Energiewende im Vatikan: Die Energiewende von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energiequellen ist das Thema einer Tagung von Erdöl-Giganten, die im Vatikan stattfindet. Dabei ist auch ein Treffen mit Papst Franziskus vorgesehen, dessen Enzyklika Laudato si Bezugspunkt für die Tagung ist.
Die „ökologische Umkehr“, die Papst Franziskus in der Enzyklika fordert, auch von den Religionen, „ist ein Projekt, das von der UNO ausgeht, seit den 90er Jahren, und der Heilige Stuhl paßt sich dem an“.
Mit diesen Worten kommentierte Riccardo Cascioli, Chefredakteur der Nuova Bussola Quotidiana, den Erdöl- und Investoren-Gipfel, der am 8./9. Juni im Vatikan tagte (Vatikan: Der Papst der Eliten).
Rockefellers Mahnung
Bereits 1997 ließ Steven Clark Rockefeller, Angehöriger der vierten Generation und seit dem Tod seines Onkels David Rockefeller ältester, lebender Vertreter dieser amerikanischen Dynastie der Macht, die Religionen wissen:
„Wenn die Religionen eine konstruktive Rolle als Glieder der neuen Weltgemeinschaft spielen wollen, die im Entstehen ist, müssen die ihre Weltsicht und Ethik im Licht des Öko-Gedankens ändern“.
Steven Clark Rockefeller, der sich in Bezug auf Religion – wenn überhaupt – mit dem Zen-Buddhismus befaßte, ist Vorsitzender des Earth Charter International Council und zugleich einer der Großsponsoren des weltgrößten Abtreibungskonzerns Planned Parenthood. Die beiden Faktoren sind kein Zufall, sondern stehen in einem logischen Zusammenhang.
Die Erd-Charta geht auf Empfehlungen der UNO-Kommission für Nachhaltige Entwicklung zurück, die im sogenannten Brundtland-Bericht von 1987 ihren Niederschlag fanden. Auf den Bericht, der nach der Kommissionsvorsitzenden, der sozialdemokratischen, norwegischen Politikerin Gro Harlem Brundtland benannt ist, geht die Abtreibungs-Agenda der Vereinten Nationen und ihrer Agenturen zurück.
Grob gesagt: Galt in der Zwischenkriegszeit das Binom Rassenreinerhaltung durch Abtreibung, lautet es seit der Diskreditierung des Rassismus im Zweiten Weltkrieg Umweltschutz durch Abtreibung.
Die Tagung im Vatikan wird wiederum mehr von der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und ihrem Kanzler, Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo ausgerichtet. Sanchez Sorondo ist der politische Arm von Papst Franziskus, der die Kontakte für die Annäherung zwischen Vatikan und UNO sowie anderen internationalen Gremien knüpft.
Energiewende-Tagung im Vatikan
In den vergangenen Tagen trafen sich im Vatikan die Vertreter der Erdölindustrie und die größten, internationalen Investoren. Papst Franziskus wird eine Ansprache halten.
Das Thema des Treffens lautet:
„Die Energiewende und die Bewahrung unseres gemeinsamen Hauses“.
Seit die Enzyklika Laudato si im Entstehen war und im Juni 2015 veröffentlicht wurde, finden im Vatikan regelmäßig Tagungen der Spitzenebene statt. Alle finden unter Berufung auf die Enzyklika von Papst Franziskus statt, aber „alle finden kurioserweise strikt hinter verschlossenen Türen statt“, so Cascioli.
Dieser Umstand ist nicht zufällig, sondern konstitutiv: Eine echte Diskussion findet nicht statt, und ist auch nicht erwünscht. Das mußten Klimaskeptiker unter den Wissenschaftlern bereits 2015 erleben, als sie ohne Nennung von Gründen von der ersten vatikanischen Tagung dieser Art über den Klimawandel ausgeschlossen wurden.
Der Vatikan will kein Forum für eine sachliche, ausgewogene Debatte zwischen unterschiedlichen ökologischen oder ökonomischen Positionen sein, wie es immer Tradition der Päpstlichen Akademien war. Das war gestern. Heute gilt ein anderer, ideologischer Kurs: beim Klimawandel zum Beispiel die einseitige Unterstützung der UNO-Klimavorgaben einer angeblich menschengemachten Erderwärmung.
„Die Rückkehr ins Irrenhaus“
Die von Sanchez Sorondo geleiteten Päpstlichen Akademien und der Vatikan sind, so Kritiker, zum Instrument einer bestimmten Agenda geworden, der UNO-Agenda. Unter Papst Franziskus soll sich die ganze Kirche dieser Agenda fügen, und sie unterstützen. Die Anzeichen mehren sich, die zeigen, wie dieses Ziel in der Kirche umgesetzt wird, jüngst zum Beispiel die Botschaft der Italienischen Bischofskonferenz zum Tag der Bewahrung der Schöpfung.
Die Öko-Agenda wurde 1983 zuerst vom Ökumenischer Rat der Kirchen aufgegriffen, dann 1989 von der Konferenz Europäischer Kirchen und dem Rat der europäischen Bischofskonferenzen übernommen und mündete 2001 in einer Charta oecumenica, in der die Einführung eines „ökumenischen Tages des Gebetes für die Bewahrung der Schöpfung in den europäischen Kirchen“ empfohlen wurde. Soweit so gut, würden hinter den wirklichen Initiatoren der Öko-Bewegtheit nicht noch andere, dunkle Absichten stehen.
Er selbst reiste im September 2015 nach New York, wo er einziger Festredner zur Verabschiedung der Post-2015-Agenda durch die UNO-Generalversammlung war. Diese Agenda, auch „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ genannt, ist das politische Programm der UNO bis zum Jahr 2030. Papst Franziskus erteilte diesem politischen Programm als einziger Redner und einziger Religionsvertreter stellvertretend für alle Religionen den „Segen“ und schwieg zur dahinterstehenden Abtreibungsagenda.
Die Auswirkungen dieses ideologischen Ökologismus, dem Papst Franziskus die Tore zum Vatikan und zur Kirche öffnete, zeigen sich noch deutlicher an einer vom Erzbistum Turin beworbenen Tagung, die am kommenden 22. Juni in Turin stattfinden wird, wo derzeit auch die Bilderberger ihr diesjähriges Treffen abhalten – erstmals in Anwesenheit von Kardinalstaatssekretär Parolin. Mitorganisatoren der Tagung sind die Barnabiten, ein katholischer Männerorden. Das Thema lautet:
„Die Rückkehr ins Irrenhaus: Die Leugnung des Klimawandels in der Ära Trump“.
Redner ist „der Klimawandel-Fundamentalist Michael Mann“, so Cascioli.
„Laut dem Erzbistum Turin und den Barnabiten ist jemand, der die These vom menschenverschuldeten Klimawandel bezweifelt nicht nur verrückt, sondern auch bißchen Nazi (der Hinweis auf ‚Leugnung‘ ist sicher nicht zufällig)“. (Klimawandel Alarmisten: „Diese Forscher haben eine politische Agenda“ – Fidschi geht nicht unter!)
Konzerne und Kapital
Zur Vatikan-Tagung wird Sanchez Sorondo, an dessen Seite erneut Kardinal Peter Turkson auftritt, dessen Rolle bei der Anpassung des Vatikans an die UNO-Agenda ziemlich undurchsichtig ist, Vertreter von Mineralölkonzernen wie Exxon Mobil, BP, Royal Dutch Shell, Pemex, Eni, Equinor und andere mehr begrüßen können. Hinzukommen führende Investmentgesellschaft wie L1 Energy und BlackRock, der weltgrößte Finanzinvestor überhaupt mit einem Vermögen von 6 Billionen Dollar.
Anwesend sein wird auch Ernest Moniz, der unter Barack Obama, US-Energieminister war. Seine Anwesenheit „bestätigt die grundlegende Übereinstimmung – zumindest zu diesem Thema – zwischen diesem Pontifikat und den Obamas und Clintons“, so Cascioli.
Worum es bei der Tagung geht, ergibt sich aus dem, was Papst Franziskus in Laudato si Nr. 165 schreibt:
„Wir wissen, dass die Technologie, die auf den sehr umweltschädlichen fossilen Brennstoffen – vor allem von Kohle, aber auch von Erdöl und, in geringerem Maße, Gas – basiert, fortschreitend und unverzüglich ersetzt werden muss. Solange es keine weit reichende Entwicklung erneuerbarer Energien gibt, die bereits im Gang sein müsste, ist es legitim, für die am wenigsten schädlichen Alternativen zu optieren oder auf Übergangslösungen zurückzugreifen.“
Über die Grundprämissen, die behauptete menschenverschuldete Erderwärmung, gäbe es bereits viel zu diskutieren. Vor allem ist eine ideologisch motivierte Diskussionsverweigerung abzulehnen. Zudem stellt sich aber besonders die Frage, ob und wie weit sich die Kirche in technische, ökonomische und naturwissenschaftliche Fragen einmischen soll.
Die Kernfrage ist jedoch – mit Blick auf die oben zitierte Aussage von Steven Clarke Rockefeller – eine ganz andere: Ist es die UNO, die sich heute auf Positionen der katholischen Kirche zubewegt und bereit ist, deren Stimme zu hören, oder ist es die von Papst Franziskus geführte Kirche, die sich auf Positionen der UNO zubewegt und sich ihr unterordnet? (Wenn der Papst flieht: Das letzte Zeichen vor dem großen Umbruch)
„Der magische Moment“
Ersteres behauptet Marcelo Sanchez Sorondo, der von einem „magischen Moment“ spricht, weil „das Lehramt der Kirche mit dem Lehramt der UNO erstmals übereinstimmen“.
Sanchez Sorondo begründete die Abhaltung der bevorstehenden Tagung im Vatikan wie folgt:
„Das Treffen hat den Dialog mit den Vorständen der Mineralölkonzerne zum Zweck, um zu erfahren, in wieweit sie sich bewußt sind, daß Erdöl die Hauptursache für den Klimawandel ist, das heißt, für die globale Erwärmung, die den Planeten ruiniert. Das ist wichtig, weil sie heute nicht nur die Wirtschaft lenken, sondern auch die Politik vieler Staaten, besonders der G20. Es geht darum, ihnen nahezulegen, und über sie den Politikern, in erneuerbare Energiequellen zu investieren oder in den Kohle-Rückbau als neue Herausforderung, als sozioökonomisches Ziel, als Quelle von Arbeit und Wohlergehen im gemeinsamen Haus. Wir hoffen, daß sie die Botschaft hören wollen, wie es einige bereits tun. Sie haben dieses Treffen gewollt, und wir sind froh darüber, um einen ernsthaften, kritischen und konstruktiven Dialog zu beginnen“.
Laut der Darstellung von Sanchez Sorondo waren es die Erdölkonzerne, die Papst Franziskus gebeten hätten, ihnen eine Lektion in Sachen Energie zu erteilen und ihnen marktstrategische Empfehlungen zu geben. Sollte Sanchez Sorondo wirklich glauben, „was er da sagt“, könnte er einem direkt „leid tun“, so Cascioli. „Rockefellers Worte erzählen nämlich eine ganz andere Geschichte.“
Der Dynastensproß sprach damals auf der Tagung „Religion und Weltordnung“. Das Thema bezog sich auf eine von der UNO bereits ausgearbeitete Strategie, die gar nicht geheimgehalten wurde. Der Brundlandt-Bericht hatte den Auftakt gemacht. Auf sie folgte die UN-Commission on Global Governance, wörtlich UN-Kommission für globales Regieren, was auch mit „UN-Kommission für die Weltregierung“ übersetzt werden könnte. 1995 legte die Kommission ihren Schlußbericht Our Global Neighbourhood (Unsere globale Nachbarschaft) vor. Zur Erreichung einer friedlichen Welt (Weltfrieden) wird darin die Schaffung einer „globalen Ethik“ angeregt.
Den Religionen wird die zentrale Rolle zugewiesen, die jeweiligen Gläubigen zur Akzeptanz und zur Einhaltung dieser neuen Ethik zu bewegen. Diesem Ziel habe auch die Versammlung der Weltreligionen und die Ökumene zu dienen. Die 1986 installierten Assisi-Treffen der Gemeinschaft Sant’Egidio scheinen die konkrete Umsetzung dieser Strategie. Sie machten zudem den katholischen Papst zum sichtbaren, höchsten Repräsentanten aller Religionen, was seit Papst Franziskus von der UNO allgemein anerkannt wird durch die Tagungen im Vatikan und vor allem durch die erwähnte Festrede im September 2015 im New Yorker Glaspalast.
Kirche als Handlanger der neuen „globalen Ethik“?
Die „ökologische Umkehr“ ist ein Eckpfeiler dieser „globalen Ethik“ zur Festschreibung des „Weltfriedens“ und einer „globalen Harmonie“. Sie gibt exakt wieder, was bereits in der Erd-Charta enthalten ist, auf die Laudato si ausdrücklich hinweist.
Dazu Riccardo Cascioli:
„Was wir erleben, ist die Entfaltung dieser Strategie: Leider ist steht das im Widerspruch zu dem, was Msgr. Sorondo sagt. Es ist nicht die UNO, die auf die Kirche hört, sondern der Heilige Stuhl, der sich an die UNO-Ideologie anpaßt, die – um es genau zu sagen – zutiefst antichristlich ist.“ (Vatikan: „Wahrscheinlich das katastrophalste Pontifikat der Kirchengeschichte“)
Literatur:
Illuminati – Der Kult, der die Welt gekapert hat
Prophezeiungen zur Zukunft Europas und reale Ereignisse
Papst und Teufel: Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich
Quellen: PublicDomain/katholisches.info am 11.06.2018
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