Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstagnachmittag die neue Farm Bill 2018, die die Agrarpolitik für die nächsten fünf Jahre festlegt. „Wir müssen uns um unsere Bauern und Viehzüchter kümmern“, sagte Trump auf der Pressekonferenz.
Und weiter: „Sie sind das Herz und die Seele unserer Nation“. Die Farm Bill 2018 legalisiert den industriellen Hanfanbau in den USA, nachdem die Hanfernte jahrzehntelang von einem breiteren Cannabisverbot betroffen war. Obwohl die Ernte illegal war, wuchs der Markt für Hanfprodukte. Aus diesem Grund wurden Hanfprodukte importiert.
Obwohl der Schritt weithin als völlige Legalisierung bezeichnet wurde, ist es wichtig zu beachten, dass nach wie vor strenge Vorschriften gelten. Obwohl Hanf nicht mehr in die Zuständigkeit des Justizministeriums fällt, müssen interessierte Landwirte dem US-Landwirtschaftsministerium (USDA) die Anbaupläne vorlegen und sie prüfen lassen.
„Die Farm Bill 2018 ist ein 807-seitiges Dokument. Hanf wird in diesem Dokument nur an wenigen Stellen erwähnt, aber die Auswirkungen auf die Branche sind episch“, sagte Dr. Jenelle Kim, Mitbegründerin von JBK Wellness Labs. Und weiter: „Letztendlich wird die Farm Bill die Ära des Hanfverbots beenden und bestätigt, dass Hanf ein landwirtschaftliches Gut ist“.
Es wird aus dem Controlled Substances Act entfernt, womit er nicht mehr mit einer kontrollierten Substanz verwechselt wird, wie Marihuana, so Kim. Von Marihuana spricht man nur, wenn es um die Hanfblüten von weiblichen Pflanzen geht, die nach dem Trocknen konsumiert werden – das extrahierte Harz wird zu Haschisch weiterverarbeitet. Bei Medizinalhanf kommen sowohl Cannabis Sativa als auch Cannabis Indica zur Verwendung (Italienische Bauern bauen Hanf an, um verseuchte Böden zu reinigen).
Nutzhanf hat einen nahezu unwirksamen THC-Gehalt von unter 1 Prozent. In der EU sind bereits 52 Nutzhanf-Sorten zum Anbau erlaubt. Hanf ist ein nachwachsender Rohstoff, der so gut wie ohne Pflanzenschutzmittel wächst.
Der Rohstoff dient zur Herstellung ganz unterschiedlicher Produkte und wird wegen seiner guten Umweltbilanz besonders geschätzt. Für Hanfsamen und Hanföl braucht man weibliche Pflanzen, während für Textilien die nichtblühenden Sprossen verwendet werden.
In den USA wird die Drug Enforcement Administration zukünftig nicht mehr in der Lage sein, den zwischenstaatlichen Handel mit Hanfprodukten zu stören, fügte Kim hinzu, was Banken, Händlern, Kreditkartenunternehmen, E-Commerce-Plattformen und Werbeplattformen die Türen öffnet, um Geschäfte mit Hanfunternehmen zu tätigen.
„The Farm Bill ist ein monumentaler erster Schritt für die Hanfindustrie und ein großer Gewinn für die amerikanische Landwirtschaft“, sagte Jonathan Vaught, CEO und Mitbegründer des in Colorado ansässigen Biotech-Unternehmens Front Range Biosciences (Die gesunde Wirkung von Hanftee).
Und weiter: „Es ermöglicht den Landwirten den legalen Hanfanbau im ganzen Land, fördert das Beschäftigungswachstum im Inland und hält die Vereinigten Staaten auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig“. „Die Farm Bill ist auch ein wichtiger Gewinn für die Cannabisindustrie, da sie den Nutzen von Cannabis als Kulturpflanze unterstreicht“, Jonathan Vaught.
Die Cannabisindustrie rechnet nun mit steigenden Investitionen, neuer Forschung, größeren Anbauflächen und steigen Umsätzen. Insgesamt gehen Prognosen von einem 22 Milliarden US-Dollar-Markt in 2022 aus (Nachdem er seinen eigenen Krebs mit Cannabisöl kuriert hat, heilte dieser Arzt mehr als 5.000 Patienten).
Geschichte
Hanf gehört zu den ältesten und vielfältigsten Kulturpflanzen der Menschheit. Er war über sechs Jahrtausende ein ökonomisch wichtiger Lieferant für Fasern, Nahrungsmittel und Medizin.
Hanf wurde in fast allen europäischen und asiatischen Ländern angebaut und stellte eine wichtige, zum Teil die wichtigste Rohstoffquelle für die Herstellung von Seilen, Segeltuch, Bekleidungstextilien, Papier und Ölprodukten dar. Die geschichtliche Bedeutung des Rohstoffes Hanf beruht vor allem auf der Nutzung der Faser als technisches Textil. Hier hat Hanf wiederholt Geschichte geschrieben.
In China wurden etwa 2.800 v. Chr. die ersten Seile der Welt aus Hanffasern gedreht und etwa 100 v. Chr. das erste Papier der Welt aus Hanffasern geschöpft. Es gibt sogar Hinweise, dass in China schon im 28. Jahrh. v. Chr. Kleider aus Hanffasern gefertigt wurden.
Das älteste erhaltene Hanftextil wird auf ca. 1.000 v. Chr. datiert. Im 17. Jahrhundert, zu den Hochzeiten der Segelschifffahrt, erlebte der Hanf in Europa seine Blütezeit. Fast alle Schiffsegel und fast alles Takelwerk, Seile, Netze, Flaggen bis hin zu den Uniformen der Seeleute wurden aufgrund der Reiß- und Nassfestigkeit aus Hanf hergestellt.
Jedes Schiff benötigte für seine Grundausstattung alle zwei Jahre 50 bis 100 t Hanffasern. Bis ins 18. Jahrh. waren Hanffasern zusammen mit Flachs, Nessel und Wolle die Rohstoffe der europäischen Textilindustrie. Aus den Hadern (Lumpen) wurde Zellstoff für die Papierproduktion hergestellt.
Der Niedergang der deutschen und europäischen Hanfwirtschaft begann im 18. Jahrh. und setzte sich bis ans Ende des 20. Jahrh. fort, wo Hanf fast bedeutungslos geworden war – erst in den letzten Jahren ist das Interesse an Hanf wieder stark gewachsen.
Ursachen für den Niedergang: Durch die Mechanisierung der Baumwollspinnerei trat die Baumwolle ihren Siegeszug um die Welt an. Der starke Rückgang der Segelschifffahrt traf die Hanfwirtschaft zusätzlich. Nachdem Mitte des 19. Jahrh. die Herstellung von Zellstoff aus Holz erfunden worden war, verlor Hanf auch seine Bedeutung für die Papierindustrie (WHO zweifelt an der Cannabis-Prohibition).
Schließlich gerieten die europäischen Hanffasern durch die Importfasern Jute, Sisal, Abaca und Hanf aus Russland unter Druck; im 20. Jahrh. eroberten dann synthetische Fasern die technischen Einsatzgebiete.
Jetzt gilt es, einen Mann vorzustellen, der als Hauptfeind des Cannabis in die Analen eingegangen ist. Jemand, der das Spiel mit den Medien beherrscht, wie seiner Zeit nur Goebbels. Einer, der log wie gedruckt. Vorhang auf, hier kommt Dirty Harry Anslinger: In den 30’er Jahren war die Hanfpflanze einigen machthungrigen US-Amerikanern ein Dorn im Auge und Geldbeutel: dem Ölmagnaten und Bankier Mellon, dem Holzpapierfabrikanten und Medienzar Hearst, dem Chemieriesen Du Pont. Sie hatten keinerlei Interesse an einer Nutzung der Hanfpflanze, verdienten sie doch ihr Geld mit holzhaltigen Papier und Kunstoffen.
Der Papierkrieg um den Hanf war bereits in vollem Gange: Am 14. Oktober 1916 veröffentlichte das amerikanische Landwirtschaftsminesterium ein Bulletin über „Hanfwerg als Material zur Papierherstellung“. Die Agrarwissenschaftler hatten herausgefunden, daß ein Hektar Hanf, der als einjährige Pflanze bis zu sechs Meter hoch wächst, zu Pulpe (Papierbrei) verarbeitet, dieselbe Menge Papier ergiebt, wie 4,1 Hektar Wald. Voraussetzung für diese extreme Produktivitätssteigerung in der Papierherstellung sei, so das „Department of Agriculture“, eine moderne Technik, die das Abziehen der Hanffasern erleichtert (50-jähriger Mann heilt Lungenkrebs mit Cannabisöl, und verblüfft Medien (Videos)).
Für ihren Versuch hatten die Forscher noch, wie die Chinesen damals, von Hand gestrippt. Das neuartige an der ausprobierten Methode war, daß sie das Papier nicht aus den Fasern gewannen, sondern aus dem übriggebliebenen Werg, dem Abfall, und daß zur Herstellung des Hanfpapiers fünfmal weniger Chemiekalien nötig waren, als bei der üblichen Papierproduktion aus Holz. Da es eine Maschine, die diese Entdeckung nutzbar machen konnte, noch nicht gab – sie sollte technisch kein großes Problem darstellen -, blieb das Bulletin Nr. 404 vorerst folgenlos. Dennoch dürfte es seine Adressaten – „Personen, die an einer ökonomischen Papierhersterstellung interessiert sind, besonders print and book paper manufactures“ – aufmerksam gelesen haben (Vorsicht Phantasiewelten! Drogenbeauftragte der Bundesregierung klärt falsch auf (Videos)).
Vor allem die „Paper Manufacturing Company“ des William Randolph Hearst mußte sich für die Neuerung interessieren, und auch der Chemiekonzern „Du Pont“, der die Sulfide für die Papierherstellung aus Holz lieferte. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts, während des spanisch-amerikanischen Krieges, hatte Hearst in seinen Blättern eine Denunziationskampagne gegen Schwarze, Mexikaner und Latinos gestartet, die er mit seinem Citizen Kane-Imperium in den 20’er und 30’er Jahren fortführte. War jedoch in den Hearst-Schlagzeilen zwischen 1910 und 1920 in aller Regel von Kokain die Rede, wenn wieder einmal ein Neger eine weiße Frau mit Kind vergewaltigt hatte, so war nun plötzlich Marihuana im Spiel.
Ein Unfall, bei dem ein Joint gefunden worden war, füllte wochenlang die Zeitungen. Zwar hatte Hearst schon früher gegen Jazz, diese „Voodoo satanic music“, und das Kraut, das die schwarzen Musiker rauchten, mobil gemacht, was in New Orleans und andren Bundesstaaten zu ersten Verboten geführt hatte. Doch Verstöße wurden so gut wie nie verfolgt. Das änderte sich erst, als Harry J. Anslinger’s „Bureau of Narcotics“ die Kreuzritterlegende von den „Haschaschin“ – jenem im Haschischrausch mordenden Stamm der Assassinen – modernisierte: „Marihuana – Murder of Youth“ (Krebs: Rezept zur Herstellung von Cannabisöl als Alternative zur Chemotherapie (Video)).
So gründete das Kapital ein ausführendes Organ der Hanfprohibition, das National Bureau of Narcotics, und Mr. Mellon besetzte den Chefsessel der Einfachheit halber mit seinem Neffen Henry Anslinger.
Jeglicher Einsatz von Hanf als Rohstoff für verschiedene Industrienutzungen wurde gestoppt und Hearst fing einen Pressefeldzug gegen das Mörderkraut Marihuana an, der von anderen Medienorganen übernommen und bis auf den heutigen Tag fortgesetzt wird. Unter dem Banner des Kapitalismus wurde eine Pflanze illegalisiert und verteufelt, nur weil man mit ihr kein Geld verdienen konnte.
Dadurch geriet der Nutzhanf infolge der Marihuana-Prohibition unter Druck: In vielen Ländern der Erde wurde der Hanfanbau – unabhängig davon, ob es sich um Nutz- oder Drogenhanf handelte – verboten und ist es teilweise bis heute (Cannabis Legalisierung in Kanada: Ein denkwürdiges Datum).
Erst in den 90er Jahren wurden in vielen Ländern die Anbauverbote für Nutzhanf aufgehoben und neue Anwendungsfelder sichtbar, wo Hanffasern aus technischen, ökologischen und ökonomischen Gründen neue Märkte erobern können. Auch die Hanfsamen wurden in den 90er Jahren wiederentdeckt und neue Produkte wie geschälte Hanfsamen entwickelt.
Literatur:
Hanf als Medizin: Ein praxisorientierter Ratgeber
Cannabis gegen Krebs: Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie
Cannabis: Verordnungshilfe für Ärzte
Quellen: PublicDomain/drogenring.org/wallstreet-online.de/hanfhaus.de/ am 21.12.2018
Kleine Korrekturanmerkung (muss nicht veröffentlicht werden): für Textilien werden die Fasern in den Pflanzenstielen verwendet, nicht die Sprossen. Dabei ist es egal ob die Pflanze männlich oder weiblich ist.