernen.
3. Trocknen Sie Ihr Haar durch vorsichtiges Drücken mit einem weichen Handtuch.
4. Kämmen Sie Ihr Haar vor der Kokosöl-Anwendung vorsichtig durch.
5. Lassen Sie eine haselnussgroße Menge Kokosöl in Ihren Händen schmelzen und massieren Sie diese mit Ihren Fingerspitzen in Haar und Kopfhaut ein.
6. Streichen Sie Ihre Haare nach dem Einmassieren in Wuchsrichtung.
7. Wickeln Sie Ihr Haar für mindestens 30 bis 45 Minuten in ein Handtuch, damit das Kokosöl eine etwas höhere Temperatur erhält – so bleibt es flüssig und kann gut einziehen.
8. Waschen Sie Ihre Haare mit einem milden Shampoo aus.
Je länger die Einwirkzeit der Kokosöl-Haarkur, desto sichtbarer wird der pflegende Effekt. Sie können das Öl auch über Nacht einziehen lassen. Dann sollten Sie aber ein Handtuch auf Ihr Kopfkissen legen, um Ölflecken zu vermeiden (So werdet ihr mit Kokosöl selbst hartnäckigen Zahnstein los).
Studie: Kokosöl gegen Haarschäden
Das Research and Development Department, Nature Care Division (Marico Industries Ltd.) in Mumbai/Indien hat sich mit diesem Thema näher befasst und in einer Studie drei Öle genauer unter die Lupe genommen. In der Versuchsreihe wurden die haarpflegenden bzw. -schützenden Eigenschaften von Kokosnussöl, Sonnenblumenöl und Mineralöl gegenüber gestellt, welche alle bei der Herstellung von Haarpflegeprodukten zur Verwendung kommen.
Das Mineralöl wurde vor allem deshalb in die Testreihe mit einbezogen, weil es in indischen Haarpflegeprodukten in großem Umfang verwendet wird und preiswerter ist als beispielsweise Sonnenblumen- und Kokosöl (10 gute Gründe Kokosöl zu verwenden).
Sonnenblumenöl wiederum ist nahezu geruchlos und zählt deshalb als das meistverwertete Grundöl, das in der Haarölindustrie Anwendung findet.
Ziel der Studie war, die Wirkung der verschiedenen Öle in unterschiedlichen Behandlungsweisen und auf unterschiedlichen Haartypen herauszufinden.
Das Ergebnis der Studie zeigte ganz klar auf, welche vorteilhaften Eigenschaften Kokosöl im Gegensatz zu den anderen Ölen auf das Haar hat. Kokosöl war das einzige der drei Öle, das in der Lage war, den Proteinverlust des Haares entscheidend zu beeinflussen, sowohl bei geschädigtem Haar als auch bei gesundem. Weder das Mineralöl noch das Sonnenblumenöl waren dazu in der Lage.
Auch in weiteren Studien wurde die Haarpflege-Wirkung von Kokosöl untersucht.
Möglicherweise ist diese unterschiedliche Reaktion auf die Zusammensetzung der jeweiligen Öle zurückzuführen. Kokosöl besteht etwa zu fünfzig Prozent aus der Hauptfettsäure Laurinsäure, welche aufgrund ihrer Beschaffenheit besonders gut in das Haar eindringen kann.
Achtung:
Allerdings ist nicht jedes Kokosöl geeignet. Denn vor allem industriell verarbeitete Öle (z.B. raffiniert, gehärtet) enthalten nicht mehr alle kostbaren Pflegestoffe. Besser sollte man zum kaltgepressten und naturbelassenen Kokosöl, bestenfalls auch noch in Rohkostqualität und aus biologischem Anbau, greifen (Wenn Du jeden Tag einen Löffel Kokosöl zu dir nimmst kann das passieren).
Hier wird bei der Herstellung auf jegliche chemischen oder synthetischen Zusatzstoffe verzichtet. Man erhält das reine Naturprodukt, das schonend aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss gepresst wurde.
Eine Haarkur mit solch einem nativen Kokosöl kann die Struktur des Haares gesund erhalten und bei bereits geschädigtem Haar wieder verbessern (Ist Kokosöl gefährlich? Warum Kokosöl kein Gift ist! Expertin entschuldigt sich)
Welches Kokosöl für die Haare kaufen?
Kokosöl erhalten Sie in der Drogerie oder im Reformhaus. Achten Sie beim Kauf auf das Bio-Label: Es sagt unter anderem aus, dass keine chemischen Düngemittel verwendet wurden. Außerdem sollte das Öl „kaltgepresst“ oder „naturbelassen“ sein. Wenn es nicht erhitzt wurde, sind mehr seiner wertvollen Inhaltsstoffe vorhanden.
Literatur:
Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit
Das Kokos-Buch: Natürlich heilen und genießen mit Kokosöl und Co.
Kokosöl: Das Geheimnis gesunder Zellen
Quellen: PublicDomain/praxisvita.de/kokosoel.com am 21.06.2019