Die Mehrheit der Menschen verbindet Maschinenbau mit der Moderne, aber diese Assoziation ist weit von der Wahrheit entfernt. Fakt ist, dass unsere Vorfahren bereits seit Beginn der Bronzezeit komplexe Maschinen benutzt haben.
Mit innovativen Werkzeugen wie der Rolle, dem Rad und dem Hebel halfen diese frühen Ingenieure, riesige Monumente wie die Pyramiden von Gizeh, die Chinesische Mauer und die Gärten von Babylon zu errichten.
Aber es gibt vor allem eine Kultur, deren Beiträge zum Ingenieurwesen tausende von Jahren vor dem Industriezeitalter fast eine technologische Revolution ausgelöst hat.
Das griechisch-römische Volk liebte die Technik und entwickelte aus dem Fundus ihres gegenseitigen Wissens einige der außergewöhnlichsten Erfindungen, die die klassische Welt bereicherten. Dazu gehörten Aquädukte, die von der Schwerkraft betrieben werden, und Pumpen, die sich die Zentrifugalkraft zunutze machten.
Es gibt jedoch eine Reihe von Erfindungen, die so früh ausgereift waren, dass sie uns zwingen, die Brillanz ihrer technischen Fähigkeiten zu überdenken.
Einige dieser Artefakte wurden in alten Manuskripten wiederentdeckt, während andere aus dem Boden des Ozeans geborgen wurden (nachdem sie seit über zweitausend Jahren verloren waren).
Diese erstaunlichen Maschinen waren buchstäblich hunderte bis tausende von Jahren ihrer Zeit voraus (Artefakte, die unsere Geschichte verändern – Fünf mysteriöse Funde aus aller Welt (Videos)).
Talos
Obwohl wir „Talos“ dem Bereich der Fiktion zuordnen können, erinnert uns dieses mechanische Monster daran, dass sich Robotik nicht exklusiv auf die zeitgenössische Ära beschränkt.
Die Faszination der Griechen für Maschinen reicht bis zu dem alten Mythos zurück, in dem der Gott Hephaistos viele Automaten gebaut hat, wie zum Beispiel mechanische Dienstmägde und riesige Roboterhunde.
Am bekanntesten ist Talos in der Gestalt eines ehernen (bronzenen) Riesen, den ein vom Kopf bis zur Ferse reichender „Blutkanal“ lebendig machte. Er soll entweder von Zeus zum Schutze der Europa auf Kreta stationiert oder dem Minos von Hephaistos zum Geschenk gemacht worden sein. Talos umkreiste die Insel dreimal täglich und warf Steine auf alle Schiffe, die sich näherten. Landete dennoch jemand, erhitzte sich der Riese bis zur Rotglut. Ließ sich der Angreifer auch davon nicht abschrecken, verbrannte ihn Talos, indem er ihn umarmte (Lexikon der verbotenen Geschichte: Verheimlichte Entdeckungen von A bis Z).
Taube des Archytas
Nach dem Niedergang der Bronzezeit begannen neue Ingenieure aus dem hellenistischen Griechenland mit mechanischen Geräten zu experimentieren (vielleicht inspiriert von Hephaistos selbst).
Archytas, ein griechischer Philosoph, galt als der Vater der mathematischen Mechanik. Eine seiner legendärsten Erfindungen war die einer mechanischen Taube, die angeblich mit Dampf angetrieben wurde.
Von der Taube berichtet der lateinische Schriftsteller des 2. Jahrhunderts Aulus Gellius in seinen Noctes Atticae (10.12.8–10.), eine verborgene Luftströmung in ihrem Inneren habe sie angetrieben:
„Denn nicht nur viele bedeutende Griechen, sondern auch der Philosoph Flavorinus, der eifrigste Forscher in alten Aufzeichnungen, haben unter Beteuerung der Wahrheit geschrieben, eine von Archytas durch mechanische Geschicklichkeit und weitere Künste geschaffene Nachbildung einer Taube aus Holz sei geflogen; sie wurde nämlich ausgewogen in der Schwebe gehalten und von einer im Inneren eingeschlossenen und verborgenen Luftströmung angetrieben.“
Der metallische Kopf
Der seltsame und geheimnisvolle metallische Kopf gehört zwar immer noch in den Bereich der Legende, ist aber eigentlich kein Mythos. Dieses Gerät tauchte im 3. Jahrhundert vor Christus im Zusammenhang mit dem römischen Dichter Virgil auf.
Es wurde behauptet, dass dieser mechanische Kopf in der Lage war, nach Belieben mit seinen Benutzern zu sprechen. Sein Schöpfer ist zwar unbekannt, aber seine Legende taucht im Laufe der Geschichte mehrmals auf, so auch im Zusammenhang mit Mystikern wie Boethius (480 – 525 n. Chr.) und Albertus Magnus (1206 -1280 n. Chr.).
Der Antikythera-Mechanismus
Der Antikythera-Mechanismus ist eine weitere bemerkenswerte Maschine, dessen Erfinder ebenfalls rätselhaft ist. Dieses astronomische Gerät war in einer Holzkiste untergebracht und bestand aus etwa 30 Bronze-Zahnrädern (vielleicht auch mehr).
Durch Drehen einer Kurbel drehten sich alle Zahnräder im Innern, um die Positionen der Sonne, die Mondphasen und möglicherweise auch die Positionen der Planeten zu berechnen. Nachdem er in einem Schiffswrack verloren gegangen war, dauerte es noch tausend Jahre, bis ein anderes rudimentäres Uhrwerk hergestellt wurde.
Nachdem Professor Price schon 1955 erste ersten Forschungsergebnisse publiziert hatte, veröffentlichte er 1959 im renommierten Wissenschaftsmagazin Scientific American die These, der Mechanismus von Antikythera stelle einen einzigartigen Fund dar, der seiner Zeit technologisch weit voraus gewesen sei. „In seiner Publikation „Gears from the Greeks“ schildert Professor Price Sensationelles.
Die Erfinder des Mechanismus konnten offensichtlich mit diesem Gerät die Bewegungen der fünf damals bekannten Planeten, Sonnenaufgänge, Mondphasen, Tagundnachtgleichen oder auch die Mondzyklen von etwa 18 Jahren berechnen. Außerdem zeigte der „Computer“ die zwölf synodischen Mondjahre an.
Am erstaunlichsten ist bis heute die Tatsache, dass der Erfinder dieser astronomischen Apparatur in den fast 30 einzelnen Zahnrädern bereits ein epizyklisches Differentialgetriebe einbaute.
Dieses Getriebe, auch als Ausgleichsgetriebe bekannt, gehört zu den komplexesten mechanischen Systemen die wir kennen – erst 1828 wurde es von [Onésiphore] Pecqueur zum Patent angemeldet.
Heronsball
Der Heronsball ist eine von Heron von Alexandria beschriebene Maschine, die die Expansionskraft von Wasserdampf und das Rückstoßprinzip demonstriert. Die Aeolipile war zuvor schon altägyptischen Priestern bekannt gewesen.
Der Heronsball ist ein kleiner raketenartiger Motor, der sich beim Erhitzen dreht. Es gilt als die erste Dampfmaschine der Geschichte. Wäre dieser Proto-Motor weiterentwickelt worden, hätte fast 2.000 Jahre vor der Erfindung der Dampflok bereits ein dampfgetriebener Wagen Realität werden können (Verbotene Archäologie: Hochkulturen vor Millionen von Jahren (Videos)).
Der untere Teil der Maschine ist ein dichter Wasserkessel, der von unten mit einer offenen Flamme beheizt werden kann. Oben befindet sich eine Kugel, die in ihrer Halterung drehbar gelagert ist und an der zwei Austrittsdüsen angebracht sind.
Eine der beiden Halterungen dient als Rohr, durch das aus dem unteren Teil Wasserdampf in die obere Kugel gelangen kann. Bringt man das Wasser im unteren Gefäß zum Kochen, so strömt Wasserdampf durch die Halterung in die Kugel und verlässt sie durch die beiden Düsen. Dabei entsteht ein Rückstoß, der die Kugel in Drehung versetzt.
Griechisches Feuer
Gegen Ende des Römischen Reiches tauchte eine neue Waffe mit verheerenden Folgen auf. Die Byzantiner perfektionierten eine Brandwaffe, die eine so intensive Feuerwolke projizieren konnte, dass sie innerhalb weniger Minuten buchstäblich ganze Schiffe verbrannte.
Dieses mysteriöse Feuer wurde als fast unlöschbar bezeichnet (selbst wenn es in Wasser getaucht wurde). Es verlieh den Byzantinern einen technologischen Vorsprung und war für viele wichtige militärische Siege verantwortlich. Seine Formel war ein streng gehütetes Staatsgeheimnis und ist bis heute unbekannt.
Mit „siphon“ ist die von Ktesibios im 3. Jahrhundert v. Chr. erfundene doppeltwirkende Druckpumpe (Feuerspritze) gemeint, die einen konstanten Flüssigkeitsstrahl lieferte. Mit dieser Spritze wurde die brennbare Flüssigkeit gegen das Ziel gespritzt. Die Reichweite betrug nur wenige Meter, was aber für die damaligen Seegefechte ausreichte.
Es existierten verschiedene Spritzensysteme:
- Der sogenannte Siphon wurde im Seekrieg von den byzantinischen Kriegsschiffen, den Dromonen, aus eingesetzt. Bekannt ist, dass er aus Bronze bestand, mit Zinn verlötet war und von unten befeuert wurde. Außerdem ist auf Abbildungen eine Düse sichtbar. Es handelte sich höchstwahrscheinlich um einen Druckbehälter, der über ein Ventil mit der Düse verbunden war. Möglicherweise wurde der Überdruck im Behälter mit einer Pumpe aufrechterhalten. Nur zwei Personen bedienten eine Waffe, die anderen Besatzungsmitglieder besaßen nicht die erforderliche Ausbildung. Je nach Größe waren die Dromonen mit bis zu drei Siphonen ausgestattet.
- Eine Abbildung eines sogenannten strepton zeigt, dass es sich um ein Handgerät handelt. Vorzugsweise sollte es gegen Holzkonstruktionen wie Belagerungstürme zum Einsatz kommen. Der Name impliziert, dass es sich um ein Gerät mit einer Art Pump- oder Drehmechanismus handelt.
- Vom cheirosiphon (Handsiphon) ist wenig mehr bekannt als das, was der Name andeutet. Er war zum Einsatz direkt gegen feindliche Soldaten gedacht.
Darüber hinaus existierte noch die konventionellere Methode, mit Brandmittel gefüllte Tonkrüge mit verschiedenen Schleuder- oder Katapultsystemen zu verschießen. Diese Systeme verfügten wahrscheinlich über eine Zündflamme.
Die Erfindung der Waffe wird in den Quellen dem griechischen Architekten Kallinikos zugeschrieben, der aus Heliopolis (heute Libanon) vor den Arabern nach Konstantinopel geflohen war. Wahrscheinlich im Jahre 677, oder kurz zuvor, gelang es ihm während eines Krieges mit den Arabern, das System des Griechischen Feuers für die Dromone zu entwickeln. Das war von entscheidender Bedeutung bei der Abwehr der arabischen Belagerung von Konstantinopel (674–678).
Bereits in der Spätantike waren sowohl auf oströmischer/byzantinischer Seite als auch bei den Gegnern Roms immer wieder ständig weiterentwickelte Brandwaffen zum Einsatz gekommen. So scheinen entsprechende Vorläufer bereits kurz nach 500 unter Kaiser Anastasios I. im Kampf gegen den rebellischen Heermeister Vitalianus eingesetzt worden zu sein. Auf diese Entwicklungen griff Kallinikos zurück.
Seine wesentliche Neuerung, die letztlich das Griechische Feuer ausmachte, war der Siphon, in moderner Terminologie eine Art Flammenwerfer. Auch nach Kallinikos setzte sich die Entwicklung weiter fort. So entstanden Handsiphon und Strepton Ende des 9. oder Anfang des 10. Jahrhunderts.
Literatur:
Technogötter: Vorzeitliche Hochtechnologie und verschollene Zivilisationen
Verborgenes Geheimwissen: Hochtechnologie im alten Ägypten
Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=6NzO-T1xHnQ
https://www.youtube.com/watch?v=TqlL3szwJEs
Quellen: PublicDomain/ancient-code.com/Wikipedia/maki72 für PRAVDA TV am 05.07.2018
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