Wer steckt hinter der globalen Kampagne gegen Bargeld?

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Anfang Juli wurde bekannt, dass eine iranische Staatsbank mit Sitz in Hamburg sich ein Guthaben von 300 Millionen Euro in bar von der Bundesbank auszahlen lassen wollte. Das Geld sollte per Flugzeug nach Teheran gebracht werden. Der US-Botschafter intervenierte in gewohnt kolonialherrlicher Manier und verlangte von Deutschland, die Transaktion zu unterbinden.

Knapp zwei Monate später zogen die Iraner nun ihren Auszahlungswunsch zurück- wahrscheinlich wegen Aussichtslosigkeit. Der Vorfall macht wunderbar deutlich, warum der Erhalt des Bargelds so wichtig ist. Gleichzeitig erklärt er, warum Washington gemeinsam mit der Wall Street und dem Silicon Valley mit solchem Eifer die weltweite Abschaffung des Bargelds betreibt.

Bargeld ist richtiges Geld. Buchgeld, also ein Guthaben bei einer Bank, ist ein bedingter Anspruch auf Geld. Buchgeld bekommt man in Bargeld umgetauscht oder kann sich etwas dafür kaufen, wenn diejenigen, die das Buch kontrollieren, einverstanden sind, und wenn die Bank, die das Buch führt, nicht Pleite geht.

Alle Transaktionen zwischen den Büchern, die im internationalen Zahlungsverkehrssystem geführt werden, können von den US-Diensten eingesehen werden und stehen unter dem Vorbehalt, dass Washington nichts dagegen hat. Denn sie sind nichts anderes als Einträge in Computersystemen auf die die US-Geheimdienste vollen Zugriff haben.

Für die Iraner bedeutet das, dass sie sich der Sanktionsmacht der USA nur mit Bargeld oder Tauschgeschäften entziehen können. Denn kaum ein Unternehmen weltweit wagt es, seit die USA ihr Finanzembargo über Teheran erneuert haben, Zahlungen vom Iran entgegenzunehmen oder dorthin zu leisten. Sie müssen sonst davon ausgehen, selbst zum Ziel von US-Sanktionen zu werden.

Mit seinem Buchgeld bei der Bundesbank kann der Iran daher kaum etwas anfangen. Es ist so gut wie eingefroren. Außerdem könnte es jederzeit gänzlich eingefroren oder gestrichen werden, wenn die US-Regierung das verlangt und die Bundesbank nachgibt.

Zahlungen mit Bargeld sind sehr viel schwerer nachzuverfolgen als Überweisungen im Bankensystem, die automatisiert überwacht, gespeichert und analysiert werden. Man muss schon seine Maulwürfe und Schlapphüte zur richtigen Zeit vor Ort haben.

Deshalb ist Bargeld derzeit für die Iraner viel attraktiver als Buchgeld. Und deshalb setzten die USA in Berlin ihr ganzes Druck- und Drohpotential ein, um zu verhindern, dass die Iraner das Geld bekommen, das ihnen zusteht (Warum eine bargeldlose Welt alles andere als erstrebenswert ist).

   

Die Iran-Sanktionen sind nur ein extremer Fall. Die USA können jede größere Bank damit bedrohen, ihr die Geschäftsgrundlage zu entziehen, indem sie ihr den Handel in Dollar verbieten. Das schlösse diese vom internationalen Geschäft aus. Die Commerzbank arbeitet wegen einer solchen Drohung unter einem US-Oberaufseher und musste eine Milliardenbuße bezahlen, wegen legaler Geschäfte mit Iran.

Wer die größten Banken praktisch jedes Landes fast nach Belieben in die Pleite treiben kann, der hat auch Macht über die betreffenden Regierungen. Den für deren Volkswirtschaften wäre die Pleite einer großen nationalen Bank eine Katastrophe.

Es ist dieser Macht, die die US-Regierung ausbauen und verteidigen will, indem sie weltweit die Abschaffung des Bargelds und die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs betreibt. Denn die großen US-IT-Konzerne dominieren die digitale Infrastruktur und einen großen Teil des digitalen Geschäfts. Die beiden weltweit dominierenden Kreditkartenunternehmen Visa und MasterCard sind US-basiert.

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Die großen Wall-Street-Banken dominieren das internationale Finanzgeschäft. Und die Geheimdienste der Five-Eyes-Länder, USA, Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland haben Zugriff auf alle digitalen Zahlungsverkehrsdaten.

Hinzu kommt: wenn Handel und Zahlungen über das US-dominierte Internet laufen, kann die Weltleitwährung Dollar ihre Vorherrschaft leichter ausbauen, als im analogen Handel. IT-Unternehmen aus dem Silicon Valley vergeben bereits von San Francisco aus in Kenia über das Mobiltelefon Kredite.

Der Chef des weltweit führenden Internet-Bezahldienstes PayPal, Dan Schulman, und Microsoft-Gründer Bill Gates haben 2015 auf einem „Forum für Finanzielle Inklusion“ in Washington, als sie sich unter Gleichgesinnten wähnten, ganz offen erklärt, worum es geht:

„Finanzielle Inklusion ist ein Modewort, das bedeutet, die  Leute ins System zu bringen“, sagte Schulman, und Gates ergänzte, die US-Regierung müsse verhindern, dass Zahlungen außerhalb des von ihr kontrollierten Systems stattfinden, sodass sie „alle Transaktionen nachverfolgen kann, die sie kennen sollte und alle Transaktionen blockieren kann, die blockiert werden sollten.“ (Ist Kryptowährung die Währung der bargeldlosen Gesellschaft der Elite?)).

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Visa und MasterCard, die großen US-Banken und die US-IT-Konzerne teilen das Interesse der US-Regierung an der Beseitigung des Bargelds. An digitalen Umsätzen verdienen sie mit, an Bargeld nicht. Außerdem können die Finanzdienstleister ihre Margen erhöhen, wenn der Konkurrent Bargeld wegfällt. Und die IT-Unternehmen bekommen wertvolle Daten, wenn der Zahlungsverkehr digitalisiert wird.

So ist kein Wunder, dass die US-Regierung zusammen mit Bill Gates‘ superreicher Stiftung, Visa, MasterCard und Citibank eine Better Than Cash Alliance gegründet hat, die sich zum Ziel gesetzt hat, weltweit das Bargeld zurückzudrängen. Erstaunlicher ist schon, dass sich alle Regierungen und Notenbanken der 20 mächtigsten Länder (G20) von der US-Regierung zu einer „Globalen Allianz für finanzielle Inklusion“ zusammenspannen ließen, also zu einer Allianz gegen das Bargeld. Denn Finanzielle Inklusion ist ein Tarnwort für Bargeldbeseitigung. Bundesregierung und Bundesbank sind auch dabei.

Die Better Than Cash Alliance ist offizielle Umsetzungspartnerin der G20 für ihre Anti-Bargeld-Kampagne. Entsprechend einer ausdrücklichen Empfehlung des Internationalen Währungsfonds arbeiten die Regierungen und Notenbanken dabei mit indirekt wirkenden Maßnahmen und sagen nicht offen, dass sie dem Bargeld an den Kragen wollen (Schönes neues Geld: PayPal, WeChat, Amazon Go – Uns droht eine totalitäre Weltwährung).

Man weiß nämlich, dass das bei den Bürgern schlecht ankommt. Stattdessen werden in den informellen internationalen Gremien, die mit den G20 verbunden sind, bargeldfeindliche Finanzstandards verabredet, die dazu führen, das Bargeld immer teurer und unbequemer wird, und das Menschen die Bargeld nutzen, schon bei immer kleineren Beträgen der Geldwäsche verdächtigt werden.

Wer Bargeld mit über die Grenze nehmen will, und seien es bescheidene, anmeldefreie Beträge, muss inzwischen damit rechnen, dass das Geld konfisziert wird. Händlern wird gesetzlich verboten, die Kosten von Kartenzahlungen auf die Rechnung aufzuschlagen. Die Notenbanken tragen ihren Teil bei, indem sie den Banken kostenlos die Infrastruktur für schnelle digitale Bezahlverfahren bereitstellen, ihnen aber die vollen Kosten der Bargeldversorgung anlasten.

Wenn dann die Bürger zunehmend die subventionierten digitalen Bezahlverfahren dem künstlich verteuerten Bargeld vorziehen, sieht es so aus, als sei das Verschwinden des Bargelds eine ganz natürliche Entwicklung.

In den armen Ländern geht man viel ruppiger vor. Von diesen haben sich deshalb schon Dutzende dem Ziel verschrieben, möglichst bald bargeldfrei zu werden. Denn wer nicht mitzieht wird mit Geldentzug bedroht und damit, dass Weltbank und Internationaler Währungsfonds ihren Finanzsystemen schlechte Noten geben. Das würde bedeuten, dass internationale Investoren einen Bogen um das Land machen.

Wenn diese weltweite Anti-Bargeld-Kampagne ihr Ziel erreicht, sind es nicht mehr nur unbotmäßige Länder wie Iran, die die Folgen spüren werden. Jedes Unternehmen, jeder Bürger jeden Landes ist dann gläsern und schutzlos der Sanktionsmacht aus Washington und dem Silicon Valley ausgesetzt.

Auch wenn die meisten sich sagen werden, sie seien viel zu unwichtig, als dass ein großer Geheimdienst sich für sie interessieren würde, werden sie die Folgen zu spüren bekommen (Erst Soros und die Rothschilds, jetzt die Rockefellers: Globale Elite betritt den Kryptomarkt (Video)).

Sie leben dann nämlich in einer unfreien Duckmäusergesellschaft, in der jeder weiß, dass alles was er tut beobachtet, gespeichert und sanktioniert wird – und deswegen niemand mehr sich traut, aus der Reihe zu tanzen. Es lohnt sich also, sich zu widersetzen, und sei es nur, indem man bar zahlt, wann immer man kann.

Literatur:

Whistleblower

Der Draghi-Crash: Warum uns die entfesselte Geldpolitik in die finanzielle Katastrophe führt

Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung

BARGELD ADE! Scheiden tut weh…: Warum das geplante Bargeldverbot das Ende unserer persönlichen Freiheit bedeuten würde

Quellen: PublicDomain/mmnews.de am 11.09.2018

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