Ein neues starkes Erdbeben, das zweite binnen eines Tages, hat die indonesische Insel Lombok erschüttert. Die Insel hat in letzter Zeit eine Reihe von Erdbeben erlebt, bei denen über 400 Menschen ums Leben kamen.
Die 6,9 Erschütterung ereignete sich vier Kilometer vom Dorf Belanting im Nordosten von Lombok entfernt, berichtet der europäische Erdbebendienst (EMSC). Das Epizentrum des Erdbebens liegt etwa 12 Kilometer unter der Erde.
Das Erdbeben folgte einem vorherigen Beben der Stärke 6,3, der eine Reihe von Häusern beschädigte und mehrere Menschen auf der Insel verletzte. Anfang August wurde die Insel Lombok bereits von einem Erdbeben der Stärke 6,9 erschüttert, dem Hunderte von kleineren Nachbeben folgten. Das katastrophale Beben hat viele Gebäude zerstört und mindestens 436 Menschen getötet.
Bei den jüngsten Erdbeben auf der indonesischen Ferieninsel Lombok sind am Sonntag mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Das teilte Sutopo Nugroho, Sprecher der nationalen Zivilschutzbehörde, am Montag mit.
Demnach starben bei dem stärksten Beben am Sonntagabend zwei Menschen auf der Ferieninsel Lombok und drei weitere Personen auf der Nachbarinsel Sumbawa. Sie seien von herabfallenden Trümmerteilen getroffen worden. Zudem gab es zahlreiche Verletzte.
Die Erdstösse hätten weitere Schäden an Gebäuden verursacht und auf der ganzen Insel für Stromausfall gesorgt. (Wieder starkes 6+ Erdbeben vor Indonesien – Tsunami-Warnung aufgehoben (Videos))
Zahlreiche Häuser seien durch das Beben am Abend eingestürzt, in vielen Teilen Lomboks sei der Strom ausgefallen, sagte Nugroho weiter. Er stellte zudem ein Video ins Internet, in dem ein grosses Feuer zu sehen war, das in einem Dorf auf Sumbawa ausgebrochen war.
Das erste Beben am Sonntag ereignete sich zur Mittagszeit, das zweite kam am späten Abend. Beide Male lag das Epizentrum im Osten der Insel. Ein Einwohner von Lombok, Agus Sali, sagte der Nachrichtenagentur AFP am späten Abend, er sei von dem Erdstoss geweckt worden.
Er sei «unglaublich stark» gewesen, alles habe gewackelt. «Wir haben in einem Notfallzelt übernachtet. Ich war gerade erst eingeschlafen, als es plötzlich angefangen hat zu beben. Alle sind weinend und schreiend auf die Strasse gelaufen.» Durch das Beben sei die Stromversorgung unterbrochen worden („Keiner auf der Welt ist sicher“, warnt Professor – 2018 sind große Erdbeben sehr wahrscheinlich).
Erdbeben auch auf Bali spürbar
Einwohnern zufolge waren die Erschütterungen des ersten Bebens auf der gesamten Insel sowie auf der benachbarten Ferieninsel Bali zu spüren. Laut dem Sprecher der Katastrophenschutzbehörde löste das Beben Panik aus. Bewohner seien aus ihren Häusern geflohen, sagte er dem Sender Metro TV.
Mindestens ein Mensch sei leicht verletzt worden, zwei weitere Menschen seien in Ohnmacht gefallen. Mehrere Gebäude wurden nach Behördenangaben beschädigt oder zerstört.
An dem Berg Rinjani ereigneten sich als Folge des ersten Bebens am Sonntag mehrere Erdrutsche. Das Gebiet ist seit einem Beben Ende Juni mit 16 Toten für Wanderer gesperrt. Dennoch werde die Gegend nach möglichen Opfern abgesucht, erklärte die Katastrophenschutzbehörde.
Erdbeben auch auf Fidschi
Auch auf Fidschi hat die Erde gebebt. Die Stärke hier wurde von der US-Erdbebenwarte mit 8,2 angegeben. Das Beben lag in einer Tiefe von mehr als 560 Kilometern. Wie die Behörden des pazifischen Inselstaats erklärten, stellte das Beben deshalb keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung dar.
Indonesien und Fidschi liegen auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Immer wieder bebt dort die Erde, oder es brechen Vulkane aus.
Schwere und tiefe Erdbeben lösen meistens nachfolgende Erdstöße ab 6.0 aus. Da beide Erschütterungen im südlichen und südwestlichen Pazifik auftraten, kann es nun zu Spannungsentladungen im nördlichen (Japan, Alaska) bzw. östlichen (USA, Kanada, Mittel- und Südamerika) Pazifik führen (Fernwirkung: Starke Beben können Nachbeben am anderen Ende der Welt produzieren)
Pazifischer Feuerring
Der „Pazifische Feuerring“ ist ein Vulkangürtel um den Pazifischen Ozean. Über rund 40.000 Kilometer erstreckt er sich von Süd- und Nordamerika hoch in den Süden Alaskas.
Von dort reicht er von den Aleuten und Kurilen nach Japan, die Philippinen und Indonesien, Papua-Neuguinea und die südwestpazifischen Inseln bis nach Neuseeland.
Weil sich entlang des Rings die Erdplatten sehr häufig verschieben, ereignen sich in der Region 90 Prozent der Erdbeben weltweit. Auch liegen in dem Feuerring fast 90 Prozent der weltweit rund 1.500 aktiven Vulkane (Naturkatastrophen wie Erdbeben nehmen 2018 zu, weil der Äquator geschrumpft ist).
Übersicht der Erdbebenserie laut EMSC (alle Beben ab 5.0):
Literatur:
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=HU27GIT1v1Y
Quellen: PublicDomain/deutsch.rt.com am 20.08.2018
https://earthquake.usgs.gov/monitoring/operations/heliplot.php?virtual_network=GSN