Funkstrahlung und Elektrosensibilität sind ein brisantes Thema unserer Zeit. Elektromagnetische Felder (EMF) umgeben uns überall, niemand kann sich ihnen entziehen. Trotz der seit Jahrzehnten aufklärenden Schutzorganisationen wurden die gesundheitlichen Folgen bisher dementiert und klein geredet.
Das Buch „Land im Strahlenmeer“ geht umfassend auf das Gesundheitsrisiko der sog. Nichtionisierenden Strahlung ein. Die Analyse und die vielen Detailinformationen wurden in spannend zu lesende „Geschichten“ verpackt, aber auch in einen historisch und geografisch weit ausgreifenden Kontext gestellt.
Breit erörtert werden auch die alternative Diagnostik und Therapie versus die Stellungnahme der Schulmedizin. Auch wenn die Autorin ihren Recherchen konkrete Fallbeispiele aus der Schweiz zugrunde legte, sind die Folgerungen auf westliche Länder übertragbar.
Als ich mich im Internet über die Autorin Frau Dr. Ursula Niggli schlaumachte, stellte ich mit Überraschung fest, dass die Autorin Philosophie, Theologie und Mediävistik studiert hat. Seit 1987 ist sie Leiterin des philosophischen Instituts Paraklet in Zürich. Ihre Veröffentlichungen bezogen sich bislang auf diese Themen. Und nun ein Buch über Funkstrahlung? Das erstaunte mich dann doch.
Die Autorin hat in den letzten Jahren Elektrosensible interviewt und ein funkkritisches Buch daraus gemacht. Das Buch befasst sich mit den Gegebenheiten in der Schweiz, das sollte man zunächst einmal wissen – so spricht die Autorin in ausführlichen Kapiteln die Verstrahlung in bestimmten Regionen wie dem Oberwallis, der Ostschweiz oder der Innerschweiz an und geht auf dortige Schicksale, Interessengemeinschaften oder Studien ein (Frankreich: Handyverbot für Schüler bis zum Alter von 15 Jahren und Strahlungsminimierung verordnet).
Sie hat zahlreiche Fälle beleuchtet, dazu Fachmeinungen und ärztliche Aussagen eingeholt, um so dem Ganzen ein Fundament zu geben. Das Buch erzählt auch vom politischen Kampf gegen den Antennenbau oder von Bürgerinitiativen, die die Bevölkerung über das Gesundheitsrisiko der Funkstrahlung aufklären wollen.
Das Thema ist sicherlich brisant, denn unser gesamter Lebensraum wird immer mehr von elektromagnetischen Feldern (EMF) durchdrungen. Die überall vorhandene und rasant zunehmende Mobilfunkstrahlung wurde von der WHO als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft.
Dass Menschen auf gepulste elektromagnetische Strahlung immer sensibler reagieren und sich durch die ständige Berieselung eine Hypersensibilität aufbauen kann, scheint nicht verwunderlich. Die Autorin verfolgt laut eigenen Aussagen nur ein Ziel mit dem Buch: „Skeptischen Kreisen das Gesundheitsrisiko von EMF nahezubringen.“
Sie hat unfassbar viele Fälle zusammengetragen, belegt, mit seriösen Quellen versehen und einen dicken Anhang hinzugefügt. Da sie eine Betroffene ist und gezwungen war, sich aus gesundheitlichen Gründen außerhalb der Stadt niederzulassen, steckt ihr ganzes Herzblut in dem Buch.
US-Gesundheitsbehörden warnen vor Handyrisiken
Das California Department of Public Health hat Leitlinien zur Belastung durch Mobiltelefone veröffentlicht. Darin rät man Einwohnern des Bundesstaats, ihre Handys möglichst nicht am Körper zu tragen, um das Risiko für Krebserkrankungen und Unfruchtbarkeit zu vermindern.
Das Dokument ist Ergebnis eines Rechtsstreits, den der an der UC Berkeley tätige Forscher Joel Moskowitz 2016 einleitete, weil er Dokumentenentwürfe zu diesem Thema entdeckt hatte, die zwar schon 2010 erstellt worden waren, aber der Öffentlichkeit nie zugänglich gemacht worden waren (Handy: BioIntitiative fordert Einstufung als ‚Krebs erregend‘ – Mediziner besorgt angesichts tödlicher Hirntumore).
Im fraglichen Vorsorgedokument „How to reduce exposure to radio frequency energy from cell phones“ heißt es, dass das Forschungsfeld zwar noch immer in der Entwicklung begriffen sei, aber dennoch einige Studien eine Verbindung zwischen langfristiger Handynutzung und Krebserkrankungen nahegelegt hätten.
Der wichtigste im Dokument erteilte Ratschlag lautet: Man sollte Mobiltelefone möglichst vom Körper fernhalten – das heißt, entweder die Freisprechfunktion nutzen oder Kopfhörer verwenden, statt das Handy ans Ohr zu halten – und sie eher im Rucksack oder einer Handtasche als in der Hosentasche mitführen.
Die Leitlinien warnen außerdem davor, neben dem Handy zu schlafen. Veröffentlicht wurden sie erst nach einem entsprechenden Urteil des Oberlandesgerichts Sacramento.
EMF-Felder und Fehlgeburten
Wieder einmal ergab eine Studie, dass Magnetfelder von einer Stärke, wie man sie gemeinhin in Privatwohnungen, Büros und Großstädten findet, das Risiko von Fehlgeburten erhöhen. Die aktuelle Untersuchung stammt vom Krankenversicherungsunternehmen Kaiser Permanente im kalifornischen Oakland und weist nach, dass das Fehlgeburtrisiko durch elektromagnetische Felder verdreifacht wird (Gefahren für die Gesundheit: Im Elektrosmog – durch WLAN-Strahlung vermehrte Fehlgeburten).
„Die an Menschen durchgeführte Studie liefert neue Belege dafür, dass die Magnetfeldbelastung im Alltag gesundheitsschädliche Auswirkungen haben könnte“, sagte De-Kun Li, Hauptautor der Kaiser-Permanente-Studie, im Interview mit Microwave News. Mittlerweile gebe es laut Li mindestens sieben Studien, in denen Fehlgeburten mit der pränatalen Belastung durch elektromagnetische Felder in Verbindung gebracht werden.
„Es handelt sich hier um eine wichtige und sehr gründlich durchgeführte Studie“, sagt Tony Miller, Professor emeritus an der University of Toronto. Die Forscher fanden heraus, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt bei jenen Versuchspersonen, die – an den Tagen, als sie das Messgerät trugen – mindestens 14 Minuten (das ist ein Prozent von 24 Stunden) Feldern von mehr als 2,5 mG (0,25 μT) ausgesetzt waren, 2,72-mal höher ist als bei der Kontrollgruppe, die einer Feldstärke von weniger als 2,5 mG ausgesetzt war. Dieses Ergebnis ist statistisch signifikant.
Wie Li angibt, war das erhöhte Fehlgeburtrisiko durch stärkere Magnetfelder unabhängig von der Quelle der Magnetfelder festzustellen. Er erklärte, dass er zwar keine genauen Informationen über den jeweiligen Ursprung der Felder (z. B. Hochspannungsleitungen oder elektrische Geräte) habe, die meisten Belastungen jedoch an den folgenden Standorten stattgefunden hätten: in der Wohnung, zu Hause im Bett, am Arbeitsplatz oder unterwegs.
Frauen, die Magnetfeldern mit einer Stärke von mehr als 2,5 mG ausgesetzt waren, wiesen eine Fehlgeburtrate von 24,2 Prozent auf. In der Kontrollgruppe betrug die Fehlgeburtrate 10,4 Prozent – das stimmt mit den 10 bis 15 Prozent in der Gesamtbevölkerung überein.
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Literatur:
Im digitalen Hamsterrad. Ein Plädoyer für den gesunden Umgang mit Smartphone & Co.
Gesund ohne E-Smog: Neue Strategien zum Schutz vor der lautlosen Gefahr
Digitale Erschöpfung: Wie wir die Kontrolle über unser Leben wiedergewinnen
Quellen: PublicDomain/nexus-magazin.de am 28.05.2018
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