Europas Stromnetz stand im Januar am Rande des Totalausfalls

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Anfang Januar kam es im europäischen Stromnetz zu einer Verkettung von Umständen, die fast ein Blackout ausgelöst hätten. Millionen Haushalte in Europa mitten im kalten Winter ohne Strom: Dieses Szenario hätte im Januar beinahe eintreten können.

Das zeigt die Stromnetzfrequenz, die am 10. Januar 2019 gegen 21 Uhr auf 49,8 Hertz abgesunken ist. Für Experten ist das die entscheidende Grenze, ab der Schutzmechanismen in Kraft gesetzt werden – zuletzt vor zwölf Jahren, als in Frankreich zehn Millionen Haushalte präventiv vom Strom genommen wurden.

Offenbar konnten dieses Mal Gegenmaßnahmen greifen, sodass es zu keinen großflächigen Ausfällen kam. Laut Experten schrammte Europa aber „knapp an einer Katastrophe“ vorbei.

Verantwortlich dafür könnte vor allem der Stromhandel gewesen sein, vermutet der Bundesheer-Major und ausgewiesene Blackout-Spezialist Herbert Saurugg. So gehen Kraftwerke manchmal zu früh vom Netz, während andere sich zu langsam zuschalten.

Das Resultat ist eine Unterdeckung. Passiert dann zusätzlich etwas – Anfang Januar etwa ein Kraftwerksausfall in Spanien -, dann trennt das Stromnetz nur mehr wenig von einem umfassenden Blackout, der bei 48 Hertz einsetzt.

Laut Angaben des österreichischen Übertragungsnetzbetreibers APG löste „ein Datenfehler an einem Netzregler“ im Gebiet der deutschen TenneT, den Störfall aus.

Deutschland ist in vier Regelzonen aufgeteilt, die von den Unternehmen 50Hertz, TenneT, Amprion und TransnetBW gemanagt werden. Der Vorfall im Jahr 2006, als ein Riss durch das Netz in Europa gegangen ist, sei wesentlich gravierender gewesen als der jüngste Vorfall.

Die Störung Anfang Januar habe gezeigt, dass das europäische Schutzsystem nach dem Frequenzabfall gegriffen und die Frequenz sofort wieder in den Normalbetrieb zurückgeführt habe, sagte Klaus Kaschnitz, APG-Betriebsdirektor und einer der APG-Krisenmanager, am Dienstag (Stromnetz in Deutschland: Der totale Blackout rückt näher)

Vorsorge wichtig

Da Strom nicht in relevanter Menge gespeichert werden kann, müssen Verbrauchsspitzen ebenso wie zu geringe Stromabnahme ausgeglichen werden. Hier kommt die Netzfrequenz ins Spiel. In Europa fließt Wechselstrom einheitlich mit einer Frequenz von 50 Hertz.

Dieser Takt muss genau eingehalten werden. Nimmt die Last plötzlich zu – etwa durch eine Verbrauchsspitze oder durch den Ausfall eines großen Kraftwerks -, dreht der Generator langsamer, die Frequenz sinkt. Die Techniker müssen nun blitzschnell reagieren, da andernfalls der vollständige Zusammenbruch des Stromnetzes droht.

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Zwischen 49,8 Hertz und 48 Hertz scheine es noch viel Spielraum zu geben, allerdings „gehe es dann relativ schnell, und zwar nicht linear, sondern exponentiell“, sagt Saurugg. Binnen weniger Sekunden drohe ein Totalausfall.

Saurugg verweist in diesem Zusammenhang darauf, wie wichtig eine entsprechende Vorsorge sei. Gerade bei einer Wetterlage wie der aktuellen dauere es, bis alle Funktionen wiederhergestellt seien (Immer mehr Haushalte können ihren Strom nicht bezahlen).

Deshalb sollten Bürger jedenfalls ausreichend Wasser und Essensvorräte bereithalten. Empfohlen werden etwa Haltbarmilch, Zucker, Gemüse oder Hülsenfrüchte in Dosen sowie Nahrungsmittel, die man mit Kochwasser zubereiten kann – idealerweise besitzt man dann auch einen Gaskocher (Krisenvorsorge: Mit dem Solarkocher können Sie energieunabhängig kochen, grillen und backen (Videos)).

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Denn ein Blackout betrifft nicht nur akut die Stromversorgung, sondern hat auch längere Auswirkungen. So können etwa Lebensmittel verderben, weil die Kühlkette unterbrochen wird.

Literatur:

Welt am Limit: Elf Episoden, um sie um den Schlaf zu bringen

Freie Energie – Die Revolution des 21. Jahrhunderts

Das Freie-Energie-Handbuch: Eine Sammlung von Patenten und Informationen (Edition Neue Energien)

Quellen: PublicDomain/derstandard.at am 23.01.2019

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3 comments on “Europas Stromnetz stand im Januar am Rande des Totalausfalls

  1. Und wenn es mal keinen Strom gibt…dann lebt man eben ohne ihn!
    Ich habe es gelernt, nachdem mir in einer finanziellen Trockenzeit der Strom gekappt wurde!

    Anfangs ist man hilflos. Lichtschalter funktionieren nicht, der Herd bleibt kalt. Aber Stück für Stück lernt man dazu.
    Nach 3 Monaten hatte ich alles wieder im Griff. Das Leben lief ohne Strom weiter. Als ich ihn wieder hatte, war er ungewohnt!
    Ich habe einiges aus dieser Zeit mitgenommen. Koche heute noch ohne Strom, es ist einfach angenehmer und zudem günstiger. Radio mit Batterien und Bücher im Licht der Petroleumlampe bringen einen sanft runter. Wer ohne Strom nicht leben kann, ist im Grunde garnicht fähig, zu überleben.

  2. Kann mal jemand fundiert erklären, warum gerade 2 Hz weniger gleich einen Netzzusammenbruch bedeuten sollen? Die Eisenbahn fährt mit nur 16,7 Hz !
    Angstmache ohne ausreichende Erklärung brauche ich nicht.

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