In der Antike sprach man von Sternentoren, in der Wissenschaft klingt das ein wenig anders. Hier heißen sie Schwarzen Löcher, Wissenschaftler sprechen hier von eine Art „kosmischer Fahrstuhl“, der von Raumschiffen zur Beschleunigung genutzt werden können.
Schon lange gehen UFO-Forscher und Wissenschaftler von der Vermutung aus, dass auch außerirdische Zivilisationen Schwarze Löcher nutzen, um den Raum-Zeit-Korridor zu überbrücken. Nun bestätigt auch der Astronom und Professor David Kipping vom Cool Worlds Labor an der Columbia Universität, dass zukünftige Raumschiffe vielleicht bald schon einen sogenannten „Halo-Drive“ nutzen könnten, um mithilfe der Schwerkraft eines Schwarzen Loches zu bislang nie erreichte Geschwindigkeiten zu gelangen.
Stehen wir vielleicht heute schon vor einem neuen, revolutionären Zeitalter der Weltraumfahrt? Von Frank Schwede.
Als Galileo Galilei im 17. Jahrhundert den Nachthimmel über Padua durch sein kleines Teleskop beobachtete, kam ihm irgendwann der Gedanke, dass unsere Milchstraße aus Millionen von Sternen besteht. Heute wissen wir, dass es zwischen hundert und dreihundert Milliarden sind, die als heller schmaler Streifen am Nachthimmel zu beobachten sind.
Alpha Centauri ist mit 4,34 Lichtjahren eines der uns am nächsten gelegenen Sternensysteme in der Milchstraße. Eine Reise dorthin würde mit Lichtgeschwindigkeit rund zwanzig Jahre dauern und wäre zudem mit enormen Kosten, Treibstoff und Energie verbunden.
David Kipping ist aber davon überzeugt, dass es mit einem „Dyson-Slingshot, einem Swing by-Manöver“ durchaus möglich ist, nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen zu sparen. Dieses Verfahren sieht vor, das Raumschiff in Schwung zu versetzen, in dem es mithilfe von Schwerkraftumlenkung die Gravitation zweier sich eng umkreisender Neutronensterne ausnutzt.
In diesem Fall würde das Raumschiff das Zweifache der Rotationsgeschwindigkeit eines binären Sternenpaares aufnehmen, bevor es schließlich selbst mit hoher Geschwindigkeit aus dem System herauskatapultiert wird.
Ganz neu ist dieses Prinzip nicht. Seit Ende der 1950er Jahre nutzen auch Raumsonden dieses Verfahren, in dem sie Schwerkraft und Bewegung von Himmelskörpern zur Geschwindigkeitsaufnahme und auch zur Navigation nutzen.
Allerdings bewegen sich Planeten vergleichsweise nur sehr langsam, deshalb kann ein Raumschiff nur um das maximal Zweifache der Bewegungsgeschwindigkeit des Planeten beschleunigt werden.
Benannt ist dieses Verfahren nach dem britisch-US amerikanischen Physiker und Mathematiker Freeman Dyson, einem Visionär, der in die Zukunft geschaut und erkannt hat, dass neue Antriebssysteme notwendig sind, um eines schönen Tages auch ferne Planeten und Galaxien bereisen und entdecken zu können (Geheime Weltraumprogramme und Allianzen mit Außerirdischen (Video)).
Wörtlich sagte Dyson:
Sollte sich unsere Spezies sowohl was die Bevölkerungszahl als auch die Technologie betrifft weiter derart schnell entwickeln, so könnte die Zeit kommen, in der wir uns in ferner Zukunft in astronomischen Maßstäben entwickeln können und auch müssen. Zudem sollten wir uns bei der Suche nach außerirdischem Leben und technologisch fortgeschrittener Intelligenz auch die Frage stellen, welche beobachtbaren Phänomene eine solche hochentwickelte Technologie möglicherweise erzeugen könnte.
Selbst wenn wir heute derartige Konzepte noch nicht nutzen können, könnten andere Zivilisationen dazu schon in der Lage sein und dabei entsprechende von der Erde messbare Signaturen, sogenannte Techno-Signaturen, hinterlassen.“
Allerdings sind Manöver dieser Art nicht ganz ohne Risiko. Nicht für das Raumschiff, sondern auch für seine Besatzung, denn es besteht durchaus die Gefahr, dass das Schiff aufgrund der starken Rotation buchstäblich auseinanderbricht. Wörtlich sagt David Kipping:
„Das Problem der Nutzung eines binären Neutronensystems zur Beschleunigung liegt darin, dass ein Raumschiff sich direkt auf dieses rotierende und aufgrund seiner extrem komprimierten Masse die Raum-Zeit krümmende Systeme zubewegen müsste, ohne dabei von diesem angezogen und zerstört zu werden.
Zudem würden hierbei gewaltige Schwerkräfte und Strahlung auf das Raumschiff und seine Besatzung einwirken. Binäre Neutronensysteme wären also ein extrem riskanter Mechanismus zur Beschleunigung eines Raumschiffs auf die zur interstellaren Reise notwendige relativistische Geschwindigkeit.“
Im richtigen Moment mit dem Laser in das Schwarze Loch feuern
Kipping geht sogar noch einen Schritt weiter und kombiniert Dysons Theorie mit der Idee eines Starshot-Laserantriebs in Verbindung mit zwei sich umkreisenden Schwarzen Löchern, da deren Beschleunigungswirkung aufgrund des binären Systems umso stärker ist (Bob Lazar, Area 51 und UFOs: Die Geschichte von einem Mann der auszog, um der Welt die Wahrheit zu sagen (Videos)).
Kipping stützt sich in diesem Fall auf die Messung von Gravitationswellen nach dem Zusammenstoß zweier Schwarzer Löcher. Kipping wörtlich:
„Diese Umgebung wäre geradezu perfekt für das Dyson-Slinghot-Manöver. Aber auch hier wäre es viel zu gefährlich, sich den beiden Schwarzen Löchern anzunähern. Man stelle stattdessen sich ein Raumschiff vor, das mit einem Laser ausgestattet ist. Nun studiert man die beiden Schwarzen Löcher und feuert im richtigen Moment direkt auf eines der Schwarzen Löcher ab.“
Nach jüngsten Schätzungen und Beobachtungen ist davon auszugehen, dass allein in unserer Milchstraße rund hundert Millionen Schwarze Löcher existieren und sogar rund zehn Millionen Binärsysteme.
Wenn sich zwei Schwarzer Löcher umkreisen, entsteht eine gigantische Rotationsenergie, die nach Ansicht Kippings wie eine Art Gravitationsspiegel wirken können, nämlich dann, wenn Photonen an der Grenze zum Ereignishorizont direkt auf die Quelle zurückkreisen. Kipping wörtlich:
Ein binäres Schwarzes Loch gleicht also einer Anordnung zweier gewaltiger Spiegel, die sich gegenseitig mit hoher Geschwindigkeit umkreisen.“
Kipping spricht in seinem Gedankenmodell von einem „Halo-Antrieb“, der die vom Spiegel zurückgelenkten Photonen des Bordlasers nutzt, wenn sich einer dieser Spiegel auf das Raumschiff ausrichtet oder zubewegt.
Auf diese Weise wird der sich mit in Lichtgeschwindigkeit bewegende Laser um das Schwarze Loch gelenkt, dass dieser wieder auf das Raumschiff zurückgeführt wird, sodass das Schiff auf diese Weise von den Photonen weggeschoben wird (Bestsellerautor Michael Salla bestätigt die Existenz von Geheimtechnologie und Geheimen Weltraumprogrammen (Video)). Kipping:
Zunächst schießt das Raumschiff Photonen in Richtung des Schwarzen Lochs ab, schon dieser Vorgang gibt dem Raumschiff Schub in die entgegengesetzte Richtung. Das liegt daran, dass Licht zwar keine Masse, dafür aber dennoch einen Impuls besitzt. Als nächstes rast dieses Licht um das Schwarze Loch herum, welches sich mit extremer Geschwindigkeit auf das Raumschiff zubewegt.
Der Laser-, also Lichtstrahl, hat nun ein Schwerkraftschubmanöver durchgeführt und würde auf diese Weise normalerweise Geschwindigkeit aufnehmen. Doch das Licht kann nicht schneller reisen als die ihm bereits eigene Lichtgeschwindigkeit zulässt. Statt also schneller zu werden und Energie auf kinetische Weise aufzunehmen, wie ein Raumschiff das tun würde, nimmt unser Laserstrahl Energie von Form von Frequenz auf.
Unser Lichtstrahl kehrt also sehr viel energiereicher zum Raumschiff zurück, als er von diesem ursprünglich ausgesandt wurde, da das Schwarze Loch wie der besagte Spiegel wirkt. Das Raumschiff kann diese Energie nun wieder absorbieren und zusätzlich Schub aufnehmen.
Man segelt also geradezu auf dem selbstausgesandten Laserstrahl und beschleunigt dabei natürlich zusätzlich. Doch nicht nur das. Auf diese Weise hat das Raumschiff nicht nur alle für den Laser aufgewandte Energie zurückgewonnen, sondern der zurückgekommene Laserstrahl ist sogar noch energiereicher geworden.
Somit könnte der Energievorrat des Raumschiffs kostenfrei aufgeladen werden. Durch den Lichthalo um das Schwarze Loch, deshalb die Bezeichnung Halo Drive, könnte das Raumschiff zudem immer mehr und mehr beschleunigt werden, bis dessen Geschwindigkeit der des genutzten Schwarzen Lochs entspricht.
Ab diesem Moment kommt der Laser dann zwar nicht mehr zum Raumschiff zurück. Am Ende kann die gewonnene Energie sowohl zum Aufladen der Energievorräte als auch zum Antrieb genutzt werden, wodurch man wieder genauso viel Energie zur Verfügung hat wie zuvor, während sich das Raumschiff um bis 33 Prozent schneller als das Schwarze Loch – also mit relativistischer Geschwindigkeit – bewegen würde. Auf diese gleiche Art und Weise – nur eben genau umgekehrt – ließe sich ein Raumschiff natürlich auch wieder verlangsamen und abbremsen – vorausgesetzt am anvisierten Ziel gibt es ein Schwarzes Loch.“
Eine falsche Bewegung und das Raumschiff reißt auseinander
Allerdings muss auch David Kipping zugeben, dass das Konzept noch nicht ganz ausgereift ist, um es von heute auf morgen in die Realität umsetzen zu können. Zum einen mangelt es noch an einem geeigneten Raumschiff, zum anderen sind Manöver dieser Art eine enorme Herausforderung für die Bordcrew, da reicht eine falsche Bewegung und das Schiff wird von den Kräften der Schwarzen Löcher regelrecht in Stücke gerissen. Und es gibt da noch ein Problem (Enthüllt: Die USA setzen High-Tech Spionage-Dreieck TR 3B weltweit über Krisengebieten ein (Videos)).
David Kipping:
„Wie wir zunächst zu einem derart nutzbaren Schwarzen Loch gelangen, ist natürlich das Hauptproblem. Ich stelle mir das aber eher wie ein interstellares Autobahnsystem vor. Zunächst muss man zwar einmal den Weg zur Autobahn zahlen, kann dann aber durch die Galaxie reisen, so viel wie man will, ohne nachtanken zu müssen.“
David Kipping ist für die Zukunft optimistisch. Vom Ehrgeiz gepackt, will er sich in einem weiteren Fachartikel nun Gedanken darüber machen, wie so ein Schwarzes Loch geentert werden kann. Dass Potential binärer Schwarzer Löcher ist nach Ansicht des Astronomen groß. Immerhin soll es nach Informationen Kippings mindestens zehn Millionen solcher Binärsysteme geben und jedes einzelne davon ist ein potentieller Raumschiff-Beschleuniger.
Kipping kann sich auch gut vorstellen, dass es irgendwo da draußen fortschrittliche Zivilisationen gibt, die dieses interstellare Autobahnnetzwerk bereits benutzen, um etwa zu uns zu kommen.
Bleiben Sie aufmerksam!
Literatur:
Die Weltraumverschwörung: Wer beherrscht die Herrscher der Erde?
Quellen: PublicDomain/Frank Schwede am 19.03.2019