Russland hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Dollar-Abhängigkeit zu reduzieren. Statt Dollar setzt es nun vermehrt auf Gold. Es zeichnet sich ein Trend ab: Immer mehr Staaten reduzieren ihre Dollar-Reserven, etwa auch China und Japan.
Die russische Zentralbank hat sich im August weiter von US-Staatsanleihen getrennt. Der Anteil der russischen Investitionen in US-amerikanische Schulden näherte sich somit dem Nullpunkt.
Die russischen Investitionen in US-Wertpapiere sind bis August auf nur noch 14 Milliarden Dollar gesunken. Im Jahr 2011 war Russland dagegen mit 180 Milliarden Dollar einer der größten Gläubiger der USA.
Die Hintergründe des Verkaufs der US-Anleihen sind nicht nur auf den derzeitigen politischen Konflikt und die US-Sanktionen gegen Russland begrenzt, sagte Timur Nigmatullin, ein Mitarbeiter der Otkritie-Bank, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Die US-Notenbank erhöht die Zinssätze, was US-amerikanische Anleihen billiger macht, sagte er. „Russland ist fast von der Liste der Inhaber von US-Staatsschulden verschwunden, da es derzeit auf dem 54. Platz ist“
Ein weiterer Verkauf von US-Staatsanleihen durch Russland wird höchstwahrscheinlich durch den Kauf von Gold und die Eröffnung kurzfristiger Einlagen bei Banken kompensiert“, sagte er.
Der Anteil der Edelmetalle an den Währungsreserven des Landes hat einen Rekord von 18 Prozent erreicht und nähert sich damit dem Anteil der Dollar-Investitionen.
Die größten US-Gläubiger, China und Japan, haben ebenfalls ihre Bestände reduziert. Die chinesischen Bestände an US-Staatsschulden sanken im August auf 1,165 Billionen Dollar, gegenüber 1,171 Billionen Dollar im Juli. Somit sank der Anteil chinesischer US-Staatsanleihen drei Monate in Folge.
Japan hat seine Bestände an US-Wertpapieren im August auf 1,029 Billionen Dollar reduziert. Somit erreichten sie den niedrigsten Stand seit Oktober 2011.
Der Grund für die Investition in US-Anleihen ist der globale Handel, der immer noch vom Dollar dominiert wird, erklärte Anton Tabah, Direktor für makroökonomische Analysen bei Expert RA, gegenüber der Tageszeitung Iswestija. Daher müssen Staaten hohe Dollar-Reserven haben, um Handel treiben zu können. US-Anleihen sind die beste Option dafür (Russland: Putin als kluger Goldkäufer – Finanzwelt erwartet große Erschütterungen – endgültig den US-Dollar los werden).
Indien und die Türkei sind dem Beispiel Russlands gefolgt. Die Türkei ist aus der Top-30-Liste der Inhaber US-amerikanischer Schulden gefallen, während Indien seine Investitionen innerhalb von fünf Monaten auf 140 Milliarden Dollar im August reduziert hat (Iran, Russland, Türkei: Vereint in neuem Goldstandard?).
Putin: Russland wird gezwungen, sich vom US-Dollar zu verabschieden
Sanktionen zwingen Russland, alternative Abrechnungswährungen zum US-Dollar zu finden, um die Sicherheit der Wirtschaft des Landes zu gewährleisten, so Präsident Wladimir Putin. Die USA würden selbst das Vertrauen in den US-Dollar untergraben.
Am Donnerstag nahm Wladimir Putin an der Plenarsitzung des Waldai-Forums in Sotschi teil und erklärte:
Wir bewegen uns auf die Entdollarisierung der Wirtschaft zu. Wir tun dies nicht, weil wir den US-Dollar untergraben wollen, sondern weil wir unsere Sicherheit gewährleisten wollen. Wir sind ständig mit Sanktionen konfrontiert, sie geben uns nicht die Möglichkeit, mit dem US-Dollar zu arbeiten.
Die Alternative zum US-Dollar könnte ein Korb nationaler Währungen werden, ein Instrument, das von den BRICS-Ländern entwickelt wird. Der russische Präsident sagte dazu:
Wenn solche Werkzeuge erfunden werden, wird es möglich sein, vom US-Dollar wegzukommen. Sobald dies geschieht, wird der US-Dollar harte Zeiten haben.
Wladimir Putin wies darauf hin, dass die USA eine Reihe von Ländern regelrecht dazu zwingen, den US-Dollar im internationalen Zahlungsverkehr aufzugeben. Er betonte, dass das ein typischer Fehler eines Imperiums sei und dass die USA das Vertrauen in den US-Dollar als einheitliche Währung untergraben (Neue Weltordnung: Zentralbanker lässt Finanz-Reset durchblicken!).
Bezüglich der Situation mit den europäischen Staaten und dem Iran sagte der Präsident:
Europäische Länder wollen mit dem Iran Handel treiben. Sie glauben nicht, dass Teheran gegen die Bedingungen des Atomabkommens verstoßen hat. Deshalb wird nach so etwas wie einer Alternative zum internationalen SWIFT-Zahlungssystem gesucht.
Literatur:
Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab
Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört
Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung
Quellen: PublicDomain/deutsch.rt.com am 21.10.2018