Auch wenn es einem Science-Fiction-Film entsprungen zu sein scheint, meint die US-Regierung es ernst mit gedankengesteuerten Waffen. Die Möglichkeiten, an denen sie arbeiten, haben Auswirkungen auf Zivilisten und militärische Bereiche.
In einem Live Science-Bericht beschreibt Jacob Robinson, Assistenzprofessor für Bioingenieurwesen an der Rice University, die Grundidee folgendermaßen:
Es gibt diese Latenz, in der ich, wenn ich mit meiner Maschine kommunizieren möchte, ein Signal von meinem Gehirn senden muss, um meine Finger oder meinen Mund zu bewege und einen verbalen Befehl zu erteilen, und dies begrenzt die Geschwindigkeit, mit der ich entweder mit einem Cyber-System oder einem physischen System interagieren kann. Der Grundgedanke ist also, dass wir diese Geschwindigkeit der Interaktion verbessern könnten.
Durch Umgehen des Mittlers – nämlich allem, das sich zwischen dem Gehirn und einer Handlung befindet – glauben Forscher, dass sie einen Menschen in einen Übermenschen verwandeln können.
Robinson leitet dieses Projekt zusammen mit DARPA, der Forschungsabteilung des US-Verteidigungsministeriums.
Natürlich ist der Einsatz in Kriegen mit bestimmten Risiken verbunden, unabhängig davon, wie man es anstellt.
In einem NPR-Bericht aus dem Jahr 2017 wurde festgestellt, dass Bediener ferngesteuerter Drohnen aufgrund dieser Erfahrung eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln können, und es wurden zudem mehr als 100 Fälle von Vergewaltigung oder Folter beobachtet.
Dies bleibt ein überzeugender Beweis dafür, dass wir, obwohl wir perfektere Soldaten bauen können, keine weniger anfälligen Gehirne bauen können (Künstliche Intelligenz: Mensch denkt, Computer lenkt und wie die Macht unserer Gedanken die Welt von morgen verändert).
Um diese Symbiose von Mensch und Technologie zu erreichen, untersucht die Regierung die Möglichkeit von Gehirn-Computer-Schnittstellen.
Das Implantieren des Geräts durch eine Gehirnoperation bei einem ansonsten gesunden Erwachsenen könnte sich als riskant erweisen, aber es werden bereits minimal-invasive Techniken entwickelt.
Robinson nennt das Gehirn die “letzte Grenze”, aber diese Initiativen, die darauf abzielen, gedankengesteuerte Waffen zu entwickeln, lösen wahrscheinlich ebenso Angst wie Begeisterung aus.
In Sendungen wie Black Mirror, der äußerst beliebten Science-Fiction-Serie von Netflix, sind solche Technologien neuerdings für die Öffentlichkeit verfügbar. Die Sendung warnt die Zuschauer jedoch immer wieder vor den manchmal unvermeidlichen Folgen von technologischen Durchbrüchen (Künstliche Intelligenz: Killer-Roboter – Sie sind da! (Videos)).
Während der gesamten Sendung werden technische Funktionen gezeigt, die den Menschen und die Maschine näher als je zuvor zusammenbringen, einschließlich:
- Speicherabruf (The Entire History of You)
- Faskimiles von Verstorbenen, die mithilfe ihrer sozialen Medien erstellt wurden (Be Right Back)
- Ganze, perfekte digitale Nachbildungen von Menschen (White Christmas)
- Bewertete Realitäten, in denen Menschen als Summe von Social-Media-Profilen behandelt werden (Nosedive)
Eines der offenkundigsten Beispiele ist die Episode Men Against Fire, in der die Hardware eines einfachen Soldaten beschädigt wird und er erkennt, dass seine gesamte Erfahrung von der Armee vereinnahmt wurde, einschließlich dessen, was er sieht, riecht und sogar glaubt (Angriff der Roboter: Künstliche Intelligenz wird von sich aus „rassistisch“ und „sexistisch“).
Und in einem Moment, der anscheinend direkt aus den Schlagzeilen übernommen wurde, zeigt “U.S.S. Callister” einem äußerst kompetenten Informatiker die Kontrolle der virtuellen Welt, indem er einen Mikrochip in seine Schläfe steckt – die gleiche Art von minimalinvasivem Eingriff, nach der sich Robinson und sein Team sehnen.
Von Hollywoods Besessenheit von einer bevorstehenden Roboter-Apokalypse bis hin zu tatsächlichen Durchbrüchen auf diesem Gebiet erscheint die Aufregung sowohl für Laien als auch für Experten leichtsinnig und wie ein Herumstochern im Dunkeln (Wissenschafter erschufen psychopathische Künstliche Intelligenz (Video)).
In dem Live Science-Bericht wurde auch ein Projekt des gemeinnützigen Forschungsinstituts Battelle erwähnt, das Interesse an gedankengesteuerten Drohnen wecken will:
Die Gruppierung möchte, dass Menschen mehrere Drohnen allein durch ihre Gedanken steuern, während Rückmeldungen über Dinge wie Beschleunigung und Position direkt an das Gehirn weitergeleitet werden.
Die Erfüllung dieser Aufgabe wird sicherlich große Fortschritte in den Bereichen Genetik, Neurowissenschaften und Biotechnologie erzielen. DARPA ist zwar immer noch weit von seinen Zielen entfernt, aber nicht mehr so weit wie früher.
Wenn es jedoch nach unserer dunklen Vorahnung in Bezug auf diese Technologien geht, sollten wir nicht länger damit warten, die schwierigen ethischen Fragen zu beantworten, die sich aus diesen Forschungen ergeben (Künstliche Intelligenz: Entwicklung von Killerdrohnen, Mind Control und Menschen aus dem 3D-Drucker (Videos)).
Literatur:
Zukunft ohne Menschen – Was kommt nach uns? Die komplette zweite Staffel [3 DVDs]
Robokratie: Google, das Silicon Valley und der Mensch als Auslaufmodell (Neue Kleine Bibliothek)
Quellen: PublicDomain/maki72 für PRAVDA TV am 26.06.2019