Deutsche Arbeitnehmer werden nicht nur durch Wucher-Steuern und Abgaben ausgepresst, obwohl die Staatseinnahmen auf Rekord sind. Auch die Enteignung der deutschen Sparer durch die Geldpolitik der EZB ist eine Tatsache. Am Ende steht die Altersarmut.
Die Enteignung der deutschen Sparer durch die Geldpolitik der EZB ist eine Tatsache. Die Hüter des Euro mögen den Bundesbürgern die Situation schönzurechnen versuchen, so oft sie wollen – die Italiener würden durch Niedrigzinsen deutlich stärker belastet, die Spanier profitierten sogar davon et cetera.
Doch um mit klarem Verstand zu erkennen, welche gigantische Umverteilung von Gläubigern zu Schuldnern auf der privaten (wie natürlich auch auf der staatlichen) Ebene in der Eurozone seit Jahren stattfindet und inwieweit man davon persönlich betroffen ist, bedarf es keiner von Doktor Draghi verordneten Beruhigungspillen in Form durchsichtiger wissenschaftlicher Analysen.
Wer sich nicht für dumm verkaufen lassen will, dem genügt ein Blick auf den Kontoauszug der Tagesgeldanlage oder auf die jährliche Standmitteilung der Lebensversicherung – entscheidend ist hier der Vergleich mit den Informationen früherer Jahre – sowie auf die aktuelle Inflationsrate.
Dann weiß jedenfalls der klassische deutsche Einlagen- oder Versicherungssparer, um wie viel er wieder ärmer geworden ist – Kopfrechnen reicht.
Bundesbank bestätigt finanzielle Repression
Wer noch einen „amtlichen“ Beleg für die finanzielle Repression gesucht hat, kann ihn im Monatsbericht der Bundesbank finden. Dort ist nachzulesen, dass im ersten Quartal erstmals seit sechs Jahren nun auch die reale Gesamtrendite der privaten Haushalte wieder in negatives Terrain abgetaucht ist.
Das hat noch mal einen zusätzlichen Symbolwert, die Betroffenheit der typischerweise nach wie vor in hohem Maße auf Bankeinlagen fokussierten deutschen Sparer ist aber grundsätzlich nicht neu.
Sie wurde in den vergangenen Jahren im statistischen Durchschnitt durch die positiven Wertpapierrenditen überdeckt. Doch auch diese „folgten zuletzt einer Abwärtstendenz“, wie die Bundesbank so schön formuliert (Enteignung wegen Wohnungsnot – Land fordert Zugriff auf Grundstücke).
Die DZ Bank hat jüngst in einer Studie die Wertverluste der privaten deutschen Haushalte durch die negative Realverzinsung festverzinslicher Anlagen nach „Rückkehr“ der Inflation für 2018 und 2019 vorausgesagt: 44 Mrd. respektive 46 Mrd. Euro werden sich demnach in Wohlgefallen auflösen.
Wer regelmäßig bei Veröffentlichung der Statistiken zur Geldvermögensbildung in der Zeitung liest, die Deutschen seien wieder reicher geworden, sollte sich nicht täuschen. Die Bundesbürger sparen zwar gegen die Enteignung an. Aber die realen Verluste stehen nicht nur auf dem Papier.
Sie sind echt und werden viele, deren Vorsorgeplanung ohnehin auf Kante genäht ist, in die Altersarmut treiben.
Die dramatischen Auswirkungen der EZB Politik auf Ersparnisse
„Der Wert des Spar- und Anlagevermögens der Deutschen ist im Zuge der langanhaltenden Minizinsen erstmals gesunken. Im Auftaktquartal 2018 habe die Inflation die Rendite das Geldvermögen erstmals seit sechs Jahren mehr als aufgezehrt.“
Die „Welt“ schreibt weiter, dass es „auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten kaum noch Zinsen gibt. Selbst bei Spezialanbietern gibt es für Anleger nicht mehr als 0,5 Prozent Zinsen pro Jahr. Da im gleichen Zeitraum die Preise für Waren und Dienstleistungen um zwei Prozent steigen, gehen den Deutschen mit ihren Bankeinlagen aktuell 1,5 Prozent und mehr an Kaufkraft verloren. Rund 40 Prozent seiner Ersparnisse hat der Durchschnittshaushalt auf Konten und Sparbüchern liegen“.
Medien versuchten bislang permanent zu versichern, dass die EZB die Preise stabil halte und die Niedrigzinspolitik keine Auswirkungen habe. Tatsächlich haben die Deutschen immer weniger in der Tasche. Überall gibt es versteckte Preiserhöhungen zugunsten der aus dem Ruder gelaufenen EZB-Politik, die einzig und allein dazu dient, der Hochfinanz den schon lange gescheiterten Euro zu retten.
Tatsächlich findet überall eine stille Enteignung statt. Selbst der IWF forderte bereits in aller Öffentlichkeit, dass die Deutschen über einen „anhaltenden Zeitraum“ eine höhere Inflationsrate akzeptieren müssten. Gleichzeitig sollen die deutschen Sparer „Nullzinsen“ hinnehmen. Sollte die IWF diese Forderung durchsetzen, verlieren die Deutschen Tag für Tag noch mehr an Kaufkraft.
EZB-Chef Mario Draghi hatte ohnehin bereits angekündigt, dass die Zentralbank ihr Anleiheprogramm fortsetzen könnte. Über das Jahresende hinaus 60 Milliarden Euro Monat für Monat. Das Geld dafür „druckt“ die Zentralbank einfach. Es muss nur „auf den Knopf gedrückt“ werden.
Das Goldman Sachs Management hatte bereits verkündet, dass die Negativzinsen für Banken, die ihr Geld bei der Zentralbank parken, anhalten werden. Das ist der Grund, weshalb die Menschen keine Zinsen mehr auf dem Bankkonto erhalten.
Die offizielle Inflationsforderung wird sich durchsetzen. Dass weiterhin Negativ- und Nullzinsen bezahlt werden müssen, ist bereits beschlossene Sache. Dass der IWF höhere Inflationsraten fordert, und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg, sollte aufhorchen lassen. Damit wird klar, wohin der Weg gehen wird (Merkel-Plan: Enteignung der Bürger per Grundsteuer und EU-Haftung für faule Kredite).
Die große Inflationswelle wird allerdings erst dann sichtbar werden, wenn die Energiepreise in die Höhe schnellen. Nach Ansicht des IWF ist eine massive Inflationierung die einzige Lösung für die weltweite Schuldenkrise. Der Meinung sind auch zahlreiche Ökonomen. Dass der IWF jedoch jetzt so vehement negative Realzinsen speziell für Deutschland fordert, sollte zu denken geben.
Die Enteignung der Ersparnisse hat bereits begonnen. Und sie soll noch lange andauern.
Literatur:
Die Angst der Eliten: Wer fürchtet die Demokratie?
Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört
Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen: Der Weg in die totale Kontrolle
Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung
Quellen: PublicDomain/mmnews.de/watergate.tv am 22.08.2018