Wissenschaftler haben jetzt festgestellt, dass die Bomben auf deutsche Städte wie Dresden und Hamburg im Zweiten Weltkrieg Schockwellen bis in die Ionosphäre sandten, also auch in 300 Kilometern Höhe noch nachweisbar waren.
Britische Wissenschaftler des Radio Research Centres werteten Daten von Luftangriffen auf Deutschland aus den Jahren 1943 bis 1945 aus, um zu ermitteln, welche Auswirkungen die 152 Luftschläge auf die Atmosphäre der Erde hatten.
Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass ein Luftangriff auf Deutschland die Energie von 300 Blitzen freisetzte. Die Schockwellen waren auch noch in 300 Kilometern Höhe über Großbritannien nachweisbar.
Die Ionosphäre beginnt 80 Kilometer über der Mesosphäre und geht in den Weltraum über. Sie ermöglicht auch weltweite Radioverbindungen, denn Kurzwellen werden reflektiert, Radiowellen mit größerer Wellenlänge gedämpft. Die Atmosphäre enthält dort hohe Konzentrationen von Ionen und freien Elektronen.
Das Vorhandensein höherer Elektronenkonzentrationen, so die Forscher, hätte sich durch die Schockwellen der Bomben verringert und die obere Atmosphäre wäre aufgeheizt worden, so dass auch die Ionenkonzentration sank.
Die Auswirkungen dieser Bombardierungen bis in die Erdatmosphäre wurden bislang nie bemerkt. Es ist erstaunlich zu sehen, wie die Wellen, die durch künstliche Explosionen verursacht werden, den Rand zum Weltraum beeinflussen können. Jeder Angriff hat die Energie von mindestens 300 Blitzschlägen freigesetzt.
Die Schockwellen schädigten auch die Angriffsflugzeuge, die in großer Höhe flogen. Die Opfer der Angriffe am Boden berichteten, durch die Luft katapultiert worden zu sein, Fenster zerbarsten und Türen wurden aus ihren Angeln gerissen.
In Dresden sind bei Luftangriffen vermutlich bis zu 25.000 Menschen, so die Zahlen der Geschichtsfälscher, tatsächlich sollen aber bis zu 500.000 ums Leben gekommen sein. Als strittig gilt bis heute, ob es sich bei diesen Bombardierungen um eine militärische Notwendigkeit oder um ein Kriegsverbrechen gehandelt hat.
Die Studienergebnisse dienen den Wissenschaftlern auch dazu, besser zu verstehen, wie sich Naturkatastrophen – etwa Blitze, Vulkanausbrüche und Erdbeben – auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre auswirken.
Als Atombombentests den Himmel zum Leuchten brachten
Wer glaubt, Polarlichter sind ein rein natürliches, von uns Menschen unbeeinflussbares Phänomen, der irrt. Denn das geisterhafte Glühen am Nachthimmel lässt sich auch künstlich erzeugen. Schon in den 1950er Jahre haben Forscher dies mit – aus heutiger Sicht ziemlich fragwürdigen – Experimenten demonstriert.
Die ersten Hinweise erhielten US-Forscher bereits bei den Atombombentests der 1950er Jahre. Damals ließ man solche Bomben erstmals in großen Höhen über der Erdoberfläche detonieren. Beobachter sahen dabei nicht nur den typischen gewaltigen Feuerball, sie konnten in den Nächten nach der Atombombenexplosion auch Polarlichter bestaunen. Diese Auroras traten über Hawaii und pazifischen Atollen auf – und damit weit südlich des Polarlichtovals.
Gleichzeitig registrierten Militärs und zivile Stellen ungewöhnliche Störungen ihres Funkverkehrs – ähnlich wie bei einem starken Sonnensturm. Das US-Militär entschloss sich, diesem Phänomen nachzugehen und lancierte 1958 die „Operation Argus“. Sie diente erstmals nicht dem Test der Waffen selbst, sondern sollte Aufschluss über die Folgen der Explosion auf die obere Atmosphäre und das irdische Magnetfeld geben.
Im Rahmen der Operation Argus wurden im Südatlantik drei Atombomben mit Raketen in 200 bis 540 Kilometer Höhe geschossen, wo sie detonierten. Die Explosion verursachte einen Feuerball aus heißem Plasma, der Unmengen an energiereichen geladenen Teilchen ausschleuderte, wie man heute weiß. Diese rasten die Magnetfeldlinien entlang einmal halb um die Erde und erzeugten in der Nähe der Azoren helle Polarlichter.
1962 wiederholten die US-Militärs diesen Test mit einer mehr als tausendfach stärkeren Wasserstoffbombe. „Starfish-Prime“ explodierte 400 Kilometer über dem Johnston-Atoll und löste Auroras sogar im 1.500 Kilometer entfernten Hawaii und über Samoa aus (Riskante Manipulationen am Van-Allen-Gürtel, dem „kosmischen Schutzschild“ der Erde (Videos))
Aber nicht nur das: Die bei der Detonation freigesetzten energiereichen Teilchen rasten mit bis zu 3.000 Kilometern pro Sekunde um die Erde und bildeten einen künstlichen Strahlengürtel, der mehrere Jahre lang erhalten blieb. Dessen Teilchenströme zerstörten mehrere Satelliten – darunter auch den gerade erst in den Orbit gestarteten britischen Satelliten Ariel-1, der der Erforschung der Ionosphäre dienen sollte.
„Diese Tests waren ein menschengemachtes und extremes Beispiel für einige der Weltraumwetter-Effekte, die sonst nur starke Sonnenstürme hervorbringen“, sagt Phil Erickson vom Haystack Observatory in Massachusetts.
Literatur:
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
Quellen: PublicDomain/deutsch.rt.com/scinexx.de am 03.10.2018