Ein gutes Vorbild zu sein gilt als eine der erfolgversprechendsten Erziehungsmethoden. In Sachen Gewalt stützt eine Studie diese Ansicht.
In Ländern, in denen die körperliche Bestrafung von Kindern verboten ist, prügeln auch die Jugendlichen weniger. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie mit Daten aus 88 Ländern, die im „British Medical Journal Open“ veröffentlicht ist.
Die Forscher um Frank Elgar von der McGill University in Montreal (Kanada) hatten Studien zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ausgewertet, in denen auch nach der Häufigkeit von Prügeleien gefragt worden war.
Einer Untersuchung des Kinderhilfswerks Unicef zufolge hatten etwa 17 Prozent der Jugendlichen weltweit körperliche Bestrafung innerhalb des Vormonats erfahren, entweder in der Schule oder zu Hause. Inzwischen gibt es jedoch mehrere Untersuchungen, die die negativen Folgen der Prügelstrafe belegten, schreiben die Wissenschaftler um Elgar.
Auswirkungen seien beispielsweise aggressives und antisoziales Verhalten, psychische Probleme, geistige Defizite, geringes Selbstwertgefühl und körperliche Misshandlungen.
Elgar und seine Mitarbeiter nutzten für ihre Untersuchung nun Daten von zwei großen internationalen Studien aus den vergangenen Jahren und ergänzten diese um einige landesweite Erhebungen. Angaben zu den gesetzlichen Regelungen in den 88 untersuchten Ländern liefert eine globale Initiative zur Beendigung der körperlichen Bestrafung von Kindern.
Als gewalttätig stuften die Wissenschaftler diejenigen Jugendlichen ein, die angaben, in den vergangenen zwölf Monaten an vier oder mehr körperlichen Auseinandersetzungen beteiligt gewesen zu sein (Bildung: Besorgniserregender Zustand von Kitas und Schulen in Deutschland)
Im Durchschnitt aller Länder waren 9,92 Prozent der männlichen und 2,81 Prozent der weiblichen Jugendlichen regelmäßig in Prügeleien verwickelt. Allerdings gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Ländern: von 0,86 Prozent der Mädchen in Costa Rica bis 34,78 Prozent der Jungen in Samoa.
Nimmt man solche Gewalt aus Ländern ohne Verbot der Prügelstrafe als 100 Prozent, dann lag der Anteil der gewalttätigen männlichen Jugendlichen in Ländern mit Verbot bei 69 Prozent. Bei weiblichen Jugendlichen sind es sogar nur 42 Prozent.
Andere Faktoren, wie Waffengesetze, Mordrate, Elternerziehungsprogramme oder Wohlstand wurden als mögliche Ursachen für die Unterschiede untersucht. Sie hatten jedoch wenig bis gar keinen Einfluss auf die Anzahl der prügelnden Jugendlichen, teilweise zur Überraschung der Wissenschaftler:
„Wir gingen davon aus, dass wir in wohlhabenderen Ländern weniger Prügeleien finden würden“, schreiben sie, „aber in Kambodscha, Myanmar und Malawi fanden wir die geringste Häufigkeit von Prügeleien bei männlichen Personen und an beiden Enden des Spektrums eine Mischung aus einkommensschwachen und einkommensstarken Ländern.“
Mit Ausnahme von Ghana und Sambia sind männliche Jugendliche stets häufiger in Prügeleien involviert als weibliche, zeigte die Analyse weiter. Teilweise sei der Unterschied erheblich. Weshalb das so ist, ist unbekannt, schreiben die Forscher.
„Es könnte sein, dass männliche Personen, im Vergleich zu weiblichen, außerhalb der Schule mehr körperlicher Gewalt ausgesetzt sind oder durch körperliche Bestrafung von Lehrern anders betroffen sind.“ Dies müsse jedoch noch untersucht werden.
Die Forscher betonen auch, dass die Studie nur eine statistische Beziehung zwischen Verbot der Prügelstrafe und Prügeleien unter Jugendlichen aufzeigt.
Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge sind damit noch nicht geklärt. In Deutschland ist eine körperliche Bestrafung von Heranwachsenden seit dem Jahr 2000 nicht mehr erlaubt.
Chaos an Schulen: Fehlt der jungen Generation die Disziplin?
Der radikale Individualismus und die anti-autoritäre Erziehung haben eine Generation von Kindern orientierungslos zurückgelassen. Immer mehr Lehrer schlagen Alarm.
Was sind Tugenden? Ordnung, Disziplin, Fleiß, Tüchtigkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit? Sich selbst zurücknehmen, um anderen zu helfen? Sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen? Sie einer Hierarchie unterzuordnen? Team-Geist? Für Familien und Heimat einzustehen?
Das sind Tugenden von gestern, haben uns lange Zeit linksanarchistische Ideologen und Reformpädagogen erzählt. Sie pochten auf anti-autoritäre Erziehung. Die Kinder sollten vor allem sich selbst verwirklichen, anstatt sich unterordnen zu müssen. Das geht sogar so weit, dass Kinder sich täglich ihr Gender neu aussuchen dürfen.
Die Folgen: Chaos in den Schulen und Berufsschulen, gestresste Lehrer, wachsende Gewalt auf den Schulhöfen, Verlust der Autorität des Lehrpersonals, Unpünklichkeit und Unzuverlässigkeit der Auszubildenden. Am schlimmsten: Die Kinder entwickeln keine Resilienz mehr. Sie fallen bei der kleinsten Lebenskrise um.
Von der ersten Trotzphase bis zur Pubertät müssen die Kinder und Jugendlichen immer wieder Trotzphasen durchstehen. Nur wer in diesen Phasen Grenzen gesetzt bekommen hat, kann auch als Erwachsener mit Grenzen umgehen. Wer das nicht gelernt hat, bleibt emotional unmündig wie ein kleines Kind, das die Grenzen und Aufgaben seines Lebens nicht akzeptieren will (Gewalt an Schulen außer Kontrolle).
Lehrer schlagen Alarm
Immer mehr Lehrer schlagen Alarm. Jetzt beispielsweise im »Focus«. Dort heißt es: »Wir fahren eine ganze Generation von Kindern an die Wand«. Auch die ZDF-Dokumentation »Lehrer am Limit: Dauerstress im Schulalltag« zeigt, wie Lehrer immer mehr zu Sozialarbeitern werden, anstatt den Lehrstoff zu vermitteln. Problematisch seien auch Inklusion und Integration. Man könne sich gar nicht mehr auf die Schüler individuell einstellen.
Ist das der Scheideweg, an dem Asien den Westen überholen wird?
Ein Blick nach Japan, Südkorea und China zeigt, dass es auch anders geht. Dort sind die Kinder fleißiger, disziplinierter, weniger dick, ordnen sich besser in die Gemeinschaft ein und haben weniger Probleme mit Hierarchien (die es nun einmal im Leben gibt, denn keine Firma funktioniert anarchisch, erst recht kein Krankenhaus oder Fabrik).
In Japan beispielsweise steht in der Grundschule nicht der akademische Lernstoff, sondern die Vermittlung der richtigen Disziplin und Tugenden an erster Stelle. Später sind die Schüler dann eigenständer und disziplinierter, wenn es an den Stoff der Mittel- und Oberstufe geht.
Die entscheidende Frage könnte vielleicht bald sein: Wer wird im Falle einer größeren Krise (Wirtschaftskrise, Naturkatastrophe, Konflikt) eher gemeinschaftlich bestehen und die Zukunft gestalten können?
Wird in den westlichen Ländern den Kindern das Rüstzeug mit auf den Weg gegeben, im Leben mit größeren Krisen fertig zu werden und sich durch Fleiß, Disziplin, Tüchtigkeit und Gemeinschaftsgeist wieder emporzuarbeiten? (Drastisches Bildungsfazit: „Schulen sind Vertrottelungsanstalten“ und dienen mehrheitlich der Systemerhaltung)
Die Zukunft wird es zeigen, ob wir ideologisch in eine Sackgasse geführt worden sind.
Literatur:
Schwarmdumm: So blöd sind wir nur gemeinsam
Das Buch der fast vergessenen Wörter
Sprachlügen: Unworte und Neusprech von »Atomruine« bis »zeitnah«
Wörter machen Leute: Magie und Macht der Sprache
Quellen: PublicDomain/epochtimes.de/freiewelt.net am 17.10.2018
Es ist schwierig ein Mittelmaß für die Kinderziehung zu finden. Ein Laissez-faire ist genauso schlimm, denn es fördert den Egoismus.