Der sagenumwobene Zauberwald Brocéliande (Videos)

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In Frankreichs keltisch geprägter Bretagne befindet sich ein geheimnisvoller Ort, der wie kein anderer mit den Sagen um König Artus, dem Zauberer Merlin und dem Schwert Excalibur in Verbindung gebracht wird: der Wald von Paimpont, der mit dem legendären Zauberwald Brocéliande identifiziert wird, in dem auch heute noch seltsame Dinge vor sich gehen sollen, und von dem man man sagt, dass man aus ihm herauskomme, wie aus einem Traum.

Der Hüter des Waldes von Brocéliande soll der Zauberer Merlin sein. Es heißt, er sei das Kind eines jungen Mädchens und des Teufels gewesen, er habe die Vergangenheit gekannt haben und sei in der Lage gewesen, die Zukunft vorherzusagen.

Schon in jungen Jahren sollen sich seine besonderen Fähigkeiten offenbart haben, indem er seine Mutter vor der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen bewahrte, den jungen Artus unterrichtete und später zu seinem vertrauenswürdigsten Beistand wurde.

Historische Überlieferungen

Der früheste schriftliche Bericht, in dem die magische Natur des Waldes erwähnt wird, stammt aus dem 12. Jahrhundert. Im Roman de Rou, einer Verschronik von Wace aus dem Jahr 1160, war Brocéliande bereits legendär.

Ein Jahrzehnt später wurde der Wald in die Artusliteratur eingearbeitet. Der erste, der dies tat, war Chrétien de Troyes, bevor er in den 1180er Jahren Perceval oder die Erzählung vom Gral schrieb. In Iwain oder der Löwenritter, geschrieben in den 1170er Jahren, erwähnte er den Wald und berichtete, dass Iwain, der Neffe von König Artus, Wasser aus einer dortigen Quelle auf einen Stein goss, wodurch ein heftiger Sturm ausbrach. Dies rief den Ritter Esclados le Ros auf den Plan, der den Wald verteidigte.

In der Zwischenzeit behauptete in Katalonien die Romanze Jaufré, dass sich der Wald in der Nähe des Palastes von König Artus befand, während der Gralsautor Robert de Boron die Verbindung zwischen Merlin und Brocéliande in seinem Gedicht Merlin erneut bestätigte. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts war der Wald gut in die Artuslegende eingearbeitet. Es ist daher ziemlich bemerkenswert, dass Brocéliande bis heute nicht der offizielle Name des Waldes ist.

Es gab fast endlose Diskussionen darüber, wo sich die Schauplätze der Legende befinden, und bis heute ist man sich immer noch uneins. Einige behaupten weiterhin, der Wald sei niemals physisch real gewesen. Es ist jedoch eine Tatsache, dass die Urkunde über die Nutzung und Bräuche des Waldes von Brocéliande aus dem Jahr 1467 besagt, dass Guy de Laval, der Herrscher von Comper, die Quelle besaß und dass nur er einen Sturm heraufbeschwören konnte.

De Laval wollte unbedingt dass das andersweltliche Privileg in einem juristischen Dokument vermerkt ist, was unterstreicht, dass im 15. Jahrhundert die physische Realität des Waldes allgemein akzeptiert und sein Standort bekannt oder zumindest gemeinsam vereinbart worden war.

Sagenumwobene Orte

Zu den sagenumwobenen Orten, die der Wald beinhaltet, gehören das Tal ohne Wiederkehr (Val sans Retour), in dem die Fee Morgan Le Fay ihre untreuen Liebhaber für alle Zeiten gefangen halten soll, der See von Comper, in dessen Unterwasserschloss der Ritter der Tafelrunde Lancelot von der Herrin des Sees, Viviane, aufgezogen worden sein soll, sowie das Grab des Zauberers Merlin.

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Des Weiteren gehören hierzu die Quelle von Barenton (Fontaine de Barenton), deren Wasser (wie bereits erwähnt) dazu in der Lage sein soll, es regnen zu lassen, wenn man es auf einen Stein, der “Freitreppe Merlins” genannt wird, gießt, das “Grab Merlins”, das aus einem Rest der megalithischen Allée couverte besteht, und wo sich jedes Jahr die Anhänger der Ritter der Tafelrunde versammeln, das “Haus der Viviane” (Hôtié de Viviane) aus roten Schieferplatten, das früher “Druidengrab” bezeichnet wurde, und “Merlins Sessel” (Siège de Merlin), wo der Legende nach der Zauberer Merlin gesessen haben soll, um zu meditieren und das Tal zu bewachen.

Außerdem soll hier die “Geheimnisbrücke” gestanden haben, auf der Viviane ihre Liebe zu Merlin preisgab und in einer Wolke verschwand.

Weitere Orte in Brocéliande sind die 3.500 Jahre alte Megalithanlage “Garten der Mönche” (Jardin aux Moines), das Grab der Riesen (Tombeau des géants), das einst “Hexenfelsen” genannt wurde, und die “Guillotine-Eiche” (Chêne à Guillotin) – ein hohler Baum mit einem Umfang von zehn Metern, in den angeblich zehn Personen hineinpassen und in dem sich während der französischen Revolution angeblich ein widerspenstiger Priester versteckt hielt.

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(Der bei der französischen Gemeinde Paimpont gelegene Wald, der heute nur noch etwa 70 km² umfasst, bedeckte früher große Gebiete der Bretagne)

Die Gralskirche in Tréhorenteuc

Am Rande des Waldes, d.h. im kleinen Dorf Tréhorenteuc, befindet sich die im 17. Jahrhundert erbaute Gralskirche L’église du Graal, die von 1942 bis 1962 restauriert wurde, und bei deren bunten Glasfenstern und Gemälden im Unterschied zu anderen Kirchen der christliche Glaube mit Bezügen der Artussage vermischt wird. Dies zeigt sich z.B. an einer Kreuzwegstation, bei der Jesus zusammen mit der halbnackten Morgana Le Fay dargestellt wird.

(Ein Fenster in der Kirche von Tréhorenteuc mit dem heiligen Gral)

Nebenbei bemerkt weist auch die christliche Überlieferung des heiligen Grals als Kelch des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern nicht nur Parallelen zur Gralslegende um Artus und den Rittern der Tafelrunde auf, sondern auch zum keltischen Kesselkult, dessen Variationen als indirekte Vorläufer der christlichen Legende des heiligen Grals anzusehen sind.

Der kleine Ort Tréhorenteuc am Rande des Brocéliande ist somit eine Anlaufstelle für weit angereiste Gralssucher, Esoteriker und Neo-Druiden sowie Mitglieder der Wiedererrichteten Keltischen Kirche (Église Celtique Restaurée). Man geht davon aus, dass sich der Name des Waldes etymologisch von Barc’h Helan herleitet, was “Reich der Druiden” bedeutet, und was seine starke Verbindung zu den keltischen Priestern in den Jahrhunderten vor Christus unterstreicht.

Zu Brocéliande gehört übrigens auch die Templerkapelle Saint-Jean.

Das Tal ohne Wiederkehr und der “Feenspiegel”-See

Einen zweistündigen Fußweg von Tréhorenteuc entfernt liegt das Tal ohne Wiederkehr, in dem Morgan Le Fay ihre untreuen Geliebten gefangen haben soll. Sie setzte ihre Fähigkeiten ein, um die Schuldigen in Stein ​​zu verwandeln: Sie wurden in den “Felsen der falschen Liebhaber” verbannt, der das Tal beherrscht.

Der Felsen hat tatsächlich die Form eines gebrochenen Herzens, und damit niemand anderes das gleiche Schicksal erleiden musste, das sie durchmachen musste, verzauberte sie das Tal: Treue Liebende sollten es ohne Gefahr durchqueren können, aber alle Untreuen sollten dort bleiben, als Gefangene einer unsichtbaren Barriere. Sobald sie gefangen wurden, verloren sie jegliches Zeitgefühl und waren blind für die Realität – ein Schicksal, das sie erdulden mussten, bis Lancelot den Zauber gebannt hatte.

Im Tal befindet sich auch der “Feenspiegel”, ein grünliches Gewässer, das ein Zugang zur Anderswelt sein soll. Wenn man den Legenden Glauben schenkt, handelt es sich dabei jedoch gar nicht um einen richtigen See, sondern nur um eine Illusion, die vom Zauberer Merlin heraufbeschworen wurde, um das auf seinem Grund stehende Kristallschloss für seine Geliebte Morgan Le Fay vor neugierigen Blicken fernzuhalten.

(Der “Feenspiegel”, ein See, der das Tor zu einer mythischen Anderswelt sein soll, mit dem darüber thronenden Schloss von Comper)

Es heißt, dass in der Nähe des Sees die sieben Feen von Koncorret lebten – deren Namen des Dorfes Concoret weiterlebt. Sie versteckten sich während des Tages und kamen während der Nacht zum Vorschein. Sie verbrachten die meiste Zeit damit, sich im Spiegelbild auf der Oberfläche des Sees zu bewundern, wovon sich der Name des Sees ableitet. Eines Tages verliebte sich eine der Schwestern in einen Mann, was zu einem heftigen Kampf mit ihren Schwestern führte. Das Blut der Feen floss ins Tal und verlieh so dem Tal seine rötliche Färbung.

Tatsächlich ist das Tal durch seinen roten Schiefer charakterisiert, der das Kennzeichen so vieler heiliger Stätten auf der ganzen Welt darstellt, als würde es das Blut von Mutter Erde selbst symbolisieren. Aber im Fall eines Tales werden wir auch daran erinnert, dass dies ein Zugang zu Mutter Erde selbst ist, der es den Menschen ermöglicht, in ihren Körper einzudringen. 

Die Quelle von Barenton

Seit dem 12. Jahrhundert berichten alte Legenden davon, dass an der Quelle von Barenton die Liaison zwischen dem Zauberer Merlin und Morgan Le Fay angefangen haben soll, als sich beide ineinander verliebten. Morgan Le Fay, die als die Hüterin der Quelle gilt, ließ ihn später in einen ewigen Schlaf sinken.

Das Wasser dieser Quelle soll magische Blasen bilden, die Ringelflechte heilen, Verrückte besänftigen und jungen Frauen zu einem Ehemann verhelfen. Dazu soll man der Legende nach eine Stecknadel ins Wasser werfen, während man die Worte spricht: “Stehe auf, Brunnen, ich gebe dir eine schöne Stecknadel”. Wenn dann der Brunnen zu sprudeln anfängt, sollen noch vor Ostern die Hochzeitsglocken läuten.

Der französische Esoterik-Schriftsteller Jean Markale behauptet, dass sich der Name Barenton von Bellanton oder Bel-Nemeton herleiten lässt, den heiligen Bezirk, in dem Bel, die keltische Sonnengottheit, verehrt wurde. Wenn dies zutrifft, dann trifft dies eindeutig den Kern der Sache, warum dieser Wald als “das Reich der Druiden” galt. Bereits lange vor Merlin waren diese Stätten für die Kelten äußerst wichtig, und es scheint, dass die Geschichten von Merlin nur eine mittelalterliche Fassade sind, die das Überleben des Ortes garantieren sollte.

Der Jungbrunnen “Fontaine de Jouvence”

Es gibt auch den Jungbrunnen (Fontaine de Jouvence), dessen Wasser eine verjüngende Wirkung haben soll, indem man beim Überschreiten des Wasserspiegels in das Land der ewigen Jugend gelangen soll.

Angeblich versammelten sich dort die Druiden bei den Tagundnachtgleichen und Sonnenwenden. Der Name stammt aus der Überlieferung, dass die Druiden zur Sommersonnenwende hier eine Zeremonie für die Neugeborenen durchgeführt haben. Einige Neugeborene kamen jedoch so frisch aus dem Mutterleib, dass sie noch nicht an den Ritualen teilnehmen konnten. Sie wurden stattdessen im folgenden Jahr initiiert, wenn sie bereits ein Jahr alt waren.

Diese Tradition gab dem Ort den Namen “Jungbrunnen”, da etwas ältere Babys als Neugeborene behandelt werden konnten, d.h. “ihre Jugend wiedererlangen” konnten. Es heißt, dass man dort heute zur Sommersonnenwende um Mitternacht immer noch seine Jugendlichkeit zurückerhalten könne, wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen.

Merlins Grab

Merlins Grab besteht aus den Überbleibseln einiger zertrümmerter Megalithen, d.h. jener auch “Hinkelsteine” genannten Menhire, die überall in der Bretagne zu finden sind. Ob es sich dabei wirklich um Merlins Grab handelt, ist jedoch fraglich, schließlich gibt es auch in Großbritannien solche Denkmäler mit ähnlichen Namen, allerdings soll neuen Forschungsergebnissen zufolge der Ursprung der Megalithkultur tatsächlich in der Bretagne liegen.

Das angebliche Grab Merlins selbst ist alles, was von einem neolithischen Galeriengrab von zwölf Metern Länge übrig geblieben ist. Im Jahr 1892 standen noch ein Dutzend Steinplatten, aber zwei Jahre später zerstörte der Grundbesitzer das Gelände. Einige glauben, er habe dies getan, weil er der Ansicht war, dass sich darunter riesige Goldschätze befinden. Heute sind nur noch zwei Steine davon ​​übrig.

Es fällt daher einigen schwer zu akzeptieren, dass dies tatsächlich das Grab dieses berühmten Magiers sein soll. Und soll er denn nicht auch das ewige Leben erlangt haben? Ungeachtet dessen kommen Tausende hierher, um dem Zauberer ihre Aufwartung zu machen, und reihen sich damit in eine Tradition ein, die mehrere Jahrhunderte in die Vergangenheit zurückreicht. Es wird gesagt, dass Merlin gelegentlich in “seinen” Wald zurückkehrt, um sich auf diesen beiden Steinen auszuruhen.

Merlins Sessel

Oberhalb des Sees befindet sich über dem Tal thronend “Merlins Sessel”. Es heißt, dass der Zauberer hierher gekommen ist, um von einer Felsformation aus, die an den Rücken eines Drachen erinnern soll, den Sonnenuntergang über dem Wald zu beobachten.

Der französische Forscher Alain Bocher behauptet, dass die grafische Darstellung der verschiedenen heiligen und antiken Stätten des Waldes von Brocéliande auf einer Karte zeige, dass ihre Positionierung nicht zufällig ist, sondern die Umrisse der Konstellation des Drachen (Draco) zeigt. Er fragt sich daher, ob dies der Grund dafür ist, warum der Nachname von König Artus Pendragon war, was “der Kopf des Drachen” bedeutet.

Der Stern Thuban ist Teil dieser Konstellation. Als vor 5.000 Jahren hier viele der Megalithdenkmäler errichtet wurden, war dies der Polarstern. In vielen Legenden war der Drache eine mythische Kreatur, die einen Ort bewachte. Es ist klar, dass im Fall von Brocéliande das Sternbild des Drachen in die Landschaft integriert wurde. Tausende von Jahren später wurde der Ruhm der Kreatur von Merlin, dem Ratgeber des großen Drachen – König Artus -, usurpiert.

(Die Anordnung der sagenumwobenen Orte des Brocéliande ergibt das Sternbild Draco)

Der Wald Brocéliande zeigt somit, dass sich die Dinge in Wirklichkeit nur wenig ändern. Die Legenden können sich ändern, neue Charaktere treten an die Stelle anderer, aber es scheint, dass die heiligen Stätten in Ehren gehalten werden, was auch immer passiert. Warum? Vielleicht, weil in der Tat andersweltliche Kräfte am Werk sind, die dieses Land bewachen und sicherstellen, dass es niemals in Vergessenheit gerät.

Literatur:

Wissen in Stein – Das Geheimnis der Pyramiden Ägyptens und Mittelamerikas [2 DVDs]

Ancient Aliens Seasons 1-6

Das Geheimnis der Pyramiden [2 DVDs]

DIE PYRAMIDEN VON BOSNIEN. Mitten in Europa stehen die größten Pyramiden der Welt [erweiterte Neuausgabe der Limited Edition]

Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=5ckQFhv1tIQ

Quellen: PublicDomain/maki72 für PRAVDA TV am 01.05.2019

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