Kaum beglücken die ersten warmen Sonnenstrahlen unser schönes Land wird wieder geposed, dass es nur so kracht. Immer mehr Bürger des Landes versuchen offensichtlich aufs Neue so fruchtig wie möglich zu erscheinen und ihrer Umwelt zu suggerieren, dass sie etwas ganz Tolles, Erfolgreiches und Reiches, auf jeden Fall aber etwas Besseres als all die anderen sind.
Da brausen junge Leute mit sündhaft teuren hochgezüchteten Sportwagen durch die Innenstädte in der Hoffnung, das männliche und insbesondere das weibliche Publikum zu beeindrucken. Als rational denkender Mensch fragt man sich, wie all die jungen Leute sich diese sündhaft teuren Kisten mit einem Neupreis von 85.000 Euro und weit mehr überhaupt leisten können.
So viele erfolgreiche Jungunternehmer gibt es dann doch wieder nicht in unserem Lande und das Silicon Valley ist ja bekanntlich nicht um die Ecke. Hilfreich bei der Klärung wem der tolle Wagen denn tatsächlich gehört ist dabei ein Blick auf den Fahrzeugbrief und nicht auf den Fahrzeugschein. Von Matthias Weik und Marc Friedrich.
Spätestens bei der Frage nach dem besagten Brief, wird es sich bei den meisten Posern ganz schnell ausgeposed haben, und aus dem großen „Maxe“ wird ganz schlagartig ein kleines Würstchen. Denn eben dieser Brief verrät, wem der schicke Wagen tatsächlich gehört.
Leider liegt dieser Fahrzeugbrief zumeist nicht bei dem stolzen Lenker des Boliden sondern bei dem Eigentümer – zumeist einer hauseigenen Bank eines Automobilkonzerns. 2017 waren gerade einmal 35,6 Prozent aller Neuzulassungen in Deutschland Privatkäufer gewesen.
Leasing heißt das Zauberwort für all die, die mehr sein wollen als sie tatsächlich sind. Während man über die Sinnhaftigkeit von Leasing bei Selbstständigen noch diskutieren kann ist das Leasing durch Privatpersonen durchaus sinnfrei (Gesellschaft: Zerrissene Jeans und das Ende des gesunden Menschenverstandes).
Heute kann sich beinahe jeder die dicksten Kisten selbst ohne Anzahlung leasen. Folglich ist mittlerweile ein teures Auto alles, aber kein Statussymbol mehr. Doch es werden nicht nur Autos geleast, sondern auch edle Handtaschen, Luxusuhren gemietet und sogar Liebhaber des Möbeldesigns müssen sich ihre Lieblingsstücke nicht mehr kaufen sondern können sie bequem leasen.
Nicht nur bei dem Auto, der Schweizer Armbanduhr und unter Frauen mit der Handtasche, suggeriert man heutzutage dem Gegenüber gerne mehr als man sich eigentlich leisten kann. Zu Beginn wirkt der immer mehr in Mode gekommene Vergleich „mein Haus, mein Auto, mein Boot, mein Pferd….“ für manch einen Nachbar noch imposant und eben dieser kommt ins Grübeln, wie „der“ sich das denn so alles leisten kann, da man doch weiß, was er so ungefähr verdient.
Nun gut, ganz Wenige hatten das Glück im Lotto gewonnen zu haben, bei ein paar mehr ist die Gnade der Geburt – also Papa und Mama mit prall gefülltem Geldbeutel oder ein schickes Erbe – ausschlaggebend für den opulenten Lebensstil. Bei vielen anderen ist es jemand ganz anderes, der einen Lifestyle ermöglicht, den er beziehungsweise sie sich eigentlich überhaupt nicht leisten kann – die Bank.
Geld kostet dank der Niedrigzinspolitik der EZB fast nichts. Folglich bringen Banken eben dieses auch mit tatkräftiger Unterstützung von Unternehmen gerne unter die Leute. Selbst Kleinstbeträge können heute finanziert werden.
Dieses Angebot wird von einem Großteil der Konsumgesellschaft gerne in Kauf genommen und es ist davon auszugehen, dass beispielsweise auch sehr viele Handys beim Kauf finanziert werden. Heute kaufen und irgendwann bezahlen lautet die Devise mehr denn je. Hauptsache es wird konsumiert (Gesellschaft: Das Hamsterrad – moderne Sklaverei).
Das läuft alles noch so einigermaßen, so lange man sich nicht komplett überschätzt. Wir sollten jedoch zu Kenntnis nehmen, dass Deutschland sich in einer Boomphase befindet und bekanntermaßen hat ein jeder Boom auch ein Ende. Und genau dann wird es spannend und dann kommt an das Licht, wer sich seinen ganzen Bohei tatsächlich leisten kann und wer nur ein armseliger Blender ist (Zombie-Gesellschaft: Die unerträgliche Ohnmacht des modernen Menschen).
Darum liebe Leute sollten wir uns folgendes Zitat des österreichischen Schauspielers Walter Slezak zu Herzen nehmen: „Viele Menschen benutzen das Geld, das sie nicht haben, für den Einkauf von Dingen, die sie nicht brauchen, um damit Leuten zu imponieren, die sie nicht mögen.“
Also, wenn beim nächsten Mal wieder jemand in Ihrem persönlichen Umfeld „einen auf Dicke Hose macht“ und mit seinem „Reichtum“ protzt, dann lassen Sie sich nicht beeindrucken, sondern Fragen Sie ihn beziehungsweise sie zuerst einmal nach seiner Schufa-Auskunft, denn dort steht oftmals so manch eine Überraschung drin, die aus manch einem großen Poser einen kleinen hochverschuldeten Schaumschläger macht.
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Literatur:
Die ganze Wahrheit über alles: Wie wir unsere Zukunft doch noch retten können
Digitale Demenz: Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen
Die beiden Ökonomen, Querdenker, Redner und Honorarberater Matthias Weik und Marc Friedrich haben die erfolgreichsten Wirtschaftsbücher der letzten Jahre verfasst. Viele ihrer Prognosen aus den Büchern und ihren Analysen sind eingetreten. “Der größte Raubzug der Geschichte – warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“ und „Der Crash ist die Lösung – Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten waren die erfolgreichsten Wirtschaftsbücher 2013 & 2014. Auch „Kapitalfehler – Wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen“ und das aktuelle Buch „Sonst knallt´s!: Warum wir Wirtschaft und Politik radikal neu denken müssen“ das sie gemeinsam mit Götz Werner (Gründer des Unternehmens dm-drogerie markt) geschrieben haben, schafften es auf Anhieb auf Platz 1 der manager magazin und Handelsblattbestsellerliste. Matthias Weik und Marc Friedrich sind Initiatoren von Deutschlands erstem offenem Sachwertfonds dem FRIEDRICH&WEIK WERTEFONDS. Weitere Informationen über die Autoren finden Sie unter: www.friedrich-weik.de, bei Facebook unter www.facebook.com/friedrichundweik/ und bei Twitter www.twitter.com/FRIEDRICH_WEIK.
Quellen: PublicDomain/Matthias Weik und Marc Friedrich am 08.05.2018
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