Ernährungsministerin verheimlicht Studie zur Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln

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Wie können Verbraucher besser erkennen, welche Lebensmittel ungesund sind? Ernährungsministerin Julia Klöckner will dazu im Sommer eine Nährwert-Kennzeichnung vorstellen.

Aus internen Emails geht jetzt hervor, dass die CDU-Politikerin anscheinend eine wichtige Studie zu dem Thema vertuschen wollte – zu Gunsten der Lebensmittelindustrie.

Es könnte so einfach sein: Eine Kennzeichnung von Lebensmitteln mit einer kleinen Ampel könnte je nach Farbe anzeigen, wie gesund oder ungesund ein Produkt ist.

Dagegen läuft die Lebensmittelindustrie allerdings Sturm: Ferrero, Coca Cola und viele weitere Konzerne müssten auf ihren Waren eine rote und damit äußerst ungesunde Kennzeichnung fürchten (Coca-Cola: Eine Giftbombe für den menschlichen Körper (Video)).

Ernährungsministerin Julia Klöckner scheint sich in dieser Frage nicht für Verbraucher, sondern für die Lebensmittel-Lobby einzusetzen.

Kurz nachgeschaut…

Die Debatte dreht sich um den so genannten „Nutri-Score“, eine kleine Tabelle, die Lebensmittel in fünf Kategorien einteilt. Dabei geht die Skala von A – Dunkelgrün für besonders gesunde Produkte bis hin zu E – Rot für sehr ungesunde Waren.

Über die Frage, wie der Gehalt an Fett, Salz, oder Zucker bei Lebensmitteln gekennzeichnet werden soll, wird seit mehr als zehn Jahren gestritten (19 Zutaten in McDonald’s Pommes: Gleitbeschichtung von Kondomen – was ist mit einem Big Mac? (Video)).

Unter Verschluss…

Aus einer internen Email aus dem Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung geht nun hervor, dass Ministerin Klöckner über den Nutzen des „Nutri-Scores“ eine Studie anfertigen ließ, doch das Ergebnis gefiel der CDU-Politikerin anscheinend nicht.

Wie die Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“ berichtet, habe das Studienergebnis des Max-Rubner-Instituts der Kennzeichnungs-Tabelle ein positives Zeugnis ausgestellt – bereits vor einem halben Jahr.

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Klöckner habe die Erkenntnisse laut „Foodwatch“ jedoch vertuscht. In einem internen Vermerk heiße es, die Ministerin habe „ausdrücklich darum gebeten“ im Zusammenhang mit der Studie „größte Vertraulichkeit sicherzustellen“.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Ministerin vor der Lebensmittelindustrie einknickt. Als es um eine festgeschriebene Zuckerreduktion für besonders ungesunde Lebensmittel ging, setze Klöckner auf eine „freiwillige Selbstverpflichtung“ der Branche, das Ergebnis war dementsprechend überschaubar.

Als es um das Thema Lebensmittelverschwendung ging, wollte die Ministerin der Industrie ebenfalls keine Vorgaben machen, sie kündigte Gespräch und einen „runden Tisch“ an. Auch hier: Das Ergebnis überschaubar.

Im Sommer will Klöckner nun final eine für Deutschland mögliche Nährwertkennzeichnung vorstellen. Eine Kennzeichnungspflicht ist aber auch hier kaum zu erwarten, auf freiwilliger Basis wird das System aber wohl ebenfalls nur einen überschaubaren Nutzen haben (Die McDonaldisierung der Gesellschaft).

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foodwatch-Nachfrage bleibt unbeantwortet

Ein halbes Jahr später veröffentlichte das Bundesernährungsministerium dann eine offenbar überarbeitete Fassung der Studie. Bei der Vorstellung Anfang April bewertete Frau Klöckner den Nutri-Score zurückhaltend und betonte, man wolle mit Befragungen und weiteren Untersuchungen ein eigenes Modell zur Nährwertkennzeichnung entwickeln.

Die ursprüngliche Studie des Max-Rubner-Instituts zur Nährwertkennzeichnung wurde bis heute nicht veröffentlicht und wurde foodwatch auch nicht im Rahmen des IFG-Antrages übermittelt.

Als foodwatch nachfragte, verwies das Ministerium lediglich auf die von Frau Klöckner im April 2019 vorgestellte Fassung des Berichts. Eine weitere Nachfrage blieb vom Ministerium unbeantwortet.
„Politik auf der Basis von Wissenschaft und Fakten, wie von Frau Klöckner immer wieder betont, braucht keine Geheimhaltung von wissenschaftlichen Studien. Über das Informationsfreiheitsgesetz haben Bürgerinnen und Bürger einen Anspruch auf Informationen von Behörden und Ministerien.

Es ist inakzeptabel, dass Frau Klöckner eine von Steuerzahlern bezahlte Studie des staatlichen Max-Rubner-Instituts einfach als ‚vertraulich‘ einstuft und die Veröffentlichung verweigert – und stattdessen nur eine überarbeitete Version herausgibt.“ Luise Molling von foodwatch.

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Literatur:

Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit

Harte Kost: Wie unser Essen produziert wird – Auf der Suche nach Lösungen für die Ernährung der Welt

Taste the Waste – Warum schmeißen wir unser Essen auf den Müll?

Das Schweinesystem: Wie Tiere gequält, Bauern in den Ruin getrieben und Verbraucher getäuscht werden
Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com/foodwatch.org am 01.05.2019

About aikos2309

2 comments on “Ernährungsministerin verheimlicht Studie zur Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln

  1. Ich finde es unglaublich, dass anscheinend jeder Minister/in selbst entscheiden kann, was die Bürger (sprich Wähler und Bezahler der Politiker) erfahren und was nicht.
    Ich sehe dieses als Verrat an und nicht duldbar

    Pfuiteufel

  2. Der Juncker – der schnüffelt lieber an Weingläsern und pflegt seine rote Nase und das versoffene Gehirn. DAS ist seine Lebensaufgabe. Zuerst jahrzehnte internationalen Unternehmen Vorteile verschaffen – dann dank EU die Leute die ganze Bevölerkung belügen und solange manipulieren, bis die seinen Scheiss glauben – und zusammen mit seinem Saufbruder (alt Buchhändler und Überstundenbetrüger Schulze) mit der Brüsseler Politik Europa auf den Untergang zu trimmen. DAS machen unsere Politiker dort. Und das Rollstuhlgrossmaul aus Deutschland ist der 3. im Bunde der Kriminellen. .

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