Vitamin-B12-Mangel ist – genau wie ein Folsäure-Mangel – weiter verbreitet, als man bisher dachte. Gerne wird behauptet, besonders vegan lebende Menschen seien von einem B12-Mangel bedroht. Eine grosse in Irland durchgeführte Studie zeigte jedoch im Juni 2018, dass der entsprechende Mangel jeden treffen kann.
Da Vitamin B12 sowohl für die Blut- und Gefässgesundheit als auch für ein gut funktionierendes Gehirn zuständig ist, äussert sich ein Mangel in gravierenden Beschwerden und sollte dringend vermieden werden.
Vitamin-B12-Mangel und Folsäuremangel
Schon im November 2017 hatte eine deutsche Studie festgestellt, dass gerade Senioren häufig an einem Vitaminmangel leiden. In einer grossen Bevölkerungsstudie in Irland zeigte sich nun ganz Ähnliches.
Dort stellte man fest, dass eine überraschend hohe Zahl Erwachsener an einem Vitamin-B12- und Folsäure-Mangel leidet. Beide Mängel können langfristig zu zahlreichen Gesundheitsproblemen führen (Vitamin B12: Essentielles Lebensmittel für Veganer!).
Häufige Symptome eines B12- und Folsäure-Mangels sind
- Kopfschmerzen und Müdigkeit,
- Anämien (Blutarmut) mit den typischen Symptomen wie schnelle Ermüdung, Schwäche und Konzentrationsstörungen,
- ein geschwächtes Immunsystem mit erhöhter Infektanfälligkeit und schwacher Abwehrkraft gegen Krebs,
- psychische Probleme (Reizbarkeit, Ängste, Verwirrung, Depressionen, Aggressionen etc.),
- Schleimhautschäden im Magen-Darm-System (wunde Zunge, Mundentzündungen, Verdauungsstörungen),
- Durchfall oder Verstopfung sowie
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.
Demenz oder Vitamin-B12-Mangel?
Bei einem Vitamin-B12-Mangel sind ferner die Nerven der Extremitäten betroffen, was sich in Taubheitsgefühlen und Kribbeln an Händen und Füssen zeigt. Auch kann sich ein reduziertes Erinnerungsvermögen einstellen, was gerade bei älteren Menschen schnell zu einem Demenzverdacht führt, obwohl es sich „nur“ um einen Vitaminmangel handelt.
Forscher der Irischen Längsschnittstudie zum Alterungsprozess der Bevölkerung (Irish Longitudinal Study on Ageing) (TILDA) am Trinity College Dublin analysierten die Daten von 5.290 Erwachsenen im Alter von 50 Jahren und darüber. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Juli 2018 im British Journal of Nutrition veröffentlicht.
Jeder Siebte leidet an Folsäuremangel
Studienautor Dr. Eamon Laird empfiehlt, die beiden Vitaminmängel sehr viel ernster zu nehmen, als dies derzeit noch der Fall ist. Denn in besagter Studie zeigte sich, dass 1 von 8 Erwachsenen niedrige Vitamin-B12-Spiegel hatten oder gar einen konkreten Mangel aufwiesen. Bei der Folsäure waren es noch mehr Betroffene. Hier litt 1 von 7 Erwachsenen an einem Mangel oder niedrigen Werten.
Während bei den 50- bis 60-Jährigen nur 14 Prozent einen Folsäuremangel hatten (was jedoch schon viel ist), waren es bei den älteren Teilnehmern gar 23 Prozent.
Raucher und Übergewichtige häufiger betroffen
Raucher und Übergewichtige waren besonders häufig von einem Mangel betroffen oder auch Leute, die allein lebten. Da beide Faktoren beeinflussbar sind (über eine Gewichtsabnahme und Rauchentwöhnung), liesse sich hier von den Betroffenen einiges zur Vorbeugung tun.
Viel zu wenige Menschen nehmen Nahrungsergänzungsmittel
Zusätzlich können natürlich entsprechende Nahrungsergänzungen eingenommen werden. Die Wissenschaftler bedauerten, dass dies noch von den wenigsten Menschen so gehandhabt werde. In ihrer Untersuchung waren es gerade einmal 4 Prozent der Teilnehmer, die B-Vitamine nahmen.
Da auch Ärzte immer wieder betonen, wie gut doch die übliche Ernährung mit Vitalstoffen versorge, tragen sie natürlich zum schlechten Zustand gerade der älteren Bevölkerungsgruppen bei. Denn wenn ein Mangelsymptom erscheint, wird nicht nach einem Mangel geschaut.
Stattdessen werden Medikamente gegen das Symptom verschrieben. Der Patient nimmt sodann Antidepressiva, Säureblocker, Antibiotika und Demenzmedikamente – mit der Folge, das er immer kränker wird, denn sein Vitaminmangel mit all seinen Konsequenzen bleibt ja weiter unbehandelt (Wundermittel B12: Massnahmen gegen Alzheimer und mehr).
Denken Sie bei Beschwerden immer auch an einen Vitaminmangel als mögliche Ursache!
Der Bedarf an Folsäure kann mit hochwertigen Vitamin-B-Präparaten gedeckt werden (wenn diese beispielsweise 400 µg Folsäure enthalten). Natürlich kann auch eine folsäurereiche Ernährung den Bedarf an Folsäure decken, doch gelingt dies vielen Menschen nicht.
Denn die Ernährung müsste reichlich grünes Blattgemüse, Kohlgemüse und Hülsenfrüchte enthalten, Lebensmittel, die es in den Küchen der meisten Menschen nur noch selten gibt (Vitamin B12: Genialer Schutzherr des Lebens).
Literatur:
Vitamin-C-Hochdosistherapie: Leitfaden für die therapeutische Praxis
Gesund in sieben Tagen: Erfolge mit der Vitamin-D-Therapie
Quellen: PublicDomain/zentrum-der-gesundheit.de am 05.07.2018
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