Unser heutiges Geldsystem ist abhängig von Kredit. Mit immer neuen Schuldenorgien versucht man die Menschen bei Laune und die Maschinerie am Leben zu erhalten. Manche Staaten probieren es mit Entwöhnung. Doch am Ende wird das System an einer Überdosis zugrunde gehen!
Wenn ich heute Schulden aufnehme, ein Haus kaufe und einziehe, dann leiste ich mir einen Luxus, den ich mir durch Sparen erst sehr viel später, hätte leisten können. So gesehen ist Kredit nichts anderes als vorweggenommener Konsum.
Wenn ein Maurerbetrieb oder ein Einzelhändler einen Kredit aufnimmt, um sein Geschäft zu erweitern, dann werden Werte geschöpft. Es ist ein produktiver Kredit, der den Wohlstand mehrt. Er trägt im Idealfall dazu bei, Einkünfte zu erwirtschaften, um den Kredit zurückzuzahlen und darüber hinaus noch einen finanziellen Überschuss zu erzielen.
Im Idealfall werden neue Arbeitsplätze geschaffen. Volkswirtschaftlich betrachtet gibt es also sozusagen „guten“ und „schlechten“ Kredit, produktiven und unproduktiven.
Zwar profitieren Handwerker und Bauunternehmen auch von meinem kreditfinanzierten Bauprojekt. Doch der Konsum ist zeitlich nur vorweggenommen. Das bedeutet, Gegenwartskonsum erfolgt auf Kosten geringeren Konsums in der Zukunft.
Dies ist einer der Gründe, warum unser rein auf Kredit gefußtes Geld- und Finanzsystem den ständigen Wechsel von Boom und Crash provoziert.
Noch viel problematischer ist es, wenn Konsumenten einen Kredit für Dinge aufnehmen, die sie sich auch zu einem späteren Zeitpunkt nie hätten leisten können. Der kreditfinanzierte Konsum fördert zwar in der Gegenwart die wirtschaftliche Aktivität. Doch die Zukunft sieht umso düsterer aus. Denn zunächst verringert der vorweggenommene Konsum spätere Ausgaben (Deutsche Banken vor dem Ende? Die bedrohlichen Fakten – Warnung aus dem Zentrum der Macht).
Zudem verschärfen Kreditausfälle die gesamtwirtschaftliche Lage, dann, wenn die Konjunktur abflaut, Menschen ihre Arbeit verlieren und ihre Darlehen nicht mehr zurückzahlen können. Die Folgen haben wir zuletzt in der US-Subprime- und Finanzkrise von 2008/2009 erlebt.
Was seit der Einführung reinen Papiergeldes im Wesentlichen passiert, ist das gewaltige Voranschieben enormer Mengen an immer mehr Kredit. Dabei ist der Anteil des unproduktiven Kredits aufgrund der allgemeinen weltweiten Nachfrageschwäche immer weiter gestiegen.
Es wird in der Gegenwart eine florierende Scheinwelt geschaffen, die man versucht, mit immer mehr Kredit möglichst lange aufrecht zu erhalten. Kurz: Das System ist süchtig nach Kredit.
Zuletzt versuchten es einzelne Staaten (z.B. Griechenland, Deutschland) mit Entzug. Man nennt das Spar- oder Austeritätsprogramm. Doch das Problem der faulen Kredite holt die Systemprotagonisten immer wieder ein. Wie in Italien und Spanien, wo die Finanzinstitute weiterhin mit dem toxischen Abfall der letzten Kreditparty zu kämpfen haben (Der nächste Wirtschaftscrash wird richtig “hässlich”).
Welchen versteckten Gefahren Finanz- und Weltwirtschaft in diesem Zusammenhang ausgesetzt sind, beschrieb die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem Jahresreport von 2016. Dort sprach man von „Risky Trinity“, also vom dreieinigen Risiko. Gemeint sind damit:
Schwaches Produktivitätswachstum
Anhaltend hohes Schuldenniveau
Kaum mehr Spielraum für geldpolitische Maßnahmen
Am Ende kommt es zu Exzessen. Zentralbanken (insbesondere die EZB) versuchen die Kreditvergabe sogar mit negativen Zinsen und dem systematischen Ankauf von Staatsschulden (Anleihen) anzuheizen. Das Aushebeln marktwirtschaftlicher Mechanismen verdeutlicht das vorangeschrittene Sucht-Stadium.
Besonders extrem erleben wir dies nun in Venezuela, Argentinien oder der Türkei. Wenn Staat und Notenbanken beginnen, in letzter Verzweiflung grenzenlos Geld zu drucken, dann ist es nicht mehr weit bis zum „Golden Schuss“ (JP Morgan kennt den Zeitpunkt des nächsten Finanz-Crashs).
Im Staatsbankrott werden dann neben den Schulden auch die Guthaben der Gläubiger vernichtet und der schöne, mit Kredit finanzierte Wohlstand ist dahin (Der Crash der Kabale … wird kommen, aber nicht so wie es geplant war!).
Literatur:
Geboren in die Lüge: Unternehmen Weltverschwörung
Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit
Weltverschwörung: Wer sind die wahren Herrscher der Erde?
Quellen: PublicDomain/goldreporter.de am 26.10.2018