Der Taifun „Jebi“ ist gerade abgezogen, da wird Japan erneut von einer Naturgewalt getroffen: Ein Erdbeben der Stärke 6,6 hat die Nordinsel Hokkaido erschüttert. Mindestens zwei Menschen starben, es gab Dutzende Verletzte.
Nach einem Erdbeben der Stärke 6,6 sind in Japan mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Das teilte Regierungssprecher Yoshihide Suga mit. Örtliche Medien berichteten, rund 40 Menschen würden vermisst. Der Rundfunksender NHK meldete 125 Verletzte.
Das Beben hatte am Donnerstagmorgen die japanische Nordinsel Hokkaido erschüttert. Wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte, lag das Epizentrum des Bebens etwa 62 Kilometer südöstlich von Hokkaidos Hauptstadt Sapporo. Der Erdstoß ereignete sich demnach in geringer Tiefe. Ein Nachbeben der Stärke 5,3 erschütterte die Region nur wenig später.
Tausende Soldaten für Rettungsarbeiten
In der betroffenen Gegend gab es nach dem Beben zahlreiche Erdrutsche. Luftaufnahmen zeigten Dutzende zerstörte Häuser am Fuße eines Hügels, wo sich einer der Erdrutsche ereignete. Dieselbe Gegend war erst vor wenigen Tagen von Taifun „Jebi“ getroffen worden.
„Wir werden unser Bestes tun, um Leben zu retten“, sagte Japans Regierungschef Shinzo Abe nach einer Dringlichkeitssitzung seines Kabinetts. 4000 Soldaten wurden demnach für Rettungsarbeiten mobilisiert. Es wurde erwartet, dass rund 20.000 weitere Soldaten bei den Arbeiten helfen sollten.
In rund drei Millionen Haushalten fiel nach dem Beben der Strom aus, nachdem ein für die Versorgung der Region zuständiges Wärmekraftwerk durch das Beben beschädigt wurde. Das Atomkraftwerk Tomari in Hokkaido, das vor dem Erdstoß nicht in Betrieb war, musste seine Notstrom-Reserven anzapfen, um sein Kühlsystem am Laufen zu halten, wie der Sender NHK berichtete (Fukushima und die Erdbeben-Lüge: Das japanische 9/11 heißt 3/11).
Die japanische Meteorologiebehörde erklärte, der Meeresspiegel könne infolge des Bebens in Küstenregionen leicht ansteigen. Eine Tsunami-Warnung wurde aber nicht ausgegeben.
Japan liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen. Er verläuft im Osten von Chile über Peru und die Westküste der USA bis nach Nord-Alaska und im Westen von Japan über Südostasien bis zu den Pazifik-Inseln.
(Gigantische Erdrutsche)
Taifun in Japan: Neun Tote, 340 Verletzte, 1,3 Millionen ohne Strom
Die Zahl der Taifun-Opfer in Japan ist auf neun gestiegen. Mehr als 340 Menschen seien darüber hinaus durch den stärksten Sturm seit 25 Jahren verletzt worden, berichteten örtliche Medien am Mittwoch. Rund 1,3 Millionen Haushalte blieben nach Angaben örtlicher Stromversorger am Mittwoch ohne Strom.
Der Sturm brachte heftige Regenfälle mit sich. Er ist das jüngste in einer ganzen Serie von Unwettern, die Japan in diesem Sommer heimgesucht haben.
Rund 3.000 Menschen mussten die Nacht auf dem auf einer künstlichen Insel im Meer gelegenen internationalen Flughafen Kansai in der westlichen Provinz Osaka verbringen. Der zum Teil überflutete Flugplatz blieb auch am Mittwoch geschlossen, 162 Flüge mussten gestrichen werden.
Ein im Sturm abgetriebener Tanker war gegen eine Brücke geprallt, die den Flughafen mit dem Festland verbindet. Die elf Personen an Bord des Schiffes blieben unverletzt.
„Jebi“, der 21. Taifun der Saison, war der stärkste Wirbelsturm seit rund einem Vierteljahrhundert, der auf das japanische Archipel traf. Der Sturm beschädigte Häuser und beeinträchtigte den Flug- und Bahnverkehr. Die Windgeschwindigkeiten im Zentrum des Wirbelsturms betrugen zeitweise bis zu 216 Kilometer die Stunde.
Übersicht aller Erdstöße ab 5.0 in der Magnitude laut der europäischen Erdbebenwarte EMSC. Die Aktivität bleibt recht hoch, nach einem 5.7 in 30 km tiefe bei den Südlichen Sandwich Inseln nördlich Antarktis, bebte es anschliessend mit 5.4 in 10 km Tiefe im Ural-Gebirge, was sehr selten ist, bis zu jenem 6.6 in 30 km Tiefe in Japan.
Literatur:
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=Fw2o7aN5dwM
Quellen: PublicDomain/tagesschau.de/deutsch.rt.com am 06.09.2018