Im gesamten Yellowstone-Gebiet gibt es ein breites System von Seismographen, und Geowissenschaftler verfolgen die seismischen Aktivitäten genau, um wertvolle Informationen darüber zu erhalten, was sich unter der Oberfläche abspielt.
Zitat des USGS-Wissenschaftlers Jacob Lowenstern, einem ihrer geschätzten Chefwissenschaftler, bevor er die Warnstufe für den Yellowstone-Supereruptionsalarm erhöhte:
„Wir müssten sehen, dass mehr passiert als wir gesehen haben, und wir würden Verformung sehen, Erdbeben werden sich ereignen, gleichzeitig und in gewisser Menge.“
Selbst diese Warnsignale würden nicht unbedingt einen massiven Ausbruch bedeuten, so die Wissenschaftler. „Wissenschaftler sind ziemlich gut darin, kurzfristige Vorhersagen über die Vulkanaktivität zu treffen, können aber nicht lange in die Zukunft blicken.“ Er sagte auch: „Es könnte noch Zehntausende von Jahren dauern, bis der nächste Ausbruch eintrifft.
Ich denke, es ist sicher zu sagen, dass wir Wochen oder Monate der Warnung haben sollten, aber ein großer Vulkanausbruch könnte einen großen Teil der USA verwüsten.“
Viele Erdbeben ereignen sich seit Jahrtausenden in Yellowstone. Sie kommen normalerweise zufällig und in Schwärmen; Tausende pro Jahr. Geophysiker warten auf eine neue oder andere Art von Beben, die die Bewegung von flüssigem oder flüchtigem Magma in der Position anzeigt, aus der es ausbrechen könnte.
Es wird viel über die Magmakammerfüllung geredet, aber sie ist bereits ziemlich voll mit größtenteils festem, nicht fluidischem Gestein. Bei einer vulkanischen Eruptivphase wird Magma nach oben verschoben, der einzige Raum der dafür frei wird, ist, indem der Boden weiter nach oben deformiert wird.
Kleinere Verformungen, gemessen in Zentimetern, treten jedes Jahr an zwei Stellen auf, auch wenn andere Stellen nachgelassen haben, wie z. B. die Deflation. Wenn sie in einem Jahr einen Meter oder mehr Aufwärtsbewegung messen, wird dies ihre Aufmerksamkeit erregen (Yellowstone: Ruhender Geysir nach 3 Jahren erwacht – Supervulkan „explodiert“, warnen Geologen (Videos)).
Aber es ist noch nicht das Ende. Es ist jedoch der Beginn der Expansion, von dem wir sicher sind, dass er Jahrzehnte dauern kann, bevor er kritisch wird.
Mehrere Meter Auftrieb pro Monat sowie Erdbeben und Magmabewegung sind Anzeichen für eine bevorstehende Krise. „Jahrzehnte“ könnten zum Beispiel 11 Jahre bedeuten.
Yellowstone-Supervulkan könnte schneller ausbrechen als gedacht
Wenn der Supervulkan unter dem Yellowstone erneut ausbricht, werden wir vermutlich deutlich weniger Vorwarnzeit haben als bisher angenommen.
Forscher der Arizona State University analysierten kürzlich Mineralien in der versteinerten Asche des letzten großen Yellowstone-Ausbruchs. Sie glauben, dass der Supervulkan zuletzt erwachte, nachdem neues Magma in die Magmakammern unter der Caldera geströmt war.
Die Mineralien offenbarten nun, dass diese gefährlichen Änderungen der Temperatur und Zusammensetzung innerhalb einiger Jahrzehnte stattfanden. Bisher hatten Geologen vermutet, dass der Supervulkan Jahrhunderte benötigen würde, um diesen Wandel zu durchlaufen (Es gibt eine viel gefährlichere Bedrohung als den Supervulkan in Yellowstone, an die kaum jemand denkt (Video)).
Der Yellowstone befindet sich unter einer Magmakammer, die von einem noch weiter darunterliegenden Magmareservoir gespeist wird. In einer Studie, die in „Nature Geoscience“ erschien, berichteten Peter Nelson und Stephen Grand von der Universität von Texas in Austin nun erstmals, dass die eigentliche Quelle des Supervulkans noch viel weiter in die Tiefe reicht: Ihren Messungen zufolge zieht sich ein gewaltiger Schlauch aus teils geschmolzenem Gestein von der Kern-Mantel-Grenze in 2.900 Kilometern Tiefe bis knapp unter das Magmareservoir.
(Links: Jacob Lowenstein sprach bei einem Vortrag über Yellowstone. Rechts: Bodenanhebung von 12 cm innerhalb des Kreise allein zwischen 1996 und 2003)
Eine Studie aus dem Jahr 2013 zeigte zudem, dass das Magmareservoir, aus dem der Supervulkan gespeist wird, etwa zweieinhalb Mal größer ist als bisher geschätzt. Bislang glaubten die Wissenschaftler auch, dass das Reservoir nach jedem großen Ausbruch geleert wird und es daher lange Zeit dauert, bis es sich wieder auffüllt.
Basierend auf der neuen Studie scheint es allerdings so, dass sich die Magmakammern vergleichsweise schnell wieder auffüllen. Dadurch wird der Vulkan in geologischen Zeitverhältnissen gewissermaßen innerhalb eines Wimpernschlages wieder potenziell explosiv.
„Es ist schockierend, wie wenig Zeit ein Vulkansystem benötigt, um von einem ruhigen, inaktiven Zustand wieder an die Grenze eines Ausbruchs zu geraten“, erzählte die Co-Autorin Hannah Shamloo der New York Times.
Die neue Studie reiht sich in die Liste der Überraschungen ein, auf welche die Wissenschaftler in den letzten Jahren bei der Untersuchung des Vulkans gestoßen sind.
Der heutige Yellowstone-Nationalpark verdankt einen Großteil seiner vielfältigen geologischen Schönheit seiner ungestümen Vergangenheit. Naturwunder wie der Old-Faithful-Geysir und die Grand Prismatic Spring sind Resultate der geothermischen Aktivität unter dem Park. Diese wiederum wird durch den riesigen Mantel-Plume (ein Aufstrom heißen Gesteinsmaterials) verursacht, welcher den Supervulkan speist (Schwarmbeben an der US-Westküste und neue Erschütterungen unter Yellowstone (Video)).
Vor etwa 630.000 Jahren erschütterte eine gewaltige Eruption die Region und spie etwa 1.000 Kubikkilometer Gestein und Asche in die Luft. Die große Yellowstone-Caldera entstand, ein Vulkankrater von etwa 65 Kilometern Durchmesser, in dem sich der Großteil des heutigen Parks befindet.
Der Ausbruch erzeugte auch den Lava Creek Tuff, eine große, versteinerte Ascheablagerung, die Shamloo und ihre Kollegin Christy Till von der ASU für ihre Arbeit nutzten, die sie im August 2018 auf einem Vulkanologenkongress in Oregon präsentierten. Die beiden stellten eine frühere Version ihrer Studie bereits 2016 bei einem Treffen der American Geophysical Union vor (Yellowstone-Supervulkan: Neue aufsteigendes Magma beunruhigt Wissenschaftler (Video)).
Ausgehend von solchen versteinerten Ablagerungen glauben Wissenschaftler, dass der Supervulkan in den vergangenen zwei Millionen Jahren mindestens zwei andere derart große Ausbrüche erlebt hat. Glücklicherweise war der Vulkan größtenteils inaktiv, seit die ersten Menschen die amerikanischen Kontinente erreichten. Eine Reihe kleinerer Beben und Ausbrüche haben die Caldera in regelmäßigen Abständen immer wieder mit Lava und Asche bedeckt, zuletzt vor etwa 70.000 Jahren.
2001 berichteten Wissenschaftler, dass sich der Boden über der Magmakammer in einem Zeitraum von sieben Jahren um etwa 25 Zentimeter gehoben hatte.
„Das ist eine außergewöhnliche Erhebung, weil sie ein so großes Gebiet betrifft und die Zuwachsrate so groß ist“, erzählte der Experte für den Yellowstone-Vulkanismus Bob Smith von der Universität Utah National Geographic damals.
Das anschwellende Magmareservoir, welches die Bodenhebung verursachte, lag zu tief, um Ängste vor einem bevorstehenden Ausbruch zu schüren, sagte Smith. Stattdessen lieferte das sanfte „Atmen“ der Caldera wertvolle Einblicke in das Verhalten des Supervulkans (Wissenschaftler spielen Gott mit Yellowstone – Was sagt die Bibel über das Ausbrechen des Supervulkans?).
(Moderate Erdbebenaktivität, darunter ein 2,5 am 23. Mai und ein 2,4 Beben am 25. Mai 2019, laut der University of Utah)
2012 berichtete ein anderes Team, dass mindestens einer der vergangenen großen Ausbrüche tatsächlich zwei gewesen sein können. Das lässt vermuten, dass Ereignisse dieses Ausmaßes häufiger auftreten könnten als gedacht.
Aber fast alle, die den schlafenden Yellowstone-Supervulkan untersuchen, sagen, dass wir derzeit nicht wissen können, wann der nächste große Ausbruch stattfinden wird. Die US Geological Survey jedenfalls schätzt die jährliche Chance für einen weiteren gewaltigen Ausbruch des Yellowstone auf etwa 1:730.000 – also etwa genauso hoch wie die Chance eines katastrophalen Zusammenstoßes mit einem Asteroiden.
Steamboat Geysir sprang erneut
Am vergangenen Sonntag kam es zu einem weiteren Sprung des Steamboat Geysirs im Yellowstone Nationalpark. Es war die 4 Eruption einer Wasserfontäne in diesem Monat. Der Geysir verkürzte sein Sprungintervall deutlich: zuletzt betrug es 6 Tage (Yellowstone Supervulkan: Geysir bricht Ausbruchs-Rekord (Video)).
Der Medianwert der letzten 100 Sprünge liegt bei 10 Tagen. Wer sich dieser Monate also im Yellowstone Nationalpark aufhält, hat eine Chance einen Sprung des mächtigsten Geysirs der Erde zu erleben.
Literatur:
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=6cj8_MNMbYA
Quellen: PublicDomain/nationalgeographic.de/quora.com/vulkane.net am 30.05.2019
Jedes Jahrzehnt die selbe Geschichte, die selben Geschichten. Passieren tut jedoch nie wirklich etwas. Man könnte meinen das alles dient nur zur Unterhaltung. 😒
Hat mich schon immer interessiert was „Mr. Make Amerika Great Again“ sagen würde wenn der vulkanische Winter über Washington tobt. Sicherlich „Es gibt keinen Klimawandel“. Oder „Fake News“ ?