Italiens Innenminister Salvini kündigte jetzt an, die Goldreserven der italienischen Zentralbank Banca d’Italia konfiszieren zu wollen. Das Gold gehöre dem Volk und solle wieder in den Besitz demokratisch gewählter Volksvertreter zurückgeführt werden, berichtete die „Financial Times“.
Zuvor forderte Salvini den Vorsitzenden der Banca d’Italia auf, seinen Platz zu räumen, da dieser unfähig gewesen sei, die italienische Bankenkrise zu verhindern. Die italienische Zentralbank steht in der Kritik, mangelnde Loyalität gegenüber dem italienischen Volk zu besitzen.
Medienberichten zufolge will die italienische Regierung aus Lega und Fünf Sterne die Goldreserven dazu nutzen, um die wirtschaftlichen Probleme wieder in den Griff zu bekommen und das Haushaltsdefizit in diesem Jahr zu begrenzen. Zudem soll damit eine geplante Mehrwertsteuererhöhung in 2020 vermieden werden.
Die Lega will jetzt ein Gesetz einbringen, welches das Gold der Zentralbank wieder zum Staatsbesitz erklärt. In dem Papier, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, heißt es, die Bestände könnten abgegeben werden, wenn dies „durch die Verfassung authorisiert wird“.
Die Äußerungen Salvinis, die die „Unabhängigkeit“ der italienischen Zentralbank bedrohen, deren ehemaliger Chef Mario Draghi ist, veranlassten den italienischen Wirtschaftsminister Giovanni Tria dazu, die Unabhängigkeit der Zentralbank zu verteidigen (Der IWF bereitet ein Goldverbot vor).
Tria distanzierte sich von Überlegungen Gold zu verkaufen, um Haushaltsdefizite auszugleichen. Einzig die EZB könne über Italiens Goldreserven für Finanztransaktionen verfügen, sagte Tria dem Fernsehen.
Das Gesetz über den Goldbesitz, das von dem euroskeptischen Abgeordneten Claudio Borghi von der Lega vorgelegt wurde, hat für weitere Spannungen zwischen der Banca d’Italia und der Regierung gesorgt. Das Gesetz solle nur klarstellen, dass das Gold dem Staat und nicht der Regierung gehöre, so Borghi.
Der Gesetzentwurf, der vom Finanzausschuss des Unterhauses geprüft wird, ist eine Auslegung der Gesetzgebung, wonach die Zentralbank das Gold „hält und verwaltet, während der Staat der rechtmäßige Eigentümer ist.“
Die Goldreserven der Banca d’Italia (2.534 Tonnen) sollen laut Welt Goldkonzil nach den USA und Deutschland die drittgrößten der Welt sein.
„Das Gold gehört den Italienern, nicht den Bankiers“, sagte Giorgia Meloni, Parteivorsitzende der Partei Fratelli d’Italia, einer nationalkonservativen Oppositionspartei. „Wir sind bereit, überall in Italien zu kämpfen und wenn nötig Italiener auf die Straße zu bringen.“
Wie wird die Finanzelite auf die ständigen Attacken der italienischen Regierung reagieren? („Ungedeckte Geldsysteme scheitern“: Kommt der Goldstandard zurück? (Video))
Bereitet Trump einen neuen Goldstandard vor?
Der US-Präsident nominiert zwei neue Kandidaten für den Vorstand des U.S. Federal Reserve Systems. Einen Vertreter gab er bereits bekannt. Einen zweiten konservativen Mann hat er im Auge. Beide sind Anhänger gold-gedeckten Geldes. Und seine eigene Faszination für den Goldstandard hat Trump bereits vor seiner US-Präsidentschaft zum Ausdruck gebracht.
Neubesetzung der Fed
In Washington steht die Neubesetzung des Vorstands des U.S. Federal Reserve Systems an. Im Fed-Board sind normalerweise sieben Mitglieder vorgesehen. Sie sind bei den regelmäßigen Zinsentscheidungen stimmberechtigt. Derzeit sind aber nur fünf Posten besetzt, inklusive Fed-Chef Jerome Powell. Die Fed-Mitglieder werden vom US-Präsidenten nominiert und vom US-Senat im Amt bestätigt. Und nun wird es interessant.
Donald Trump hat zwei Kandidaten im Auge, die Anhänger des Goldstandards sind. Der Nachrichtendienst Bloomberg macht diesen Aspekt in einem Artikel zum Thema. Autor Peter Coy verweist darauf, dass sich der US-Präsident vor seiner Wahl fasziniert über goldgedecktes Geld gezeigt hat. So sagte er im März 2015 in einem Interview unter anderem: „Den Goldstandard zurückzubringen wäre sehr schwierig. Aber Mensch, das wäre wundervoll.“ (Trumps nächster Schlag: Dollar durch Gold als globale Währung ersetzen)
Goldbindung erwünscht
Mit dem US-Ökonomen Stephen Moore hat er bereits einen konservativen Mann für einen der Fed-Posten nominiert, der keine der üblichen Karrieren als Banker oder Finanzpolitiker vorweisen kann. Moore in einem CNN-Interview: „Ich bin für eine starke Wirtschaft, einen starken Dollar, stabile Preise und hohe Löhne“. 2015 erklärte er laut Bloomberg, der Goldstandard sei „sehr viel besser als das, was wir jetzt haben“.
Moore sagte aber auch, es sei besser, den Dollar an einem Korb an Rohstoffen zu binden also nur an das Gold.
Bloomberg schreibt, der zweite Kandidat sei ein noch größerer Schock für das Establishment. Trump plane, Herman Cain als Fed-Mitglied zu nominieren. Er war bis Mitte der 90er-Jahre Firmenchef der Restaurantkette Godfather’s Pizza und 2012 als Präsidentschafts-Kandidat für die Republikaner nominiert.
Cain wird mit folgenden Worten zitiert: „Gold ist Kryptonit für Politiker, die viel Geld ausgeben. Für die Schnorrer und Plünderer in der Regierung ist es wie Sonnenlicht und Knoblauch für Vampire“ (Krisenvorbereitung: Rekord – Russland tauscht Dollar gegen Gold im großen Stil).
Timing
Einschätzung: Es wird im Rahmen der enormen Verschuldung der USA/der Welt und dem ungebremsten Wachstumsbestreben mehr als schwierig sein, das System ohne Not vom reinen Kreditgeld zu loszueisen. Anders sieht es aus, wenn das Finanz- und Geldsystem nach einem möglichen großen Crash reformiert werden muss (Goldverbot? Mit Sicherheit wird es das geben!).
Literatur:
Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab
Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört
Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung
Quellen: PublicDomain/watergate.tv am 12.04.2019
Top Salvini.
Italien macht es vor.
Das deutsche Gold liegt immer noch in den USA,dass müssen wir auch noch einforern und wieder nach Deutschland zurückholen.